Gemeinsam mit Thomas Plaue und ca. 30 whiskybegeisterten Gästen konnten wir am 11. Oktober im Union Jack Whisky Pub in Berlin sämtliche 10 Abfüllungen der Diageo Special Releases 2017 verkosten – alle an einem einzigen Abend, alle fachkundig vorgestellt vom Master of Whisky bei Diageo himself. Wieder durften wir, wie schon im vorigen Jahr, dieses Tasting auf Video aufzeichnen und möchten diese Aufnahmen nun in der nächsten Zeit mit Ihnen hier teilen.
Teil 08 – Brora 34yo:
Mit Spannung erwarteten wir die neue Abfüllung aus der Destillerie Brora, war doch die aus dem letzten Jahr das erklärte Highlight vieler Whiskyfreunde.
BRORA 34 Jahre
- Destilliert: 1982 51,9 Vol.-%
- Region: Highlands (Küste)
- Fass: Wiederbefüllte Hogshead-Fässer aus Amerikanischer Eiche
- Max. 3.000 weltweit verfügbar
- UVP: 1.699 €
Die ausführlichen offiziellen Tasting Notes:
Ein zurückhaltender Brora mit allem, was Sie von diesem legendären Malt erhoffen und erwarten. Fein integriert und ausgeglichen. Die gewohnten Grundnoten von wachsiger und duftender Rauchigkeit sind recht reduziert, während der elegante Geschmack dabei eine ungewöhnliche und attraktive Note Szechuanpfeffer bietet.
Farbe: Tiefgold mit guter Perlung und langsamen „Beinen“.
Nase: Zuerst maritime Noten und Minerale, mit getrocknetem Seetang. Danach gewachste Äpfel, feuchtes Stroh, mit einer Spur Geißblatt und Basisnoten von öligen Lappen, die an eine Ciderfarm Werkstatt im Frühling erinnern. Würzigere und etwas staubigere Noten von Erde und gebräunten Blättern entwickeln sich im schwereren, pikanten Zentrum, das sich mit frisch geschälter Borke, Kurkuma und Muskatblüte präsentiert. Gerstenzucker und ein Hauch von Orangensaft oder sogar Dosenananas machen sich bemerkbar und verbinden sich mit Fruchtbonbons und grünen Blättern. Das alles auf einer leicht wachsigen Grundnote, die durch Zugabe von Wasser deutlicher wird, wobei sich auch das leicht blumige Kräuteraroma entwickelt.
Körper: Mittelschwer.
Gaumen: Der Geschmack beginnt süß mit nur einem Hauch der wachsigen Textur, für die Brora bekannt ist. Zuerst ist der Geschmack schärfer als erwartet, mit Noten von Früchten, Chili und frischgemahlenem schwarzen Pfeffer. Nach dem Abklang der Schärfe machen sich fruchtige dunkle Schokolade und weiche Fass-Holzkohle sowie feuchte Eiche, Äpfel und Anis bemerkbar. Die Hitze nimmt langsam zu, und so auch der fruchtige Geschmack. Wasser bringt die wachsige Textur zum Vorschein, mit würzigem und mundkühlendem Szechuanpfeffer, der durch Schokolade, Süßgras und Fruchtbonbons verdeckt wird.
Abgang: Etwas Würze im Abgang, während erdige Schokolade, Gerstenzucker und Anis leicht verblassen und süß-würzige Eiche, säuerlichen Apfel und schokoladenüberzogenes Konfekt hervortreten lassen. Abgerundet wird das Ganze mit einer Prise schwarzem Pfeffer und etwas süßem Obst.
Unser Eindruck: Großartig. So muss ein Whisky sein; komplex, extrem vielschichtig, spannend in jeder Phase. Hier ist alles stimmig und akzentuiert zugleich. Absolute Oberklasse. Leider für die meisten von uns jenseits von gut und böse, was den Preis betrifft, aber wer kann, der soll.
Morgen bringen wir dann die vorletzte Folge aus unserer Reihe – mit den Tasting Notes zum Port Ellen…