Der unanbhängige Abfüller Càrn Mòr besucht in der nächsten Woche zwei österreichische Bundesländer – und bei beiden Tastings sind noch einige Plätze für Interessierte frei:
Am 15.11. 2013 um 19 Uhr im Kulturverein Strandgut, Ottensheimer Str. 25 (Eingang Fischergasse), 4040 Linz (Eintritt € 20,-) – Anmeldung bei kalchauer@a1.net
Verkostet werden jeweils 8 verschiedene Whiskies – unterschiedliche bei beiden Veranstaltungen (das erklärt auch die verschiedenen Unkostenbeiträge). Wer also nächstes Wochenende in der Gegend Lust auf außergewöhnliche Whiskys hat, kann hier einen netten Abend verbringen.
Noch bis zum 15. November läuft unser Gewinnspiel, bei dem Sie eine ganz besondere Flasche KOVAL Bourbon aus Chicago gewinnen können. Alles Weitere zum Mitmachen unter diesem Link.
Gestern staunten wir noch über den neuen 35jährigen Royal Brackla – wobei es jeder und jedem selbst überlassen war, ob das Aussehen (von „Design“ sprechen wir hier nicht), der Preis oder beides zusammen für offene Münder sorgte. Heute können wir Dank Whiskysponge auch schon wieder lachen.
„The no.1 site for front line whisky news“ stellt Royal Brackla in eine Reihe neben Macallan und Dalmore, dort können sie nun teilnehmen an der „herrlich komischen Welt des überteuerten Schwachsinns“. Und konnten einigen nicht-existierenden Offiziellen deutlich obszön-anstößige Statements entlocken, für die unsere Übersetzungsfähigkeiten nicht ausreichen, um sie auch exakt wiedergeben zu können.
Nebenbei: Wir fanden unseren Vergleich mit der Heiligen Handgranate von Monty Python schon innovativ und hoffen, dass wir auch zu den ersten fünfhundert Leuten gehören, die diese Assoziation hatten.
In unserer Meldung vom 3. April über die das Investitionsprogramm von Diaego für die nächsten Jahre erwähnten wir das neue Lagerhaus bei Cluny nur am Rande. Auf dem Foto der gestrigen BBC-Meldung kann man die Ausmaße diese Lagerkomplexes erst komplett erfassen.
Der Bau zweier 64.500 sq ft (fast 6.000 qm) Hallen wurden in dieser Woche abgeschlossen sowie der Bau eines Büro- und des Pförtner-Hauses. 44 weitere Lagerhallen werden noch folgen, in jedem können dann bis zu 60.000 Fässer gelagert werden. Der darin gelagerte Whisky wird hauptsächlich für die Blends von Diageo wie Johnnie Walker verwendet, deren Nachfrage weltweit gestiegen ist. In den nächsten Monaten werden Tausende Fässer in die neuen Lagerhallen transportiert.
Ihre bisherigen Abfüllungen benannte The English Whisky Co. einfach Chapter und danach kam fortlaufend eine Zahl. Die Veröffentlichung des letzte Chapters, Nummer 13, wurde besonders zelebriert (wir berichteten).
Während man sich erst zierte, die Zahl 13 überhaupt zu verwenden, scheint man in Roudham jetzt sehr großen Gefallen daran gefunden zu haben. Denn Chapter 13 soll jetzt zweimal jährlich erscheinen, das nächste Release ist für den St.George’s Day (23. April) vorgesehen. Und wie schon bei der Erstausgabe soll das Label der kommenden Ausgabe auch wieder etwas Besonderes sein. Deshalb startet The English Whisky Co. einen Design-Wettbewerb, bei dem es auch noch £500 zu gewinnen gibt. Nähere Informationen sind auf ihrer Website zu finden.
Heute auf whiskyfun: 10 Bunnahabhains, bei einer Bandbreite von einem achtjährigen ‚Heavily Peated‘ bis zu einem 26jährigen sollte für jeden etwas dabei sein. Eines ist aber (fast) allen gemeinsam, sie kamen in diesem Jahr auf den Markt und sollten, was bei Serges verkosteten Whiskys selten genug ist, noch verfügbar sein.
Bunnahabhain 8 yo ‚Heavily Peated‘ (43%, Gordon & MacPhail, MacPhail’s Collection) 81 Punkte
Glengoyne Distillery, Bild von K. Schwebke unter CC-Lizenz
Am gestrigen Abend fand das The Glengoyne Family Live Online Tasting statt (wir berichteten). Robbie Hughes (Distillery Manager) und Stuart Hendry (Brand Heritage Manager) verkosteten drei Glengoyne Single Casks, moderiert wurde dieses Tasting von Stephen Jardine. Die Online-Teilnehmern wählten Fass B als das Abzufüllende aus. In diesem 1st Fill Sherry Fass aus europäischer Eiche durfte das Glengoyne Destillat 26 Jahre lang ruhen und reifen. Im Glengoyne Onlineshop ist diese Abfüllung zum Preis von £ 350 scheinbar schon bestellbar.
Eine Liste der neuen Abfüllungen bei Cadenhead’s (jene enthaltend, die aus der Destillerie Springbank kommen, welche ja mit Cadenhead’s aufs Engste verbandelt ist) zeigt uns, dass wir uns auf einige interessante Sachen freuen dürfen. Wann diese Abfüllungen bei Cadenhead’s auftauchen werden, kann nicht genau gesagt werden, aber „rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft“ wäre das, was der Engländer einen „educated guess“ nennen würde. Hier also die Liste für die Vorfreude:
Tomatin 35y
Longmorn 26y
Aberlour 23y
Macduff 24y
Bruichladdich 20y
Girvan (Grain) 33y
Caol Ila 33 (!)
Aberlour 23
Bowmore 16 Gaja Barolo
Glen Elgin 22 Rum
Glenfarclas 25
Highland Park 28y
Bruichladdich 21y
Royal Lochnagar 17y Rum
Strathisla 23y
Longrow Red 11y
Springbank 9y Gaja Barolo
Die letzten beiden aus der Destillerie Springbank sind schon bei anderen Händlern (unabhängig von Cadenhead’s) gesichtet worden…
Bestens besucht war die Verkostung von Càrn Mòr und Whiskyexperts
Im dritten Wiener Gemeindebezirk, im Lokal Esskultur, veranstaltete WhiskyExperts gemeinsam mit der Càrn Mòr Society of Austria das Dinner & Tasting mit Kenny MacKay, dem Kopf hinter dem unabhängigen Abfüller Càrn Mòr. Das Dinner, das um 18 Uhr begann, bestand aus einer köstlichen Kartoffelsuppe mit Forelle und danach einem Lamb Stew oder wahlweise Gemüsestrudel oder gebratene Forelle, alles liebevoll vom Küchenchef zubereitet. Während der Verkostung selbst, die dann gegen 19 Uhr begann, reichte man Shortbread und Whisky-Muffins – eine nachahmenswerte Idee für andere Tastings.
Die Gläser – sie sorgten für eine Überraschung
Das Tasting selbst begann mit etwas Verspätung – und das aus einem sehr kuriosen, aber wichtigen Grund. Wegen des großen Besucherandrangs hatte Càrn Mòr sich die Tasting-Gläser von einem Gastronomieservice schicken lassen. Die Gläser waren perfekt sauber – aber nachdem der Alkohol in Form von Whisky ins Glas kam, fungierte er als Lösungsmittel und setzte einen markanten Duft nach Spülmittel frei – etwas, das man bei einer Verkostung nun gar nicht brauchen konnte. Die erste, bereits abgefüllte Charge der ersten drei Whiskys wanderte in den Abfluss, und die Gläser wurden ohne Spülmittel im Lokal nochmals gereinigt und getrocknet – schließlich wollte man bei Càrn Mòr nur höchste Qualität bieten.
Das Lineup der Verkostung
Und das gelang dann – nach einhelliger Meinung der Gäste – mit den 8 Whiskys in der Verkostung perfekt. Das Lineup konnte sich sehen lassen. Es begann mit einem sehr leichten, fruchtigen Auchroisk – ein „Frühstückswhisky“, wie er gerne bezeichnet wird. Danach verkostete man einen 10jährigen Whisky aus der neuen Vintage-Serie von Càrn Mòr – eine Reihe von 24 Abfüllungen von 24 Destillerien aus 24 Jahrgängen, die unserer Meinng nach ideal für alle ist, die sich gerne quer durch die Whiskylandschaft verkosten wollen, denn die Abfüllungen kommen in kleinen 0.2l-Flaschen zu einem durchaus attraktiven Preis. Die Speyside-Destillerie, aus der der Whisky kommt, darf nicht auf der Flasche genannt werden – aber ein Teil des Namens besteht aus der Zeichenfolge „farclas“ ;-). Und für solch einen Whisky war er untypisch und sehr interessant: für sein Alter jung schmeckend, fast wie ein New Make Spirit. Weiter ging es dann mit einem Dailuaine 1999, ebenfalls eine sehr angenehm trinkbare Abfüllung, die den Charakter der Destillerie schön zur Geltung brachte.
Das Tischset…
Mit den nächsten drei Whiskys fand etwas statt, das man in einer Verkostung eines unabhängigen Abfüllers nur selten erleben kann: eine Vertikale mit drei Abfüllungen aus einer einzelnen Destillerie – in unserem Fall Glen Moray. Drei Einzelfassabfüllungen aus unterschiedlichen Fässern: 1x Bourbon, 1x Hogshead und 1x Port Pipe. Kenny MacKay hatte Glen Moray auch deshalb ausgewählt, weil seiner Meinung nach der Spirit aus dieser Destillerie prädestiniert dafür sei, den Geschmack von unterschiedlichen Fässern besonders gut aufzunehmen. Für die meisten Anwesenden war der Glen Moray 1992 aus dem Hogshead der Geschmackssieger – ohne die anderen dadurch zu schmälern.
Eine neue Kostprobe wird vorbereitet
Danach verkostete man eine Abfüllung aus einer Lost Distillery: Imperial 1995. Die Beinn A‘ Cheò-Abfüllung, aus der die Kostprobe stammte, ist am Kontinent nicht erhältlich und wird eigentlich ausschließlich für den Markt auf der Insel produziert – man konnte sie aber bei der Verkostung diesmal erwerben (wovon auch ausführlich Gebrauch gemacht wurde, sie war binnen kurzem ausverkauft). Die Imperial aus dem Jahr 1995 können in der Regel mit „extrem fruchtig“ beschrieben werden (heuer kamen davon relativ viele auf den Markt), der Beinn A‘ Cheò ist eine sehr typische und hochwertige Ausgabe davon. Langsam neigen sich aber die Bestände von Imperial-Whisky dem Ende zu – sodass die Preise wohl anziehen werden.
Der letzte offizielle Whisky in der Verkostung war ein Dailiuaine 1983 aus der „Celebration of the Cask“-Serie, ein komplexer, runder und gehaltvoller Schluck, der von den Gästen durch die Bank hoch bewertet und gelobt wurde. Dann konnte man nach Lust und Laune an den Whiskys der letzten Càrn Mòr Verkostungen nippen und fachsimpeln.
Es war ein gelungener, ein schöner und ein angenehmer Abend, den wir mit Kenny MacKay und Càrn Mòr im Restaurant Esskultur verbringen durften. Einen Herzlichen Dank an Kenny, Thomas und Melitta für die Organisation dieses tollen Abends! Und für die, die nicht dabei sein konnten, gibt es ein freundliches sláinte! von Kenny MacKay und Whiskyexpert Bernhard Rems – sowie die Ankündigung, dass wir natürlich für unsere Leser auch etwas Besonderes „abgestaubt“ haben, das wir noch im November unter die Leute bringen werden.
Ein schwerwiegendes Problem: in seinen Lagerhäusern findet man Fässer, die vor Urzeiten abgefüllt worden. Darin befindet sich Scotch, in jungen Jahren geblendet wurde. Danach sind diese Fässer in einer hinteren Ecke vergessen worden und der Whisky konnte in Ruhe reifen. Die Herkunft der Destillate ist nicht nachvollziehbar, niemand kann mehr sagen, aus welchen Brennereien Grain und Malt Whisky überhaupt kamen.
Compass Box sind solche Fässer angeboten worden, und weil sie von der Qualität der darin enthaltenen Whiskys beeindruckt waren, nahmen sie sich dieser an. Ihre neue Abfüllung heißt „The General„, abgefüllt mit 53,4 % Vol. in Fassstärke und auf 1.698, wie bei Compass Box gewohnt, äußerst ansprechend gestalteten, Flaschen limitiert. Die Whiskys für diesen Blend kommen sowohl aus Ex-Bourbon Fässern als aus Ex-Sherry-Casks.
Offizielle Geschmacks-Beschreibung
Er verfügt über eine außergewöhnliche Tiefe, mit Aromen, welche an Gewürze, getrocknete Früchte und alten Sherry erinnern. Am Gaumen ist er sehr weich, ein Ausdruck des Blendens von Malt Whisky mit Grain Whisky als Kunst, und das Finish ist sehr, sehr lang.
Wir durften diesen Whisky bei einem Compass Box Tasting in Glasgow verkosten, ein wunderbarer, sehr voller, äußerst würdiger Whisky.
„The General“ ist ab dem 18. November 2013 erhältlich und wird ca. £200 / $295 kosten.
Arran Destillerie, Foto von Paul Birrell, CC-Lizenz
Von Serge Valentin fällt in dieser Verkostung ein interessanter Satz: Seiner Meinung nach mausert sich Arran immer mehr zu einer Destillerie, die mit den „großen Namen“ mithalten kann, weil die Qualität stetig besser und besser wird. Und das ist auch die Erfahrung des Autors dieser Zeilen: Arran bietet zur Zeit wirklich interessante und dabei preiswerte Abfüllungen, die sich nicht verstecken müssen. Serge hat zwei Sherryabfüllungen verkostet, und bewertet sie so:
Arran 1997/2011 (56%, OB, sherry, cask #675, 599 bottles): 85 Punkte (verträgt Wasser ausgezeichnet)
Arran 1996/2013 (55.7%, OB, Private Cask Jan Vissers, sherry hogshead, cask #1996/2013, 174 bottles): 89 Punkte (könnte bislang sein Lieblings-Arran sein)
whiskysponge enthüllt: Jim Murray’s Whisky Bible ist mehr als „The world’s leading whisky guide“. Ein Team von Top UN Wissenschaftlern fand heraus, dass die Whisky Bible ein komplexer Algorithmus der Geheimnisse des Universums ist, welcher (mindestens) zum endgültigen Schicksal der Menschheit führen wird. Und die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest ist nicht 42, wie wir fälschlicherweise angenommen haben, sondern 97,5.
Weiterhin wird angenommen, dass die Whisky Bible im nächsten Jahr den Schlüssel zu den Geheimnissen von Zeitreisen bieten wird. Herr Murray könnte dann über die Zeit nachdenken, bevor er ein selbsternannter Halbgott wurde und noch nicht, übersetzen wir es mal mit „nicht immer ganz nachvollziehbare Bewertungen abgab“.
Ein kleines Häppchen zum Ausklang des Tages, leider nur in der Destillerie Laphroaig erhältlich: In 10jährigem Laphroaig marinierter Lachs, geräuchert über für Laphroaig gestochenem Torf und Holz aus ehemaligen Laphroiag-Fässern. Da kann man schon ins Schwärmen kommen…
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