Donnerstag, 25. Dezember 2025, 18:12:21

Besser riechen dank Alkohol

Das klingt jetzt wie ein Witz, aber Whiskyfreunde werden den Verdacht vielleicht ohnehin schon gehabt haben: Mit etwas Alkohol riecht man besser. Ein Artikel auf orf.at berichtet von einem wissenschaftlichen Experiment, bei dem der Geruchsinn in Abhängigkeit vom Alkoholspiegel getestet wurde. Und siehe da: Mit Alkohol riecht man besser. Folgendes Experiment wurde gemacht:

…luden die Forscher 20 Freiwillige zum Geruchstest. Sie mussten an drei Flüssigkeiten riechen. Zwei davon waren ein Gemisch aus denselben sechs Substanzen, bei der dritten war eine Zutat ersetzt worden. Nachdem sie jeweils zwei Sekunden an allen Mischungen schnüffeln durften, sollten sie angeben, welche anders roch. Der Test wurde mit unterschiedlichen Trios sechs Mal wiederholt. Vor der Wiederholung des ganzen Prozederes, durfte eine Hälfte der Probanden 35 Milliliter Wodka gemischt mit Traubensaft trinken. Die andere erhielt nur Saft.

Ergebnis: diejenigen, die Alkohol getrunken hatten, konnten die Aufgabe besser lösen, und zwar eindeutig. Allerdings, und das sollte man auch zu Herzen nehmen: nach 6cl Whisky ist es vorbei mit dem Vorteil, danach gehts rapide bergab.

In diesem Sinne: Slainte!

glasses

 

Highland Park Dark Origins – einige Tasting Notes

Auf Whiskycorner.co.uk haben die dort schreibenden Whiskyfreunde Kirstie und Stewart ihre Gedanken zum neuen Highland Park Dark Origins festgehalten. Dieser neue Whisky in der Core Range von Highland Park (natürlich und leider ohne Altersangabe) scheint bei ihnen ganz gut anzukommen – beide finden, dass es eine gute Ergänzung zu den anderen Highland Park sei. Eine numerische Wertung findet sich nicht, aber aus den (englischsprachigen) Ausführungen lässt sich deren positive Einschätzung ganz gut ablesen.

HP Dark Origins Big

Serge verkostet: Zwei alte Ben Nevis

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Die Hoffnung, dasss man einer dieser beiden Abfüllungen um die Ecke kaufen kann, möchten wir gleich zu Beginn zerstreuen: Der eine Ben Nevis wurde ganz offensichtlich nicht für unseren Markt gemacht, der andere bereits vor fast 20 Jahren veröffentlicht. Warum Serge sie trotzdem verkostet und warum wir darüber berichten? Weil es unserer Meinung nach ganz interessant ist, auch die Beschreibungen exotischer Abfüllungen zu lesen, um ein breites Gesamtbild der Destillerie zu bekommen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber unterschwellig sammeln sich diese Infos in unseren Hirnen an und fügen sich peu a peu zusammen. In diesem Sinne: Hier gehts zur Verkostung, und hier stehen die Abfüllungen, von denen Serge heute genippt hat:

  • Ben Nevis 43 yo 1970/2014 (44.8%, Eiling Lim): 88 Punkte
  • Ben Nevis 17 yo 1977/1995 (59.8%, Cadenhead, Authentic Collection: 79 Punkte

Und hier ein Leserbild der Destillerie, aus denen die Whiskys kommen…

Destillerie Ben Nevis. Foto von Frank Gauert, alle Recht vorbehalten.
Destillerie Ben Nevis. Foto von Frank Gauert, alle Recht vorbehalten.

Wir verkosten: Deanston 1997, 55.8%, Archives

Deanston – mit dieser kleinen, schmucklosen Destillerie in einer ehemaligen Baumwollmühle verbindet man im ersten Gedanken nicht besonders viel. Die Whiskys zählen nicht zu den Berühmtheiten im Whiskyschrank, die Originalabfüllungen stechen nicht wirklich heraus. Und auf eine lange Geschichte kann die Destillerie auch nicht zurückblicken.

Deanston wurde 1965 von Deanston Distillery Co. Ltd. gegründet. Die Whisky-Produktion begann im Jahr 1966 und 1971 wurde der erste Single Malt Whisky unter dem Namen Old Bannockburn auf den Markt gebracht. Danach gehörte sie Invergordon Distillers, Burn Stewart Distillers und schließlich seit dem Vorjahr der Distell Group. Das Malz kommt von fremden Mälzereien. Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (mash tun) (10,5 Tonnen) aus Edelstahl und acht Gärbottiche (wash backs) (je 60.000 l). Destilliert wird in zwei wash stills (je 10.000 l) und zwei spirit stills (je 8.500 l), die durch Dampfspiralen erhitzt werden. Etwa 15 % der Produktion von Deanston kommen als Single Malt auf den Markt. Der Rest ist für Blends und Malt Liqueur bestimmt (Wallach Single Malt Liqueur und Drumray Highland Cream Liqueur).

Deanston Destillerie, Foto von Eileen Henderson, CC-Lizenz
Deanston Destillerie, Foto von Eileen Henderson, CC-Lizenz

Also: Was darf man sich von einem unabhängigen Deanston erwarten? Unser Redakteur Bernhard Rems verkostet heute einen 15jährigen Deanston aus der Archives-Serie, die vom holländischen Whiskybase-Shop initiiert und betreut wird. Erschienen ist er Ende des letzten Jahres, und wer ihn noch kaufen will, kann ihn im Shop dort noch finden. Unser Whisky stammt aus einem Sample, das wir vom Whiskybase Shop zugesendet bekommen haben.

deanstonarc

Nase: Geschnittenes Gras, Zitronenschalen, durchaus dominanter Alkohol. Auch Vanille kann man finden. Ein fruchtiger Anflug, ein wenig Mühlengeruch. Nichts wirklich herausragend Typisches dabei, aber sicher auch nichts vordergründig Unangenehmes. Er deutet an, am Gaumen doch einige Kraft zu haben. Wenn ich ihn mit etwas vergleichen soll, dann ist das eine sehr Braeval-ähnliche Nase.

Gaumen: Die Frucht mit ihrer Säuerlichkeit startet hier voll durch. Man erwartet sich, dass das in ein fruchtiges Erlebnis explodiert, aber das wird dann ganz plötzlich zu etwas Kräuterigem, Pfeffrigem. Man hat auch trockenes Getreide im Mund, die Richtung die das Ganze am Gaumen nimmt, ist unerwartet. Es wird fast bitter, wie Bitterorangen oder eine chininhaltige Limonade ohne Zucker. Ist der wirklich 15 Jahre alt? Der schmeckt ein wenig nach Whisky am Beginn der Pubertät.

Finish: Mittellang, trocken, sehr würzig, ingwerscharf, trotzdem nicht holzig, sondern hinten nach wieder süß.

Alles in allem: Also, rund ist das nicht – eher eine Achterbahnfahrt der Geschmäcker. Er ist spannend, aber es ist zu bezweifeln, ob er wirklich über eine ganze Flasche hinweg interessant bleibt. Er ist schön dafür geeignet, seine Whiskyfreunde einmal zu verbüffen; denn schlecht ist er nicht, beileibe nicht. Aber er ist eher eine Kuriosität als begeisternd. Daher ein „Geht so“ – man kann ihn trinken, muss es aber nicht.

Ralfy’s Video Review #475: Glencadam 21yo

Manchmal etwas übersehen, aber insgesamt – unserer Meinung nach –  auch bei den Standardabfüllungen eine ganz interessante Destillerie ist Glencadam in den östlichen Highlands. Das obere Ende der Standard-Range hat sich Ralfy für sein Videotasting in der Wochenmitte ausgesucht: Den Glencadam 21yo, einer der wenigen 21jährigen, die preislich noch unter 100 Euro bleiben. Er wird sehr getreidig, meint Ralfy, und er braucht seiner Empfehlung nach Zeit und Wasser. Aber dann zeigt er so richtig, was er kann – und bekommt von Ralfy dafür schöne 89 von 100 Punkten. Zu sehen hier oder auf Youtube. Übrigens: den Glencadam 12yo Portwood haben wir im Mai zum Whisky des Monats gewählt – wer sich über ihn informieren will, findet unseren Artikel hier.

Tastings auf der AQUAVITAE 2014 vorgestellt und jetzt online buchbar

aqua vitae 2014

Ab heute können die Master Classes auf der diesjährigen AQUAVITAE online gebucht werden – und das Programm sieht sehr interessant aus. Viele Verkostungen mit ausgewählten Fachleuten aus Deutschland und Schottland, für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichsam interessant, sind auf die beiden Messetage verteilt.

Auch Whiskyexperts wird auf der diesjährigen AQUAVITAE mit einem Stand vertreten sein und dort wieder ein paar interessante Whiskys für ebenso interessante Gespräche mit den Besuchern dabei haben.

 

Die Masterclasses können hier direkt gebucht werden:

Samstag, 18. Oktober 2014

 

12.30 Uhr Flavour Led
Seminarraum 1
Flavour Led – Whisky ohne Altersangabe
Referent: Thomas Plaue
Eintritt: 20,00 €

12.30 Uhr The Ultimate Collection
Seminarraum 3
Einzelfassabfüllungen aus Schottland
Referent: Julia Nourney
Eintritt: 20,00 €

14.30 Uhr Adelphi Distillery
Seminarraum 1
Referent: Alex Bruce & Charles Maclean
Eintritt: 25,00 €
in englischer Sprache

14.30 Uhr King Car Distillery (aus Taiwan)
Seminarraum 2
Kavalan-Tasting
Referent: Bernhard Schäfer
Eintritt: 20,00 €

14.30 Uhr James MacArthur
Seminarraum 3
Referent: Arthur Winning
Eintritt: 20,00 €
in englischer Sprache

16.30 Uhr A.D.Rattray
Seminarraum 1
– Stronachie Single Malt, 18 y.o.
– Cask Islay
– Zwei Einzelfassabfüllungen aus der Cask Collection
Referent: Iain Croucher
Eintritt: 20,00 €
in englischer Sprache

16.30 Uhr Signature Malts – Der Ausdruck von Individualität
Seminarraum 2
– Laphroaig Select
– Bowmore 18 Jahre
– Highland Park Dark Origins
– Glenrothes 2001
– The Macallan Sienna
– Connemara 12 Jahre
Referent: Jens Rosenberg
Eintritt: 20,00 €

18.30 Uhr Adelphi Distillery & Whiskykoch
Seminarraum 1
„Adelphi-Whisky & Food“ (ein „echtes“ Adelphi-Tasting, mit Gourmet-Highlights, sprich: kleine Snacks von Chris Pepper)
Referent: Charles Maclean & Chris Pepper
Eintritt: 30,00 €
in englischer Sprache

18.30 Uhr Bruichladdich (Islay)
Seminarraum 2
Referent: Bernhard Schäfer
Eintritt: 20,00 €

18.30 Uhr Slyrs Whisky
Seminarraum 3
Referent:
Eintritt: 20,00 €

 

Sonntag, 19. Oktober 2014

 

12.30 Uhr Adelphi Distillery
Seminarraum 1
Referent: Alex Bruce & Charles Maclean
Eintritt: 25,00 €
in englischer Sprache

14.30 Uhr Laphroaig (Islay)
Seminarraum 1
– Laphroaig Select
– Laphroaig 10 Jahre
– Laphroaig QC
– Laphroaig TW
– Laphroaig 18 Jahre
Referent: Jens Rosenberg
Eintritt: 20,00 €

14.30 Uhr A.D.Rattray
Seminarraum 2
– Stronachie Single Malt, 18 y.o.
– Cask Islay
– Zwei Einzelfassabfüllungen aus der Cask Collection
Referent: Iain Croucher
Eintritt: 20,00 €
in englischer Sprache

14.30 Uhr Whisky-Einsteiger-Tasting
Seminarraum 3
Referent: Julia Nourney
Eintritt: 20,00 €

16.30 Uhr Best Dram
Seminarraum 1
Referent: Mike Müller
Eintritt: 20,00 €

16.30 Uhr Rum-Tasting
Seminarraum 2
Referent: Peter Schütte
Eintritt: 20,00 €

Pressemitteilung: Wemyss Malts neue Single Cask Abfüllungen

In einer Pressemitteilung informiert uns Wemyss Malts über ihre neuen Single Cask Abfüllungen. Die fünf Single Malts kommen aus den Whisky-Regionen Islay, Highlands, Speyside und Campbeltown, ein Single Grain, zum allerersten Mal von Wemyss Malts abgefüllt, komplettiert diese Abfüllungen. Wie gewohnt hat Wemyss Malts den einzelnen Abfüllungen nach ihrem Geschmack und Aromen benannt, ergänzt durch den Namen der Brennerei und dem Jahr der Destillation:

  • „Lemon Cheesecake“ – 1988 Single Cask, Invergordon, Single Grain
  • „Loch Indaal Catch“ – 1982 Single Cask, Bowmore, Islay
  • „Oysters with Lemon Pearls“ – 1991 Single Cask, Bunnahabhain, Islay
  • „Aromatic Orange Tobacco“ – 1988 Single Cask, Glenrothes, Speyside
  • „Melon Vine“ – 1994 Single Cask, Aberfeldy, Highlands
  • „At Anchor in a Cove“ – 1991 Single Cask, Glen Scotia, Campbeltown

Jedes Fass wurde vom Wemyss Tasting Panel unter dem wachenden Auge von Charlie Maclean ausgewählt und benannt. Diese Abfüllungen werden bei ausgewählten Einzelhändlern in Großbritannien, der EU und den asiatischen Schlüsselmärkten verfügbar sein. Die empfohlenen Verkaufspreise reichen von £ 80 bis £ 700.

Wemyss Single Casks Group July 2014 lo

Serge verkostet: Bunnie-Parade, Teil 2

Weiter geht es heute bei Serge Valentin in der Verkostung von relativ neu erschienenen Abfüllungen aus Bunnahabhain. Die „Bunnies“, wie sie unter Whiskyfreunden manchmal liebevoll genannt werden, sind  momentan die am Häufigsten zu findenden Islay-Whiskys bei unabhängigen Abfüllern, vor allem nachdem bei Caol-Ila die Fässer im Konzern zu bleiben haben. Auch diesmal sind wieder einige Perlen dabei:

  • Bunnahabhain 6 yo 2007/2013 (51.9%, Liquid Sun, refill hogshead): 82 Punkte
  • Bunnahabhain 1997/2014 ‚The Bosun’s Dram‘ (46%, Wemyss Malts, 380 bottles): 84 Punkte
  • Bunnahabhain 24 yo 1989/2014 (50.8%, The Warehouse Collection, bourbon hogshead, cask #5695, 267 bottles): 90 Punkte
  • Bunnahabhain 26 yo 1987/2014 (49.9%, Maltbarn, sherry butt, 121 bottles): 90 Punkte
  • Bunnahabhain 1987/2014 (50.4%, The Whisky Agency, refill hogshead, 210 bottles): 90 Punkte
Die Destillerie Bunnahabhain.  Bildrechte bei Lars Pechmann.
Die Destillerie Bunnahabhain. Bildrechte bei Lars Pechmann.

Blogrundschau: Kreuz und quer und hin und her

Wir haben uns wieder einmal für Sie am Internet umgesehen, um einige interessante Reviews und Tasting Notes zu finden. Hier die Ausbeute unseres Fischzuges:

  • WhiskyIsrael verkostet einen günstigen Standard, den 10jährigen Glen Moray – und findet ihn sehr gut für das, was er kostet. Nein, eigentlich sehr gut – und er ist noch dazu preiswert.
  • Bestshotwhisky probiert einen Billig-Blend, den Scottisch Leader aus dem Hause Deanston. Die Begeisterung ist sehr abrupt enden wollend.
  • Auf Malt and Oak schenkt man sich den Bowmore 18 ein. Der Autor hält sich mit wertenden Beschreibungen zurück – wir haben Sie im Dezember ziemlich unverblümt geschrieben.
  • Die Whiskyphiles nippen am Mortlach 26yo von Adelphi – eher zurückhaltende Begeisterung lässt sich aus den Worten des Verkosters lesen, was diese spezielle Abfüllung betrifft.
  • Und auf Whiskysaga verkostet man den Rhetoric 20yo, aus der Orphan Barrel-Serie von Diageo. Und die Verkostung macht einem den Mund wässrig.

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Whiskybase Marketplace jetzt online

Wenn diese Idee funktioniert, könnte sie eine gute Alternative zu so manchen Auktionsseiten sein: Der Whiskybase Marketplace ist jetzt online. Am Marketplace können User von Whiskybase Whiskys von privat kaufen und an privat verkaufen. Das Ganze sieht auf den ersten Blick sehr gut strukturiert aus – und man findet, zum Zeitpunkt, da diese Zeilen geschrieben werden, bereits mehr als 40 aktive Angebote, zum Teil Auktionen, zum Teil Direktangebote. Der Marketplace ist auch sehr gut in die restliche Database eingebunden.

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Wir verkosten: The One Whisky

Die neuen Whisky-Brennereien haben gerade zu Beginn eine große Aufgabe: wenn die Stills den ersten New Spirit produzieren und die ersten befüllten Fässer in die Lager rollen, dauert es noch 3 Jahre, bis die erste Flasche Whisky verkauft werden kann. Und trotzdem müssen auch in dieser Zeit Einnahmen generiert werden.
The Lakes Distillery in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands wird im September mit der Produktion ihres Whiskys beginnen. Im letzten Monat trafen die drei Stills ein. In ihrem Portfolio befinden sich aber schon drei Produkte. Neben The Lakes Gin und The Lakes Vodka gibt es “The One Whisky”, der erste britische Blend. In ihm befinden sich verschiedene Whiskys, die auf den britischen Inseln produziert wurden.
“The One Whisky” ist seit letztem Herbst auf dem englischen Markt erhältlich. Seitdem sind weitere Länder hinzu gekommen, neben den Vereinigten Arabischen Emiraten unter anderem auch Frankreich, Belgien und die Niederlande. Weitere europäische Länder sollen folgen, vielleicht findet The Lakes Distillery auch für unsere Gefilde einen Vertriebspartner.

The One Whisky wurde uns freundlicherweise von The Lakes Distillery zur Verfügung gestellt.

TheONEOutside

Nase: Eine leichte Klebstoff-Note, ein kleines bisschen frischer Rauch drängt sich mehr in den Vordergrund. Nicht brennendes Holz, vielmehr eher etwas leicht Glimmendes, Schwelendes. Plastik, Gummi? Oder doch eher Torf? Dazu vermischen sich Anflüge von Toffee und Vanille mit Weißwein-Creme.

Gaumen: Recht angenehmes Mundgefühl. Andeutung von Honig. Insgesamt hier nicht klar und eindeutig genug um exakt nennbar zu sein und deshalb etwas fordernd. Ein klein wenig ungestümer Alkohol, nicht unbedingt störend.

Finish: Kurz und knackig, mit einem leichten alkoholischen Brennen, trotz nur 40 % Vol.

Alles in allem: Die Redaktions-Disziplin fordert hier eine eindeutige Punktevergabe. Ihr hatte ich mich unterworfen in dem Wissen, dass irgendwann einmal ein Whisky seinen Weg in mein Glas findet, den ich nicht einfach mit ein paar Zahlen bewerten kann und möchte. Und so ist es dann auch jetzt gekommen.
The One Whisky ist ein Blend. Hier musste und konnte nicht auf vorhandene Lagerbestände zurück gegriffen werden. Ihm lag eine Ideen und Vorstellungen zu Grunde. Ein Jahr vor dem schottischen Referendum bringt The Lakes Distillery einen Whisky auf den Markt, in dem sie die unterschiedlich alten Whisky-Kulturen und -Stile der britischen Inseln vereint. Oder ist dies überinterpretiert?
Gründer und Geschäftsführer der The Lakes Distillery ist Paul Currie. Vor 16 Jahren baute er die Arran Distillery mit auf. In den ersten Jahren waren Whiskys aus dieser Brennerei vor allen Dingen Eins – unübersichtlich. Neben vielen Bourbon und Sherry Cask Abfüllungen und Special Editions gab es eine Vielzahl an Finishes. Es war für jeden etwas dabei. Wenn wir The One Whisky als Vorausschau auf den Whisky der Lakes Distillery nehmen (können), ist er eindeutiger und zielgerichteter. Oder ist dies überinterpretiert?

Die Redaktion pocht ein wenig ungeduldig auf eine abschließende Bewertung, und das mit Recht. Dem The One Whisky wird ein Gut verliehen.

Serge verkostet: Bunnahabhain

Serge Valentin von Whiskyfun hatte heute die Aufgabe (und wohl auch das Vergnügen), eine Reihe von Abfüllungen aus der Islay-Destillerie Bunnahabhain zu verkosten. Die Wertungen der allesamt heuer erschienenen Abfüllungen sind in dieser Verkostung durchwegs gut, und die Verfügbarkeit der Flaschen sollte zum Großteil noch gegeben sein (die aus Russland ist wohl eher schwieriger zu bekommen), sodass man sich von Serge’s Meinung durchaus zu einem Kauf verleiten lassen könnte – wenn man denn seinen Geschmack und seine Einschätzung teilt. Hier die verkosteten Whiskys:

  • Bn6 (56.9%%, Specialty Drinks, Elements of Islay, 2014): 86 Punkte
  • Bunnahabhain 11 yo 2003/2014 (58.8%, Signatory Vintage for The Bonding Dram, sherry butt, cask #1152, 627 bottles): 86 Punkte
  • Bunnahabhain 23 yo 1990/2014 (47.9%, Archives, sherry butt, cask #52, 201 bottles): 86 Punkte
  • Bunnahabhain 24 yo 1990/2014 (50.5%, Asta Morris for Mikhail Selivanov, Russia, cask #AM 035, 204 bottles): 88 Punkte
  • Bunnahahbhain 25 yo 1988/2014 (56.9%, Douglas Laing, Director’s Cut, hogshead, cask #10272, 104 bottles): 89 Punkte

Kleines Trivia: Bunnahabhain wird laut Kirstie McCallum, Global Brand Ambassador bei den Eigentümern von Bunnahabhain, Burn Stewart Distillers Ltd., „Bunnahavn“ ausgesprochen – und sie muss es ja wissen. 🙂

Bunnahabhain auf Islay. Alle Bildrechte bei Alexander Kohn.
Bunnahabhain auf Islay. Alle Bildrechte bei Alexander Kohn.

Glenfiddich möchte Drambuie kaufen

Wir haben bereits im Mai darüber berichtet, dass die Firma hinter dem Whiskylikör Drambuie zum Verkauf steht. William Grant & Sons, die Besitzer von (unter anderem) Glenfiddich, wollen nun 100 Millionen Pfund in die Hand nehmen und Drambuie von der Besitzerfamilie kaufen; so steht es heute auf Yahoo News zu lesen. Laut dem Bericht gibt es wenigstens noch einen Mitbieter, nämlich Remy-Cointreau. Dem Vernehmen nach sollen sowohl Diageo und Luis Vitton kein Interesse am Likörerzeuger haben. Wie die Bieterschlacht ausgehen wird, lesen Sie zur jedenfalls bei uns.

drambuie

Serge verkostet: Old Pulteney x2

Die momentan noch nördlichste Destillerie in den Highlands (wird von Wolfburn abgelöst) Old Pulteney steht heute auf dem Programm einer Verkostung bei Serge Valentin. Eine davon ist eine Fassstärken-Abfüllung aus dem Hause Gordon & MacPhail. die zweite stammt von Malts od Scotland. Beide finden bei Serge durchaus Gefallen:

  • Old Pulteney 1997/2011 (45.1%, Gordon & MacPhail, for Aalborg Whisky Laug, 1st fill bourbon barrel, cask #8038702, 208 bottles): 86 Punkte
  • Old Pulteney 33 yo 1980/2013 (45.8%, Malts of Scotland, Angel’s Choice, bourbon barrel, cask #MoS13066, 98 halves): 86 Punkte
Pulteney Destillerie, Foto von K. Schwebke, CC-Lizenz
Pulteney Destillerie, Foto von K. Schwebke, CC-Lizenz