Montag, 22. Dezember 2025, 16:20:28

So wird Glengoyne Whisky gemacht

Glengoyne Distillery
Glengoyne Distillery, Bild von K. Schwebke unter CC-Lizenz

Unter Whiskyfreunden genießt die Highland-Destillerie Glengoyne einen guten Ruf: Sie ist in Privatbesitz, arbeitet nach traditionellen Methoden mit lokalen Grundstoffen und verarbeitet selbst. Die daraus resultierenden Whiskys sind grundsolide, ehrlich und so ziemlich der Inbegriff dessen, was ein traditioneller schottischer Festland-Whisky sein soll.

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Wenn man die Website von Glengoyne besucht, dann kann man dort sehr viel über den Herstellungsprozess erfahren – und zwar ausführlich, klar dargestellt und interessant aufbereitet. Eine Reihe von Artikeln und Videos (sie beginnen hier) machen den Ablauf der Whiskyerzeugung verständlich – und sie geben Einblick in jene Dinge, die die Unterschiede in der Qualität von Whisky ausmachen. Wer etwas Englischkenntnisse besitzt, den laden wir ein, unserem Link zu folgen und die Präsentation auf der Glengoyne Website zu verfolgen – es zahlt sich wirklich aus…

The Guardians of The Glenlivet bestimmen die nächste Abfüllung

TheGlenlivetGuardiansChapterNach Glenmorangie startet nun auch The Glenlivet eine Initiative, bei der Whisky-Interessierte über eine kommende Abfüllung abstimmen können. Registrierte Benutzer, die „The Guardians of The Glenlivet„, können zwischen drei von Master Distiller Alan Winchester ausgewählten Whiskys wählen:

Classic
Noten von Honig und Karamell, aufgrund der Verwendung von spanischen und amerikanischen Eichenfässern

Exotic
Ein dunkler und tiefer Geschmack wird durch die Verwendung von Sherry Fässern entwickelt

Revival
Die Refill Bourbon Fässern liefern einen Hauch von Vanille, frischen Früchten und Crème brûlée

Diese drei Whiskys gehen auf eine weltweite Tour und werden bei Verkostungen in Dutzenden von Ländern präsentiert (Australien, USA, Großbritannien, Indien, Südafrika und Japan, um nur einige zu nennen). Auf der The Glenlivet Website wurde ein Bereich ausschließlich für die Guardians erstellt, in dem sie ihre Stimme den Guardians’ Chapter abgeben können. Nach der abschließenden Verkostungs-Veranstaltung im Dezember werden die Stimmen gezählt und der Gewinner-Whisky verkündet. Eine limitierte Auflage des ausgewählten The Glenlivet Guardians’ Chapter von 2000 9-Liter Cases wird weltweit ab Februar 2014 auf den Markt kommen.

 

Serge verkostet: Zwei Caperdonich aus 1977

Caperdonich Destillerie (jetzt abgerissen), Foto von Potstill.org
Caperdonich Destillerie (jetzt abgerissen), Foto von Potstill.org

Caperdonich, eine Lost Distillery aus der Speyside, zählte vor einem Jahr noch zu den leistbaren Losts auf diesem Planeten. Seit diesem Sommer beginnen die Preise etwas anzuziehen – besonders für die älteren Abfüllungen vor 1990. So gehören die Abfüllungen von 1977, die Serge Valentin von Whiskyfun heute verkostet, nicht zu den billigen. Eine davon ist sowieso schon im Jahr 2000 auf den Markt gekommen, also faktisch nur mehr über Auktionen oder von Sammlern beziehbar, die andere, eine Cadenhead-Abfüllung aus diesem Jahr, kostet über 300 Euro. Und was können sie? Laut Serge einiges, denn die Wertungen sind doch positiv:

  • Caperdonich 22 yo 1977/2000 (46%, Cadenhead, Original Collection, 348 bottles): 85 Punkte
  • Caperdonich 35 yo 1977/2013 (50.2%, Cadenhead, small batch, sherry butt, 384 bottles): 87 Punkte

Den Geschmack der Cadenhead-Abfüllung beschreibt Serge übrigens als: Kastanienhonig mit Slivovitz, Crème de menthe und Schokolade. Na dann … 🙂

Neue Destillerie am Geburtsort des Whiskys geplant

Gleich bei Lindores Abbey nahe Fife, dort, wo 1494 zum ersten Mal die Whiskyproduktion urkundlich erwähnt wurde, plant die Famile Smith laut einem Bericht von „The Scotsman“ eine neue Destillerie. Dort, wo Friar John Cor „acqua vitae“ (sic) für den König herstellte, möchte Andrew McKenzie Smith mit 5 Millionen Pfund (die er von Investoren zu erhalten gedenkt) eine Destillerie samt Besucherzentrum eröffnen. Keine schlechte Idee, denn schon Michael Jackson bezeichnete den Ort als „Pilgerstätte für Whiskyliebhaber“.

Die Überreste von Lindores Abbey. Foto von Bubobubo2, GNU-Lizenz
Die Überreste von Lindores Abbey. Foto von Bubobubo2, GNU-Lizenz

Die Destillerie soll in der Nähe der Ruine der Abtei errichtet werden, verwendet werden sollen lokale Gerste und Wasser aus dem Brunnen der Abtei. Die Abtei selbst soll mit Hilfe von Historic Scotland ebenfalls renoviert werden. Zudem ist geplant, auch einen Gin herzustellen.

Grundsteinlegung soll in 18 Monaten sein, man hofft, vier oder fünf Jahre später den ersten Whisky in die Regale bringen zu können. Einen offiziellen Namen für die Destillerie gibt es noch nicht. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Whisky im Bild: Springbank renoviert

Auch an Destillerien nagt der Zahn der Zeit – und wo das geschieht, dort muss hin und wieder renoviert werden. So wie jetzt bei Springbank – wo es aber aktuell nicht das Gebäude selbst betrifft, sondern „nur“ den Hof. Der Zugang zum Filling-Store ist bei dieser Campbeltown-Destillerie gerade nicht möglich, ansonsten aber geht der Betrieb ungestört weiter…

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Whisky Cocktail: Wildbret von Reinhard Pohorec

Wildbret-Reinhard-Pohorec-270x300Unser Autor Reinhard Pohorec ist nicht nur ein ausgewiesener Whiskykenner, sondern auch ein kreativer Bartender, der international vielbeachtete Cocktails kreiert (zuletzt in der American Bar im Savoy, London). Einer davon hat es nun auf Liquor.com geschafft – vorgestellt von Bar-Legende Gaz Regan. Und natürlich können wir Ihnen diese Komposition von Reinhard namens „Wildbret“ nicht vorenthalten:

 

 

 

 

 

 

Wildbret

45ml Jägermeister

25ml rauchigen, torfigen Islay Whisky in Fasstärke (Reinhard empfiehlt Ardbeg Corryvreckan)

30ml Calvados

1 Spritzer Boker’s Bitters

2 Spritzer Aphrodite Bitters

1 Zitronenzeste, als Garnitur

Mit handgeschnitztem Eis kalt rühren, anschließend in eine vorgekühlte Coupette oder Cocktailschale abseihen und mit einer Zitronenzeste parfümieren und garnieren.

Wildbret

Black Bottle: Back in Black

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18 Monate lang führten Burn Stewart Distillers für ihren Blend „Black Bottle“ eine weltweite Konsumenten-Forschung und Design-Entwicklung durch. Nun präsentieren sie die Umsetzung der Ergebnisse. Wie The Spirit Business berichtet, kehrt „Black Bottle“ wieder zu seinen Wurzeln aus dem 19. Jahrhundert zurück. Der Blend wird wieder, wie bis 1914, in einer schwarzen Flasche abgefüllt. Damals musste die schwarze Flasche einer dunkelgrünen weichen, da die Lieferung dieser aus Deutschland aufgrund des 1. Weltkrieges eingestellt wurde. Das Blending wird sich mehr an der ursprünglichen Rezeptur orientieren, diese präsentierte Blumen- und Holzaromen gepaart mit Frucht, Rauch, Honig und Muskat Das heißt, er wird weniger Islay enthalten, dafür eine „Rückkehr zu seinen Nord Ost Wurzeln“, also einen größeren Anteil an Speyside-Malts.

Ab Oktober wird wird die neue schwarze Black Bottle erhältlich sein, die UVP liegt bei etwa 18 £.

Neue Whiskys aus Österreich: RARE Selection J.H.

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Es tut sich was in Österreich: Die 1. österreichische Whiskydestillerie erweitert ihr Sortiment. Jasmin Haider (im Bild rechts), ausgebildete Destillateurin und seit 3 Jahren für das Marketing der von ihren Eltern gegründeten  Familiendestillerie Waldviertler Whisky J.H. verantwortlich,  war an der Kreation der drei neuen Abfüllungen, die im September vorgestellt wurden, maßgeblich beteiligt. Sie meint: „Speziell an der neuen Serie RARE Selection ist, dass die Whiskys in verschiedenen gebrauchten Fässern gelagert werden. Die Geschmacksnoten, Aromen und Farbstoffe, die durch diese Vorbelegungen im Fass bleiben, werden vom Whisky aufgenommen und bereichern in Kombination mit den einmaligen Nuancen der heimischen Eiche das Geschmackserlebnis“.

Drei neue Abfüllungen sind erhältlich:

  • RARE Selection Single Malt J.H. : Gelagert im Wineskyfass
    100% Gerstenmalz, hell geröstet. 7 Jahre gelagert in einem gebrauchten Winesky Fass (Traubenedelbrand, 46 %Vol.);
    Fruchtige Süße mit herben Karamell- und Bitternoten, malziger Abgang
  • RARE Selection Single Malt J.H.: Gelagert im Süßweinfass  (TBA Riesling)
    100% Gerstenmalz, hell geröstet (46% Vol.). 5 Jahre gelagert in einem gebrauchten TBA Riesling Weinfass von Schloß Gobelsburg;
    Karamellaromen, fruchtig, malzig milde Note im Abgang
  • Special Rye Malt Selection J.H.: 100% Roggenmalz, dunkel geröstet (46% Vol.); 6 Jahre in Manhartsberger Sommereiche gelagert.
    Durch den höheren Alkoholgehalt intensiver im Geschmack, sehr malzig, einzigartige schokoladige Nougatnote

Bruichladdich: Blog über Gerste auf Islay und 100% Islay Barley

Raymond Stewart von der Kentraw Farm erntet die Gerste auf Richard Macaire's Foreland Estate. Bild von Bruichladdich
Raymond Stewart von der Kentraw Farm erntet die Gerste auf Richard Macaire’s Foreland Estate. Bild von Bruichladdich

Mit ihrer Abfüllung „Islay Barley“ hat Bruichladdich den ersten zu 100% aus Islay-Gerste bestehenden Whisky gebrannt (später dann zog Kilchoman mit dem 100% Islay nach). In einem Blogbeitrag beschäftigt sich Bruichladdich nun mit der Tradition des Gersteanbaus auf der Insel, der nicht so eindeutigen Historie, die industrielle Revolution, den Crinan Canal und den Excise Act von 1823. Ein wirklich lesenswerter Artikel mit viel Hintegrundinfo.

Whisky im Bild: Ardbeg Seaview Cottages

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Der Ausblick ist nicht übel, die Umgebung für Islay-Liebhaber mehr als ideal: Das Ardbeg Seaview Cottage nimmt jetzt Buchungen für 2014 entgegen. Bis zu 6 Erwachsene können in drei Schlafzimmern untergebracht werden – und diese Unterbringung erfolgt im Herzen der Destillerie. 220 Pfund pro Tag (Minimum 2 Tage) mögen jetzt einmal nach sehr viel klingen, sollte man aber die Reise in Vollbelegung antreten, dann ist das sogar mehr als erschwinglich. Lassen Sie sich jedenfalls von diesen Bildern inspirieren…

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Laphroaig Live: The Whisky That Never Sleeps

Für diejenigen, denen gestern das Laphroaig Live Tasting zu spät in der Nacht war: Die komplette Veranstaltung gibt es auf ihrer Website als Aufzeichnung, oder für die Klickmüden, unter unserem Beitrag.

Neu: Laphroaig An Cuan Mór

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laphroaig_An_Cuan_Mor_0913The Moodie Report gibt bekannt, dass Laphroaig seine Travel Retail Exklusive Serie komplettiert . Nach Laphroaig Cask PX im letzten Jahr und Laphroaig Cask QA im April dieses Jahres wird die letzte Abfüllung Laphroaig An Cuan Mór (gaelisch für „Der große Ozean“) sein.

In seinem Interview mit whiskyundfrauen gab Laphroaig’s Distillery Manager John Campbell nähere Informationen über diese Abfüllung:

„Der Name ist An Cuan Mor. Er wird eine Abfüllung aus frischer Europäischer Eiche sein. Wir benutzen 7 verschiedene Arten von Französischer Eiche, und wir benutzen 8 bis 12 Jahre alten Brand, den wir dann mischen und in europäischer Eiche nachreifen, etwas länger als ein Jahr, die erste Batch-Abfüllung war 16 Monate. Wenn man ein Alter wissen will, dann ist der größte Teil etwa 10 Jahre alt. Es ist frische Europäische Eiche, für etwas länger als ein Jahr. Er gefällt mir sehr gut, denn man erhält viel Pfeffer, der von der europäischen Eiche herrührt, und auch viele Fruchtaromen, und unterschiedliche Geschmacksmerkmale, die von der frischen französischen Eiche stammen.“

Jede Flasche ist einzeln nummeriert und hat einen Alkoholgehalt von 48%, im Gegensatz zu den vorherigen Abfüllungen gibt es den An Cuan Mór in einer 0,7l Flasche. Der Preis wird bei 95 € liegen.

Wir verkosten Standards: Lagavulin 16 Jahre

An der „Mulde, in der die Mühle steht“ – das bedeutet Lagavulin – sollen sich bis Mitte des 19. Jahrhunderts nicht weniger als zehn Destillen befunden haben, natürlich illegale, wie es in diesen Zeiten in Schottland (und erst recht auf Islay) üblich war. Auch in der jetzigen Destillerie wurde damals schon gebrannt, jedoch wurde sie erst 1816 durch John Johnston offiziell gegründet und dadurch legal.

In der 1987 geschaffenen Serie Classic Malts repräsentiert Lagvulin die Whiskyregion Islay und war mit einem Alter von 16 Jahren der älteste. Bei Lagavulin wird, ähnlich wie bei seinen nächsten Nachbarn Laphroaig und Ardbeg, deutlich getorftes Malz verwendet.

Von der Lagavulin Distillery aus blickt man auf die Burgruine von Dunyvaig Castle, dem Stammsitz des Clans MacDonald, als diese als Lords of the Isles über Islay und die umliegenden Hebrideninseln herrschten.

This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Author Céréales Killer
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Author Céréales Killer

Lagavulin 16 Jahre 43% vol.

Nase: Einladender Rauch, kaum eine alkoholische Note, eine elegante Nase

Gaumen: Vorne ein kleine überraschende Süße, relativ ölig, gut eingebundener Alkohol, torfig-rauchig im Hintergrund, sehr rund und elegant

Finish: lang und wärmend

Alles in allem: Nicht umsonst ist der Lagavulin 16 Jahre der meistverkaufte der Classic Malts. Wer bis jetzt rauchige Single Malts gemieden hat, sollte sich den Lagavulin 16 Jahre gönnen und sich auf die Umarmung eines Bären freuen.

4.6 Sterne. Spitzenklasse

Serge verkostet: Vier Ardbeg (inkl. Uigeadail)

ardbeg

Dass man nicht immer ganz tief in die Brieftasche greifen muss, um excellenten Whisky zu bekommen, haben wir ja zum Beispiel bereits mit unserer Verkostung des Talisker 10 festgestellt (und werden es bei einer neuerlichen Standards-Verkostung in Kürze nochmals unter Beweis stellen). Auch Serge Valentin von Whiskyfun teilt diese Erfahrung – und heute bei seiner Verkostung von vier unterschiedlichen Ardbeg erhält die Standardabfüllung Uigeadail hervorragende Noten. Für ihn ist der Uigeadail momentan seine liebste Ardbeg-Abfüllung, und mit 92 Punkten sicherlich mehr als empfehlenswert. Hier also die Ardbeg-Abfüllungen, die Serge heute verkostet hat:

  • Ardbeg ‚Uigeadail‘ (54.2%, OB, +/-2013): 92 Punkte
  • Ardbeg 1979 (43%, Nisshoku Osaka, Japan, 490ml, +/-1995?): 94 Punkte
  • Slim Cowell’s Personal Selection VII Islay 1980/1993 (60%, Slim Cowell): 91 Punkte
  • Ardbeg 1974/1991 (56.2%, Scotch Malt Whisky Society, #33.12, 75cl): 95 Punkte (mit Wasser aber nur um 70 Punkte)