Highland Park hat auf Youtube heute ein eigenes Verkostungsvideo veröffentlicht. Die Verkostung wird von einigem halbmystischen Brimborium eingerahmt (man könnte es auch „stimmungsvoll“ nennen, wenn man wohlwollend ist). So professionell das Bild aufgemacht ist, so dumpf ist leider der Ton. Mit halbwegs guten Englischkenntnissen sollte dieses Video allerdings keine Verständnisprobleme hinterlassen…
Soeben ist der zweite Artikel in der Serie „Bowmore und Wasser“ auf der Bowmore Homepage erschienen (einen Bericht über den ersten Artikel finden Sie hier). Diesmal widmen sich die Autoren der Bowmore Tempest-Serie – und wie Wasser deren Geschmack verändern kann. Der Artikel ist in Englishc gehalten, aber mit Google Translate kann man ihn zumindest so gut übesetzen, dass er nicht sinnentstellend ist.
Im Artikel wird die Zugabe von Wasser zu Whisky propagiert – etwas, was in der Community nicht uneingeschränkt auf Zustimmung stoßen wird. Als Anwalt fürs Wasser im Whisky wird auch Rob Allanson vom Whisky Magazine ins Feld geführt.
Probieren kann nicht schaden, denken wir, möchten aber darauf hinweisen, dass man den Zugewinn an der Nase mit deutlichen Einbußen beim Finish erkauft.
Viel mehr als den Namen können wir über den neuen Kilchoman Loch Gorm noch nicht bringen – und dass er am 8. April für die Distributoren zur Verfügung stehen wird. Von der 6. Wiener Whiskymesse am 13. und 14. April haben wir allerdings gehört, dass die neue Abfüllung ebenso wie der Machir Bay von 2013 zu verkosten sein wird. Ein Grund mehr also, diese Messe zu besuchen.
Loch Gorm ist ein der größte See auf Islay – und liegt in der Nähe von Kilchoman. Der Hauptzufluss ist der Leoig, der aus dem nördlich gelegenen Loch Corr abfließt. Im 2.5×1.9km großen See findet man drei kleine Inseln. Das Photo zu diesem Artikel stammt von Brian Turner und entstammt dem Geograph project.
Kann man sich als Einsteiger mit schmaler Brieftasche und nur einem Supermarkt in der Nähe in Sachen Single Malts eigentlich einen Überblick über die verschiedenen Ausprägungen des Whiskys verschaffen, ohne dabei auf einen Mindestanspruch an Qualität verzichten zu müssen?
Ich habe mir einmal für Österreich die Produkte der Spar Weinwelt (zu beziehen über viele Interspar-Filialen oder den Webshop (http://www.weinwelt.at) vorgenommen und versucht, typische Whiskys mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu finden, die man Neulingen durchaus empfehlen kann und die die Brieftasche dabei möglichst wenig belasten. Für Deutschland sind alle Empfehlungen ebenfalls in der Spar Weinwelt beziehbar (Lieferkosten nach Deutschland für drei Flaschen knapp unter 10 Euro), aber da es sich bei allen Abfüllungen um Standardware handelt, sollten sie auch in jedem Fachgeschäft auffindbar sein. In die Schweiz kann keine Lieferung erfolgen, da muss man sich mit lokalen Geschäften behelfen.
Und siehe da: Ein Einsteiger-Sortiment ist dort eigentlich ganz gut zusammenstellbar. Natürlich finden wir uns mit den Whiskys nicht auf höchstem Niveau, aber ebenso wenig navigieren wir damit in jenen Gefilden herum, wo man schon beide Augen zudrücken muss, um zur Flasche zu greifen.
Schauen wir uns also einmal ein Bouquet an, das sich dort erstellen lässt.
Für einen sherrylastigen Whisky könnten wir entweder den Glendronach 12y (€ 24,99) oder (etwas teurer) den Glenfarclas 15y (€ 44,99) wählen. Beide stammen aus guten Destillerien, die sich entweder wie Glenfarclas in privater Hand befinden oder wie Glendronach von einer kleinen Gruppe Enthusiasten, die auch BenRiach betreiben, geführt werden. In diesen Whiskys überwiegen die fruchtigen Sherrynoten, da beide in ehemaligen Sherryfässern gelagert wurden. Sie sind angenehme Trinkwhiskys, die weder in der Nase noch am Gaumen oder beim Finish Enttäuschung hinterlassen.
Hier mal die Verkostungsnotiz aus der Spar Weinwelt für den Glendronach:
Farbe : Bernsteinfarbenes Rot-Gold
Nase : süß mit Vanille und einem Hauch von Ginger und Herbstfrüchten
Geschmack : reichhaltig, sahnig und seidenweich, warm und reichhaltig nach Eiche im Einklang mit der süße von Kirschen, ein volles Aroma an Rosinen und weichen Früchten, würzig mit mittellangem Abgang und einem trockenen Abschluss
Ausklang : angenehm lang anhaltend und beständig, leicht nussig
Und das sagt man dort über den Glenfarclas:
Goldenes Farbspektrum. Köstlicher leicht öliger Charakter mit Eichenfasskomponenten. Im Abgang eröffnen sich aufgrund des hohen Sherryfassanteils während der Lagerung süße Malznoten mit einer leichten Rauchigkeit. Lang anhaltend und sehr komplex.
Wer einmal rauchige Whiskys probieren will, ist mit dem Laphroaig Quarter Cask um € 38,90 gut bedient. Dieser typische Islay-Whisky wurde in kleinen Fässern (Quarter Casks) gelagert und schmeckt intensiv nach Rauch und maritimen Noten. Nicht jedermanns Sache, aber wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, sind die Islay Whiskys fast schon eine Sucht. Als günstigere Alternative käme der Smokehead (€ 27,90) vom unabhängigen Abfüller Ian Mac Leods in Frage – er verschweigt zwar die Destillerie, aus der er stammt (das hat seinen Grund darin, dass der Abfüller zwar die Fässer, aber nicht die Namensrechte gekauft hat), aber seiner brauchbaren Qualität tut das keinen Abbruch.
Hier wiederum die Verkostungsnotizen, zunächst einmal für den Laphroaig:
Auge: volles, strahlendes Gold.
Nase: glühende Torfasche im Kamin, Aromanuancen von Kokosnuss und Banane.
Gaumen: tief, komplex und rauchig, verwöhnt den Gaumen jedoch auch mit einer überraschenden, leichten Süße. Abgang: sehr lang und trocknet mit Rauch und Gewürz passend aus.
Ziemlich lapidar jene über den Smokehead – aber mit “Rauchgranate” ist eigentlich alles gesagt:
Ein sehr rauchiger, maritimer Maltwhisky mit Anklänge an Seetang, Jod, Toffee und frische Früchte. Ein Kultwhisky für alle Islay-Freunde
Ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden oben erwähnten Ausprägungen ist der Glen Moray 12y (€ 24,99) beheimatet. In ihm regiert die Malzigkeit, die weder durch Torfung noch durch Lagerung in ehemaligen Sherry- oder Weinfässern verändert wurde. Insgesamt ist der Glen Moray ein schöner, ehrlicher und harmonischer Whisky, der auf der leichteren Seite zu finden ist.
Auch hier wieder die Verkostungsnotiz aus dem Shop:
Geschmack: Wie es sich für einen klassischen Speyside Malt ziemt, ist der Geschmack glatt und rund gemacht mit einem guten festen Körper. Viele süße, weiche malty Geschmäcke entwickeln sich im Zentrum des Gaumens, umgeben durch das Karamell im Mund, der Früchte (schwarze Johannisbeeren und getrocknete Aprikosen). Bei der Erwärmung im Mund erreicht leichte Süße den Gaumen vor dem Erscheinen der Lakritze, des Tees und des Nuss-Öls.
Haupttöne: Karamell, Brombeeren, Ingwer-Orangen-Marmelade
Farbe: Golden
Nase: Aroma kraftvoll, süß, fruchtig, außergewöhnlich rund, Malz, Blumen-. Der erste Eindruck Karamel und Zuckerwatte mit süßen und Waffelmalztönen, Heidekraut und Brombeersträuchern. Mit Wasser ändert sich Honigwabe zum Bienenwachs, und reiche fruchtige Zeichen erscheinen mit schwarzen Johannisbeeren, ausgetrockneten Aprikosen und Feigen. Im Vordergrund locken Gewürze mit Nelken und Ingwerorangenmarmelade.
Um nicht ganz 80 Euro können Sie also auch im Supermarkt drei Eckpfeiler der schottischen Destillierkunst erwerben und verkosten: Einen sherrylastigen, einen rauchigen und einen malzigen Whisky. Natürlich gibt es noch viele weitere Geschmacksvariationen im Reich der Single Malts wie zum Beispiel florale Lowlands oder sehr charaktervolle, eigenwillige Whiskys aus der Campbeltown-Region, um nur einige zu nennen. Aber mit unseren drei vorgestellten Richtungen können Sie für sich bereits ganz gut feststellen, in welchen Gegenden der Geschmackskarte Sie sich heimisch fühlen.
Sollten Sie dieses Verkostungsexperiment in Angriff nehmen, hier noch ein Tipp: Geben Sie jedem Whisky eine zweite und dritte Chance. Wie man etwas schmeckt, kann auch sehr von der Tagesverfassung abhängen. Es gibt zum Beispiel Tage, an denen kann ich keinen rauchigen Whisky sehen – an anderen giere ich förmlich danach.
(Dieser Artikel ist eine leicht modifizierte Fassung eines Beitrags des Autors in waesserchen.at)
Kaum ist der Talisker Storm auf dem Markt (wir berichteten), schiebt Diaego eine weitere neue Abfüllung in die Pipeline: Der Talisker Port Ruighe ist nach dem gälischen Namen des alten Handelshafen Portree auf der Insel Skye benannt. Dort haben damals die Händler den Portwein nach Schottland eingeführt.
Dementsprechend soll der Talisker Port Ruighe auch durch ein Finsh im Portwein-Fass geschmacklich abgerundet sein, ohne den maritimen und rauchigen Charakter, der Talisker auszeichnet, zu verlieren. Preislich wird der Talisker Port Ruighe (45.8% Alkoholgehalt) bei ca. 45,- Euro liegen, wenn er ab April auch in Österreich und Deutschland in den Handel kommt, also leicht über dem Talisker Storm.
Leider setzt Diaego mit dieser neuen Abfüllung den schon mit dem Storm begonnenen Trend zum No Age Statement fort, sodass über die Reifungsdauer oder die Zusammensetzung dieser Abfüllung nichts bekannt ist. Der Storm wird übrigens auf Whiskybase nicht schlecht, aber auch nicht überragend gut bewertet: Momentan liegt er bie knapp unter 85/100 Punkten.
Ein Großteil der Range von BenRiach hat eine neue grafische Aufmachung erhalten. Die Produkte sind nun klarer und moderner gestaltet, sowohl was die Flaschen als auch die Verpackung anbelangt. Beispielhaft seien hier die neuen Verpackungen der getorften Linie gezeigt: Heredotus Fumosis, Arumaticus fumosis und Maderensis fumosus (für volle Größe Bild anklicken). Aber auch die 15jährigen Wood Finishes kommen im neuen Kleid daher. Ihre Meinung dazu?
Anscheinend wird es beim unabhängigen Abfüller Douglas Laing noch diese Woche laut unbestätigten Gerüchten zu einschneidenden Veränderungen kommen: Die beiden Brüder Fred und Stewart werden dem Vernehmen nach getrennte Wege gehen und die Marken unter sich aufteilen. Eine Presseaussendung zu diesem Thema wird in den nächsten Tagen erwartet – wir halten Sie natürlich über die Entwicklung auf dem Laufenden.
2 neue Abfüllungen aus der Malt Edition von Whiskyfässle gibt es zu vermelden: Da wäre zum Einen der Glen Grant 1992 mit 50.4% Alkohol, der 20 Jahre im Bourbon Hogshead reifte. Die zweite Neuigkeit ist ein junger Ledaig aus dem Jahr 2005 mit 55.2%. Beide Whiskys können, wie auch andere eigene Abfüllungen, im Webshop von Whisky-Fässle bestellt werden.
Happy St. Patrick’s Day und Danke an Rainer Edlinger für diesen Link! (Das Video sehen Sie, wenn Sie die Überschrift dieser Meldung auf unserer Hauptseite anklicken)
Malt Maniac Bram van Glabbeek hat gestern eine interessante Liste aller offiziellen „Wood Expressions“ der Marken Springbank, Longrow und Hazelburn aus der Region Campbeltown gepostet. Kilkerran, eine vierte, relativ junge Marke, ist deswegen dabei, da sie Anfang April ebenfalls einen Whisky, der in einem besonderen Fass gefinisht wurde, abfüllen wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Finishes reifen diese Wood Expressions nach der üblichen Reifung in Bourbon-Fässern über mehrere Jahren in besagtem Fass, bevor sie abgefüllt werden. Ihre Charakteristik ist durchaus bemerkenswert; der Springbank Calvados Wood, zum Beispiel, zeigt eine deutliche Apfelnote, die über den hintergründigen Apfelgeschmack mancher junger Whiskys weit hinaus geht. Nicht in der Liste, da technisch keine „Wood Expression“, aber dennoch erwähnenswert ist übrigens der Longrow „Red“, der mehrer Jahre zusätzlich in einem Cabernet Sauvignon-Fass gereift wurde und eine interessante Weinnote trägt.
Hier nun Bram van Glabbeek’s Liste:
Springbank Rum wood 12yo 1989-2002 54,6% 5700 Flaschen
Durch die Rückreise aus Südafrika nach Österreich können auf Whiskyexperts bis Sonntag nachmittags keine neuen Artikel erscheinen. Natürlich werden wir über jene Dinge, die sich in der Zwischenzeit ereignet haben, danach berichten. Wir freuen uns darauf, Sie hier auf dieser Seite wiederzusehen. Bis bald!
Dass in Schottland Destillerien geschlossen werden (im Whiskygenießer-Jargon „Lost Distilleries“ genannt), war leider nicht so selten. Im Jahr 1983 wurde zum Beispiel die Speyside-Destillerie Dallas Dhu eingemottet (ein Schicksal, dass sie z.B. mit Caperdonich teilt – diese Destillerie wurde allerdings mittlerweile komplett abgerissen). Dallas Dhu scheiterte an schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und an einer relativ unsicheren Wasserversorgung – die Whiskys, die dort produziert wurden, waren allerdings nicht übel.
Jetzt scheint es wieder Hoffnung für die Destillerie zu geben.“Historic Scotland“, eine Vereinigung, die Dallas Dhu seit längerem als Museum für die Öffentlichkeit geöffnet hat (das Gebäude ist architektonisch wirklich sehenswert!) hat eine Machbarkeitsstudie für die Wiedereröffnung von Dallas Dhu in Auftrag gegeben. Zusätzlich werden Experten die Destillerie besuchen und ihre Meinung in den Prozess einbringen.
Unserer Meinung nach wäre eine Wiedereröffnung eine begrüßenswerte Sache, zumal die alten Anlagen dort noch vorhanden sind und einen traditionellen Whisky wiederbeleben könnten. Einen ausführlicheren (englischsprachigen) Bericht zu dieser Entwicklung finden Sie auf Scotsman.com.
Normalerweise berichten wir nicht über Blends. Dass wir es manchmal tun, hat damit zu tun, dass es vereinzelt auch gute Blends gibt. Dass wir es hier tun, hat nichts mit guten Blends zu tun, sondern damit, dass es auch sehr fragwürdige Neuerungen gibt. Wie zum Beispiel Dewar`s Highlander Honey, ein Blended Scotch, der sich gottlob nichteinmal mehr so nennen darf, sondern nur mehr „Spirit Drink“.
Dewar’s Highlander Honey ist mit schottischem Heidekraut-Honig versetzt und soll, laut Bacardi, vornehmlich ein jüngeres Publikum ansprechen. Ab April wird dieser „Spirit Drink“ am Markt erhältlich sein und nur unbedeutend mehr kosten als die Huptmarke, Dewar’s White Label.
Bacardi ist übrigens nicht der erste Getränkekonzern, der uns mit einem Honig-Whisky „beglückt“: Zuvor haben bereits Jack Daniels, Jim Beam und Bushmills den Markt betreten. Nun aber wagt man sich erstmal auf schottisches Hoheitsgebiet. Naja.
Auch in der ausgezeichneten Single Cask Collection sind nun drei neue Whiskys erhältlich: Der 21jährige aus der Lost Distillere Littlemill (Jahrgang 1992), ein 17jähriger Glentauchers (1996) und ein 17jähriger Tobermory (1995). Der Littlemill um € 95,- stammt aus Fass Nr. 20 – es gibt 318 Flaschen davon. 167 Flaschen aus dem Fass 1155 gibt es beim Glentauchers um nur je € 65,-, und um ebenfalls nur 65 Euro kann man beim Tobermory eine von 251 Flaschen erstehen. Die Website merkt dazu an: Würziges Aroma, Vanille, Kräuter, Holznoten toll eingebunden.
Die Single Cask Collection bietet für Whiskyfreunde immer wieder schöne und preiswerte Einzelfassabfüllungen, die in Verkostungen auf Whiskyfun meist in denn hohen 80ern bewertet werden. Ein kleiner Geheimtipp.