Wer an schottischen Whisky denkt, der denkt nicht nur an die Destillerien, sondern auch an Schottlands Landschaft und Natur. Ein wichtiger Bestandteil davon sind die schottischen Moore – auch des Whiskys wegen.
Die Moorgebiete Schottlands waren lange in Gefahr, nicht durch die Destillerien, die zwar den Torf zur Befeuerung der Stills brauchten, bis Kohle und dann Gas oder Öl diesen Job übernahmen, sondern trotz ihnen, denn sie haben ein vitales Interesse an ihnen. Die Gefahr kam und kommt, wie auch in unseren Breiten, durch die Trockenlegung und die Nutzung als Weideland.
Dieser Prozess wird nun wieder rückgängig gemacht. Warum, wie und was die Whiskyindustrie damit zu tun hat, können Sie heute in einem sehr interessanten Artikel auf der Deutschlandfunk-Website nachlesen. Hier ein kleiner Auszug vom Ende des Beitrags:
Tatsächlich: Moorschutzexperte Clifton Bain sieht in der Whiskyindustrie nicht das große Problem. „Naja, von der Menge her geht das schon. Die Whiskyindustrie macht um den Torf so einen Zauber, deshalb denken viele, es gehe da um große Mengen, aber tatsächlich verwenden sie nur sehr wenig. Die Whiskyindustrie alleine wäre keine Gefahr für die Moore. Sie setzt sich im Gegenzug sogar für die Restaurierung von Mooren ein und schützt auf diese Weise die Moore mehr, als dass sie sie schädigt. Auch deshalb, weil Moore das Regenwasser filtern – und auch die Whiskyindustrie ist auf sauberes Wasser angewiesen.“
Clifton Bains Meinung deckt sich mit der Position anderer schottischer Naturschutzverbände. Sie alle lassen auf die Whiskyindustrie nichts kommen. Aus Überzeugung? Oder vielleicht doch, weil es höchst unpopulär wäre, sich mit dieser Branche anzulegen? Clifton Bain lacht. „Jeder Schotte mag Whisky. Und wer ihn nicht mag, sagt es nicht.“
Titelbild: Von markjhandel – Peat Bog, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11795935