Zu einem vernichtenden Ergebnis kam ein Test, den das Scottish Universities Environmental Research Centre (SUERC) in East-Kilbride im Auftrag des Medienunternehmens BBC durchführte. Von den 55 Flaschen alten schottischen Single Malts waren 21 schlicht und ergreifend Fälschungen. 10 davon stammten angeblich aus der Zeit vor 1900.
Zum Nachweis der Fälschungen, die von Rare Whisky 101 eingesendet wurden, wurde das Alter der in den Flaschen enthaltenen Flüssigkeiten mit fortschrittlichen Methoden der Radiokarbondatierung gemessen – und so konnte nachgewiesen werden, dass der Inhalt der Abfüllungen nicht mit den Angaben am Etikett übereinstimmte und wesentlich jünger war.
Die Flaschen, und das ist dabei nicht unwichtig, wurden zufällig bei Auktionen, in Geschäften und bei privaten Sammlern ausgesucht – also nicht auf Verdacht selektiert. Ob sie dadurch tatsächlich ein repräsentatives Sample des Marktes darstellen oder ob die Zahl der Flaschen dafür doch zu gering ist, ist eine Überlegung wert.
Wären alle 21 Flaschen bei Auktionen unbeanstandet unter den Hammer gekommen, so Rare Whisky 101, hätten sie einen Wert von 635.000 Pfund repräsentiert. Insgesamt schätrzt man beim Unternehmen, dass Flaschen im Wert von 41 Millionen Pfund als Fälschungen im Umlauf oder in Sammlungen zu finden sind, das ist mehr, als am Sekundärmarkt auf Auktionen umgesetzt wird.
Die Schlussfolgerung von RW101 für potentielle Käufer liest sich sehr harsch: „Man sollte alte Whiskyflaschen zunächst als Fälschungen betrachten, bevor sie sich als echt erweisen.“
Unser Ratschlag für potentielle Interessenten: Vorsicht ist immer die Mutter der Porzellankiste, und wie bei allen anderen Dingen gilt, dass man tunlichst Ahnung davon haben sollte, was man tut – besonders, wenn es um Werte geht.
Mehr zu den Resultaten und der verwendeten Messmethode im Artikel der BBC.