Video: Special Releases 2017 Tasting mit Thomas Plaue – Convalmore 32yo

Wir haben alle Abfüllungen der Special Releases 2017 verkostet und kommentiert - Teil 5

Gemeinsam mit Thomas Plaue und ca. 30 whiskybegeisterten Gästen konnten wir am 11. Oktober im Union Jack Whisky Pub in Berlin sämtliche 10 Abfüllungen der Diageo Special Releases 2017 verkosten – alle an einem einzigen Abend, alle fachkundig vorgestellt vom Master of Whisky bei Diageo himself. Wieder durften wir, wie schon im vorigen Jahr, dieses Tasting auf Video aufzeichnen und möchten diese Aufnahmen nun in der nächsten Zeit mit Ihnen hier teilen.

Teil 05 – Convalmore 32yo:

Die erste Lost Distillery in unserer Verkostung. Ihre Abfüllungen werden immer seltener, auch bei Unabhängigen taucht so gut wie nie mehr etwas auf – gerade einmal Cadenhead brachte heuer eine Abfüllung auf den Markt…

  • Destilliert: 1984 48,2 Vol.-%
  • Region: Speyside
  • Fass: Wiederbefüllte Hogshead-Fässer aus Amerikanischer Eiche
  • Max. 3.972 weltweit verfügbar
  • UVP: 1.399 €

Die ausführlichen offiziellen Tasting Notes:

Ein seltener und ungewöhnlich alter Whisky mit dezentem Stil aber mit enormen versteckten Tiefen. Er zeigt eine fantastische Balance und Anmut. Früchte vermählen sich mal mit Gewürzen und mal mit süßen Kräuternoten. Seinen charaktervollen Geist hat er ganz klar den exzellenten Fässern zu verdanken. Ideal als luxuriöser Aperitif.

Farbe: 18 Karat Gold. Gute „Beine“ und sehr dickflüssig.

Nase: Ein mildes Grundaroma, weich und süß, wie eine Buttergebäcktasche, die, leicht mit Muskatnuss bestäubt, bereit ist für die Puddingfüllung. Oder vielleicht mit Mandelöl und Eichenspänen. Darüber lässt sich eine fruchtige Fülle von leicht säuerlichen Äpfeln, gewürzten Birnen und reifen Melonen erahnen. Auch Orangenschale ist mit dabei, bevor sich die intensive Süße von braunem Zucker aufbaut. Die würzigen Noten entwickeln sich, mit einem Keksaroma, das mit Nelken und Zimt angereichert ist. Für den Ausgleich sorgen kandierte Zitrone, scharfe Äpfel und ein unterschwelliges, grünes Kräuteraroma. Ein Tropfen Wasser lässt die wachsige Note hervortreten und unterdrückt die fruchtigen Elemente.

Körper: Leicht bis mittelschwer. Geschmeidige Konsistenz.

Gaumen: Geschmeidig, süß und fruchtig, mit einem Hauch frischer Säure und Eichenwürze, damit der Süße rechtzeitig Einhalt geboten wird. Die Äpfel und das Gebäck der Nase bleibt, jetzt aber karamellisiert und bitter-süß, als Teil der fruchtigen Gaumenmitte. Der Geschmack wird mit einem Schluck Wasser etwas süßer. Auch hier macht sich sofort die leichte Säure wieder bemerkbar, die den Geschmack noch komplexer werden lässt. Eine pikante Fruchtnote verbindet sich mit leichten blumigen Noten, die Eichenwürze verschmilzt mit Holzkohle und Röstaromen und eine duftende Würze tritt hervor.

Abgang: Wärmend, würzig und lang anhaltend. Lakritze gibt den Weg frei für gedämpfte, gebackene und frisch geschnittene Äpfel und wärmende Eiche, die sich bis zum Schluss mit bitter-süßem Geschmack bemerkbar macht.

Unser Eindruck: Alte Schule, komplex und in seiner Vielschichtigkeit sehr spannend. In der Nase überaus freundlich und zugänglich, am Gaumen dann sehr breit und füllend. Kann etwas Wasser nehmen, braucht es aber keinesfalls. Wirklich schön!

Bis zur nächsten Folge!

[pro_ad_display_adzone id="324792"]
Vorheriger ArtikelJesus.de: Interview mit „Whiskyvikar“ Wolfgang F. Rothe
Nächster ArtikelPR: C2C Spirits Cup – Verbraucher haben ihre liebsten Whiskys gekürt