Neben Springbank und Glengyle ist sie die dritte Destillerie, die in der einstmals blühenden Whiskyregion Campbeltown (es gab dort über 30 Brennereien) noch tätig ist: Glen Scotia. Sie wurde 1832 von Steward, Galbraith & Co. unter dem Namen Scotia Distillery gegründet und hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Jetzt gehört sie zur Loch Lomond Group.
Bei Glen Scotia bemüht man sich, an die alte Bedeutung wieder anzuschliessen – und das kann man an verschiedenen Dingen sehen: Zunächst einmal hat man mit einer neuen Range ein deutliches Signal am Markt gesetzt (lesen Sie unseren Bericht hier).
Die Website hat ein Redesign erfahren – und auch die Destillerie selbst hat sich herausgeputzt. Bis vor einiger Zeit sah Glen Scotia noch so aus:
Jetzt erstrahlt sie in neuem Glanz. Und zwar rundum. Karl Wolffhart von den maltfriends.at hat die Destillerie vor kurzem besucht und uns die nachfolgenden Bilder mitgebracht, die das dokumentieren (alle Bildrechte bei ihm):
Man sieht, dass man sich bei der Renovierung große Mühe gegeben hat – und das Ergebnis darf man durchaus als gelungen bezeichnen.
Auch der Hof sieht einladend aus, und wenn man einen Blick in den Shop wirft, setzt sich dieser positive Eindruck weiter fort:
Kommen wir nun zur Einrichtung der Destillerie. Hier der Mashtun (Maischbottich) mit 20.000 Litern Fassungsvermögen:
Die sechs Washbacks aus COR-TEN-Stahl mit jeweils 17.000l Fassungsvermögen:
Hier noch Bilder von den beiden Stills – das Kernstück der Destillerie.
Auf diesem Bild ist zusätzlich der Spirit Safe zu sehen.
Waren Sie schon bei Glen Scotia? Wie haben Sie Ihren Besuch dort erlebt? Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit unseren Lesern als Kommentar teilen würden…
Wir waren im Rahmen der Campbeltown Führung mit Frank McHardy von Springbank (head of production im Ruhestand) dort, wurden nicht besonders beachtet (Frank macht da offenbar öfters Kurzführungen und marschierte mit uns ganz selbstverständlich rein), war aber auch nur der Stillman vor Ort. Insgesamt wirklich schön herausgeputzt und offenbar in full production, sowie ein recht netter kleiner Shop. Öffnungszeiten waren keine ausgehängt (am Freitagnachmittag als wir noch eine Flasche erwerben wollten, standen wir vor verschlossener Shoptür), auf der Webseite (link im Beitrag) findet man allerdings eine Kontakttelefonnummer: 01586 55 2288. Was uns noch aufgefallen ist: Die neuen Abfüllungen sind empfindlich teurer als die alte Serie. Und im Regal im Shop werden unterhalb Flaschen liegend gelagert, was man bei dem hohem Alkoholgehalt wegen der Gefahr der Korkzersetzung keinesfalls tun sollte… Obwohl wir zur Gestaltung der Führungen mit deren Personal nix sagen können, da wir ja mit Frank unterwegs waren, finden wir: wenn man schon in Campbeltown ist (die Anreise macht man ja nicht jeden Tag 😉 ) jedefalls einen Kurzbesuch wert!