Das hat man sich bei Diageo wahrscheinlich auch etwas anders vorgestellt: Um Spenden für den Elizabeth Cady Stanton and Susan B. Anthony Statue Fund und andere Frauenrechtsorganisationen in den USA zu generieren, hat man eine Sonderedition von Johnnie Walker namens “Jane Walker” aufgelegt und verkauft diese in den USA (wir berichteten hier).
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Einige Publikationen in den USA (aber nicht nur) haben diese Aktion als einen zweifelhaften PR-Stunt angesehen, der ihrer Meinung nach Frauen zum Whiskytrinken verleiten soll und die Sonderedition als Gag gebrandmarkt. Diageo hat darauf bereits reagiert und diese Vorwürfe als ein Missverständnis bezeichnet.
Kaum haben sich hier die Wogen beruhigt, geht an anderer Stelle der Wirbel wieder los. Und zwar diesmal in Schottland, genauer gesagt in Kilmarnock.
Dort hat der Vorsitzende des East Ayrshire Council, Douglas Reidd, die Veröffentlichung der Jane Walker Edition als “Schlag ins Gesicht der Menschen von Kilmarnock” bezeichnet, berichtet der Daily Record. Seinen Worten nach sei Johnnie Walker a) keine Kunstfigur, sondern eine für die Region wichtige geschichtliche Person und b) daher kein Objekt für Marketingspielereien. Hier einmal das wörtliche Zitat:
“One of Diageo’s oldest brands, the whisky and the family will be linked to Kilmarnock and our proud heritage forever. Diageo is custodian of this brand, conceived and manufactured in Kilmarnock, which became the world’s best-selling whisky long before Diageo.
The decision to launch the Jane Walker whisky is an insult to the people of Kilmarnock and yet another attempt to rewrite the brand’s history.
Diageo might see it as ‘another symbol of the brand’s commitment to progress’ but the fact is they would appear to be severing all ties with the Striding Man’s hometown.”
Um diese Wortmeldung korrekt einordnen zu können, sollte man in Betracht ziehen, dass die Region, die tatsächlich die Heimat der Walker-Familie ist, im Jahr 2012 die Abfüllanlagen für Johnnie Walker, die einen wichtigen Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber darstellten, verloren hat. 700 Menschen wurden darauf arbeitslos.
Diageo wollte sich zu den konkreten Vorwürfen, die Jane Walker Edition sei respektlos gegenüber der Region, nicht äußern.