Schon mal Grain Whisky probiert? Guter Single Grain Whisky entsprechenden Alters kann ein echtes Geschmackserlebnis sein, er ist weich, rund und wärmend. Und sie kosten übrigens, im Vergleich mit gleichalten Single Malts, doch in der Regel erklecklich weniger.
Serge Valentin von Whiskyfun hat heute zwei Verkostungsnotizen für Single Grains der Brennerei North British auf Whiskyfun veröffentlicht, Dabei handelt es sich um 50jährige Single Grains, den North British 50 yo 1962/2012 (44.2%, Adelphi, Fass #39, 172 Flaschen) um rund 400 Euro, und den günstigeren North British 50 yo 1962/2012 (57.1%, Douglas Laing, Directors‘ Cut, Fass #8228, 222 Flaschen, +/-2013), der mit ca. 150 Euro zu Buche schlägt. Die Benotungen sind durchaus sehr gut: Der Adelphi bekommt 88 Punkte (Serge mag den intensiven Kaffeegeschmack im Finish), der North British von Douglas Laing 86 Punkte, weil er eine doch sehr intensive Holznote hat.
Aus Linz erreicht uns das nächste Foto einer Heim-Bar, diesmal von unserer Leserin Anita Neubauer. Die Flaschen haben einen würdigen Platz gefunden, umgeben von großen Komponisten. Anita Neubauer schreibt uns:
Nachdem ich das Bild erst vor wenigen Tagen auf meiner fb-Seite geteilt habe, kann ich es gerne für ihr Leserprojekt beisteuern. Mein besonderer Liebling sind eine ganze und eine halbe Flasche Glenmorangie madeira wood und die beiden unaussprechlichen aus der Signatory cask strength collection.
Unser besonderer Liebling auf dem Kasten ist ein vielleicht unentdeckter Schatz: Der 12jährige Cardhu ist nämlich, wenn das Etikett nicht täuscht, kein Single Malt, sondern die „Pure Malt“-Abfüllung, ein von Diaego abgefüllter Blend, der täuschend ähnlich wie der Single Malt schmeckt und nach seiner Erstabfüllung gerichtlich verboten wurde, weil er dem Single Malt so ähnlich sah. Diaego kreierte diese Abfüllung, um den immensen Bedarf des Single Malts in Spanien erfüllen zu können und schickte den „Pure Malt“ auch in andere Märkte. Falls das nun wirklich der Pure Malt auf Ihrem Schrank sein sollte, Frau Neubauer, dann trinken Sie einen Schluck Whiskygeschichte auf uns…
(Bild kann durch Anklicken vergrößert werden)
Und? Wie sieht Ihre Heimbar aus? Schicken Sie uns ein Bild und eine kurze Beschreibung an team(at)whiskyexperts.at…
Wir haben ja schon mehrfach über das Singleton Sensorium berichtet (hier und hier) – jenen Versuchsaufbau in London, in dem Whisky unter verschiedenen Umwelteinflüssen getrunken wird (Raumgestaltung, Licht, Musik), um damit sozusagen eine Vorlage für mögliche Bars der Zukunft zu erstellen. Nun liegen, nach dem Bericht einer kanadischen Website, erste wissenschaftliche Ergebnisse vor.
Laut Professor Charles Spence von der Oxford University kann eine veränderte Umgebung auch das Geschmacksempfinden für den Whisky um 10-20% verändern – selbst dann, wenn sich die Probanden durchaus bewusst sind, dass sie in jeder Umgebung genau den gleichen Whisky trinken.
Was das nun für unsere geliebten Tasting-Notes bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen – und hat wahrscheinlich schon jeder auch selbst erlebt: Es ist nicht egal, wann und wo wir einen Whisky trinken. Viel davon, wie wir ihn erleben, hat mit unserer Tagesverfassung zu tun, einiges, so könnte man nach dieser Studie denken, auch mit unserer Umgebung…
Gerade auf der Bowmore-Site erschienen: das komplette Programm der Destillerie für das Feis Ile 2013. Am 29. Mai ist Tag der offenen Tür mit Special Bottlings, (700 der 1000 Flaschen gibt es schon ab 25. Mai im Besucherzentrum – diesmal eine Fassstärke aus dem Bourbon-Fass), und danach locken viele weitere interessante Veranstaltungen. Falls Sie, wie so manche Whiskyfreunde, zu dieser Zeit auf Islay weilen wollen: Buchungen können über die Telefonnummer hinter unserem Link vorgenommen werden.
Weil der Andrang erfahrungsgemäß groß ist, die Masterclasses wirklich Highlights sind und der Kartenvorrat enden wollend, hier eine Erinnerung: Karten für die Masterclasses der 6. Wiener Whiskymesse am 13. und 14. April im Arcotel Wimberger (Programm hier) gibt es ab 2. April im Potstill Vienna, Strozzigasse 37.
Der Autor wird dort übrigens selbst eine Masterclass moderieren: Am Samstag, den 13. April von 16.00-18.00 leite ich einen Round Table mit dem Thema: „Whisky in der modernen Welt – Privatissimum – Neue Entwicklungen und Tendenzen in der Welt der Whiskies“, wo wir unter Einbindung des Publikums mit Vertretern der Konzerne und unabhängigen Abfüller von Schottland bis Japan die Zukunft unseres Lieblingsgetränks ergründen wollen…
Peter Affenzeller wurde für seinen Blend auf der Destillata 2013 in Wien mit der Goldmedaille prämiert und der Blend zum „Edelbrand des Jahres“ gekürt. Eine beachtliche Auszeichnung für einen „Nebenerwerbsbrenner“.
Affenzeller selbst schreibt auf seiner Homepage, das er tief mit der Region verwurzelt ist, in welcher er heute seine Whiskys selbst herstellt. Aufgewachsen in dem traditionsreichen Ort Alberndorf, lebte er von klein auf naturverbunden und kennt das Mühlviertel und all seine Facetten. Neben dem prämierten Blend erzeugt Affenzeller auch einen Single Malt Whisky, einen Grain Whisky, einen Likör und einenYoung Spirit namens „White“, der direkt ohne Fassreifung abgefüllt wird.
Er begründet die Qualität vor allem mit der notwendige Leidenschaft: “ Whisky zu brennen erfordert vor allem eines: Herz.Wenn man dann in seinem Heimatort noch die besten Voraussetzungen für eine ausgezeichnete Spirituose vorfindet, dann steht einem qualitativ hochwertigen Whisky nichts mehr im Weg.“
Wie sehr kann man sich auf Verkostungsnotizen verlassen? Wie treffend sind Expertenmeinungen? Gibt es so etwas wie allgemein gültige Wertungen bei Geschmack?
In einem Interview in der Basler Zeitung erklärt der renommierte Whisky-Literatur-Autor Walter Schobert, neben ein paar Tipps für den Einsteiger, wie schwierig es sei, den interessierten Leuten Tipps zu geben, welchen Whisky man sich zulegen soll oder nicht.
Walter Schobert sagt :„Es gibt keine Objektivität. Das Einzige, was zählt, ist, ob die Whisky-Sorte schmeckt oder nicht“. Ausserdem komme es auch auf die persönliche Stimmung an. Nach einem harten Tag etwa trinke er auch einen ebenso rauen Whisky. In Sommerlaune bei Sonnenschein sei es wieder komplett anders – viel lieblicher.
Dass die Österreicher guten lokalen Whisky machen können, ist auch bereits über die Grenzen hinaus bekannt. Whiskyfreunde aus Wien können sich davon im speziellen Fall der Waldviertler Whiskydestillerie J.H. selbst überzeugen – durch zwei Tastings, die am 22. April 2013 stattfinden.
Erstmals präsentiert Jasmin Haider ihre Produkte in der Halbestadt Bar in Wien (www.halbestadt.at).
Die kommentierte Verkostung findet am 22. April 2013 statt. Erster Flight beginnt pünktlich um 19 Uhr, der zweite startet um 21 Uhr.
Anmeldung unbedingt erforderlich, unter presse@whiskyerlebniswelt.at
Verkostet wird ein Querschnitt der Produktvielfalt der Destillerie. Vom Original Rye Whisky J.H., über 100%ige Roggenmalzwhiskys und Single Malt Selectionsabfüllungen bis hin zu getorften Whiskys.
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt und es wartet eine kleine Überraschung zum Abschluss des Tastings.
Max. Teilnehmerzahl pro Flight 25 Personen.
Unkostenbeitrag pro Person 20 Euro.
Wer also die Breite des Angebotes dieser Destillerie kennen lernen will, sollte unser Link nutzen und sich anmelden.
Der Longrow CV ist eine gerade im Werden befindliche Rarität. Im Werden befindlich deshalb, weil seine Produktion mit Ende des Jahres 2012 eingestellt wurde (der Nachfolger ist der Longrow 10 years, der im Charakter ähnlich ist, aber eine „gefälligere“ Note hat).
Der CV (das steht, je nach Quelle, für „curriculum vitae“ oder für „Chairman’s Vat“) stammt aus der Region Campbeltown, wo es nur mehr wenige Destillerien gibt. „Longrow“ ist diesmal nicht die Bezeichnung der Brennerei (Longrow gibt es seit langem nicht mehr, wo sie einmal war, ist nun ein Parkplatz), sondern eine Marke der Destillerie Springbank, eine der letzten Brennereien der Region (andere bekannte Marken der Destillerie sind Springbank selbst, der nicht getorft ist, die junge Marke Kilkerran und Hazelburn). Der Whisky trägt keine Altersbezeichnung (im Fachjargon NAS – no age statement), weil er aus verschiedenen Jahrgängen zusammengemischt ist. Werden nämlich verschiedene Jahrgänge verwendet, dürfte man nur den jüngsten davon auf der Flasche zur Altersberechnung verwenden – und davor scheuen sich die Destillerien aus Marketinggründen (im Kopf der Verbraucher ist älter gleich besser, was oft, aber so generell natürlich nicht stimmt). Im Falle des Longrow CV ist die fehlende Altersangabe aber kein Manko, denn er ist besonders – und besonders gut.
Der Longrow CV ist ein Whisky, den man entweder liebt oder hasst. Jemand hat seinen Geschmack einmal mit dem Begriff „Hafenbecken“ umschrieben – und das trifft es ziemlich gut. Er entstand eigentlich als der versuchte und gelungene Beweis der Destillerie dafür, dass man auch in Campbeltown einen Whisky mit Islay-Charakter herstellen kann. Schon in der Nase fallen maritime und medizinische Noten auf: Es riecht nach Gummihandschuh und Arzneimittelschrank. Weder am Gaumen noch beim Abgang ändert sich dieser Gesamteindruck – der Longrow CV hat nichts von Lieblichkeit oder geschliffener Eleganz. Vielen geht es mit ihm so wie mit den ersten Versuchen, Bier zu trinken: Erst ist es eine Überwindung, dann wird es eine herzliche Beziehung. Dieser Whisky polarisiert – oder anders gesagt: er hat einen verdammt ausgeprägten Charakter.
Longrow kann übrigens auch anders: Der Longrow 18y aus dem Jahr 2012 zum Beispiel hat, obwohl er das Hafenbecken in sich trägt, eine fast süße, harmonische und sehr elegante Note an sich. Wenn man den CV im Ölzeug unter einem Bretterverschlag trinkt, dann trinkt man den 18y am Abend im Kaminzimmer, nachdem man die nasse Kleidung gewechselt und ein heißes Bad genommen hat.
In vielen Geschäften ist der Longrow CV noch vorrätig, und Sie sollten diesen (durchaus preiswerten) Whisky zumindest verkostet haben, denn seine Ecken und Kanten sind ziemlich einzigartig…
Der Photograph Ernie Button gewinnt dem Whisky neue Seiten ab: Als er einmal vergaß, sein Glas, aus dem er Whisky getrunken hatte, in den Geschirrspüler zu tun, bemerkte er am nächsten Morgen einen kalkigen Film am Boden des Glases. Um das genauer zu betrachten, hielt er den Glasboden gegen das Licht und entdeckte feine, zarte Linien in dem Film. Und als Photograph, der vor allem versuchte, die alltäglichen Dinge neu zu sehen, faszinierte ihn, was er in den Händen hielt.
Interessant ist, dass verschiedene Malts tatsächlich verschiedene „Bilder“ zurücklassen – ein Umstand, der mittlerweile sogar zu wissenschaftlichen Studien geführt hat, wie zum Beispiel jene von Howard Stone, Chef der Forschung über komplexe Flüssigkeiten an der Princeton University.
Allen wissenschaftlichen Hintergrund beiseite legend: Die Bilder haben eine Schönheit in sich, die dem Single Malt eine gänzlich neue Facette verleiht, wie dieses Bild eines Balvenie, das wir hier mit feundlicher Erlaubnis von Ernie Button bringen (das kleine Artikelbild ist übrigens ein Glengoyne):
Und weiter geht es mit unseren Bildern von den Bars oder Whiskysammlungen unserer Leser. Heute zeigt Ihnen Thomas Höglinger aus Traunsee/OÖ die Evolution seiner Sammlung an verschiedenen Standorten. Man beachte den 26jährigen Glenglassaugh und einige weitere schmackhafte Abfüllungen aus den verschiedensten Regionen. Der Longrow Red ist zum Beispiel schon geknackt – ein wunderbarer Trinkwhisky, der übrigens am 1. April wiederum neu abgefüllt wird, wiederum mit Fässern aus einem australischen Weingut, diesmal aber mit einer anderen Weinsorte. Man kann gespannt sein…
Danke, Herr Höglinger! (Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern)
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Zum Ausbau und zur Verbesserung unseres Angebotes für Whiskyfreunde suchen wir ab sofort weitere Redakteure bei Whiskyexperts. Wer mitmachen und die Whisky-Community mit News und Berichten versorgen will, sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:
Kenntnisse in WordPress (Schreiben, Bebildern, Kategorisieren, Taggen)
Wissen um Whisky und den Whiskymarkt
regelmäßig (möglichst täglich) Zeit für Recherche und Posten
Beherrschung der deutschen Sprache, Englisch für Recherche
Verläßlichkeit und Beständigkeit
Als Gegenleistung können wir momentan nicht viel mehr als die Gewißheit anbieten, etwas für Whiskyfreunde zu tun – und (zumindest aus meiner Sicht empfinde ich das so) das gute Gefühl, selbst täglich mehr über Whisky zu lernen.
Sollten Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, schicken Sie uns doch eine kurze Vorstellung an team (at) whiskyexperts.at. Wir freuen uns auf Sie!
Glenfiddich, The Balvenie, Grant’s, Tullamore Dew und Hendrick’s Gin – die Hauptmarken von William Grant & Sons im Duty Free Bereich, sind 2012 deutlich über den Erwartungen gewachsen, vermeldet der Konzern auf DFNIonline.com. Glenfiddich ist dabei der erste Single Malt, der über eine Million Fässer im Jahr verkauft hat.
Bei der International Association of Airport Duty Free Stores Show of the Americas in Orlando kündigte das Unternehmen an, dass es sich 2013 vornehmlich auf exklusive Abfüllungen im Duty Free konzentrieren wird. So wird zum Beispiel bei The Balvenie die Triple Cask range, bestehend aus 12yo, 16yo und 25yo Abfüllungen, für den Flughafenhandel auf den Markt gebracht. Zusätzlich wird es eine dritte Version des Duty Free exklusiven Glenfiddich 19yo geben.
Wie wir bereits am 21.03 berichteten, läuft seit längerem die Aktion, Azubi von Iain McArthur bei Lagavulin von zu werden. Dieses Gewinnspiel läuft leider diese Tage aus.
Wer jedoch trotzdem gerne vom Whisky Fan zum “Master of Malt” aufsteigen will, der kann dies bei der deutschen Seite von Glenfiddich.
Die Idee, die Glenfiddich hier seit 2010 verfolgt ist aus begeisterten Whisky-Liebhabern ausgewiesene Whisky-Experten zu machen und ihnen dabei gleichzeitig die ganze Faszination der Single Malts zu vermitteln.
Ehe sich die Kandidaten jedoch offiziell mit dem Titel schmücken können, müssen sie erst einmal in sechs aufeinanderfolgenden Lektionen ihr Wissen systematisch erweitern und eine zweigeteilte Abschlussprüfung ablegen..