Samstag, 27. April 2024, 14:42:38

Chef-Einkäuferin bei The Whisky Exchange warnt vor Verdreifachung der Preise für Whisky

Weniger Produktion, hohe Nachfrage, zusammenbrechende Lieferketten - Whisky könnte im nächsten Jahr knapp und empfindlich teurer werden

Dass Whisky immer teurer wird, fällt wohl jedem auf, der das Wasser des Lebens bereits über einen längeren Zeitraum für sich kauft. Und man fragt sich, auch mit dem Blick auf die eigene Brieftasche, wann das wieder aufhören wird.

Es wird nicht aufhören, sondern Whisky wird noch viel teurer werden – das meint zumindest Dawn Davies, die Chefeinkäuferin bei The Whisky Exchange, einem der größten Versandhändler für Whisky weltweit, der unlängst von Pernod Ricard gekauft wurde (wir berichteten hier).

Bis zum dreifachen Preis wird man laut dem Artikel in The Daily Record 2022 für Whisky zahlen müssen, meint sie, der länger als 20 Jahre reifte – aber auch beim Standard-Whisky stehen wir vor saftigen Preissteigerungen.

Als Gründe für diese Entwicklung führt Dawn Davies mehrere Gründe an: Destillerien konnten während des Lockdowns nicht viel Whisky brennen und einlagern – dadurch wird es in den nächsten Jahren zu Knappheit kommen. Hauptgrund aber sei der Brexit und die dadurch massiv beschädigten Lieferketten, die den Produzenten und Händlern jede Menge Zeit kosten. Das betrifft Flaschen, Verschlüsse, Etiketten – Dinge, an die man normalerweise nicht einmal denkt.

Gleichzeitig aber steigt momentan die Nachfrage nach Whisky enorm, was zu einem Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage führe. In den nächsten drei bis vier Jahren werden sich dadurch enorme Preissteigerungen ergeben, so Dawn Davies.

Für Flaschen, die bislang im Bereich von 100 Pfund gekostet haben, bedeutet das Preise von bis zu 300 Pfund, aber auch die günstigen Whiskys sollten ihrer Einschätzung nach im nächsten Jahr schon einmal noch 10% teurer werden. Und: Davies rät, seine Einkäufe JETZT zu tätigen, weil man momentan auch nicht garantieren könne, dass nach Weihnachten genug Ware nachgeliefert werde.

“I definitely would say to people that if you have a favourite dram, go out and buy it early. Do your Christmas shopping early because I’m basically not guaranteeing anything to anyone about any stock.

“Demand for single malt has grown exponentially in the last few years and the distilleries just don’t have the liquid barrel, especially the older stuff, to get the volumes out.”

Ähnliche Töne schlägt im Artikel in The Daily Record Andrew Symington von Edradour und unabhängiger Abfüller unter der Marke Signatory an. Er meint, dass seine Verkäufe stark angestiegen wären, aber die Lieferschwierigkeiten bei Zulieferern jetzt in eine echte Krisenphase eingetreten seien. Destillerien würden sich gegenseitig anrufen, um noch vorhandene Flaschen oder Korken zu finden – und die Kosten für Containerverschiffungen seien ebenfalls enorm gestiegen – falls man überhaupt noch Container erhalte.

Auch Sherryfässer seien schwer zu bekommen, es könne durchaus zu einer echten Knappheit kommen und das würde die Preise nochmals pushen.

Ob dieses Szenario tatsächlich so eintritt, bleibt abzuwarten. Wir hören aber aus der Industrie gleichlautende Töne – und auch Händler raufen sich zur Zeit die Haare, weil die Logistik aus UK nicht mehr funktioniere und auch Zoll und Behörden mit der Situation überlastet seien. Wir halten Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden.

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