Montag, 23. Dezember 2024, 03:57:53

Wir verkosten: The Lost Blend

Neben unserem aktuellen „Whisky des Monats“, Great King Street Glasgow Blend, gibt es eine weitere neue Abfüllung aus dem Hause Compass Box. Es ist eine Hommage an die eigene, nicht mehr erhältliche Abfüllung „Eleuthera“ und trägt deshalb auch den passenden Namen „The Lost Blend“.

„Eleuthera“ erschien 2001 und war Compass Boxs erster Single Malt Blend. Nach drei Jahren kam das Ende für diesen Whisky. Einer der Schlüsselwhiskys für diesen Blend war nicht mehr erhältlich und „Eleuthera“ wurde eingestellt. Doch John Glaser und sein Team suchten weiter nach Whiskys, um diesen Blend wieder aufleben zu lassen. Erfolglos, bis jetzt.

Ähnlich wie „Eleuthera“ besteht „The Lost Blend“ aus ungetorftem Highland Whisky und getorftem Single Malt von der Insel Islay. Aus der Destillerie Clynelish kommt der Hauptteil des Highland Whiskys, ergänzt durch einen kleinen Anteil aus der Brennerei Allt-a-Bhainne. Verfeinert wird dieser Blend durch Single Malt von Caol Ila.

Genau 12,018 Flaschen konnten abgefüllt werden – mit 46 % Vol. in natürlicher Färbung und ohne Kühlfilterung. „The Lost Blend“ ist mit drei verschiedenen Labeln erhältlich Dem Namen der Abfüllung entsprechend sind auf ihnen jeweils andere verlorene Gegenstände abgebildet sind. Zu finden sind unter anderem ein Oktant, der als nautisches Gerät eingesetzt wurde, eine alte Schreibmaschine und natürlich ein Dodo, der flugunfähige ausgestorbene Vogel. Im Handel wird „The Lost Blend“ entweder im Dreier-Pack mit den drei unterschiedlichen Labeln angeboten oder auch als einzelne Flasche, der Einzel-Preis liegt bei ca. 90 €.

Von Compass Box erreichte uns ein Sample, es wurde von unserem Redakteur Dirk Piesczek verkostet.

thelostblend

Nase: Sehr zart, dezent, fast fragil. Es finden sich Noten von Birne und Pfirsich, noch nicht ganz reif. Neben der Andeutung einer Fruchtsüße erscheint ein Hauch spritzige Würzigkeit mit einer kleinen Prise Vanille. Diese äußerst elegant verwobenen Aromen werden von einem Anflug von Rauch ummantelt.

Gaumen: Die ölige samtige Textur umhüllt Zunge und Gaumen. Ein klein wenig spritziger, deutlicher und präsenter als in der Nase. Dabei verschmelzen die Aromen zu einer äußerst eleganten zarten Einheit.

Finish: Überraschend lang, sehr lang verbleibt „The Lost Blend“ mit einem sehr wohligem Gefühl, der Rauch tritt deutlicher in Erscheinung, bis auch er langsam verhallt.

Alles in allem: Ein großartiges Meisterwerk – Das Blenden nicht nur als Handwerk, sondern als hohe gestalterische Kunst. Spitzenklasse. Punkt. Mehr gibt es nicht zu sagen.

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