Eine Entdeckung der Forscher der Heriot-Watt Universität in Edinburgh könnte Gerste dabei helfen, sich gegen die zu erwartenden Widrigkeiten der Klimaerwärmung zu schützen – und später vielleicht auch einmal anderen Getreidesorten.
Wie die BBC in einem Artikel berichtet, hat man ein Gen identifiziert, das die Gerste gegen Hitze widerstandsfähiger machen kann. Wichtig ist das, weil Hitze und Trockenheit die Ernte deutlich dezimieren können. Im Hitzesommer 2018 sei zum Beispiel in Großbritannien durch Hitzeschäden 8% weniger Gerste geerntet worden – in Prozenten gesehen nicht viel, aber ein Unterschied von 1.3 Milliarden Tonnen bedeutet einen gewaltigen Ausfall – und da ist der Rest Europas noch gar nicht eingerechnet.
Im Projekt das fünf Jahre lang dauerte, wurde das Genom der Gerste entschlüsselt – die Pflanze hat fast 40.000 Gene, interessanterweise ist das fast die doppelte Menge an Genen, die wir in uns selbst tragen.
Gen HvMYB1 oder kurz Mib ist jenes Gen, das die Gerste besser mit Hitze umgehen lässt. Mit diesem Gen sind die kleinen Poren, mit denen die Pflanze Wasser verdunstet, viel kleiner, der Verlust an Wasser bei Hitze ist es dann dementsprechend auch.
Dabei agiert HvMYB1 wie ein Generalschlüssel, der auch andere Gene anschaltet, die ebenfalls die Pflanze vor Hitzeschaden schützen kann. Diese Eigenschaft wurde von den Forschern über viele Pflanzengenerationen ausgeprägt gezüchtet.
Der nächste Schritt wird sein, diese Forschung (die übrigens von der SWA mitfinanziert wurde) aus dem Labor heraus auf die Felder zu bringen. Für die Whiskyindustrie kein unbedeutender Schritt, stammt doch 90% der in Schottland für Whisky verwendeten Gerste aus Schottland selbst.