Eine gerne übersehene und unterschätzte Destillerie ist Old Pulteney. Serge Valentin von Whiskyfun hat nun drei offizielle Abfüllungen verkostet – und durchwegs hoch bewertet. Die Abfüllungen sind:
Old Pulteney 1991/2007 (57.6%, Originalabfüllung, Fass #0030) – 89 Punkte
Old Pulteney 15 yo 1982/1998 ‚Millenium‘ (60%, Originalabfüllung für Japan, sherry, Fass #1300) – 90 Punkte
Old Pulteney 40 yo (51.3%, Originalabfüllung, 2012) – 89 Punkte
Dies sind nun sicher nicht die günstigsten Abfüllungen aus dieser Highlands-Destillerie, aber auch die Standardware, die man auch in manchen Supermärkten kaufen kann, ist ebenfalls durchaus trinkbar.
Im Rahmen der Reihe „Spezial- und Regionen-Tastings“ veranstalten die Whisky Consultants am 24.5. ein Tasting mit dem Thema „Smallest Distilleries“. Stattfinden wird es im „The Highlander Pub“, Sobieskiplatz 4, 1090 Wien – und zwar von 19 bis 22 Uhr. Im Unkostenbeitrag von 65 Euro sind die gebundenen Verkostungsnotizen und ein Glencairn-Glas enthalten. Anmeldungen sind bis zum 12.5 auf der Website der Whisky Consultants möglich.
Auf der Website der Whisky Consultants findet man auch noch alle anderen geplanten Termine der nächsten Zeit.
Wenn Sie an Whisky denken, dann denken die Meisten zuerst sicherlich an Schottland, Irland oder die USA. An Japan denken wohl nur die Kenner, aber bei der Fülle an guten Whiskys von dort lohnt sich ein Blick in die Ferne allemal.
Suntory Whisky ist der bevorzugte Hersteller edler Weine und Spirituosen im „Land der aufgehenden Sonne“ seit 1899. Man sagt, ihre Whiskys verkörpern die Harmonie zwischen den japanischen Menschen und der Natur, nur hergestellt mit dem besten Wasser und Zutaten aus den Bergen Süd-Japans.
Haskushu ist ein „grüner und frischer “ Single Malt Whisky, der das Wesen der japanischen Alpen erfasst. Eine reine Goldfarbe erfreut das Auge und er trägt den Duft von frischen grünen Blättern, grünem Apfel, Birne und weichem Rauch. Am Gaumen hat Haskushu ein scharfes Aroma von süßen Birnen und Butterkeks und hat eine weichen, trockenen und angenehmen rauchigen Abgang.
Yamazaki
Yamazaki ist eine delikater und doch tiefgründiger Single Malt Whisky, der viele Kenner aus der ganzen Welt für sich gewinnt – auf Grund seines vielschichtigen Geschmacks. Sein fruchtiges Aroma besteht aus Dattelpflaume, Honig, Nelken, kandierter Orange, Pfirsich und einem Hauch von Vanille. Am Gaumen können Sie einen komplexen Geschmack von würzigem Holz, Kokos, Preiselbeere und Butter erkennen. Genießen Sie die süße und den langen Abgang mit einer holzigen Essenz.
Hibiki
Hibiki ist ein echter Whisky für Liebhaber. Dieser Whisky altert in verschiedenen Arten von Fässern, einschließlich in dem Mizunara, einer sehr seltenen japanische Eiche. Hibiki bietet ein komplettes Orchester der Aromen und Düfte, die es zu genießen gilt. Er leuchtet bernsteinfarben, riecht nach Ananas, Pflaumen, Himbeeren, Honig und Pudding. Sein Gaumen ist weich, süß, weich und glatt. Der Abgang ist lang und süß, würzig-fruchtig, mit einem Hauch von Säure.
Ernüchternde Zahlen für die Whiskyindustrie kommen heute aus England: Laut einem Bericht der BBC ist der weltweite Whiskymarkt 2012 mengenmäßig um ganze 5% zurückgegangen. Auch das Wachstum beim Wert ist rückläufig: wertmäßig konnte der Markt nur mehr um 1 % zulegen – nach starkem Wachstum in den vergangenen Jahren (nach 87% Wachstum in den letzten 10 Jahren).
Dieser Rückgang erklärt sich mit Schwierigkeiten in den stärksten Eportmärkten, wo die Wirtschaftskrise den Konsum schrumpfen ließ. So wurde zum Beispiel in Frankreich, dem nach wie vor stärksten Markt für Scotch, um 25% weniger Whisky konsumiert (die wertmäßige Schrumpfung betrug 19%), in Spanien ging der Markt ebenfalls zurück (-25% mengenmäßig). Selbst der wertmäßig größte Markt, die USA, der noch ein mengenmäßiges Wachstum von 16% schaffte, verlor wertmäßig 2%. Selbst Hoffnungsmärkte wie Brasilien importierten 16% weniger – Venezuela hingen um 12% mehr.
Bedeutet das das Ende der goldenen Zeiten für Whisky? Zumindest scheint die Realität so manche hochfliegende Träume der Industrie eingeholt zu haben. Dennoch investiert die Whiskyindustrie in den nächsten Jahren über 2 Milliarden Pfund in den Ausbau bestehender Destillerien und in die Erföffnung neuer Brennereien – wie dies mit den Bedürfnissen der Märkte zusammengehen wird, bleibt abzuwarten…
Der SPIEGEL scheint gerade auf den Whiskygeschmack gekommen zu sein. Nach dem Artikel vorgestern bringt er heute bereits wieder einen Beitrag über Whisky in Deutschland. Diesmal geht es um die Whiskyszene in Nürnberg.
Im Artikel gibt es einen netten Überblick über Clubs, Händler, Videoblogger, Fans, verschrobene und schrullige Typen – sowie einen eindeutigen Grundtenor: Whisky ist „in“, macht Spaß und die Szene wächst und wächst und wächst. Lesenswert!
Auch am Ostermontag können wir Ihnen wieder eine Bar eines unserer Leser präsentieren: Georg Hagemeier hat uns ein Foto gesendet und meint dazu:
Anbei meine derzeitige Bar. Zur Zeit fristen meine Flaschen ihr Dasein noch im Bücherregal, aber nach dem bevorstehenden Umzug winkt eventuell ein würdigerer Platz.
Wir finden: Bücher und Whisky sind eine schöne und passende Kombination. Schön ist auch die Kombination der verschiedenen Whiskys, die eine wirklich große Bandbreite abdecken.
Teilen Sie doch auch Ihre Whiskybar mit den anderen Lesern. Senden Sie uns einfach ein oder mehrere Fotos und eine kurze Beschreibung an team (at) whiskyexperts.at.
Das Bild lässt sich wie üblich mit einen Klick vergrößern:
Diageo hat nach Informationen von Drinks International 1,2 Million Euro in das Besucherzentrum der Talisker Destilliere auf der Isle of Skye investiert.
Die Brennerei zieht derzeit 60.000 Besucher pro Jahr auf die Insel. Diageo will die neuen Anlagen viel größer gestalten und weitere Tasting- Räume schaffen.
Geht es nach Distillery Manager Mark Lochhead, wird das neue Zentrum zur Frühjahrs-Saison eröffnet.
Er sagte: „Talisker wird als Marke und Brennerei immer beliebter bei den Menschen aus der ganzen Welt, und sie wollen die Heimat unseres Single Malt besuchen.“
„Diese Investition ist ein wichtiges Bauvorhaben, denn der zunehmende Tourismus hat auch eine große Sogwirkung auf die Arbeitsplätze in der Wirtschaft und für lokale Unternehmen.“
Während wir uns gestern bei Whisky im Bild mit der Destillerie Wolfburn selbst beschäftigt haben, geht es heute um das Wasser, das die Produktion dort möglich macht. „Burn“ bedeutet Quelle – und Wolfburn ist somit auch die Bezeichnung jener Quelle, die die Destillerie speist.
Laut einem der Besitzer liefert Wolfburn eines der reinsten Wasser Schottlands. Kein Wunder, den von der Quelle bis zur Mündung des Flusses an der Nordküste Schottlands sind es keine vier Meilen, die das Wasser zurücklegt. Und sieht man sich auf unserem Bild die Umgebung an, so kann man unschwer erkennen, dass dem Wasser auf diesen vier Meilen nichts Widriges droht.
Die kleine, feine Quelle ist übrigens auch der Grund dafür, warum Wolfburn nicht mehr als 150.000 Liter Alkohol im Jahr produzieren wird.
Zwei neue Videotastings sind nun online: Glenglassaugh verkostet ihren eigenen Revival (ein dreijähriger Whisky, der erste, den sie nach der Wiedereröffnung herausgebracht haben – unschwer zu erraten, dass man in diesem Tasting nur Gutes über den Revival erfährt, auch wenn wir finden, dass ein Dreijähriger per se durchaus seine geschmacklichen Schwächen hat).
Die zweite Verkostung kommt von Ralfy und befasst sich mit dem vierzehnjährigen Scapa von den Orkney Inseln. Wie üblich ist Ralfys Verksotung ausführlich, sorgfältig und ein Vergnügen für den Betrachter.
Beide Videos sind in Englisch – und mit mittelprächtigen Kenntnissen durchaus problemlos zu verfolgen…
Ausschließlich direkt bei der Destillerie Clynelish zu erhalten ist eine neue limitierte Abfüllung von Diaego: ein getorfter Clynelish 14yo mit 46% in einer Auflage von 3000 Flaschen. Diese Spezialabfüllung wurde zum Gedenken an die Schließung von Brora aufgelegt (Brora stellte seinen Betrieb 1983, also vor 30 Jahren ein und stand unweit der modernen Clynelish-Destillerie). Die Abfüllung erfolgte zur selben Zeit, als Diaego auch einen ungetorften Caol Ila herstellte, also 1998/1999.
Ein schönes Sammlerstück, und sicherlich auch sehr interessant im Geschmack – aber leider nicht im Handel erhältlich, sondern wie gesagt nur direkt bei der Destillerie beziehbar – zum Preis von 75 Pfund.
Aus einem uns unerfindlichen Grund *g* überschlagen sich heute die Sensationsmeldungen über Whisky: „The Whisky Exchange“ berichtet zum Beispiel, dass der „Heilige Gral“ des Whiskys, eine 500 Jahre alte Abfüllung, gefunden wurde. Sie gehörte einst Friar John, dem legendären John Cor, der das erste überlieferte Whiskyrezept festhielt.
Durch exakte historische Quellenforschung konnte bei einer Ausgrabung die legendäre Hüftflasche von John Cor aus einem Grab entnommen werden – und sie enthielt sensationellerweise noch eine geringe Menge Whisky (3cl). Nach intensiver wissenschaftlicher Untersuchung können 100ml davon von einem potenten Sammler in einem Nachbau der Originalflasche erworben werden…
Eine unserer regelmäßigen Rubriken werden die Whiskys des Monats sein, in denen wir, sehr subjektiv gesehen natürlich, Whiskys für Einsteiger und Kenner vorstellen möchten. Unsere Empfehlung für April ist eigentlich eine Empfehlung für eine spezielle Destillerie, die zu erkunden sich für Einsteiger wie auch für Kenner auszahlt: Bunnahabhain.
Bunnahabhain (ausgesprochen anfangs so, wie man es schreibt, also mit „u“, den Rest verspielt man etwas, so dass es wie „Bunnahavn“ klingt) ist eine alte Islay-Destillerie – aber für Islay eigentlich sehr untypisch, weil sie in der Regel ungetorften Whisky erzeugt – als einzige Islay-Destillerie. Sie liegt ganz im Norden der Insel, mit Caol Ila als einzigen Nachbarn. Momentan hat Bunnahabhain die größte Produktionskapazität auf Islay – aber nicht den höchsten Output an Whisky – der kommt von Caol Ila.
Seit 1881 gibt es die Destillerie nun, seit 1963 besitzt sie vier riesige Brennblasen. In ihren Lagernhäusern findet man übrigens auch Fässer von Tobermory und Ledaig – die Lagerflächen auf Mull sind einfach zu begrenzt.
Was macht nun Bunnahabhain so interessant für Einsteiger wie Fortgeschrittene? Nun, zunächst einmal ist Bunnahabhain eine Destillerie, die es in den letzten Jahren geschafft hat, die Qualität der Standardabfüllungen durch die Bank zu steigern und nicht zu verringern. Das zeigt sich auch dadurch, dass die neueren Abfüllungen alle mit 46.3% gemacht werden, statt mit 40% oder 43%. Weiters gibt es unter den Standardabfüllungen keinen „Ausreisser“ nach unten – man kann also aus einer großen Anzahl verschiedener Altersstufen und Abfüllungen wählen, ohne Gefahr zu laufen, etwas Enttäuschendes zu finden – wenn man die Charakteristik von Bunnahabain mag (weich, nussig bis malzig). Der dritte Punkt, warum wir Bunnahabhain generell empfehlen, ist die große Auswahl an Produkten von unabhängigen Abfüllern, die ebenfalls interessant und gut sind.
Für Einsteiger bietet sich der 12jährige Bunnahabhain an. Er ist preiswert und offenbart den Bunnahabhain-Charakter sehr schön. Man bekommt ihn für knapp über 30 Euro. Wer mit einem rauchigen Bunnahabhain aus dem Standardsortiment einsteigen will, der sollte den Bunnahabhain Cruach-Mhòna probieren, der mit 50% in der 1l-Flasche abgefüllt wird und an die 60 Euro kostet. Er ist der Whisky, der dem generellen Islay-Charakter am nächsten kommt, aber immer noch die Sanftheit eines Bunnahabhain offenbart. Eigentlich gibt es ihn exklusiv im Duty-Free, aber man findet ihn auch in anderen Geschäften.
Sehr positiv überrascht war ich vom neuen 18jährigen Bunnahabhain, den ich unlängst an der Planet-Bar in Kapstadt verkosten konnte. Er ist komplex, angenehm am Gaumen mit einer schönen Mischung aus süßen und Ledernoten – er geht hervorragend mit einer Zigarre. Ganz günstig ist er nicht, etwa ab 85 Euro geht er in unseren Landen über den Ladentisch. Wer allerdingsdiese Summe ausgeben will und nicht unbedingt eine Destillerieabfüllung haben möchte, sollte sich eher an unseren Empfehlungen für Fortgeschrittene orientieren.
Fortgeschittene können aus einer sehr großen Anzahl von unabhängigen Abfüllungen wählen. Dewar Rattray hat erst unlängst einen sehr preiswerten 37jährigen Bunnahabhain herausgebracht (Einzelfass #5763, 43% – knapp um die 150 Euro), der durchaus ausgezeichnete Bewertungen erhielt. Wer es etwas günstiger will, kann auch zum Bunnahabhain mit 22 Jahren vom selben Abfüller greifen (Fassstärke, 44.4%, Einzelfass Nr. 5835, rund 80 Euro), der vor allem durch seine Sanftheit und den runden Geschmack besticht. In manchen Geschäften findet man auch noch den 20jährigen Bunnahabhain 1991 von Wilson & Morgan (in der Holzkiste), der eindrucksvoll zeigt, wie gut sich ein Bunnahabhain mit einem Sherry-Fass versteht. Mit ca. 85 Euro sind sie hier dabei. Generell sei angemerkt, dass Bunnahabhain ausgezeichnet altert.
Nicht ganz überraschend wurde heute bekannt, dass die SWA (Scotch Whisky Association) ihre Vorschriften für Scotch Whisky ändern wird. Wie auf Whisky Israel zu lesen, wird der Mindest-Alkoholgehalt von Scotch Whisky auf 46 Vol. % angehoben. Single Cask Whiskies dürfen nur noch in Fassstärke abgefüllt werden, für Single Malts wird die Zugabe von Zuckercouleur und die Kühlfilterung verboten und sind nur noch bei Blended Whiskies möglich. Auch für das Finishing gibt es jetzt eine Änderung: es darf nur noch ein Fasstyp für das Finishen verwendet werden, eine Kombination aus z.B. Sherry- und Portwein-Fässern wird es in Zukunft nicht mehr geben.
(Anm.: Dies war ein Aprilscherz einer israelischen Whisky-Seite. Natürlich ist (leider) nichts davon wahr.)
Über 300 Events in fünf Tagen – das Spirit of Speyside Whisky Festival vom 2. – 6. Mai 2013 bietet einiges für die Whisky Enthusiasten. Auch in diesem Jahr gibt es wieder den Festival Transport Service. Bei diesem umfangreichen Programm ist es schon sehr schwer, Highlights zu benennen: vielleicht die Wiedereröffnung der Tamdhu-Destillerie am 3. Mai. Oder die Möglichkeit, nach einer Destillerie-Führung am 6. Mai bei Glenfarclas bei der Auswahl der Fässer für 1998er The Family Casks Abfüllung zu assistieren. Oder …