Von vielen unbemerkt, hat sich in den letzten Jahren ein Eichensterben von Kalifornien aus ausgebreitet, dem bereits Millionen von Bäumen zum Opfer gefallen sind – und laut Naturwissenschaftlern ist der Zeitpunkt, um diese Epidemie einzudämmen, seit mehr als 10 Jahren verstrichen. Es droht nun eine Pandemie daraus zu werden, die weitere Regionen befallen könnte.
Wie hat man sich diese Eichenseuche vorzustellen? Sie wird im Artikel in Popular Science mit drastischen Worten beschrieben: Die Bäume bluten sich zu Tode, so als hätten sie Pest und Lepra zugleich. Die Fläche, die allein in Kalifornien davon betroffen ist, dürfte sich in den nächsten Jahren von ohnehin schon beachtlichen 40.000 Morgen vervierzehnfachen – auf eine Fläche, die weitaus größer ist als jene, die im letzten Katastrophenjahr von Buschfeuern vernichtet wurde.
Der Artikel in Popular Science geht zudem der Frage nach, ob das Eichensterben Ausmaße erreichen wird, die die Fassproduktion für Whiskey und damit auch für Whisky beeinflussen könnte – denn die Fassindustrie arbeitet jetzt bereits sozusagen „auf Anschlag“.
Die gute Nachricht ist: Es sind zwar viele Eichenarten betroffen, die amerikanische Weißeiche allerdings ist dagegen immun. Die potentiell schlechte Nachricht: Man weiß nicht warum – und ob das so bleiben wird. Zwar sagt der Forscher Dr. Richard Cobb, der im Artikel zititert wird, dass so ein Übergreifen auf eine neue Baumart noch nie beobachtet worden sei, aber gänzlich auszuschließen sei es nicht.
Auch der Präsident der Independent Stave Company, einem der größten Fasshersteller der USA, zeigt sich nicht übermäßig besorgt, denn die Weißeiche, die man verwendet, komme aus dem Osten der USA und sei nicht für die Krankheit anfällig wie die westlichen Arten.
Insofern also gibt es momentan noch Entwarnung für die Fass- und damit auch für die Whiskyindustrie, aber eine gewisse Nervosität kann man dem Artikel durchaus entnehmen…
Titelbild: Whiskyfässer in der Destillerie Invergordon. Foto von John Haslam, CC-Lizenz