Freitag, 19. April 2024, 05:49:38

Wir verkosten: The Epicurean, 46.2% vol. (Douglas Laing)

Ein Blended Malt aus den Lowlands

The Epicurean
Lowland Blended Malt
46,2% vol. Alk
Douglas Laing
nicht gefärbt, nicht kältegefiltert

Verkoster: Silvia Behrens, Bernhard Rems
Sample: Expert24.com

Der Blended Malt aus verschiedenen, nicht näher spezifizierten Destillerien „aus den westlichen und östlichen Lowlands“ ist Teil der Remarkable Regional Malts von Douglas Laing. Mit einem Preis zwischen 30 und 35 Euro verlockt er zum Probieren – was bietet er aber nun tatsächlich in der Nase und am Gaumen? Vor allem: Wird er seinem eigenen Anspruch, den er sich durch die Namensgebung setzt, auch gerecht? Aus der Pressemitteilung:

„Um 1930 war “The Epicurean” in Glasgow eine typische Bezeichnung für wichtige Persönlichkeiten, die auf keiner Gästeliste fehlen durften und auf Partys stets im Mittelpunkt standen. Wo auch immer „The Epicurean“ auftauchte, wurde er sofort von einer Traube an Bewunderern umringt, die voller Spannung seinen Berichten folgten. Diese handelten meist von den edelsten Speisen und Getränken, die er während seiner Reisen um die ganze Welt kennenlernen durfte. Unser „The Epicurean“ ist eine Hommage an diesen schillernden und weltgewandten Genießer, der die Menschen seiner Zeit mit elegantem Charme, Charisma und einer Spur von frecher Großschnäuzigkeit faszinierte.“

Wir haben uns das einmal angesehen und „The Epicurean“ verkostet:

Nase: weich und dicht, mit einem Hauch von grünem Apfel und Birnenpüree, etwas Zitrone und grasig floralen Noten, saftigem Bisquitteig schmeichelt er der Nase. Heublumen, etwas Kamillenblüte, kaum Alkohol bemerkbar – insgesamt einladend und vielversprechend.

Gaumen: sehr vollmundig und breit, Zuckerglasur satt, dazu etwas Rosenwasser, süße Mandarine, ein paar zitronige Obertöne und eine Ahnung von Weihrauch. Grasige Noten verbinden sich mit einem sehr subtilen Ton von frischem Holz.

Finish: mittel, wieder viel Süße, darübergestreut etwas Pfeffrigkeit. Karamelltöne und leise etwas Gewürznelke.

Alles in allem: Man muss nicht immer viel Geld in die Hand nehmen, um einen spannenden und dabei angenehmen Whisky zu genießen. Wir finden das Verhältnis zwischen Preis und Leistung hervorragend. Nicht umsonst nennt sich der Whisky nach den Epikureern (auch wenn wohl eher nach der römisch/christlichen Fehldeutung als „Genussmenschen“ und damit den Dandys im Glasgow der 30er), und nicht umsonst war die gesamte Serie der Remarkable Regional Malts unser Whisky des Monats Januar 2018 – denn der „The Epicurean“ macht es einem leicht, seinen Dram zu genießen.

Seit 2016 verzichten wir in unseren Tasting Notes auf numerische Bewertungen und geben unseren Eindruck nur mehr über die Beschreibung wieder. Wir tragen damit unserem Gefühl Rechnung, dass man mit einem starren Punkteschema Vergleiche forciert, die den Whiskys nicht gerecht werden. PS: Wir haben Geschmack. Unseren. Nicht Ihren. Unsere Verkostungsnotizen sind also kein richterliches Urteil, sondern unser persönlicher Eindruck.

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