Beim Wein ist Terroir ein gut eingeführter, bedeutender Begriff. Er beschreibt den Einfluss der Standortfaktoren auf das Agrarprodukt, in diesem Fall natürlich den Wein. Da geht es um Boden, Bodenqualität, den Faktor Klima und Mikroklima – alles Dinge, die über die Rebsorte und das handwerkliche Geschick des Winzers hinaus den Geschmack des Weines beeinflussen.
Terroir bei Whisky ist da wesentlich stärker diskutiert. Schon allein der Einfluss der Gerstensorte ist, je nachdem, wen man fragt, unterschiedlich eingeschätzt. Während Mark Reynier von der Waterford Distillery in Irland sein ganzes Marketingkonzept rund um Terroir aufbaut und auch die Wichtigkeit der Gerstensorte und deren Herkunft betont, meinte zum Beispiel der Leiter der Port Ellen Maltings in einem Gespräch mit uns, dass das Ausgangsprodukt einzig und allen am „yield“, also der Ergiebigkeit für die Alkoholproduktion zu unterscheiden sei.
Auf Forbes findet man zu diesem Thema nun ein interessantes Round Table Gespräch statt; mit Simon Coughlin dem CEO für Global Whisky Brands bei Remy Cointreau, Mark Reynier, fürher CEO bei Bruichladdich, nun – wie schon erwähnt – in dieser Funktion bei der Waterford Distillery tätig, und Rob Arnold, Head Distiller bei der Firestone and Robertson Distilling Company in den USA.
Der Konsens dieses Gesprächs scheint zu sein, dass Terroir auch bei Whisky eine Rolle spielt, inwiefern und wie stark er sich auf den Geschmack des Endproduktes auswirkt, ist schon eher ein Gegenstand von kontroversen Ansichten. Auch die unterschiedlichen Blickwinkel von diesseits und jenseits des Atlantiks sind interessant zu verfolgen. Teilweise wird der Artikel etwas chemisch, aber auch diese Passagen sind für einen Laien verständlich – und für das Verständnis des Themas hilfreich.
Jedenfalls ist der Artikel eine schöne Lektüre für alle, die etwas tiefer in die Materie eindringen wollen.