Gemeinsam mit Thomas Plaue und ca. 30 whiskybegeisterten Gästen konnten wir am 11. Oktober im Union Jack Whisky Pub in Berlin sämtliche 10 Abfüllungen der Diageo Special Releases 2017 verkosten – alle an einem einzigen Abend, alle fachkundig vorgestellt vom Master of Whisky bei Diageo himself. Wieder durften wir, wie schon im vorigen Jahr, dieses Tasting auf Video aufzeichnen und möchten diese Aufnahmen nun in der nächsten Zeit mit Ihnen hier teilen.
Teil 09 – Port Ellen 37yo:
Immer wieder faszinierend sind die Port Ellen-Abfüllungen in den Special Releases. Das 17. Bottling in der Reihe ist übrigens etwas günstiger zu haben als die Vorjahresabfüllung – das ist aber nicht einem abflachenden Whiskyboom zu verdanken, sondern dem schwachen Britischen Pfund…
PORT ELLEN 37 Jahre
- Destilliert: 1979 51 Vol.-%
- Region: Islay
- Fass: Wiederbefüllte Hogshead-Fässer aus Amerikanischer Eiche & wiederbefüllte Fässer aus Amerikanischer Eiche
- Max. 2.988 weltweit verfügbar
- UVP: 3.099 €
Die ausführlichen offiziellen Tasting Notes:
Wie im letzten Jahr ist es der älteste Port Ellen, der jemals präsentiert wurde. Ein eleganter Klassiker, der stilvoll alle gewünschten Noten bietet. Wer braucht schon Macht, wenn man all diese gut geratene, aber komplexe Eleganz zur Verfügung hat? Mit einem feinen Gleichgewicht aus süßem Obst, Zitrusfrüchten mit Honig, Rauch, Wärme und Eiche?
Farbe: Tiefes 18 Karat Gold.
Nase: Leicht, aber komplex. Torfrauch, feuchte Baumrinde, verkohltes Wachs, Blumen und tropische Früchte, gefolgt von wohlbekanntem Chamois-Leder und Zitronensorbet. Der Duft entwickelt sich wie ein frisch gemähtes Tal voller Wildblumen und Grasflächen. Daraufhin folgt eine dunklere, würzige Erdigkeit mit trockenem Torf und Reisig. Das Leder nimmt Würze auf und alles windet sich in einem zart duftenden Holzrauch. Ein Tropfen Wasser macht das Aroma besonders weich und wachsig und erhöht das Aroma von Duftkerzen mit einem Hauch Zimt und deutlichem Rauch, warmen Gewürzen, Honig sowie tropischen und Steinfrüchten.
Körper: Reichhaltig, mittelschwer bis schwer.
Gaumen: Fabelhaft weich, ölige Textur, süß und fruchtig. Zitrusfrüchte, dann pikante Erdigkeit mit duftendem, feuchtem Gras, reifen Früchten (gewürzten Pfirsichen) und gewürztem, geräuchertem Fleisch. Wie auch bei der Nase bilden sich hier zuerst die erdigen Noten. Sie vermischen sich mit dunkler Schokolade, duftendem Holzrauch und gebrannter Orange, bevor die süßere, leichtere Note von frisch geschnittenen Äpfeln, gewürzt und gesüßt, für ein dynamisches Flair sorgt. Ein Tropfen Wasser mildert die scharfe Würze und lässt Noten von Gartenfrüchten, leichter Holzkohle und weicher Süße mit etwas süßer Minze aufleben.
Abgang: Glatt, wärmend und würzig mit aromatischem Rauch. Vollkornkekse, knackige grüne Trauben und nachhaltige, erdige Noten mit Anklängen an feuchte Blätter und Holzkohle. Wasser bringt diese Noten zur Geltung und sorgt für einen feinen rauchig-wachsigen Nachgeschmack.
Unser Eindruck: In seiner Zurückhaltung liegt seine Größe. Dieser Port Ellen präsentiert sich als eine Abfolge von Geschmackseindrücken, die zusammen eine Geschichte ergeben. Nicht brutal rauchig, eher leichtbeinig tanzt er über die Zunge. Ein paar Tropfen Wasser verträgt er, aber zwingend nötig hat er sie nicht. Für uns noch einen Tick besser als der Port Ellen aus dem Vorjahr, und neben dem Brora steht er völlig gleichberechtigt da.
Freuen Sie sich auf unser Grande Finale morgen mit dem Port Dundas, einem 52 Jahre alten Grain.