Donnerstag, 25. April 2024, 15:33:46

Whisky und Zigarren – Matilde Renacer Robusto

Whisky und Zigarren, zwei Genussmittel die zusammen passen? Dieser Frage geht Benjamin Roscher in seinem dritten Gastbeitrag nach (den ersten über die Montechristo Open Master können Sie hier nachlesen, jenen über die Dunhill 1907 Robusto hier) und testet das Zusammenspiel beider Produkte. Heute kombiniert er die Matilde Renacer Robusto mit vier Whiskys – exklusiv bei uns und ab dem Wochenende dann auch auf  seinem Blog www.notesofmalt.de.

Die Matilde Renacer Robusto ist eine Zigarre, dessen Tabak überwiegend aus der Dominikanischen Republik stammt, wo sie auch hergestellt wird. Die Zigarre hat ein Ringmaß von 54 und ist 133mm lang. Die Rauchdauer wird wohl ungefähr 45-60 Minuten betragen. Preislich ist sie für ca. 8,40 € zu bekommen.

Schon zu Beginn zeigt die Matilde leicht süßliche Aromen, welche sich jedoch mit einer dezenten Bitterkeit vereinen und an Schokolade sowie Milchkaffee erinnern. Ergänzend halten sich ledrige und erdige Aromen im Hintergrund.

Foto Range Matilde

Whisky No. 1:  Bruichladdich Rocks, 46% Alkohol  (schottischer Single Malt von der Insel Islay, Nachreifung in Weinfässern)

In der Nase lässt sich der Bruichladdich kaum durch die Zigarre beeinflussen, zarte Weinaromen, Beerenfrüchte, Malz und Vanille sind präsent, die Matilde hält sich hier noch zurück. Auf dem Gaumen ändert sich dies jedoch schnell, durch die Zigarre wirkt der Bruichladdich Rocks viel würziger, trockener und leicht salzig. Die Matilde steuert cremige Kakaoaromen bei, fast schon ein wenig Zartbitterschokolade. Beide harmonieren hier fein miteinander, jedoch geht die eigentliche Süße des Whiskys etwas verloren. Der Abgang wird durch die Zigarre holziger und verlängert sich, es kommen hier klare Eichenholzaromen hervor, die leichte Bitterkeit der Matilde Renacer Robusto kitzelt jede Menge Gewürze aus dem Whisky. Ich assoziiere Kakao, Espresso, Tabak und Zimt.

Fazit: Schön, trotz der leicht verloren gegangenen Süße des Bruichladdich. Dafür verpasst die Matilde ihm ein neues, würzigeres Gesicht. Miteinander genießen? Ja klar! 4/5 Sterne

Whisky No. 2: Glendronach 8 Jahre, Whiskymanufaktur (Jack Wiebers),  43% Alkohol (Single Malt aus der Speyside, Schottland)

In der Nase erkenne ich den Whisky kaum wieder, er hat plötzlich eine leichte Alkoholnote, die ich so bisher nie wahrgenommen habe. Dahinter Orangen und Nüsse, ein wenig geröstetes Malz. Die Zigarre gibt den Ton an, sie bestimmt wo es lang geht. Auf dem Gaumen dann viel besser, die Matilde harmoniert wunderbar mit dem 8-jährigen Glendronach. Fruchtig süß sind sie gemeinsam, Milchschokolade, ein paar Gewürze und getrocknete Orangen kommen auf. Die Eiche hält sich erstaunlich zurück, hier ist kaum Bitterkeit zu spüren. Der Abgang wirkt lang und sehr trocken, dennoch süß und fruchtig. Dazu kommen Wintergewürze, Nelken und Tabakrauch. Auch die Nüsse sind wieder präsent.

Fazit:  Die Nase ist echt nichts, Gaumen und Abgang passen hingegen super. 3/5 Sterne

Whisky No. 3: Glen Grant 1992-2014, 22 Jahre, Signatory Vintage (Single Malt aus der Speyside, Schottland)

Der Glen Grant verändert sich in der Nase kaum, er wirkt vielleicht etwas flacher als sonst. Ich rieche Bienenwachs, Aprikosen, Vanillecreme und eine leichte Holzwürze, welche durch die Zigarre zunimmt und sich in den Duft von Zedernholz wandelt.  Auch auf dem Gaumen herrschen die Aromen des Glen Grants, die Zigarre darf unterstreichen. Der hohe Alkoholgehalt passt wunderbar zur Matilde Renacer Robusto. Auch hier wieder Schokolade, Beerenfrüchte und Kaffee. Der Abgang wird von erdigen Tönen und vielen verschiedenen Holzaromen dominiert, die Matilde ist ein herrlicher Begleiter.

Fazit: Ich mag diesen Glen Grant sehr und an dieser Stelle liebe ich die Matilde – beide harmonieren, beide ergänzen. Dass einige Aromen wegfallen, liegt in der Natur der Sache. Eine gemeinsame Verkostung ist sehr empfehlenswert! 5/5 Sterne

Whisky No. 4: Ardbeg Ten, 46% Alkohol (Single Malt von der Insel Islay, Schottland)

Hier bin ich besonders gespannt, denn bei der Auswahl der Whiskys konnte ich mir die Matilde mit rauchigen Vertretern kaum vorstellen. Na dann, mal schauen wie dieses Paar sich verträgt.

Die Nase wirkt bei weitem nicht so komplex wie sonst, dafür verschafft die Matilde dem Ardbeg eine leicht medizinische Note. Die Süße des Whiskys ist kaum wahrzunehmen, dafür viel Lagerfeuer und trockenes Holz. Auf dem Gaumen hat die Matilde dahingegen kaum etwas zu melden, der Ardbeg setzt sich durch (Phenol, Salz, Vanille), die Zigarre darf auch hier maximal mit einer cremigen Bitterkeit und ihren Holzaromen unterstreichen. Der Abgang ist lang, feurig und würzig, leicht pfeffrig und von Eichenholz und Bitterschokolade geprägt.  Hier kommt auch die Süße wieder etwas zum Vorschein.

Fazit: Besser als erwartet, nur die Nase wurde, wie häufig, allein vom Tabakrauch eingenommen. 4/5 Sterne

Gesamtfazit: Die Zigarre weiß in vielerlei Hinsicht zu überzeugen, auch in Verbindung mit verschiedenen Single Malts. Wirklich schlecht fand ich keine der Kombinationen.

Matilde im humdor

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