Gemeinsam mit Thomas Plaue und ca. 30 whiskybegeisterten Gästen konnten wir am 11. Oktober im Union Jack Whisky Pub in Berlin sämtliche 10 Abfüllungen der Diageo Special Releases 2017 verkosten – alle an einem einzigen Abend, alle fachkundig vorgestellt vom Master of Whisky bei Diageo himself. Wieder durften wir, wie schon im vorigen Jahr, dieses Tasting auf Video aufzeichnen und möchten diese Aufnahmen nun in der nächsten Zeit mit Ihnen hier teilen.
Teil 03 – Blair Athol 23yo
Im dritten Teil unserer Videoserie nehmen wir uns eines Highlanders an – dem Blair Athol 23yo:
- Destilliert: 1993 58,4 Vol.-%
- Region: Highlands
- Fass: Ehemalige Weinfässer aus europäischer Eiche
- Max. 5.514 weltweit verfügbar
- UVP: 459 €
Die ausführlichen offiziellen Tasting Notes:
Ein hervorragender Blair Athol, der seinen eigenen, vollmundigen, nussig-würzigen Charakter beibehalten hat. Ein vollmundiger, fruchtiger Malt aus besonders feinen ehemaligen Bodega-Fässern. Lebhafte Frucht- und Gewürznoten brechen durch den dicken, süßen Charakter und offenbaren die wahre Komplexität dieses Whiskys, der sich als echter Winterwärmer präsentiert.
Farbe: Die Farbe von Hagebuttensirup mit bronze- und purpurfarbenen Akzenten. Reichhaltige Perlung und Textur.
Nase: Zuerst weinartig, dann trockener. Doch schon bald machen sich Erdnusskrokant und Honig bemerkbar, intensiv süß mit einem pikanten Charakter. Toffee- und Karamellnoten setzen das Aroma fort, mit einem Hauch von Creme Brûlée und gebackenen Bananen. Danach kommt eine komplexe Schicht Kräuter und Gewürze: Estragon und Minze mit wärmenden Gewürzen. Das Aroma öffnet sich mit Butterminze und weiteren Nussnoten sowie mit pikanten Blättern und einem Hauch Waldboden. Etwas Wasser wirkt trocknend und bringt eine Spur Schokoladen-Malz ein.
Körper: Mittelschwer bis schwer, mit einer öligen, reichhaltigen Textur.
Gaumen: Reichhaltig, vollmundig, süß und wärmend. Und dazu auch fruchtig. Pikanter als die Nase, mit etwas Holzkohle vom Fass, würziger Eiche und Lakritz. Die Wärme von Anissamen und die Süße von Melassetoffee bringen leichtere, süßere Noten von kandierter Zitronenschale und gewürztem Kochapfel hervor, bevor das Aroma wieder zu blätterigen Kräutern und wärmenden Gewürzen zurückkehrt. Wasser hebt sanft die Süße mit bittersüßen Früchten und Eiche sowie mit süßem Paprika.
Abgang: Süß duftend und würzig, nachdem sich die Süße von Minzcreme und Streuzucker verflüchtigt. Ein Kräutergarten nach dem Regen sowie weiche, eichige Gewürze bleiben übrig. Frische Minze mit Waldboden-Noten und gekohlter Eiche.
Unser Eindruck: In der Nase durchaus kantig, aber dann am Gaumen ein wunderbar harmonisches Geschmackserlebnis mit einer intensiven, aber dabei durch und durch eleganten Sherrynote. Das ist ein Whisky, der dazu einlädt, sich mit ihm zu beschäftigen und der immer wieder schöne Nuancen zeigt. Mit Wasser vorsichtig sein – lieber ohne genießen.
Bis zur nächsten Folge!