Kilchoman Distillery, Foto von Apollon440, Public Domain
Gute Nachricht für alle Fans der Farm-Destillerie Kilchoman auf Islay (hier unser Datenblatt): Der Webshop kann jetzt Produkte auch nach Kontinentaleuropa versenden. Die Whiskys selbst sind ja eigentlich gut distribuiert, also fast überall erhältlich, aber die netten Kleinigkeiten wie gebrandete Wasserkrüge, T-Shirts oder Geschenkartikel – die gibts zumeist nur dort. Unser persönlicher Favorit: der Kilchoman Autokleber. Kommt sicher gut bei jeder Alkoholkontrolle 🙂
Die neue Tullamore Dew -Destillerie, die seit einem Monat im Bau befindlich ist
Heute gehts bei der Verkostung von Serge Valentin nach Irland. Auf seinem Programm stehen zwei neue Whiskeys von der grünen Insel: Der Tullamore Dew „Phoenix“ und der Redbreast 21yo (er wurde erst letztes Wochenende in London vorgestellt – wir berichteten). Beide werden gut bewertet, aber der Sieger scheint dann doch der Redbreast 21yo zu sein, den Serge weniger „holzig“ findet als den Fünfzehnjährigen. Interessant aber sind, so seine Zusammenfassung, beide:
Tullamore Dew ‚Phoenix‘ (55%, OB, 2013): 85 Punkte
Redbreast 21 yo (46%, OB, single pot still, 2013): 89 Punkte
Martine Rochard Donnay, gemeinsam mit ihrem Mann Besitzerin der Gartbreck farm auf Islay, hat auf Pinterest ein interessantes Bild gepinnt: Es zeigt den „Garten“ ihres Anwesens Gartbreck, gleichzeitig auch Ort für die neue Destillerie gleichen Namens auf Islay. Im Hintergrund zu sehen: Die Destillerie Bruichladdich. Ein Garten mit wirklich schöner Aussicht also…
Sachen gibts: In Schottland läuft nun eine Zusammenarbeit zwischen der Whiskyindustrie und der Lachszucht an. Die Idee dahinter ist nicht uninteressant: Dank eines Verfahrens der Heriot-Watt Universität können Produktionsabfälle aus der Whiskyindustrie nun zu Kraftfutter für Lachse verarbeitet werden. Die proteinreiche Lachsnahrung wird in einem Pilotprojekt im August 2014 in einer Destillerie produziert werden. Wenn man bedenkt, dass für die 500 Millionen Liter Whisky aus Schottland bis zu 7.5 Milliarden Liter Abfall entstehen, ist das Potential hier nicht gering. Wo man solche Meldungen (im Detail) nachlesen kann? Auf der Website der Zeitschrift Process and Control Today 🙂
Bruichladdich Destillerie. Foto von Fumaro – CC-Lizenz
Bruichladdich (unser Datenblatt dazu finden Sie hier) setzt ihre Reihe an interessanten Blogbeiträgen fort – diesmal geht es um die Herkunft, oder anders gesagt um den Begriff der Heimat in der Whiskyproduktion. Der Autor des Blogs spricht dabei einen wunden Punkt an: Um als schottischer Whisky zu gelten, muss er in Schottland gebrannt, gelagert und abgefüllt werden. Ob die Gerste dafür aus Schottland oder aus Frankreich oder sonstwoher kommt, ist völlig egal. Und es kommt sehr viel Gerste für die Whiskyproduktion aus allen möglichen Ländern und selten aus Schottland (ein anderes Faktum, über das nicht gerne gesprochen wird, ist der Umstand, dass die Lagerung von Whiskyfässern für die Reifung manchmal auch weit weg von der Destillerie erfolgt).
Was nun Herkunft für die Marke Bruichladdich bedeutet (die ja jetzt nicht mehr in schottischem Besitz ist – auch eine gewisse Ironie), ist im Blogbeitrag nachzulesen. Es ist interessant, es geht über Marketinggeschwurbel hinaus und ist durchaus lesenswert.
Serge Valentin von Whiskyfun ist von der Whiskymesse in Paris zurückgekehrt (aus verschiedenen Quellen haben wir bereits erfahren, dass die Veranstaltung sehr, sehr gut gewesen sein soll), und im Gepäck bringt er eine Verkostung von drei verschiedenen Bowmore mit. Anlass war die Messeabfüllung aus Paris, ein junger Bowmore von Signatory, aber unter den drei verkosteten Whiskys befindet sich auch der „The Devil’s Casks“ – und auf den sind wir natürlich besonders neugierig. Kurz gesagt: Bei Serge kommt er sehr gut weg – so wie die anderen übrigens auch. Hier die verkosteten Whiskys:
Bowmore 13 yo 2000/2013 (54.1%, Signatory Vintage for Whisky Live Paris 10th Anniversary, hogshead, cask #1429, 286 bottles): 90 Punkte
Bowmore 10 yo ‚The Devil’s Cask‘ (56.9%, OB, first fill sherry, 2013): 88 Punkte
Bowmore 23 yo 1989/2013 ‚Port Cask Matured‘ (50.8%, OB): 85 Punkte
Unser Leser Daniel hat uns gebeten, auf die Whiskymesse in Lausanne hinzuweisen – und weil wir a) unseren Lesern ungerne etwas abschlagen und b) auch viele treue Leser in der Schweiz haben, kommen wir dieser Bitte gerne nach. Also: Am Freitag und am Samstag steigt in Lausanne die Veranstaltung Whisky and More (unser Link führt auf die englischsprachige Website), bei der man zwischen 400 und 600 verschiedene Whiskys verkosten kann. Das Lineup an Ausstellern kann sich sehen lassen, und natürlich gibt es an beiden Tagen auch Masterclasses. Karten für die Veranstaltung gibt es auf der Website, ebenso Einblicke ins Programm und die Liste der Aussteller.
Glen Garioch veranstaltet auf Facebook ein Gewinnspiel um seine erst kürzlich vorgestellteneue Jahrgangsabfüllung Glen Garioch 1999. Die Gewinnfrage ist durch einfaches Lesen des Textes auf der Facebookseite zu beantworten :-). Wie üblich wünschen wir unseren lesern viel Glück dabei – sich einen Whisky schenken lassen ist immer eine gute Idee ;-).
Die vierte Whisky & Lifestyle Messe – das Salzburger Whiskyweekend – findet am 5. & 6. Oktober 2013 statt. Ort der Veranstaltung sind die historischen Kavernen 1595 in Salzburg. Dort wird auch der Whiskycircle Pinzgau vertreten sein und die neue Clubabfüllung, einen Ben Nevis, mitbringen.
In der Verkostung des Whiskycircle Pinzgau finden sich:
Dieser Laphroaig wird verkostet…
Tomation 25yo
Benriach Authenticus 21yo
Speyburn Solera 25yo
Pittyvaich 1990 Old Malt Cask 16yo
Royal Lochnagar 1984 Old Malt Cask 23yo
Glenfiddich 30yo
Absoluter Tipp: Laphroaig 30yo (Infos auf whiskybase.com)
und natürlich den Ben Nevis 1995
Der Laphroaig 30yo ist eine absolute Rarität und unseres Erachtens nach allein schon Grund genug, die Veranstaltung zu besuchen.
Daneben bringen viele weitere Aussteller Interessantes mit zum Whisky-Weekend, zum Beispiel:
Cadenhead’s
Classic Malts
Grand Whisky
Säntis Malt (Swiss Highlander)
Slowdrink.de (Malt Maniac Pit Krause)
Jameson
Die Scotch Malt Whisky Society
und viele mehr
Auch Masterclasses wird es dort am Samtsag und Sonntag geben. Hier ein Plan für die Anreise:
Fünf unserer Leser können nun die Eintrittskarten zum Whisky Weekend in Salzburg gewinnen. Sie müssen einfach folgende Frage beantworten (folgen Sie dem Link zu whiskybase.com oben, dann ist es keine Hexerei:
[box type=“info“ ]Welche Alkoholstärke hat der Laphroaig 30yo, der in Salzburg verkostet werden kann?[/box]
Und dann die richtige Antwort mit Ihrem Namen und ihrer email-Adresse an uns senden: team@whiskyexperts.net – und zwar bis spätestens Mittwoch, den 2. Oktober 2013 (23.:59). Die fünf Karten werden unter allen Teilnehmern mit der richtigen Antwort verlost und können während der Veranstaltung mit dem Namen an der Kassa des Salzburger Whisky-Weekends abgeholt werden. Die Gewinner müssen 18 Jahre alt sein und werden schriftlich am Donnerstag benachrichtigt!.
Machen Sie mit – wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!
Ballindalloch Castle, Bild von Mike Searle, CC-Lizenz
Von Ernst J. Scheiner und seinem Blog The Gateway to Distilleries haben wir erfahren, dass die Destillerie Ballindalloch schon im nächsten Jahr produzieren soll. Lady Laird of Ballindalloch, Clare Macpherson-Grant Russell und ihr Sohn Guy MacPherson-Grant (der dann der zukünftige Direktor der Destillerie wird), haben bereits im Dezember 2012 die Ballindalloch Distillery ins Handelsregister eingetragen (Ballindalloch Distillery Limited Liability Partnership Ltd). Es scheint, als seien die Förderungen für Ballindalloch (wir berichteten im Juni bereits darüber) finanzielle Absicherung genug gewesen, um das Projekt nun definitiv in Angriff zu nehmen.
Das Produktionswasser kann vom River Avon oder River Spey, die das größte landwirtlichschaftliche Gut der Speyside durchfließt, bezogen werden. Die Grants of Ballindalloch (nicht zu verwechsel mit den Grants of Glenfarclas oder Glenfiddich) gehören zum schottischen Hochadel und sind freundschaftlich eng verbandelt mit der englischen Königsfamilie. Ihr Herrensitz zählt zu den „romantic Castles’ in Schottland und wird gerne als die Perle des Nordens umschrieben. Dort findet der Reisende auch eine der ältesten Aberdeen Angus Herden des Landes, die seit 1860 ohne Unterbrechung gezüchtet wird.
Die zukünftige Destillerie wird in ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäuden nahe des Golfplatzes errichtet werden. Sie wird ein direkter Nachbar von Glenfiddich und Cragganmore.
Destillerie Tormore, Foto von Tasma3197, CC-Lizenz
Sie wird gerne übersehen, die Speyside-Destillerie Tormore. Sie wurde 1958 in Grantwon-on-Spey gebaut und von dem Architekten Sir Arthur Richardson geplant. Trotz ihres geringen Alters steht sie bereits unter Denkmalschutz. Dass sie gerne übersehen wird, liegt also nicht so sehr an ihrem Aussehen, sondern wahrscheinlich auch daran, dass die Destillerie nicht gerade viel unternimmt, um mit der restlichen Welt in Verbindung zu treten. Die Whiskys aus ihr sind allerdings Botschafter genug – sehr schön fruchtig und dennoch eigentlich schwer für Speysider. 2 Tormore hat Serge Valentin von Whiskyfun heute verkostet, und beide gut bewertet:
Tormore 14 yo 1998/2013 (50%, Gordon & MacPhail, Exclusive for the Whisky Mercenary, first fill bourbon barrel, cask #1586, 277 bottles): 87 Punkte
Tormore 1988/2012 (55.4%, Malts of Scotland, sherry butt, cask #MoS 12043): ebenfalls 87 Punkte
Das Jahr neigt sich wieder dem eher ungemütlichen Teil zu. Es wird kühler, nasser, dunkler – also irgendwie schottischer. Whiskygenießer haben durchaus Grund, sich auf diese geänderten Bedingungen zu freuen – passen sie doch herrlich zu den eher rauchigen Whiskys, die vor allem, aber nicht nur, von der Insel Islay kommen. Unsere Empfehlung für den Whisky des Monats sind daher zwei „Rauchbomben“ aus Islay, die in unterschiedlichen „Schwierigkeitsgraden“ daherkommen. Empfohlen werden sie von unserem Redakteur Bernhard Rems.
Die Rauchbombe für Einsteiger: Bruichladdich Port Charlotte 10 Heavily Peated (46%)
Damit wir uns verstehen: Dieser Whisky ist kein „Einsteigerwhisky“, was die Rauchigkeit anbelangt. Da ist er potent und mächtig. Die 10 Jahre, die er im Fass gelegen hat, haben ihn sehr rund und ausbalanciert gemacht; dass er auf 46% herunterverdünnt wurde, tut ihm keinen wirklichen Schaden. Er beginnt in der Nase mit jeder Menge Rauch wie von einem heruntergebrannten Lagerfeuer. Am Gaumen kommt dann der Geschmack des Meeres dazu, im Abgang wechselt er wieder mehr zu Tabak und einer gewissen Süße. Insgesamt zeigt er einen sehr prononcierten Islay-Charakter, Salzigkeit und hält sich in keinen Belangen zurück. Mit ca. 40 Euro zählt er auch zur Klasse der leistbaren Whiskys – und ganz bestimmt zu jener, wo Preis und Leistung in einem guten Verhältnis stehen. Man findet ihn in jedem halbwegs gutsortierten Fachgeschäft.
Die Rauchbombe für Fortgeschrittene: Bruichladdich Port Charlotte PC 10 Tro Na Linntean (59.8%)
Der große, böse Bruder. Sehr groß, sehr böse. Leider auch schon sehr teuer geworden. Vor einem Jahr, als er am Markt erschien, konnte man seiner um knapp 80 Euro habhaft werden. Jetzt zahlt man für ihn zwischen 150 und 200 Euro. Für sein Geld bekommt man da einen unglaublich kräftigen Islay-Whisky, dagegen schmeckt selbst ein Octomore zahm und brustschwach (naja, der Octomore kann schon auch etwas, wenn es um Rauchigkeit geht). Insgesamt 6000 Flaschen wurden vom Tro Na Linntean aus American Oak Casks abgefüllt – er wird bald aus dem Handel gänzlich verschwunden sein…
Nach einem Bericht in The Scotsman.com hat Grants im Jahr 2012 satte 1.02 Milliarden Pfund Verkaufserlöse eingefahren, ein Plus von 1.4% zum Vorjahr. Zwar sank der Gewinn etwas (-1.% auf 124.6 Millionen Pfund durch Investitionen in die globale Infrastruktur), aber Stella David, CEO des Familienunternehmens, zeigt sich rundum zufrieden.
Zu Grants gehören neben Glenfiddich, The Balvenie, Tullamore Irish Whiskey und Grant Blended Scotch auch der Blend Monkey Shoulder sowie andere Alkoholikas wie Hendrick’s Gin, Sailor Jerry Rum, Reyka Vodka, Solerno Blutorangen-Likör und Milagro Tequila.
Glengoyne Distillery, Bild von K. Schwebke unter CC-Lizenz
Unter Whiskyfreunden genießt die Highland-Destillerie Glengoyne einen guten Ruf: Sie ist in Privatbesitz, arbeitet nach traditionellen Methoden mit lokalen Grundstoffen und verarbeitet selbst. Die daraus resultierenden Whiskys sind grundsolide, ehrlich und so ziemlich der Inbegriff dessen, was ein traditioneller schottischer Festland-Whisky sein soll.
Wenn man die Website von Glengoyne besucht, dann kann man dort sehr viel über den Herstellungsprozess erfahren – und zwar ausführlich, klar dargestellt und interessant aufbereitet. Eine Reihe von Artikeln und Videos (sie beginnen hier) machen den Ablauf der Whiskyerzeugung verständlich – und sie geben Einblick in jene Dinge, die die Unterschiede in der Qualität von Whisky ausmachen. Wer etwas Englischkenntnisse besitzt, den laden wir ein, unserem Link zu folgen und die Präsentation auf der Glengoyne Website zu verfolgen – es zahlt sich wirklich aus…
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