Montag, 29. Dezember 2025, 21:37:51

Ralfy’s Video Review #503: Talisker 18yo 45.8%

Diesmal verschlägt es Ralfy mit seinen neuesten Tasting Notes auf die Insel Skye – er probiert den Talisker 18yo, eine der Standardabfüllungen der Inseldestillerie. Seiner Meinung nach ist der Talisker 18yo vom Preis/Leistungsverhältnis unschlagbar in der Talisker-Range, und mit 91 von 100 Punkten ist er auch sehr hoch bewertet. Das Verkosten hat Ralfy sichtlich Freude bereitet, wir hoffen, dass das Ansehen des Videos selbiges Gefühl bei unseren Lesern auslösen kann. Das Video finden Sie gleich hier oder alternativ auf Youtube.

Whiskyexperts-Interview mit John Campbell

Wir nutzten vor dem Whisky Dinner in Köln am letzten Donnerstag die Gelegenheit, Laphroaig’s Distillery Manager John Campbell kurz zu interviewen:

john_campbell

Whiskyexperts: John, das Jahr 2015 wird ein sehr wichtiges Jahr für Laphroaig sein. Es ist der 200. Geburtstag der Brennerei. Sicherlich wird es eine große Geburtstagsparty geben. Kannst Du uns erzählen, was bis jetzt geplant ist?

John Campbell: Sehr viel. Wir hoffen verschiedene unterschiedliche Sachen über die ganze Welt verteilt realisieren zu können. Im Vordergrund stehend und am wichtigsten ist der Whisky. Es wird im nächsten Jahr sieben neue Whiskys geben. Drei Neuauflagen: der neue 10 yo Cask Strength, der neue 25 yo und ein neuer Cairdeas. Wahrscheinlich ab Februar oder März wird es den neuen 15 yo geben. Im nächsten Jahr ist auch der 21. Geburtstag der „Friends of Laphroaig“, den wir mit einem 21 yo feiern werden. Weiterhin wird es noch einen 30 yo und einen 32 yo geben.

Whiskyexperts: Eine Frage zum neuen 15-jährigen. Wie nah wird der neue 15-jährige am alten 15-jährigen sein? Wie würdest Du den Geschmack beschreiben?

John Campbell: Er wird grundsätzlich die selben Charakteristika haben, abgefüllt wie der vorherige. Er wird vielleicht ein klein wenig anders sein, er wird rauchiger sein als in der Vergangenheit. Die Philosophie ist, den 15yo nachzubilden, wie er war. Wir hoffen, dass er sehr gut angenommen wird. Bis jetzt ist er noch nicht abgefüllt, das wird aber in absehbarer Zeit geschehen. Wir hoffen ihn über das ganze Jahr bei Veranstaltungen in der Destillerie ebenso wie bei unseren Events in verschieden Ländern anbieten zu können.

Whiskyexperts: In diesem Jahr gab es eine neue Abfüllung, den Laphroaig Select. Wir denken, dass er sicherlich als eine Einführung in die Whiskys von Laphroaig gedacht ist. Wie zufrieden seid Ihr bisher mit diesem Whisky? Und wie wird er bisher auf dem Markt angenommen?

John Campbell: Unsere Kunden werden dies entscheiden. Wer gerne unseren 10yo genießt, wird den Select möglicherweise nicht favorisieren. Aber viele suchen Süße und Sherry-Einfluss in Whiskys, einige mögen einen trockenen Charakter. Wir hatten bis jetzt nicht wirklich einen süßen Laphroaig in unserem Angebot. Bei der Süße, die der Select in sich trägt, kann nicht das gleiche Level an Torfigkeit erreicht werden. Der Select schmeckt anders, weil er den Charkter von fünf verschieden Fasstypen in sich trägt.

Whiskyexperts: Wir haben gelesen, dass 10 yo Laphroaig Dein Lieblings-Whisky ist.

John Campbell: Ja, absolut. Er ist die Essenz.

Whiskyexperts: Welche Art von Whisky bevorzugst Du, wenn es nicht ein rauchig /torfiger sein soll?

John Campbell: Eine gute Frage. Ich kenne wirklich nicht viele Whiskys. Wer gerne Whisky und Single Malts tinkt, wird mehr Whiskys kennen als ich. Ich bin ein Laphroaig-Spezialist. Aber wenn Du mich das fragst, und das ist für mich wirklich eine schwierige Frage, würde ich den Glenlivet 18 nennen. Er hat viele Variationen und Tiefe von Aromen, und das suche ich in einem Whisky. Das wäre dann der Glenlivet 18.

(Denkt kurz nach und lacht) Nicht rauchig? Das ist wirklich eine gute Frage. Es gibt ja nicht mehr so viele Whiskys ohne Rauch. Weil rauchiger Whisky erfolgreich ist, wird mittlerweile viel von ihm produziert.

Whiskyexperts: Wie viel der Produktion von Laphroaig geht in Single Malts, und wie viel in Blends?

John Campbell: Wir sind jetzt bei 70 % für Single Malts, und 30% für Blends.Die Kapazität unserer Brennerei ist jetzt bei 3,4 Millionen Liter Alkohol pro Jahr, vor 10 Jahren lag sie bei 2,4 Millionen. Wir haben nicht verändert, was wir wir machen, nur die Kapazität erhöht . Der Anteil der Single Malts entspricht etwa der alten Kapazität. Es hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren viel verändert. Früher war dieses Verhältnis genau anders herum.

Whiskyexperts: Wir wissen zum Beispiel, dass Caol Ila aufgehört hat, Fässer an unabhängige Abfüller zu verkaufen. Wie ist eure Politik? Hat sich es in letzter Zeit geändert?

John Campbell: Diese 30 %, die für Blends sind, werden mit anderen Firmen getauscht. Sie können entscheiden, diese dann auf dem Markt zu verkaufen. Es gibt bei Laphroaig keinen Verkauf von Single Casks. Wir handeln immer noch mit einigen unabhängigen Abfüllern, aber nicht für Single Casks, sondern für Blends.

Whiskyexperts: Es scheint im Moment sehr schwer zu sein, Single Caks zu bekommen.

John Campbell: Ja, das ist im Moment sehr schwer. Der Wert für Single Casks ist im Moment so hoch. Wir haben ein Special für Deutschland auf den Markt gebracht, den Vintage 1991. Dieser hat einen hohen Preis, weil er so exklusiv ist, es gibt nur 1400 Flaschen. Einige gingen an Sammler, die diese Flaschen als Investition sehen, und andere werden ihn auch getrunken haben. Es gibt im Moment so viele Sammler.

Whiskyexperts: Was weißt Du über deutschen Whisky und hast Du welche probiert?

John Campbell: Uns haben einige Destillerien besucht. Hauptsächlich aus dem Norden. Und ich habe Whiskys von einigen kleineren Farm Distillerys probiert. Sie sind anders, und sie brauchen noch ein wenig Zeit. Die Blaue Maus habe ich probiert, er hatte uns besucht. Dieser Whisky ist gut und anders, was nicht schlecht heißt. Es gibt jetzt so viele Länder, in denen Whisky produziert wird, und es ist schön, die Menschen dahinter mit ihrer Leidenschaft zu sehen. Diese Leute probieren Verschiedenes aus, experimentieren und revolutionieren auch.

Whiskyexperts: John, vielen Dank für Deine Zeit und das Interview.

Serge verkostet: Drei Abfüllungen aus Deanston

In der gleichen Gruppe wie Bunnahabhain und Tobermory (Burn Stewart Distillers), fristet Deanston doch ein etwas stiefmütterliches Dasein im Portfolio der südafrikanischen Besitzer. Hat man in letzter Zeit vor allem die Abfüllungen aus Tobermory (Tobermory und Ledaig) gepusht, so ist es um Deanston stiller geblieben. Serge Valentin hat nun zwei Abfüllungen aus dem Jahr 1997 verkostet, und eine aus dem Jahr 1994. Überschwang will bei keiner so recht aufkommen:

  • Deanston 16 yo 1997/2014 (46%, Malts of Scotland, bourbon hogshead, cask #MoS 14007, 242 bottles): 80 Punkte
  • Deanston 1997/2013 (54.4%, Spirit of Caledonia, Mr Whisky, cask #1963): 81 Punkte
  • Deanston 20 yo 1994/2014 (51.5%, Douglas Laing, Old Particular, refill butt, ref #10426, 188 bottles): 80 Punkte
Deanston Destillerie, Foto von Eileen Henderson, CC-Lizenz
Deanston Destillerie, Foto von Eileen Henderson, CC-Lizenz

Ardbeg Kildalton ab heute in Deutschland online bestellbar!

Kleine Erinnerung unsererseits, dass laut den offiziellen Angaben von Ardbeg der Ardbeg Kildalton ab heute unter dieser Website für Kunden aus Deutschland um 150 Euro bestellbar ist:

www.kildalton.de

Zur Zeit, als wir diese Meldung verfasst haben, ist die Webseite noch auf ardbeg.com geforwarded – wenn man also die Abfüllung bestellen möchte und es noch nicht klappt, bitte etwas Geduld haben.

Ardbeg Kildalton web

The Lakes Distillery eröffnet in drei Wochen

Drei Wochen wird es noch dauern, bis die englische Lakes Distillery an der Grenze zu Schottland ihre Pforten öffnen wird. Die Anlage am Bassenthwaite Lake im Lake District National Park wird von Paul Currie, der die Arran Distillery gegründet hat, geleitet und soll jährlich 1 Million Flaschen Whisky, Wodka und Gin produzieren. Ein Bericht über die Lakes Distillery ist heute auf Chroncle Live erschienen. Unser Bild unten zeigt die Installation der Stills im Juli dieses Jahres – sie werden also in drei Wochen den ersten Spirit produzieren. Wenn Sie mehr über The Lakes Distillery erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unsere Artikelsammlung hier.

The-Lakes-Disitllery---The-Stills

Video: Richard Paterson – Wie man Whisky verkostet

Das zweite Video für heute kommt aus der Destillerie The Dalmore, genauer gesagt vom dortigen Master Distiller Richard Paterson. Es spricht darüber, wie man Whisky richtig verkostet. Richtig nämlich in dem Sinne, dass man das Meiste an Geschmack aus ihm herauskitzeln kann. Zwei unaufgeregte Minuten mit sehr grundlegenden Informationen (ohne jetzt wirklich sehr technisch oder tiefschürfend zu sein) – wichtig für Neueinsteiger und eine kleine Erinnerungshilfe für fortgeschrittene Whiskyfreunde. Und: Schöne Musik.

Jim Beam füllt nun auch in Indien ab

0

The Times of India berichtet, dass Jim Beam damit begonnen hat, den Bourbon für den indischen Markt auch in Indien selbst abzufüllen. Bislang wurde der Whiskey für Indien bereits in Flaschen verschifft. Seit kurzem aber wird Jim Beam nun in der selben Anlage in Rajasthan abgefüllt wie der Blend Teacher’s.

Momentan wird Jim Beam von dort aus noch nicht national ausgeliefert, aber die Ausweitung der Distribution ist bereits im Gange. Der Nebeneffekt der lokalen Abfüllung ist ein um 20-25% reduzierter Preis, was die Marke im Wettbewerb gegen indische Eigenproduktionen stärken soll.

JimBeam-Logo

Video: Whisky-Abfüllung bei Morrison Bowmore Distillers

Sonntag ist immer auch unser Video-Tag – und heute möchten wir Ihnen gerne ein Video vorstellen, dass sich mit dem letzten Schritt der Whiskyproduktion befasst: dem Abfüllen der Flaschen. Wie dieser Vorgang bei Morrison Bowmore Distillers aussieht, hat Whiskytips in einem Video auf Youtube sehr ansehnlich dokumentiert. Der Autor dieses Beitrags hat im Laufe seiner beruflichen Tätigkeit bereits mehrere Abfüllanlagen besichtigen können (von Fruchtsäften bis hin zu Weichspülern) und kann weitergeben, dass das im Grunde ein ziemlich standardisierter Prozess ist – unter Berücksichtigung der Feinheiten des jeweiligen Füllguts und des entsprechenden Gebindes (technischer Terminus für den zu füllenden Behälter). Nun, so sieht das also für Whisky aus, wenn er en gros hergestellt wird – besonders interessant, wie die Fässer geleert werden…

Bald neuer Whisky aus dem Tiroler Oberland

Den Sonntag beginnen wir mit einer guten Nachricht aus Österreich: Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, wird der Familienbetrieb Maaß, der bislang vor allem durch seine Marillenbrände bekannt war, jetzt auch Whisky produzieren. Unterstützt wird er dabei vom  Stanzer Brenner Christoph Kössler, der in seiner Feindestillerie vor elf Jahren den ersten Tiroler Whisky hergestellt hat. Das Besondere am neuen Whisky wird unter anderem die verwendete Gerste sein, die Fisser-Imperial-Gerste:

2013 haben Bauern begonnen, der beinahe ausgestorbenen Getreidesorte neues Leben einzuhauchen. Gezüchtet wurde sie ursprünglich von Karl Röck am Sonnenplateau. Der Gerstentyp geriet zwar nach dem Krieg in Vergessenheit, überlebte aber dank der Genbank des Landes. Deren Chef Christian Partl unterstützte das Projekt nach Kräften. Heuer wurden bereits elf Tonnen geerntet.

Whisky gibt es frühestens in drei Jahren aus dieser Brennerei, aber der New Spirit ist bereits in Produktion.

Mehr über das interessante Projekt im Artikel der TT.

Die Website vom Turabauer Maass in Prutz/Tirol
Die Website vom Turabauer Maass in Prutz/Tirol

10 (fast) nutzlose Fakten über Schottland

Momentan läuft gerade die Komödie „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“ in unseren Kinos. Die offizielle Website dafür hat zehn Fakten zu Schottland zusammengestellt. Dass es fast genau doppelt so viele Golfplätze in Schottland gibt wie Destillerien, und 10x mehr Schafe als Einwohner – hätten Sie es gewußt? Folgen Sie dem Link hier und verplempern Sie einige Minuten mit (fast) nutzlosem Wissen an diesem Novembersamstag…

Nachtrag: Die Frage kam auf, woher die Zahl der 234 Destillerien stammt. Sind da die Lost Distilleries aus alten Zeiten mitgezählt, oder hat da jemand versucht, nach dem achten Whisky die Liste zu erstellen? Grübel…

Kildaton auf Islay
Kildaton auf Islay

Noch nicht produzierter Bourbon erzielt Rekordpreis

0

Wir berichten ja immer wieder von Rekordpreisen bei Auktionen von schottischen Whiskys (obwohl – in der letzten Zeit ist es an dieser Preisfront doch etwas ruhiger geworden) – nun aber gibt es einen Rekord bei Bourbons zu berichten, und zwar bei einer Flasche, die noch nicht abgefüllt worden ist: Laut einem Artikel auf The News Enterprise hat ein noch unbekannter Käufer die erste Flasche des ersten Batches der Boundary Oak Distillery in Kentucky, Hardin County, um die Rekordsumme von 25.500 Dollar ersteigert (der bisherige Rekord lag laut der Kentucky’s Distillers Association bei 25.000 Dollar). Am Montag, wenn das erste Fass der Destillerie in einer feierlichen Zeremonie befüllt wird, wird der Käufer öffentlich vorgestellt werden. Die Flaschen 2-10 erzielten übrigens Preise zwischen 275 und 575 Dollar…

boundaryoak

Bericht über Whiskey-Museum in Dublin

Auf Whiskyreviewer.com finden wir heute einen Bericht über das vor kurzem eröffnete Whiskeymuseum in Dublin (Lesern unserer Site kennen die Vorgeschichte dieser Touristenattraktion durch diese Artikel). Im Blog dort wird von einer Führung im Museum berichtet – in generell sehr positivem Ton. Laut dem Artikel ist das Museum für ein allgemeines Publikum gedacht, Enthusiasten wären mit einem Besuch in einer arbeitenden Destillerie besser bedient – aber der Zugang zum Thema ohne mit Marken oder Werbung überlastet zu sein, wird wohlwollend aufgenommen.

IWMl

Whisky im Bild: Warehouse No. 5 der Arran-Distillery

Der Bau des fünften Lagerhauses der Destillerie Arran geht zügig voran – ein Bild des aktuellen Bauzustandes hat die Destillerie heute veröffentlicht – das Gerüst steht, Dach und Wände fehlen noch. Im Vordergrund sehen wir Distillery Manager und Master Distiller James MacTaggart.

lochranza5

Whisky nördlich des Polarkreises: Fortschritte bei der Myken Distillery

Ende April brachten wir einen Bericht über eine Idee norwegischer Whiskyfans, nördlich des Polarkreises auf der Insel Myken eine Destillerie zu errichten. Und danach war es still darum. Bis heute. Denn heute kann man auf Whisky Saga mehr zum Projekt lesen – und wie weit es bereits gediehen ist. Dass „wie weit“ schon „sehr weit“ ist, kann man an diesem Bild der Brennanlage sehen:

Mykenstills
Bild: Myken Distillery

Der Bericht auf Whisky Saga bringt ein Gespräch mit Roar Larsen, Manager der Myken Distillery und einige Einblicke in die nähere Zukunft. Die Stills sind, wie ersichtlich, eingebaut (sie wurden in Spanien handgefertigt), man kauft bereits Ex-Bourbon-Fässer (von Maker’s Mark) – und seit letzter Woche gibt es auch die hochoffizielle Brennerlaubnis. Spannende Zeiten also, und wir werden sicher dran bleiben…