Freitag, 19. April 2024, 15:39:27

Was tut sich am Whisky-Sammlermarkt? Quartalsbericht für Oktober 2018

Derzeit scheint es nur eine Richtung zu geben: bergauf...

Whisky wird seit jeher nicht nur getrunken, sondern auch gesammelt – sei es, um besondere Tropfen für später aufzuheben oder rein des Sammelns willen. Immer schon, und verstärkt in den letzten Jahren, war Whisky auch ein Gegenstand der Wertanlage – begünstigt durch den Umstand, dass ältere Jahrgänge immer rarer werden und sich der Markt für Whisky global ausweitet.

Märkte sind dynamisch und ändern sich. Gastautor Marco Jansen von der Whisky Investments GmbH wirft für uns vierteljährlich einen Blick auf den Sammlermarkt und berichtet dabei über relevante Ereignisse und Entwicklungen. Hier ist sein aktueller Beitrag:

Der Whisky-Sammlermarkt – Bericht über das Q3 2018

Wie bereits im letzten Quartalsbericht beschrieben kehrte auf Grund zahlreicher politischer Ereignisse die Unsicherheit und damit eine größere Schwankungsbreite zurück an die internationalen Kapitalmärkte. Die Whiskysammlermärkte zeigen sich wenig beeindruckt und die Preisen setzten auch im abgelaufenen Quartal unaufhaltsam fort.

Seit Anfang Juli konnte der von der schottischen Rare Whisky 101 Ltd. berechnete APEX 1000 Index (bildet die Preisentwicklung der 1000 meistgehandelten Whiskyraritäten an den Sekundärmärkten ab) um 5% zulegen. Für das Jahr 2018 bedeutet dies einen kumulierten Wertzuwachs von 15% – und dass in gerade einmal 9 Monaten!

In der Gunst der Sammler ganz weit vorne lagen in den letzten Wochen Abfüllungen aus Japan, dem Land der aufgehenden Sonne. Sowohl für Malts von Yamazaki als auch von Karuizawa wurden nach einer langen Phase gleichbleibender Preise zuletzt Aufschläge von mehr als 20% an den Sekundärmärkten gezahlt. Die Einstellung einiger beliebter Standardmalts mit Jahrgangsangaben aus Japan wie z.B. Hibiki 17 stellten noch einmal den Raritätenstatus der japanischen Malts in den Fokus und befeuerten die Hoffnung auf weiter steigende Preise.

Aber auch die Preise für beliebte Raritäten aus den schottischen Destillerien Rosebank oder auch Bowmore standen dieser Entwicklung in nichts nach und legten deutlich im Wert zu. Bei Macallan kam es zu einem Favoritenwechsel seitens der Sammler. Standen im letzten Jahr noch die 18jährigen Malts im Fokus, scheinen sich nun die Käufer auf die 25jährigen Abfüllungen zu fokussieren, die sich besonders im letzten Jahr im direkten Vergleich zu den 18ern eher unterdurchschnittlich entwickelten.

Gefühlt verging im letzten Quartal kaum eine Woche, in dem bei Auktionen nicht wieder ein neuer Rekorderlös für eine Whiskyrarität erzielt wurde. Am 3. Oktober kommt nun beim Auktionshaus Bonhams ein sehr seltener Macallan „unter den Hammer“ – man rechnet mit einem Rekorderlös von mehr als 1.000.000 englische Pfund. Abgesehen von solchen „Übertreibungen“ zeigen sich die Whiskysammlermärkte weiter in einer sehr robusten Verfassung und ein Ende des Nachfrageüberhangs dürfte auch in den nächsten Monaten nicht zu erwarten sein.

Marco Jansen von Whisky-Investments.de

Autor Marco Jansen, Gesellschafter der Whisky Investments GmbH, arbeitet seit 16 Jahren in der Finanzbranche und sein Betätigungsfeld 1– neben der Betreuung von vermögenden Privatkunden – sind die internationalen Kapitalmärkte. Vor etwa 10 Jahren entdeckte er bei einer Reise nach Schottland seine Leidenschaft für Single Malt Whisky. Seitdem verfolgt er mit Interesse die Whiskymärkte und eine kleine Sammlung erlesener Tropfen füllt die speziell dafür eingerichtete Vitrine in seiner Heimat am Niederrhein.

Unser Titelbild zeigt die Catedral do Whisky – die größte Whiskysammlung der Welt

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