Dienstag, 30. Dezember 2025, 16:34:35

Serge verkostet: St. Magdalene

Oder Linlithgow. Zwei Namen für eine Destillerie in den Lowlands (Linlithgow ist der Ortsname), eine ausgezeichnete, möchten wir hinzufügen – und leider eine unwiederbringlich verlorene. Umso schöner, dass manche Abfüller doch hin und wieder eine Abfüllung dieser Lost Distillery hervorzaubern (wenn auch mittlerweile zu sehr stattlichen Preisen). Serge Valentin hat heute drei Abfüllungen aus St. Magdalene verkostet, zwei gewesene und eine, die erst im Januar auf den Markt kommen wird – alle drei stammen vom unabhängigen Abfüller Cadenhead. Die Wertungen – nun, sehen Sie selbst:

  • St. Magdalene 11 yo 1982/1994 (62.6%, Cadenhead, Authentic Collection): 91 Punkte
  • St. Magdalene 30 yo 1982/2012 (55.4%, Cadenhead, 192 bottles): 92 Punkte
  • St. Magdalene 32 yo 1982/2014 (58.1%, Cadenhead): 93 Punkte
Die alten Gebäude von St. Magdalene - Foto von Tom Sargent, CC-Lizenz
Die alten Gebäude von St. Magdalene – Foto von Tom Sargent, CC-Lizenz

Augsburger Allgemeine: Schwaben brennt

Und wieder richten wir unseren Blick auf einen Artikel über eine deutsche Brennerei, die sich auch an Whisky versucht: Die Augsburger Allgemeine bringt heute einen Artikel mit dem Titel „Schwaben brennt„, in dem hauptsächlich auf die Brennerei Feller und ihren Malt Whisky „Valerie“ eingegangen wird. Valerie ist ein sechsfach gebrannter Whisky – also eher in der Tradition der feinen Obstbrände hergestellt als in schottischer Fabrikationsweise (dort wird ja zumeist zweifach destilliert).

Warum dieser Unterschied? Anscheinend hat Roland Feller einen sehr empfindlichen Kopf, wie dieser Auszug aus dem Artikel erzählt:

Am Anfang war der Kopfschmerz. Roland Feller hatte bei einer Verkostung in München einige edle Whiskys probiert und am nächsten Tag eine unerwünschte Erinnerung zurückbehalten. „Da trinkt man diesen superteuren Whisky, und dann hat man hinterher trotzdem Kopfweh. Damals habe ich den Entschluss gefasst, das besser zu machen“, erzählt er.

Weiters berichtet der Artikel über Ginerzeugung in Schwaben (zum Beispiel Monkey 47) und zudem über die Pläne der Brennerei Salzgeber (momentan ebenfalls Gin-Produzent), vielleicht auch einmal einen eigenen Whisky zu destillieren…

Valerie aus der Brennerei Feller
Valerie aus der Brennerei Feller

Slyrs: Neues Höhenlager eingeweiht

Merkur Online berichtet heute über die Einweihung eines neuen Höhenlagers der Slyrs-Destillerie in Bayern. 24 Fässer wurden mit dem Sessellift auf den Stümpfling verfrachtet, um dort oben in Ruhe reifen zu können. Warum? Hier ein Zitat aus dem Artikel:

Auf 1500 Metern Höhe kann die „Mountain Edition“ die nächsten drei Jahre heranreifen, in den Verkauf soll sie ab 2018 gehen. „Das Lager wird nicht beheizt, und die Fässer sind luftdurchlässig“, erklärt Kemenater. „Der Whisky braucht Bewegung, von der Temperatur her“, ergänzt Stetter. Im Sommer erreicht das Thermometer bis zu 28 Grad, und im Winter fällt es regelmäßig bis auf minus zehn Grad.“

Mehr darüber und einige Bilder auf Merkur Online.

Der Stand von Slyrs auf der Finest Spirits & Beer Convention Rheim/Ruhr - Copyright Ernst J. Scheiner 2014.
Der Stand von Slyrs auf der Finest Spirits & Beer Convention Rheim/Ruhr – Copyright Ernst J. Scheiner 2014.

Whisky im Bild: Das tausendste Kilchoman-Fass 2014

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Zum ersten Mal in der Geschichte der Destillerie Kilchoman sind in einem Jahr 1000 Fässer befüllt worden, vermerkt die Islay-Destillerie stolz. Grund genug, ein Foto des tausendsten Fasses zu machen – und Grund genug für uns, uns mit den Wills zu freuen und das Bild ebenfalls zu veröffentlichen. 1000 Fässer mögen für andere Islay-Destillerien Peanuts sein – für Kilchoman ist das ein bedeutender Meilenstein.

1000kilcho

The Patriot Ledger: 23 amerikanische Craft Distilleries, die man kennen sollte

Hier bei Whiskyexperts blicken wir gerne mal über den schottischen Tellerrand in andere Whisk(e)y-Länder, denn was sich abseits des klassischen Scotchs abspielt, ist durchaus interessant und trinkenswert. Wer sich ein wenig näher mit kleinen, unbekannten aber guten amerikanischen Craft-Distilleries, also Destillerien, in denen noch vieles von Hand gemacht wird, beschäftigen will, der findet in der Liste auf The Patriot Ledger eine gute Orientierungshilfe. Auch ein ausgewanderter Österreicher hat es übrigens auf die Liste geschafft: Robert Birnecker aus dem Salzkammergut, mit seiner KOVAL Distillery in Chicago.

Zugegeben, von den meisten dieser 23 Destillerien wird man bei uns nur dann etwas bekommen können, wenn man sich aktiv darum bemüht, aber liegt nicht gerade auch darin der Reiz unserer Leidenschaft? Etwas Neues zu entdecken und es zu mögen kann so befriedigend sein…

KOVAL-Gründer Robert Birnecker
KOVAL-Gründer Robert Birnecker

Serge verkostet: Glendronach

Heute verkostet Serge Valentin vier Abfüllungen aus der Highland-Destillerie Glendronach – darunter der neue, zwöfljährige Sauternes und der Glendronach 1993, der für Whiskybase abgefüllt wurde. Beide werden gut bewertet, der 1993er hat die Nase vorne – und die beiden anderen, die heute in der Verkostung sind, sind laut Serge noch einen Tick mögenswerter. Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Glendronach 12 yo ‚Sauternes Finish‘ (46%, OB, 2014): 84 Punkte
  • Glendronach 18 yo 1995/2014 (52.2%, OB for The Whisky Agency, oloroso sherry puncheon, cask #4408, 740 bottles): 90 Punkte
  • Glendronach 21 yo 1993/2014 (52.1%, OB for Whiskybase, oloroso sherry butt, cask #23, 681 bottles): 88 Punkte
  • Glendronach 17 yo 1979/1996 (51.9%, Scotch Malt Whisky Society, #96.3): 93 Punkte
Die Destillerie Glendronach.  Bildrechte bei Lars Pechmann.
Die Destillerie Glendronach. Bildrechte bei Lars Pechmann.

Video: Weihnachten bei Glengoyne

So wie in diesem sehr schön gemachten Video wird es wohl momentan bei vielen kleineren schottischen Destillerien aussehen: Man bereitet sich und die Destillerie auf die Weihnachtsfeiertage vor. Und das bedeutet, dass man die Arbeit ruhen lässt.

Wir bei Whiskyexperts halten es etwas anders: Auch wenn über die Feiertage bis ins nächste Jahr keine Flutwelle an Neuigkeiten über uns hereinbrechen wird, so sind wir doch Tag für Tag, wie jeden Tag seit unserem Bestehen, mit Meldungen für Sie da. Und das, wie ebenfalls jeden Tag seit unserem Bestehen, gerne und mit viel Freude.

Jetzt aber viel Vergnügen mit dem kleinen Weihnachtsfilm aus der Highland-Destillerie Glengoyne…

Ralfy’s Video Review #510: Hammerhead (Single Malt aus Tschechien)

In seiner heutigen Review nimmt sich Ralfy eines Whiskys an, der aus unserer näheren Nachbarschaft stammt – Hammerhead aus Tschechien. Ralfy mag ihn, auch oder weil er sich von schottischem Whisky doch etwas unterscheidet. Und das hat verschiedene Gründe: Die verwendete Gerste stammt zum Beispiel aus der Umgebung von Pilsen, er wurde nicht stark gefiltert und er zeigt sich für sein Alter (23 Jahre in diesem Fall) sehr leicht – Ralfy vergleicht ihn mit tasmanischem Whisky oder einem jungen Bladnoch.

Insgesamt gibt es für ihn 86 aus 100 Punkten. Und jede Menge Lob.Mehr dazu im Video, entweder auf Youtube oder gleich hier:

Eye for Spirits: Whisky-Prognose 2015

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Glencairn_Whisky_Glass

Auch Philip Reim blickt mit seinem Eye for Spirits in das kommende Jahr. Zu einem klareren Blick in die Zukunft des Whisk(e)ys verhilft ihm Bernhard Schäfer – keeper of the quaich, Jury-Mitglied der International Wine & Spirit Competition, Autor und auch gelegentlich Kommentierender unserer Website.

Wer mehr zu NAS und Age Matters, Marketing-Scotch und Kleinbrennern, einem gesättigten Markt und weitere absehbare und mögliche Entwicklungen auf dem weltweiten Segment Whisk(e)y erfahren möchte, liest am Besten das Interview von Philip Reim mit Bernhard Schäfer.

Video: Ardbeg – die Story (20 Minuten, Deutsch)

Fast schon so etwas wie eine Tradition sind unsere Sonntagsvideos geworden – Dokus oder Reiseberichte von Youtube, die sich mit dem Thema Whisky beschäftigen. Auch heute wollen wir Ihnen wieder so einen Film vorstellen, diesmal von der und über die Destillerie Ardbeg. In gut 20 Minuten erfahren wir mehr über diese Islay-Destillerie und ihre Art Whisky herzustellen. Natürlich aus einer gewissen Eigensicht heraus, aber dennoch interessant und unterhaltsam. Viel Vergnügen hier oder auf Youtube.

Irish Times: Die vier schönsten Whiskey Bars in Irland

Die schönsten Plätze, um in Irland Whiskey und Whisky zu genießen, stellt The Irish Times heute in der Online-Ausgabe vor. Vier Bars, die sich nicht nur durch Auswahl, sondern vor allem durch Atmosphäre auszeichnen. In einer davon ist der Autor dieser Zeilen hier bereits persönlich gewesen, und kann daher den überwältigenden, weil ursprünglichen und unglaublich gemütlichen Eindruck der ersten Bar bestätigen: Dick Macks in Dingle. Es bedürfte nicht der Lage oder der kürzlich eröffneten Destillerie in diesem kleinen Küstenort, um Dingle als Reiseziel auszuwählen, die Bar allein wäre eine Reise wert.

Blick über den Hafen von Dingle. Bildrechte bei whiskyexperts, Bernhard Rems
Blick über den Hafen von Dingle. Bildrechte bei whiskyexperts, Bernhard Rems

Die weiteren im Artikel vorgestellten Bars sind The Duke of York in Ulster, The Palace Bar in Dublin und Garavans Bar in Galway. Ein schöner, ausführlicher und bebilderter Artikel, unsere empfohlene Sonntagslektüre!

Und hier noch ein kleines Video mit einem Interview mit Oliver Mack über sein Lokal:

Lady of the Glen – wie man ein Whisky-Business aufzieht

Und noch ein interessanter Artikel findet sich heute in der schottischen Presse: The Scotsman hat einen Bericht über den Aufbau eines Business als unabhängiger Abfüller. Gregor Hannah hat „Lady of The Glen“ ins Leben gerufen – eine Marke für seine Abfüllungen schottischen Whiskys. 2009 kam dem Jungunternehmer die Idee – und der Artikel berichtet über die Schwierigkeiten und Erfolge, die er seitdem erlebt hat. Ein schöner Blick hinter die Kulissen, die richtige Lektüre für einen Samstagabend wie heute…

Lady of the Glen

Glenlivet will Produktion verdreifachen

Glenlivet hat, so berichtet Herald Scotland, die sogenannte Planning Permission für eine Erweiterung der Destillerie erhalten. Und dabei soll nicht gekleckert, sondern geklotzt werden: Man möchte die Produktion verdreifachen.

Dazu werden umfangreiche Erweiterungsarbeiten nötig – nicht nur neue Gebäude, sondern auch Tanks, Leitungen, Infrastruktur. Man gibt an, dass in der vergrößerten Destillerie 13 neue Jobs geschaffen werden.

Die Destillerie hat sich auch dazu verpflichtet, die Sanierung und Erweiterung der Straßen um die Destillerie zu unterstützen – das war eine der Bedingungen, die von der Gemeinde gestellt wurde, um Sorgen von Bürgern zu entkräften.

The Glenlivet Distillery
Glenlivet. Picture von Y. Kono. Published under GNU License

Whyte and MacKay: Minus 54% Gewinn

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Nicht besonders gute Nachrichten kommen vom Whisky-Giganten Whyte and MacKay, bei dem die Gewinne laut einem Bericht von Herald Scotland im Vergleich zum Vorjahr um 54% einbrachen. Allerdings: Wenn man die dahinter liegenden Zahlen genauer betrachtet, bekommt man ein etwas differenzierteres Bild: Die Verluste stammen aus dem Verkauf von „Blend-Material“, also jenem Whisky, der unter anderem in Tankzügen verschifft und für die Herstellung von Massen-Blends verwendet wird.

Besser sieht es in deren Premium-Segment aus: Zieht man nämlich diese sogenannten „Bulk Whiskys“ aus der Gleichung heraus, dann ergibt sich ein Plus von 10% bei den Verkäufen und ein entsprechendes Wachstum beim Profit.

Dieser deutliche Einbruch bei Bulk-Whisky ist uns für nahezu die gesamte Branche auch von anderer Stelle bestätigt worden – und unserer Quelle nach wird diese problematische Situation im nächsten Jahr noch brennender werden, denn die Lager der Blender sind bis an die Decke voll und brauchen keine nennenswerten Zuflüsse.

WM