Gute Nachrichten aus Israel: Die geplante Milk & Honey Distillery (ein exklusives Interview mit Gründer Simon Fried lesen Sie hier) hat das gesetzte Zeil von 65.000 Dollar geschafft. Die Kampagne auf Indiegogo brachte ihnen sogar fast 75.000 Dollar. Den sehr interessanten Artikel können Sie auf TheNextweb lesen, ein dazugehöriges Video finden Sie entweder dort oder auf Vimeo.
Serge verkostet: Einige Speysider plus Glenglassaugh
Ohne viel Systematik, aber mit offensichtlich viel Freude am Dargebotenen, hat Serge Valentin von Whiskyfun für heute eine Anzahl von Speysidern verkostet. Auf seiner Verkostungsliste finden sich Abfüllungen aus Dufftown, Cragganmore, Braeval und Glenglassaugh (Glenglassaugh rechnet er zu den Speysidern – eine kleine Hommage an Michael Jackson – obwohl er offiziell natürlich zu den Highlands zählt) – und die Bewertungen sind durchaus so, dass man, folgt man Serge’s Geschmack, kein Glas davon ablehnen würde. Hier die Wertungen im Einzelnen:
- Singleton of Dufftown 15 yo (40%, OB, +/-2013): 81 Punkte
- Cragganmore 20 yo 1993/2013 (50%, Wilson & Morgan, PX sherry finish, cask #1903-1904): 89 Punkte
- Braeval 21 yo 1991/2013 (53.1%, Brachadair, bourbon barrel, 230 bottles): 87 Punkte
- Glenglassaugh 40 yo 1972/2013 (43.1%, C&S Dram Collection, refill sherry butt, 300 bottles): 91 Punkte
William Grant & Sons: Charles Gordon ist tot
Er war eine der bedeutendsten Personen hinter William Grant & Sons, eine der Triebfedern des Whiskybusiness und zum Beispiel der Motor hinter dem Erwerb der Grains-Destillerie Girvan: Charles Gordon, früherer Chairman des Familienunternehmens, dem Marken wie Glenfiddich oder The Balvenie gehören, ist vor Weihnachten im Alter von 86 Jahren in New York verstorben. Gemeinsam mit seinem Onkel und seinem jüngeren Bruder hat er das Unternehmen in einen Global Player verwandelt. Unter seiner Ägide wurden Marken wie Hendrick’s Gin oder Monkey Shoulder eingeführt. Als Chairman trat er erst nach seinem 80. Geburtstag zurück.
Sein Sohn und jetztiger Chairman Glenn Gordon sagte, dass die Zeit seines Vaters von partnerschaftlichem Führungsstil und Innovationen geprägt war. Das Familienunternehmen verliert einen Großen.
„Spirit Drinks“ und mehr – wie sich die Industrie für 2014 wappnet
Ein sehr interessanter Artikel in Herald Scotland beleuchtet die Situation der Spirituosenproduzenten im Angesicht weiter wachsender Märkte im Jahr 2014. Die Nachfrage nach Scotch und Single Malts ist offensichtlich ungebrochen, aber die Möglichkeiten, die Kapazitäten kurzfristig auszuweiten, sind nicht unbegrenzt.

In dieser Situation ist – vom geschäftlichen Standpunkt aus – Kreativität gefragt. Im unteren Preissegment wird die Kategorie der „Spirit Drinks“ immer bevölkerter. Dies sind Mixgetränke mit Whisky, die sich vom Gesetz her nicht „Scotch“ nennen dürfen, daher die Bezeichnung „Spirit Drinks“ erhalten haben. Ballantine’s Brazil von Pernod Ricard ist so einer, eine Mischung aus Whisky und Limette, auf die junge Zielgruppe ausgelegt. Ginger Grouse, ein mit Famous Grouse versetztes Ingwer-Bier der Edrington Group, wird als weiteres Beispiel genannt.

Am anderen Ende des Spektrums wird Single Malt immer wichtiger. Daher investieren die großen Firmen durchaus auch in neue Destillerien oder erweitern die Kapazitäten bestehender Destillerien (siehe unseren Bericht über Mortlach). Aberlour wird zum Beispiel in der nächsten Zeit massiv in diversen Märkten promotet (eine neue Standardabfüllung von Aberlour scheint nur der Auftakt gewesen zu sein). Die Carron-Destillerie in der Speyside wird zu Jahresende die Produktion aufnehmen, und auch kleiner Destillerien wie Glenglassaugh scheinen einiges vorzuhaben (man hat dort um eine sogenannte „planning permission“ angesucht).
Mehr zu diesem Thema, wenn Sie unserem Link folgen.
Serge verkostet: Jede Menge Tomatins

Nach einigen schweren Whiskys in der letzten zeit verkostet Serge Valentin heute auf Whiskyfun leichtere Tomatins. Seine Verkostungsnotizen und Bewertungen zeigen, dass seiner Meinung nach Whiskys dieser Destillerie vor allem eines sehr gut vertragen können – Zeit.
- Tomatin ‚Legacy‘ (43%, OB, 2013) 72 Punkte
- Tomatin 8 yo (58.6%, Jack Wiebers, World of Orchids, bourbon cask, 119 bottles, 2013) 78 Punkte
- Tomatin 25 yo 1988/2013 (49.7%, The Whisky Agency, The Perfect Dram, hogshead, 304 bottles) 86 Punkte
- Tomatin 1991/2013 (51%, OB, T.S.M.C., oloroso sherry butt, cask #31742, 667 bottles) 88 Punkte
- Tomatin 35 yo 1979/2013 (44.1%, Cadenhead, Small Batch, 594 bottles) 91 Punkte
- Tomatin 36 yo 1976/2012 (50.7%, Maltbarn, sherry butt) 89 Punkte
Ein Blick nach Japan

The economic times blickt nach Japan und findet dort in der Whisky-Industrie eine ähnliche Situation und die gleiche Handlungsweise wie in Schottland. Auch dort boomt die Nachfrage, sie ist aber nicht nur auf Whisk(e)y der klassischen Herkunftsländer beschränkt. Whisky, destilliert und gelagert in Japan, erfreut sich in den letzten Jahren weltweit einer sehr großen Beliebtheit bei Genießern, Sammlern und Spekulanten. Doch auch in Japan – hier gibt es eine fast 100jährige Geschichte der Whisky-Produktion – gab es einen Einbruch der Nachfrage in den 1990er Jahren und daraus resultierend eine Drosselung der Produktion, auch über Schließung verschiedener Destillerien (Karuizawa, Mars und Hanyu). Die Steigerung der Nachfrage zu Beginn des Jahrhunderts führte dann zu den gleichen Phänomenen wie in Schottland. Um Bedarf momentan decken zu können, wird auf Altersangaben verzichtet. Im vergangenen Jahr stoppte Suntory die 10-jährigen Yamazaki und Hakushu Single Malts und führte „No Age“-Versionen statt ein. Von Nikka wird erwartet, dass nach der Veröffentlichung einer „No Age“-Abfüllung der 12-jährige Single Malt Taketsuru in diesem Jahr auslaufen wird. Parallel dazu erzielen japanische Whiskys der geschlossenen Brennereien auf dem Markt Höchstpreise. So sind manche Karuizawa-Abfüllungen von Number One Drinks innerhalb von Sekunden ausverkauft – auch bei Preisen von 12.500 £.
Für die Zukunft des japanischen Whiskys gilt das Gleiche wie für den schottischen – wir werden erst in ein paar Jahren sehen können, wie sich die Nnachfrage und der Markt weiter entwickeln werden, und ob die Destillerien sich richtig entschieden haben.
Neu: Ardbeg Auriverdes II
Die Kollegen von Whiskyintelligence haben vom möglichen neuen Ardbeg (wir berichteten) auch das Backlabel gefunden. Was sich auf dem Frontlabel mit „Dram of two halves“ schon andeutete, wird auf der Rückseite mit „What a kick“ und anderem fortgesetzt. Es handelt sich bei dieser Abfüllung wohl um eine Hommage an die Fußballweltmeisterschaft, welche in diesem Jahr in Brasilien stattfindet – in diesem Land ist die Whisky-Nachfrage enorm gestiegen.
Whiskey des Monats Januar 2014: Midleton Yellow Spot
Auch im neuen Jahr empfehlen wir natürlich zu Beginn des Monats einen Whisky, der unserer Meinung nach entweder besonders gut ist oder ein besonders attraktives Prei-/Leistungsverhältnis bietet. Diesmal verlassen wir zum ersten Mal für solch eine Empfehlung Schottland und wenden uns einem irischen Whiskey zu:
Midleton Yellow Spot 12yo, 46%
Der Midleton Yellow Spot vereint die dreifache Destillation irischer Whiskeys mit einer dreifachen Fassreifung zu einem besonderen Whiskeyerlebnis, das nicht nur unter irischen Whiskeys etwas Spezielles ist: Gereift im Bourbon-, Sherry- und Madeira-Fässern gesellt er zum samtweichen Trinkgefühl auch jede Menge abgerundeter Geschmackskomponenten, die ihm ein unverwechselbares Profil verleihen. Er ist ein irischer Single Pot Still Whiskey, der dem Single Malt Genießer ebenso entgegenkommt wie jemandem, der die Whiskeys der grünen Insel per se bevorzugt.
In der Nase hat man sofort jede Menge von reifen und wunderbar abgerundeten Fruchtaromen (Steinobst und leichte Beerennoten), schmiegsam und frei von alkoholischer Schärfe. Auch Vanille und getrocknete Früchte sowie einen Hauch von Sherry kann man erleben – das Zusammenspiel der drei Fässer ist bereits in der Nase wunderschön.
Am Gaumen setzt sich der Fruchteindruck mit etwas Schokoladenoten und samtiger Textur fort. Freundlich ist er, zeigt höchstens ansatzweise zusätzliche würzige Noten und den Alkohol.
Im langen Finish spürt man wiederum die Früchte und hat im Atem leichte Anflüge von Marzipan. So harmonisch und ruhig, wie er in der Nase begonnen hat, endet er auch wieder.
Der Yellow Spot ist nicht der billigste irische Whiskey – das muss er auch nicht sein, denn seine Qualität darf schon etwas kosten. Aber mit knapp um die 60 Euro sind Sie bereits dabei. Wenn Sie also einen besonderen und wunderbar trinkbaren irischen Whiskey trinken wollen, dann ist unsere Monatsempfehlung, der Midleton Yellow Spot, genau richtig für Sie.
Serge verkostet: Drei Whiskys aus Yoichi

Serge Valentin von Whiskyfun beginnt das Jahr mit einigen Musikempfehlungen und den Verkostungsnotizen zu drei Whiskys aus der japanischen Yoichi-Destillerie. Zwei davon wurden für La Maison du Whisky in Frankreich abgefüllt, eine für die Scotch Malt Whisky Society (aber wohl eher nur in England erhältlich), daher ist es eher unwahrscheinlich, dass wir diese speziellen Whiskys in unseren Landen nachverkosten können. Die Bewertungen sind am oberen Ende der Skala angesiedelt:
- Yoichi 1989/2012 (60%, OB for LMDW, recharged hogshead, cask #202393, 148 bottles): 89 Punkte
- Yoichi 1988/2013 (62%, OB for LMDW, new butt, cask #100215, 427 bottles): 89 Punkte
- Yoichi 25 yo 1983/2009 (58.9%, Scotch Malt Whisky Society, Japanese oak, #116.15, ‚Not peat for peat’s sake‘, 169 bottles): 93 Punkte
Wir wünschen einen guten Rutsch ins Jahr 2014
So, hier in der Redaktion packen wir unsere sieben Sachen zusammen und gehen in den inoffiziellen Teil des Abends über. Allen unseren Lesern und Freunden in Whiskybusiness, im Handel, unter den Importeuren und Erzeugern wünschen wir einen wunderschönen und fröhlichen guten Rutsch ins Jahr 2014 – und nicht vergessen: Heute ist DIE Gelegenheit, diese eine besondere Flasche aufzumachen und einen ganz besonderen Whisky mit Freunden zu genießen. Viel Spaß und wir freuen uns auf ein Wiederlesen im nächsten Jahr!

Neu: Ardbeg Auriverdes
In verschiedenen deutschsprachigen Whisky-Foren tauchte heute eine mögliche neue Ardbeg-Abfüllung auf. Moet Hennessy USA haben am zweiten Weihnachtstag beim US-amerikanischen Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau die Marke „Ardbeg Auriverdes“ registrieren lassen. Auch ein Label dieser Abfüllung tauchte schon im Internet auf. Es erläutert den gewählten Namen: das Gold (Auri) des Whiskys und das Grün (Verdes) der Flasche bilden zusammengesetzt die Bezeichnung dieses Bottlings. Die verwendeten Fässer wurden mit getoasteten Lids ausgestattet, dadurch erhält dieser Ardbeg Mokka-Aromen, zusammen mit sahniger Vanille.
Wann dies Abfüllung erhältlich sein wird, oder ob es sich hier um eine whisky-ente handelt – wir bleiben am Ball.
Trotz Umbaus geöffnet
Während der nächsten Tage werden wir in Vorbereitung einiger neuer Features (und in der Hoffnung, die Geschwindigkeit der Seite merklich zu steigern) einige Umbauarbeiten im Hintergrund und am Layout von Whiskyexperts vornehmen. Es kann durchaus sein, dass es dabei zu einigen optischen Unschönheiten kommt oder dass wir manchmal die eine oder andere Funktion nicht in vollem Umfang anbieten können. Ziel ist es, eine schnellere Seite mit mehr Funktionalitäten bieten zu können. Der Nachrichtenbetrieb wird aber auch in der Zwischenzeit wie gewohnt weitergehen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.
Globale Nachfrage nach Whisky in 10 Jahren verdoppelt
Laut Herald Scotland hat sich die weltweite Nachfrage nach Whisky in der letzten Dekade verdoppelt – und damit der schottischen Whiskyindustrie ein goldenes Zeitalter beschert. Den Löwenanteil des Wachstums bewerkstelligten die – nein, nicht die Asiaten, sondern die – Amerikaner, mit einer Steigerung von 302.5 Millionen Pfund im Jahr 2002 auf 758 Millionen im letzten Jahr. Auch Frankreich ist sehr trinkfreudig, während in China die Importe in den letzten sechs Monaten um 20% geschrumpft sind. Mehr interessante Zahlen, wenn Sie unserem Link folgen.
Whiskyfun’s No Awards 2013

Serge Valentin von Whiskyfun hat heute eine Liste seiner imaginären Awards für das Jahr 2013 herausgegeben, in denen die bestbewerteten Whiskys des abgelaufenen Jahres angeführt werden. An der Spitze liegt die Brora Special Release von Diageo, mit satten 95 Punkten. Aber auch preiswertere Abfüllungen haben es auf Top-Plazierungen gebracht. Serge’s absoluter Liebling ist der Kilkerran 2004 Bourbon batch #5, den es ja zum Spotpreis zu erwerben gibt. Jedenfalls: ein absolut lesenswerter Artikel.








