Die Chancen, dass unter dem Weihnachtsbaum vieler unserer Leser auch ein rauchiger Whisky lag, ist nicht so gering. Rauchig-torfige Whiskys haben eine große Fangemeinde, und wer einmal dem Geschmack verfallen ist, der kommt nicht mehr so leicht davon los.
Die Substanzen, die diese Rauchigkeit verursachen, nennt man Phenole. Was sind das eigentlich, und wie bringen sie die unterschiedlichen Arten von Rauchigkeit in den Whisky? Ein hervorragender Artikel in FAZ Wissen schildert das, auch mit der Expertise von Julia Nourney (ein Interview, das wir mit der Expertin exklusiv geführt haben, finden Sie hier), detailliert und sehr verständlich. Hier zum Beispiel ein Absatz darüber, warum die ppm-Zahl am Etikett nicht wirklich viel über die Rauchigkeit aussagt:
Die Phenolmengen im Malz sagen nun noch nichts darüber aus, was mit diesen Substanzen im Zuge der weiteren Verarbeitung passiert. Schließlich wird die Gerste danach gemahlen und mit warmem Wasser extrahiert. Mit diesem Extrakt geht es dann in die Vergärung und danach zur (mindestens) zweimaligen Destillation. Anschließend folgt noch eine mehrjährige Lagerung in Eichenholzfässern, die zuvor als Sherry-, Portwein- oder Bourbon-Behälter dienten. Wie viele von welchen Phenol-Molekülen es am Ende in den fertigen Whisky schaffen, hängt also von vielen Faktoren ab, etwa davon, wie gut und vollständig sie aus dem Malzschrot extrahiert werden, wie die Destillerien ihr Destillat „schneiden“ – das heißt, mit welchem Teil sie weiterarbeiten – und inwieweit die Substanzen im Laufe der mehrjährigen Lagerung abgebaut oder vielleicht vom Eichenholz aufgenommen werden.
Viel Vergnügen mit dem Rest des gelungenen und lesenswerten Artikels.