Ein weiteres Service für unsere Leser ist heute online gegangen: Ein Eventkalender für Messen und Tastings. in ihm finden Sie Whisky-Events und Tastings in einer kalendarischen Übersicht. Wenn Sie Ihr Tasting oder Ihre Whiskymesse im Kalender eingetragen haben wollen, dann senden Sie uns bitte mit dem Formular am rechten Bildschirmrand der Website die Daten dazu:
Name des Events
Ort und Adresse
Datum und Uhrzeit (von – bis)
Link auf weitere Informationen
Nach Prüfung werden wir Ihre Veranstaltung in den Kalender aufnehmen. Wir berücksichtigen derzeit nur Events aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für einen möglichst guten Überblick für unsere Leser sind wir auf die Mithilfe der Clubs und Veranstalter angewiesen.
Für Whiskyfreunde aus dem Raum Salzburg ein Termin zum Vormerken: Der Whisky Circle Pinzgau veranstaltet am 27. April 2013 ab 19 Uhr wieder sein beliebtes Tasting, diesmal im Auhof in Kaprun. Dort kann man, bei rechtzeitiger Voranmeldung, auch eine Übernachtung buchen (manche der Suiten reichen auch für Großfamilien *g*). Die zu verkostenden Whiskys und das begleitende Menü stehen schon fest:
Wer das Glück hat, die wirklich interessanten Abfüllungen von Càrn Mòr bei seinem Händler beziehen zu können, der darf sich auf einen neuen Whisky aus der Serie Strictly Limited freuen: einen Aberlour aus dem Jahr 1994, aus zwei Fässern komponiert und auf 406 Flaschen limitiert.
Der Abfüller schreibt über seine Serie:
„Die „Strictly limited“ Single Malt Whiskys stammen aus den bekanntesten Whisky Regionen Schottlands (Speyside, Highland, Islay) und wurden in den bekanntesten Destillerien hergestellt. Sie sind ein ausgezeichnetes Beispiel, um den großen Geschmacksunterschied der Single Malt Whiskys aus den unterschiedlichen Fässern (z. B.einzelnen Regionen) zu demonstrieren. Alle Single Malt Whiskys sind „Non Chill Filtered“ (nicht kalt gefiltert) und ohne Beigabe von Farbstoffen, der Alkoholgehalt beträgt 46 % Abv.“
Die stricly limited Abfüllungen sind auch preislich sehr interessant gehalten.
Hier noch die genauen Daten für die Abfüllung, die Anfang März im Handel sein sollte:
Ist 16jähriger Whisky 16 Jahre alt? Diese Frage mag auf den ersten Blick nicht besonders intelligent klingen. Aber sie muss gestellt werden, weil Altersangaben gar nicht so eindeutig sind, wie sie scheinen. Dazu kommt, dass Alter ein durchaus beachtenswertes Kriterium ist, wenn es um die Qualität von Whisky geht. Es ist kein absoluter Maßstab, aber immerhin ein hilfreicher Wegweiser. In der Regel werden Sie unter 3jährigen Whiskys nur sehr wenige hochqualitative Abfüllungen finden, aber hat ein Whisky einmal 25 Jahre Reifung hinter sich, werden diese deutlich häufiger zu finden sein.
Dieser Gründe wegen ist es durchaus sinnvoll, sich mit den Altersangaben etwas näher zu beschäftigen.
Die richtige Antwort auf die eingangs gestellte Frage ist übrigens: Mindestens. Das liegt daran, dass bei einer konkreten Altersangabe nur der jüngste Whisky angeführt wird. Weil Single Malt Whisky durchaus auch eine Mischung verschiedener Fässer (allerdings nur aus einer einzigen Destillerie) sein kann, sind öfters auch ältere Whiskys in der Abfüllung enthalten. 16jähriger Whisky ist nur dann wirklich genau 16 Jahre alt, wenn er aus einer Einzelfassabfüllung stammt (und hier zählen nur volle Jahre: wurde ein Whisky im Februar destilliert und im Januar abgefüllt, so werden die letzten 11 Monate nicht mitgerechnet).
Steht auf einer Flasche ein Jahrgang angegeben (z.B. 1992), dann müssen alle verwendeten Fässer im entsprechenden Jahr destilliert worden sein. Hier gibt es keine Ausnahmen: jüngere oder ältere Fässer haben in einer Jahrgangsabfüllung (Vintage) nichts verloren. Insofern könnte man durchaus sagen, dass Jahrgangsabfüllungen die „geraderen“ Whiskys sind.
Damit kommen wir zum dritten möglichen Fall der Auszeichnung des Alters bei Whisky: Keiner. In letzter Zeit werden immer häufiger Abfüllungen ohne Angabe von Alter oder Jahrgang auf den Markt gebracht. Diese sogenannten NAS-Abfüllungen (no age statement) sind ein direktes Resultat der Verknappung älterer Fässer durch die stark gestiegene Nachfrage nach Whisky. Und sie sind ein zweischneidiges Schwert: Einerseits finden sich unter den „alterslosen“ Whiskys durchaus sehr interessante und hochwertige Produkte, andererseits aber auch Mischungen, die Mühe haben, ihre geschmacklichen Mängel zu verbergen. Die Marketingabteilungen der Destillerien oder Konzerne versuchen dann, mit schönklingenden Namen die überproportionale Beimengung von jungem Whisky zu behübschen – aber der Gaumen hat nun einmal keine Rezeptoren für Werbung. Er entscheidet nach Geschmack.
Natürlich ist nicht jeder alte Whisky ein guter Whisky. Und nicht jeder Whisky ohne Altersangabe ist schlecht. Aber je mehr wir über einen Whisky wissen, desto sicherer können wir entscheiden, ob wir Geld für ihn ausgeben wollen oder nicht. Abfüllungen, die uns über das Alter des Whiskys im Unklaren lassen, sind deshalb aus meiner Sicht generell etwas problematisch und ich hoffe, dass dieser Trend nicht überhandnimmt.
322 Flaschen gab es vom Littlemill Whisky – nach nur 5 Stunden gibt es keine mehr: Whiskybase bot zur Feier der 40.000. Flasche in ihrer Datenbank einen Littlemill 1990 in Fasstärke (56%) und Einzelfassabfüllung (Nr. 34) an. Kaum war er in ihrem Shop online, war er auch schon wieder ausverkauft.
Littlemill ist eine der Lost Distilleries aus den Lowlands und daher durchaus ein Sammelobjekt. Die Qualität der Abfüllungen ist durchwachsen, neben einige wirklichen Highlights (zum Beispiel der Littlemill 1991 von A.D. Rattray) gibt es auch eher schwache Tropfen (manche der Signatory-Abfüllungen). Für Sammler von Whisky aus nicht mehr existierenden Erzeugungsstätten ist die Destillerie wegen der noch niedrigen Preise für deren Whiskys aber jedenfalls interessant.
Der Autor dieser Zeilen hatte übrigens Glück und konnte die Flasche Nummer 231 erwerben…
Ein Highlight im heurigen Whiskykalender ist sicherlich die 6. Wiener Whiskymesse, die am 13. und 14. April im Arcotel Wimberger stattfindet. Seit kurzem steht auch das Programm fest – und welche Masterclasses man dort besuchen wird können. Und das sind diesmal so viele, dass man sich eher im Verzicht üben wird müssen. Mehr Aussteller denn je, mehr Vortragende denn je, mehr Verkostungen denn je – da lohnt sich zweifellos auch die Anreise aus dem benachbarten Ausland. Das gesamte Programm findet sich hier.
Zumindest seit den letzten eineinhalb Jahren kann man unserer Erfahrung nach mit Abfüllungen von A.D. Rattray nicht fehl gehen. Dieser unabhängige Abfüller hat oft sehr spezielle Einzelfassabfüllungen, und auch bei den neu eingetroffenen Abfüllungen beim deutschen Händler Whisky-Fässle sind ein paar – wie der Österreicher sagt – Schmankerln dabei. Hier mal die Liste:
Aberlour 2000 A. D. Rattray 55,9% vol.
Auchroisk 1991 A. D. Rattray 56,6% vol.
Benriach 1991 A. D. Rattray 49,1% vol.
Braes of Glenlivet 1994 A. D. Rattray 54,1% vol.
Caol Ila 1993 A. D. Rattray 55,7% vol.
Imperial 1995 A. D. Rattray 52,8% vol.
Mortlach 1995 A. D. Rattray 58,4% vol.
Whisky-Fässle liefert nach Deutschland, Lieferungen in andere Länder müssen per email angefragt werden. Sollte der Händler Ihres Vertrauens normalerweise ebenfalls A.D. Rattray führen, so ist die Chance nicht schlecht, dass diese Abfüllungen dort ebenfalls auftauchen werden.
Neuigkeiten aus dem Whiskey-Segment: Auf Waesserchen.at, einem Blog über Hochprozentiges in Österreich, berichtet heute Erhard Ruthner von Destille.at über ein Pressefrühstück der neu gegründeten Jim Beam Austria mit Jims Urenkel Frederik Booker Noe III, der dort über neue Produkte berichtete und aus der Familiengeschichte plauderte.
Neu angekündigt wurde unter anderem der Red Stag, eine Variante aus Bourbon, der mit Schwarzkirschen aromatisiert wird. Aber auch über die Nicht-Mainstream Whiskeys wie Maker’s Mark oder Knob Creek ist einiges zu lesen. Interessant auch, dass der Rest der Small Batch Collection, die neben Knob Creek die Abfüllungen von Baker´s, Booker´s und Basil Hayden umfasst, im April ins Sortiment aufgenommen wird. Ein wirklich interessanter Artikel, den Sie hier lesen können.
Beim Austrian Whisky & Spirits Festival am 5. April im Arcotel Linz stehen nun die Masterclasses fest. Dieses Masterclassen finden wärend der Messe in einem eigenen Raum statt. Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, bekommt man so die Gelegenheit, in einem sehr exklusiven Rahmen die vorgestellten Spirituosen kennenzulernen. Jede Masterclass wird von einem Experten geleitet und dauert ca. 1 Std. Der Aufpreis für eine Masterclass beträgt 15€ / Person. Man kann sie ausschließlich vor Ort an der Tageskasse ab 13:00 Uhr buchen.
Was erwartet den Whiskyfreund also in Linz? Hier eine Liste der Whisky-Themen:
Masterclass 1 – 14:00 Uhr: Single Cask Collection, die neuen Abfüllungen präsentiert von Alexander Huprich
Masterclass 3 – 14:00 Uhr: It´s Whisky(e)y in the dram/jar/pitcher – Scotch/Irish/Bourbon – same stuff, different style
Masterclass 4 – 16:00 Uhr: Classic Malts of Scotland – eine Reise durch Schottland mit Diageo
Masterclass 5 – 16:00 Uhr: Golden Cask Whisky mit Whiskylegende John McDougall
Masterclass 6 – 16:00 Uhr: The Whisky Chamber – die akteullen Abfüllungen präsentiert von Thomas Ide
Zusätzlich gibt es heuer 2 spezielle Masterclassen: (ACHTUNG: beide Spezialmasterclassen haben einen anderen Preis!!)
Spezialmasterclass – 17:00 Uhr: Meet and greet Bladnoch – mit Martin Armstrong, Sohn des Destillerieeigentümers (maximal 12 Personen, 25€ / Person)
Raritätenmasterclass – 18:00 Uhr: Whiskyraritäten – Monster Malts mit Malt Maniac Peter (Pit) Krause (Preis wird noch bekannt gegeben, da ausschließlich Whiskyraritäten verkostet werden).
Highland Park startet im Duty-Free Bereich eine neue Serie von No Age Statement Whiskys: Highland Park Warrior Series. Zunächst erscheinen drei neue Abfüllungen: Svein, Einar und Harald – geplant sind aber noch drei weitere Ausgaben.
Wodurch zeichnen sich diese neuen Abfüllungen aus? Aus der sehr blumig gehaltenen Presseaussendung ist es nicht einfach, die Fakten herauszufiltern, aber im Grunde genommen wird bei den Abfüllungen der Warrior Series mit zunehmenden Preis der Anteil der Sherry-Fässer aus europäischer Eiche immer höher. Dabei bleibt – laut Aussendung – der typische rauchig-süße Highland Park Charakter erhalten. Sobald wir über Verkostungsnotizen zu diesen Flaschen erfahren, werden wir natürlich darüber berichten.
Der Rest der Aussendung dreht sich um die Ideologie, die hinter der Warrior Series steckt: Nordische Krieger geben die Namen und als nördlichste Destillerie sähe sich Highland Park der Wikinger-Ideologie verbunden (wie man es schon mit früheren Abfüllungen unter Beweis gestellt hat).
Hier noch die empfohlenen Verkaufspreise für die Abfüllungen: Svein (1l) 40 Euro, Einar (1l) 53 Euro und Harald (0.7l) 75 Euro. Die restlichen drei Flaschen werden im Sommer erscheinen.
Als neuer Aussteller auf dem Austrian Whisky and Spirit Festival 2013 am 5. April in Linz hat sich die Stoaninger Mühlviertler Destllation angemeldet und stellt dort mit dem Viasaumbehmwhiski (ein Rye-Whisky) einen interessanten Mühlviertler Whisky vor. Hier die Beschreibung von der Homepage der Destillerie:
Das Dialektwort Viasaumbehm setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Viasaum“ bedeutet Grenze und „Behm“ ist die mundartliche Bezeichnung für die Einwohner von Böhmen. Das Wort „Visaumbehm“ bezeichnet daher die Bewohner entlang der tschechischen Grenze. Aus den Hochlagen des bekannten Roggenanbaugebietes Mühlviertel stammt das Ausgangsprodukt für die einzigartige Whiskysorte. Wir verarbeiten zu 100% Schlägler Roggen. Nach dem destillieren lagert das Roggendestillat mindestes 6 Jahre in Fässern aus heimischer Eiche – diese Fässer kommen aus einer regionalen Fassbinderei aus Bad Zell. Das führt zur typischen Farbe umd dem charakteristischen Geschmack dieses reinen Naturproduktes! Man kann dieses Produkt als geradlinigen Schmeichler des Mühlviertels bezeichnen. Eine wesentliche Komponente für dieses aussergewahnliche Produkt, ist die Liebe zum Detail und das hervorragende Wasser!
Diesen Whisky gibt es auch als Honigwhisky – hierbei wird das Fass mit Honig ausgestrichen und kurz ausgebrannt. Beide Sorten werden auf dem Festival zu verkosten sein.
Ohne viel Worte: Hier ist das neue Flaschendesign von Kilbeggan, mit der die Destillerie ihre Hauptmarke auffrischen will. Der Inhalt bleibt unverändert, aber die Änderung in der Aufmachung ist gut gelungen, denken wir.
Einzige Verwunderung, die das ofizielle Bild auslöst: Wollen die wirklich vorschlagen, den Whisky mit Eis zu trinken?
Vom unabhängigen Abfüller Duncan Taylor gibt es wieder eine Neuheit zu vermelden: Duncan Taylor Smokin’ Blended Scotch Whisky 40%. Laut Herstellerangabe ist dieser Blend eine „perfekte Mischung aus kräftigen rauchigen Noten und der Süße von Toffee und Vanille“. Er soll an die Blends vergangener Zeiten erinnern und vollen Geschmack mit hervorragender Trinkbarkeit verbinden. Er ist, dem Trend der Zeit folgend, wieder ein Whisky ohne Altersangabe – aber bei Blends sollte das nicht weiter verwundern.
Hier noch die Verkostungsnotizen des Herstellers: Frabe: Mattes Gold. Nase: Ein anfänglicher Ansturm von Torfrauch, Zitronen und Zitronenzesten, gefolgt von karamellisiertem Zucker, gebrannter Eiche und der tyisch englischen „clotted cream“. Es endet mit Sandelhoz und Vanille. Geschmack: Rauchig mit frischer Sahne, Butterkeksen und Toffee. Spuren von Tabak und Leder. Finish: Sauber, trocken und malzig.
Und ein Kommentar noch von Duncan Taylor: „Churchill wäre erfreut gewesen“.
Ein sehr interessanter englischsprachiger Artikel in der New York Times namens „It’s Scotch, but the Owners live elsewhere“ beschäftigt sich mit der Whiskyindustrie in Schottland, der Wertschöpfung und den möglichen Auswirkungen einer Flaschensteuer auf Konzerne und Familienunternehmen. Das Gespräch mit George S. Grant von der Speyside-Destillerie Glenfarclas beleuchtet einige interessante Aspekte.
So werden zum Beispiel 4/5 des gesamten Umsatzes von Konzernen wie Diageo oder Pernod Picard gemacht, nur 1/5 durch schottische Unternehmen. Laut John Kay, einem ehemaligen Wirtschaftsberater der schottischen Regierung, bleibt zu wenig Geld im Land. Sein Vorschlag: Eine Steuer von einem Pfund auf jede Flasche, die dem schottischen Budget zugute kommen soll.
George S. Grant hält das für keine gute Idee. Und auch die Vertreter der Konzerne sind nicht erfreut über diesen Vorschlag. Aber die Tatsache bleibt, dass die Großkonzerne ihre Gewinne nicht unbedingt im Herkunftsland ihres Produktes versteuern. Dennoch kaufen sie die Rohprodukte für den Whisky im Land (ca. 400 Millionen Pfund pro Jahr) und tragen auf diese Weise zur Wirtschaft bei.
Interessante Artikel für und gegen die Flaschensteuer, die im Artikel aufgezählt werden. Und auch eine gute Nachricht zum Ende hin: Trotz finanziell verlockender Angebote denkt George S. Grant nicht daran, Glenfarclas zu verkaufen. Ein Stück Tradition bleibt uns also erhalten…