Donnerstag, 28. März 2024, 11:19:49

Whiskyexperts bei der Beam Bourbon Experience, Kruger’s Bar, Wien

Bewegte Wochen liegen hinter der Firma Beam Global, ihren Mitarbeitern und treuen Fans – die Nachricht über die Fusion mit dem japanischen Getränkeriesen Suntory hat für große Resonanz gesorgt und bedeutet den Aufstieg des Konzerns zum drittgrößten Spieler am Markt, hinter Pernod-Ricard und Diageo.

Spannende Zeiten hat auch Tanja Bempreiksz schon hinter sich, die ehemalige Berliner Bartenderin, Chefredakteurin des Mixology Magazins und somit profunde Insiderin der Bar- und Spirituosenlandschaft, ist Markenbotschafterin für Beam und Maker’s Mark im Besonderen.

Reinhard Pohorec (Whiskyexperts) und Tanja Bempreiksz (Beam)
Reinhard Pohorec (Whiskyexperts) und Tanja Bempreiksz (Beam Global)

In dieser Funktion ist sie erstmalig zu einem exklusiven Tasting in Wien angetreten, Kruger’s Bar in der gleichnamigen Wiener Innenstadtgasse, war die Austragungsstätte.

Neben dem journalistischen Fachpublikum hatten drei glückliche Leser von Whiskyexperts.net die Gelegenheit, den Ausführungen der Deutschen zu lauschen.

Die einleitenden Worte zur so genannten Beam Bourbon Experience gehörten dem Geschäftsführer für Österreich und Deutschland, Beruhigung wurde vermittelt ob des Suntory Deals, als gewünschte Vermählung mit Potenzial für beide Seiten beschrieb man den jüngsten Schritt, Portfolio Ausbau und Aspirationen an die Weltspitze inklusive.

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Zunächst heißt das einmal, dass man sich hierzulande besonders auch um Teacher’s, Lahroaig, Ardmore, Connemarra, Kilbeggan und andere Beam Marken wie beispielsweise Courvoisier kümmern möchte.

Genug der Worte – Taten sollten folgen…

Von einer umfassenden Kategorisierung amerikanischer Whiskies und einem geschichtlichen Rückblick begleitet, durften die Teilnehmer ihre Nase dann schließlich in die Gläser und als erstes in den White Dog aus Loretto, Kentucky halten – zusammen mit den Bildprojektionen an der Wand, fühlte man sich in die Tage von Washington und seiner Whiskytax versetzt, begleitete in Gedanken die Auswanderer Samuels und Böhm auf ihrem Abenteuer in der Neuen Welt und fragte sich leise, wie er wohl geschmeckt haben mag, der Old Jake Beam, jenes Feuerwasser, das 1795 erstmalig verkauft wurde und gewissermaßen das Geburtsjahr der Marke darstellt.

Impressionen vom Tasting...
Impressionen vom Tasting…

Das Nachbarglas blieb auch nicht lange unberührt, der Wheated Bourbon selbst mit seinem markanten Wachssiegel war den kritischen Nasen und Gaumen kredenzt.

Basil, Baker und Booker

Mit Charme und in unprätentiösem, leichtem Stil führte Frau Bempreiksz, die sich selbst immer lieber als Tanja vorstellt ob des dezent diffizilen Nachnamens, durch den Nachmittag, bemühte sich um Interaktion und Gesprächsaustausch.

Basil Hayden’s, Knob Creek und Baker’s, allesamt ausgewählte Small Batch Abfüllungen von Beam, erzählten jeweils ihre eigene Geschichte, sei es lockere Anekdote der amerikanischen Gründerzeit oder das bewegte Einzelschicksal großer Persönlichkeiten der Bourbonindustrie.

Der hohe Roggenanteil in der Mash Bill von Basil Hayden’s machte sich bei der dritten Probe sogleich in der Nase mit dunkel röstigen und würzigen Noten bemerkbar, Knob Creek ist schon seit einigen Jahren besonders auch im Mixing Bereich und gut sortierten Bars ein Thema, Baker’s traditionelle Maischezusammensetzung wiederum wird mit einem einzelnen, über sechzig Jahre alten Hefestamm geimpft, und das Destillat etwa sieben Jahre in den oberen Warehousereihen gereift.

Das Redakteursleben - so wird Arbeit zum Vergnügen
Das Redakteursleben – so wird Arbeit zum Vergnügen

Die Bombe zum Schluss

Keine strikte Altersangabe erlegt man sich bei der Produktion von Booker’s auf, „aged to taste“ heißt, man füllt, wenn der Whiskey den idealen Reifezeitpunkt erreicht hat, im Schnitt sechs bis acht Jahre. Booker Noe, Allzeitlegende seines Fachs, hatte diesen Tropfen einst als persönlichen Liebling auserkoren, schnell wurde auch für die Verkoster nachvollziehbar warum. Ein Monster von einem Bourbon hängte im Glas, dick ölig und mit geballter Kraft, die Fassstärke variiert von Batch zu Batch. So manch einer wunderte sich, warum auf der Flasche oft über 63% vol. Alkohol stehen mag, wenn Bourbon offiziell mit maximal 125 Proof – sprich 62,5% vol. – ins Fass wandern darf. Nun, während der Alterung an bestimmten Stellen im Lagerhaus verdunstet zu einem Großteil erstmals Wasser, die Alkoholkonzentration nimmt phasenweise eher zu statt ab.

Die Nosing Gläser leerten sich, schnell war die Zeit verflogen, das Tasting mit Tanja dem Ende nahe. Für Fragen stand die sympathische Botschafterin der Marke selbstredend zur Verfügung, am „Buffett“ konnten sich die Besucher noch gütlich tun und nachverkosten und die ein oder andere Flasche extra antesten – Devil’s Cut, Signature Craft 12y, Red Stagg, Honey und Kollegen.

Fazit: Ein Tasting mit solidem Basiswissen, aufgefrischt und locker präsentiert, und für viele, die sich noch nicht so intensiv mit Bourbon und besonders der Small Batch Collektion von Beam befasst haben, eine gute Gelegenheit, die einzelnen Abfüllungen nebeneinander zu verkosten.

Der passende Rahmen für das Bourbon Tasting - die Kruger's Bar in Wien
Der passende Rahmen für das Bourbon Tasting – die Kruger’s Bar in Wien

Ein herzliches Dankeschön sei an dieser Stelle Hedwig Zinöcker gesagt, der jungen und äußerst engagierten Dame, die in der Kruger’s alle Fäden in der Hand hält und – trotz kleinem Nachwuchs und neuerdings einem Tagesgastronomieprojekt – einen absoluten Fels in der klassischen Barszene Wiens bildet.

Mit den besten Spirits
Reinhard Pohorec

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