Freitag, 19. April 2024, 00:40:56

Wie lagert man Whisky richtig?

Die private Whiskysammlung will nicht nur richtig gelagert, sondern auch schön präsentiert werden (Foto: Privatsammlung Christian Spatt)
Die private Whiskysammlung will nicht nur richtig gelagert, sondern auch schön präsentiert werden (Foto: Privatsammlung Christian Spatt)

Meistens hat man ja als Whiskygenießer ein paar Flaschen des Wassers des Lebens daheim (das reicht von einigen wenigen Flaschen bis hin zu Sammlungen, die in die Hunderte, ja Tausende gehen). Früher oder später stellt sich also jedem die Frage, wie man diese Sammlung aufbewahrt. Wenn man ein paar grundsätzliche Dinge beachtet, kann man seine Sammlung über viele Jahre in einwandfreiem Zustand bewahren.

Die Grundsatzregel lautet wie folgt:
Aufrecht – kühl – trocken – dunkel.

Aufrecht: Whiskyflaschen IMMER aufrecht lagern. Der Whisky soll nicht mit dem Korken in Berührung kommen, da dies geschmackliche Veränderugen und verstärkte Verdunstung bedeuten würde; Dinge, die man als Genießer genau so wenig mag wie der Teufel das Weihwasser.

Kühl: Hitze oder starke Temperaturschwankungen sind der Feind des Whiskys. So wie im Fass, so neigt der Alkohol auch in der Flasche zum Verdunsten. Viel weniger, natürlich, und es kommt dabei auch auf die Dichte des Verschlusses an. Aber es geschieht. An manchen älteren Flaschen, die nicht gut gelagert wurden, ist der Füllstand weit unter den Flaschenhals zturückgegangen, ohne dass die Flasche geöffnet war. Eine konstante, niedrige Raumtemperatur ist gut. Noch besser wären konstante 15 Grad.

Trocken: Feuchtigkeit in der Luft schadet. Dem Whisky (ein wenig) und der Verpackung/den Etiketten (sehr viel). Will man seinen Whisky wertbeständig lagern, dann ist trockene Umgebung ein Muss.

Dunkel: Direktes Sonnenlicht löst im Whisky unerwünschte chemische Reaktionen durch die UV-Strahlung aus. Ein Whisky, der in der Sonne steht, verändert sich. Ideal ist es daher, den Whisky in einem verschlossenen Schrank und/oder (falls vorhanden) im Überkarton aufzubewahren. Eine Vitrine, die im Schatten steht, ist ebenfalls noch akzeptabel – vermeiden Sie aber auf jeden Fall direktes Sonnenlicht.

Wenn Sie diese Punkte beachten, werden Sie sich auch noch in Jahren an Ihren Whiskys erfreuen können. Solange die Flasche geschlossen war, heißt das. Wie ist es aber mit geöffneten Flaschen?

Auch hier gibt es eine Faustregel: Whiskys in hoher Fassstärke können schon mal ein Jahr geföffnet stehen gelassen werden, wenn sie die obigen Kriterien berücksichtigen. Bei Whiskys mit niedrigerem Alkohol sind Sie mit sechs Monaten auf der sicheren Seite. Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel. Manche Flaschen mit niedrigem Füllstand „kippen“ bereits nach wenigen Monaten, andere scheinen schier unverwüstlich zu sein.

Manche Whiskyliebhaber versiegeln ihre Flaschenköpfe zusätzlich mit Parafilm, um der Verdunstung entgegenzuwirken. Vorteil dieser Methode ist, dass sie sich rückstandsfrei entfernen lässt. Bei besonders wertvollen Whiskys ist das durchaus überlegenswert.

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Sie sehen, Whiskysammler sind gegenüber Weinsammlern im Vorteil. Mit etwas Umsicht und Pflege haben Sie lange Freude an Ihren Whiskys.

2 Kommentare

  1. Hi,
    bei Rotwein kann man ja Korken ganz gut schmecken. Ist das bei Whisky auch der Fall?
    Ich habe gerade einen 18j. versucht, zu öffnen. Aber der Korken zerbröselte in der Mitte. (Siehe Bilder) Erst mit einer Büroklammer gelang es, den RestKorken raus zu pröckeln 🙁
    Da kriegt man schon einen Schreck, wenn man die Alufolie vom FlaschenHals abdreht und danach ein Stück Korken in der Hand hält.
    Wie schmeckt denn ein korkiger Whisky?

  2. Muffig, korkig, einfach unangenehm. Ich hatte persönlich erst einen korkigen Whisky, und der Fehlton war mehr als deutlich. Lag allerdings nicht an einem zerbröselten Korken.
    Ein zerbrochener Korken bedeutet aber nicht automatisch, dass der Whisky korkt. Zerbröselte Korken hatte ich schon Dutzende, und die taten dem Whisky vorderhand keinen Abbruch. Gröbere Stücke kann man einfach rausangeln, wenn sie in die Flasche fielen, bei kleineren Teilen helfe ich mir ganz unkonventionell mit Umfüllen durch eine Melitta-Tüte :-).

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