Henning Weiler aus Münster schickt uns das Beweisbild, dass die Flasche Miltonduff 1981 von Adelphi aus unserem Gewinnspiel wohlbehalten bei ihm angekommen ist. Er schreibt:
Die Flasche Miltonduff 1981 Adelphi ist gut in Münster angekommen. Ich konnte mich bisher auch noch zurückhalten, heute Abend werde ich aber das erste Dram probieren… 😉
Dann wünschen wir viel Vergnügen dabei und freuen uns, das alles so gut geklappt hat. Das nächste Gewinnspiel haben wir bereits in Vorbereitung…
„Hat dieser Whisky etwas von seinem Zauber verloren?“, fragt Ralfy provokant in der Einleitung zu seinem Tasting Nummer 435. Er widmet sich diesmal der aktuellen Distillers Edition von Lagavulin, die mit 43% abgefüllt ist. Und schaut man auf die Punkte, dann scheint das tatsächlich der Fall zu sein, zumindest für Ralfy: 85/100 – und zwar deshalb, weil er den ersten Eindruck des Fasses auf den Whisky ziemlich penetrant fand. Genaueres, und was Absinth mit Lagavulin zu tun hat, in dem Video, das es hier und auf Youtube gibt.
Kleine Anmerkung von uns: Wer einen wirklich excellenten Lagavulin sucht und etwas (nicht rasend viel) mehr ausgeben will, der ist mit der Special Edition 2013 unserer Meinung nach bestens bedient.
Masataka Taketsuru verließ 1934 die Brennerei Yamazaki. Dort war er als Fabrikdirektor für die Produktion des ersten japanische Whisky verantwortlich. Nachdem dieser nach seinem Erscheinen 1929 auf dem japanischen Markt floppte und Masataka Taketsuru mit dem Yamazaki-Besitzer Shinjirō Torii über den Charakter des zu produzierende Whisky nicht einig war, verließ er konsequenterweise die Brennerei und realisierte seinen Traum einer eigenen japanischen Whisky-Destillerie (diese Unbeirrbarkeit auf seinem Weg zeigten er und Rita schon, als sie sich trotz Widerstände beider Familien vermählten). Kurz nach dem Ende seiner Tätigkeit bei Yamazaki gründete er seine Firma Dai Nihon Kaju . Den geeigneten Ort für seine Brennerei fand er an der Ostküste der Insel Hokkaido. Von Bergen umgeben, mit vielen klaren Bergbächen, Gerstenfeldern und Torf erinnert diese Gegend stark an Schottland. Im selben Jahr begannen dort die Bauarbeiten und schon zwei Jahre später konnte der erste Whisky destilliert werden. Auf dem japanische Markt erschien im Oktober 1940 der erste in Yoichi gebrannte Whisky. Sein Erfolg ermöglichte einen weiteren Ausbau der Destillerie.
Ähnlich wie bei Yamazaki werden auch in Yoichi verschiedene Whiskys destilliert. Die Stills haben hier alle die gleiche schlichte Form, allerdings unterschiedliche Größen, und werden direkt, hauptsächlich mit Kohle, befeuert. Die vier Wash Stills haben ein Fassungsvermögen von 7.700 bis 11.000 Litern, die beiden Sprit Stills fassen 1.100 und 1.400 Liter. Die geschmacklich unterschiedlichen Whiskys erreicht man durch die Verwendung getorfter und ungetorfter Gerste. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Hefekulturen und Gärzeiten angewendet werden. Der Whisky lagert in gebrauchten Bourbon- und Sherry-Fässern, ebenso kommen neue Fässer aus amerikanischer Eiche und aus Mizunara-Eiche zum Einsatz.
1952 wird die Firma in Nikka, der Kurzform des alten Firmennamens, umbenannt. Der ersten Single Malt Whisky wurde in Yoichi 1984 abgefüllt. Der „Hokkaido Single Malt“ lagert 12 Jahre. Der japanische Bierkonzern Ashasi Breweries Ltd. erwirbt 2000 die restlichen Anteile an Nikka und benennt im folgenden Jahr die Brennerei in Nikka Distllery um.
Masataka Taketsuru stirbt am 29. August 1979 im Alter von 85 Jahren. Er wurde an der Seite seiner Frau Rita in Yoichi beigesetzt. Sie starb bereits im Dezember 1961. Nach ihr wurde die Hauptstraße in Yoichi benannt, und ihr gedenkt (hoffentlich noch immer) der „Rita Taketsuru Fan Club„.
This is a file from the Wikimedia Commons. Author John Hawkins. at en.wikipedia Released into the public domain (by the author).
Quellen:
Peter Hofmann: Whisky – Die Enzyklopädie, AT Verlag
Herausgegeben von Charles Maclean: Whisky- Kompakt und visuell, Dorling & Kindersley
Ian Buxton and Paul S Hughes: The Science an Commerce of Whisky, RSc Publishing
Das Schöne an einer Trilogie ist, dass im Idealfall auf einen gelungenen Auftakt eine Fortsetzung folgt – das Imperium schlägt zurück, oder wie Tolkien schreiben würde: die Zwei Türme – nun es waren derer eher vier, und zwar Islay Destillerien.
Standen beim ersten „Secrets of Islay“ Tasting Bowmore, Lagavulin, Caol Ila und Ardbeg auf der Menüfolge, so konnte man sich in etwa ausmalen, welche Leckerbissen dieses Mal kredenzt werden würden. Alleine die Geheimnisse der Küche blieben vorerst noch gewahrt, auch wenn die zahlreichen Gäste bei der Ankunft im Extrazimmer der Halbestadt schon mit einladenden Düften begrüßt wurden.
Mit rund dreißig Leuten war das Séparée zum Bersten voll, die herzlichen Gastgeber dirigierten mit viel Fingerspitzengefühl Sessel, Polstermöbel und Tischchen, für alle gab es Platz und heimelige Atmosphäre.
Zu Beginn präsentierte Gerald Petö, Whisky Purbach, eine schottisch gälische Einstimmung in Form einer Videozuspielung mit viel Dudelsack Piping, Drums und Tartan-Romance, für regelmäßige Besucher seiner Verkostungen schon eine liebgewonnene Tradition. Für all jene, die dem ersten Abend nicht beiwohnen konnten, klärte man auch diesmal noch kurz die geographischen Parameter – alles auf Islay justiert – die ersten Drams wurden ausgeschenkt.
Bunnahabhain durfte den Anfang machen, Darach Ur, übersetzt in etwa „neue Eiche“, war der Ouverture Schluck. Die New Oak amerikanischer Provenienz machte sich auch im Glas bemerkbar und eine gerbstoffig füllige Holznote begleitete die Destillerie Signatur von floralen und maritimen Tönen, weicher Textur und sanften Vanille- und Fruchttönen. Deren etwas weniger fand man im Toiteach, einer rauchig torfigen Expression Bunnahabhains, die besonders für sprachliche Fragezeichen in den Augen der Verkostern sorgte.
Begleitet wurde der Flight von einem cremig nussigen Salätchen von Gemüsejulienne, Apfel und Sellerie, leicht floral, eine wirklich harmonische Kombination, „aufgeknuspert“ durch ein Blätterteigstangerl und geröstete Sesamkörner.
Die kürzlich von Remy Cointreau übernommene Bruichladdich Brennerei wurde anschließend ins Rennen geschickt, Laddie Ten und Port Charlotte Peat Project wurden als Protagonisten ausgewählt. Die zehnjährige Standardabfüllung (whiskyexperts.net Whisky des Monats) verursachte den Unternehmern wie ihren Fans unlängst Kopfzerbrechen ob der sehr limitierten Verfügbarkeit und einem eventuellen stillen Abgang durch die Hintertüre – die Qualität des Malts war durchaus ansprechend! Auch der zweite Whisky, wie bei Flight Eins hatte man hier eine sanftere und eine kräftig muskulösere Parallele vor sich, wusste einige Teilnehmer zu begeistern, die Nase füllig und vielversprechend, am Gaumen und im Finish dann aber doch hinter den Erwartungen.
Aus der Küche schwebten Bärlauch-Spinat-Süppchen ein, vollendet durch Schafkäseschäumchen und getrocknetes Tomatenpesto, sämig sanft mit leicht salzigem Einschlag, deutlicher und üppiger in der Ausgestaltung, die grünlichen Noten spielten auch hier wunderbar mit den zwei Whiskys und begleiteten die muskulöseren Noten von Bourbon und Sherry so wie die Torfakzente.
Nach einer kurzen Pause dann hatte Kilchoman seinen Auftritt – ein anfänglich „farmyard“ und „craft“ orientiertes Projekt, deren Abfüllungen preislich mittlerweile stolze Ausmaße angenommen haben, aber auch großartige Leistungen abrufen.
Die 2013 Machir Bay Charge, ein Vatting aus vier- und fünfjährigen Fässern, in natürlicher Farbe und ohne Kühlfiltration, duftete aus dem Glas. (Um die Zahlenspiele noch etwas weiter zu spinnen: die vierjährigen Malts wurden für etwa vier Wochen in Olorosofässern endgelagert, bevor sie sich in das Gesamtbild schmiegen durften.) Ein sehr positiver Gesamteindruck entlockte dem Gaumen ein Lächeln, der anschließende Loch Gorm stimmte nahtlos mit ein in den hochqualitativen Reigen.
Gänzlich im Sherryfass für über fünf Jahre gelagert, zeigte dieser Dram ein komplexes Aromenspiel, ohne je jung oder sprittig anzumuten, eine elegante Balance von Reife und Frische offenbarte sich. Zudem waren die würzig kräutrigen Dörrobstnoten, die trockenblättrige Textur und kraftvollen Tannine eine absolut fantastische Ergänzung zum dritten Gang aus der Küche, Hirschragout mit Vanille Herzoginenkartoffeln und in Butter und Olivenöl geschwenkten Karotten mit derlei Kräutern – vielleicht das beste Pairing des Abends.
Zeit für ein Dessert – in flüssiger Form hieß das Laphroaig, die verbleibende Islay Grazie, deren Whiskys sonst eher nicht mit dem Terminus „grazil“ zu versehen wären. Der 10y Old, eine verlässliche, robuste Standardabfüllung, zeigte sich erstaunlich süß aber harmonisch und imposant, Quartercask spielte im zweiten Glas dann seine ganzen Trümpfe aus und setzte einen krönenden Schlusspunkt unter eine lange Reise über die kleine Hebrideninsel. Auch fand sich ein kräftiger Schluck ebendieser Abfüllung in der Whisky-Orangen-Sabayone wieder, die knusprig frittierte Polsterzipfelchen zum kulinarischen Finish begleitete.
Sogar die Rührschüssel wurde noch bis auf den letzten Tropfen ausgewischt, kein Brösel wurde übrig gelassen – mehr muss man da wohl nicht sagen, die Stille, die sich während des Essens ausbreitete, war ein ebenso deutliches wie ehrlich wohlwollendes Kompliment an die tolle Leistung am Herd.
Gastgeber Erich Wassicek spendierte abschließend noch ein Highlight aus seinem Privatschatz und kredenzte eine Bombe von Single Cask Collection Abfüllung aus dem Hause Laphroaig, mit über 60% Vol. Alkohol eine klare Ansage, aber in keinem Moment unausgewogen – ein Spiel aus Wuchtigkeit, Salz und Bittermandel, etwas eingelegte Zitronen und cremig buttriger Vanillecustard!
In Geselligkeit, guten Gesprächen und dem ein oder anderen Nachverkostungsschluck verlief sich das Tasting, Teil Zwei der Dreierserie war gemeistert, schwer gefallen ist dies aber wahrlich niemandem. Wiederum ein sehr gelungener Abend, geprägt von der Souveränität und Herzlichkeit der Gastgeber, und dem ein oder anderen Geheimnis am Gaumen.
Der Gründer von Yamazaki, der ersten Malt-Whisky-Brennerei in Japan begann als Weinhändler. In Osaka eröffnete Shinjirō Torii am 1. Februar 1899 sein Geschäft „Torii Shoten“ und verkaufte dort seine importierten Weine. Im Jahr 1907 entwickelte er das Getränk „Akadama“ und traf damit den Geschmack der japanischen Bevölkerung. Dieser süße Portwein war ein großer Erfolg, sicherlich hatte daran auch die Werbekampagne großen Anteil. Auf den Werbeplakaten für Akadama waren zum ersten Mal in Japan (halbwegs) nackte Frauen zu sehen.
Shinjirō Torii und sein Weinhandel expandierten in den nächsten Jahren, 1921 gründete er Kotobukiya Limited. Ungefähr zur selben Zeit entwickelte er die Idee der ersten japanischen Whisky-Brennerei. Den geeigneten Ort fand dafür fand er im Tal Yamazaki in der Nähe von Osaka. Gründe hierfür waren die hervorragende Wasserqualität und das besondere Klima, welches vor allem von einer sehr hohen Luftfeuchte geprägt ist. 1923 wurde mit dem Bau der Brennerei Yamazaki begonnen, im folgenden jahr wurde sie eröffnet. Bei der Suche nach einem geeigneten Fabrikdirektor, der die Produktion eines ernst zu nehmenden Whiskys leiten kann, fand er Taketsuru Masataka (mehr über ihn finden Sie hier). Schon fünf Jahre später kam der erste Whisky aus der Destillerie Yamazaki auf den Markt. Der als „Suntory Whisky Shirofuda“ vertriebene Whisky, ein Blend aus Yamazaki Malt und Grain Whisky, war ein wirtschaftlicher Misserfolg. Für den damaligen japanische Geschmack war er zu rauchig und torfig, und er entsprach auch nicht den Wünschen von Shinjirō Torii. Über diese Frage konnten die Beiden sich nicht einigen, Taketsuru Masataka wollte den Whisky so produzieren, wie er ihn in Schottland kennen und lieben gelernt hatte. Fast zwangsläufig verließ Masataka 1934 die Brennerei Yamazaki und begann mit seiner eigenen Brennerei in Hokkaidō.
Der nächste Whisky aus der Yamazaki-Brennerei kam 1937 auf den Markt. Der „Suntory Kakubin“ war schon erfolgreicher als sein Vorgänger „Suntory Shirofuda“. 1950 gelingt Shinjirō Torii endlich der lang erwartete kommerzielle Erfolg mit dem Blend „Suntory Old“, welcher auch heute noch der führende Whisky in Japan ist. Durch die Etablierung der landesweiten Barkette „Tory Whisky Bar“ in den 40er Jahren wurde der Suntory Whisky bekannter und populärer.
Die Absatzsteigerung brachte die Brennerei an die Grenzen ihrer Kapazität. Durch den Einbau von 2 weiteren Brennblasen konnte sie 1958 verdoppelt werden.1963 übernimmt der der Sohn von Shinjirō Torii den Vorsitz der Kotobukiya Co.und benennt das Unternehmen in Suntory um. Während des Booms des japanischen Whiskys betritt Suntory mit dem Yamazaki Single Malt Neuland, der 12-jährige kommt 1984 auf den Markt. 1987 wird die Produktion eingestellt und die Brennerei von Grund auf renoviert. Schon 1980 kamen weitere Brennblasen hinzu. Die Renovierungsphase dauert 2 Jahre, die großen Brennblasen wurden durch mittelgroße ersetzt und wurden dampfbeheizt. In der Brennerei Yamazaki wurde schon immer bei Größe, Form und Beheizung der Brennblasen verschiedene Varianten eingesetzt. In der Destillerie hatten die verschiedenen Paare der Wash und Spirit Stills immer unterschiedliche Formen. Auch 2005 wurde dieses Prinzip beibehalten. Die drei Paare der mittelgroßen Brennblasen wurden gegen kleinere ausgetauscht, bei einigen davon wurde von Dampfbeheizung auf Direktbefeuerung umgestellt, um einen schwereren Whisky produzieren zu können.
Die Destillerie Yamazaki verfügt über ein Besucherzentrum. Jährlich besuchen etwa 100.000 Gäste die Brennerei. Die Führungen werden nur in japanisch angeboten, Besucher aus dem Ausland können isch mittels eines Audioguide über die einzelnen Produktionsschrite informieren. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, sollte die Brennerei unbedingt besucht werden. Dem Visitor Centre ist die Ausstellung „History of Japanese Whisky“ angegliedert, hier werden 7.000 verschiedene Malt Whisky ausgestellt.
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Quellen:
Peter Hofmann: Whisky – Die Enzyklopädie, AT Verlag
Herausgegeben von Charles Maclean: Whisky- Kompakt und visuell, Dorling & Kindersley
Ian Buxton and Paul S Hughes: The Science an Commerce of Whisky, RSc Publishing www.suntory.com/history/
Als Rémy Cointreau die Destillerie Bruichladdich für 58.000.000 £ im Sommer 2012 kaufte, war die Whisky-Welt gespannt, welche Pläne die französische Unternehmensgruppe mit der Islay-Brennerei hat. Im März 2013 wurde die Verdopplung der Whiskyproduktion angekündigt und auch konsequenterweise neue Lagerhallen errichtet. Und als im Mai letzten Jahres Jim McEwan verkündete, für weitere 3 Jahre bei Bruichladdich zu unterschreiben, schien es so, als bleibe alles beim Alten.
Im September des letzten Jahres kamen durch verschiedene Internet-Kanäle die Gerüchte auf, dass das Sortiment von Bruichladdich verkleinert werden soll (wir berichteten). Verständlicherweise, war doch bei Bruichladdich seit ihrer Wiedereröffnung die Anzahl der Abfüllungen äußerst unübersichtlich geworden. Noch im Juni 2013 wurde zur Frage, warum Bruichladdich so viele verschiedene Whiskys macht, Stellung bezogen: „Was wir wollten, war Vielfalt. Diese Vielfalt wollten wir euch nicht vorenthalten.“ Und diese Vielfalt wurde von den Whisky-Liebhabern auch geschätzt.
Zu Beginn des Jahres wurde dann konkreter, was Bruichladdich mit der Verkleinerung des Sortiments meint. Übrig bleiben sollen Bruichladdich Scottish Barley (NAS), Bruichladdich Islay Barley (NAS) und Black Art. Hinzu kommen noch Port Charlotte Scottish Barley (NAS) und Octomore 6.1. Das war’s.
Beliebte, erfolgreiche und auch leistbare Abfüllungen wie zum Beispiel der Bruichladdich The Laddie Ten verschwinden nicht. Es wird ihn weiter geben. Nur wird er nicht mehr überall erhältlich sein. Im Destillerie-eigenen Webshop ist er noch erhältlich, und in manchen Geschäften der realen und virtuellen Welt.
The Laddie Ten war eigentlich eine Jahrgangsabfüllung. 2011 erschien er, zehn Jahre nach der Wiedereröffnung der Brennerei und stellte für Bruichladdich einen Meilenstein-Dram dar. Es war der wahre Beginn einer neuen Ära. So wird er im Bruichladdich Web-Shop beschrieben. Und wir müssen vielleicht davon ausgehen, dass diese Ära, so wie The Laddie Ten, nicht offiziell verschwindet, sondern faktisch ausläuft. Hier und da wird sie nochmal zum Vorschein kommen, nochmal kurz aufblitzen. Von der ihr folgenden Ära wissen wir noch nicht viel, und wir wollen nicht in den üblichen Kulturpessimismus verfallen, der die gute alte Zeit als die bessere verklärt. Wir danken und gedenken ihr, indem wir Bruichladdich The Laddie Ten zum Whisky des Monats März küren. Und sind gespannt, was die Zukunft bringen wird.
Nase: Malzig, würzig, ein wenig Salz. Leichte Vanille-Note. Ein bisschen Torf, ganz leicht versteckt? Voll, kraftvoll und sehr rund. Hervorragend eingebundener Alkohol. Mit der Nase lohnt sich eine lange Beschäftigung.
Gaumen: Hier wird die Nase bestätigt – würzig, kraftvoll und sehr rund. Ein wenig trocken, auf eine äußerst angenehme Art. Präsentiert seine verschiedenen Facetten, je länger er am Gaumen verweilen darf. Am Schluss kommt nochmal die von der Nase bekannte Vanille.
Finish: Mittellang, würzig – und dann am liebsten noch mal von vorn.
Eine absolute Kaufempfehlung für jeden – Feinschmecker, Sammler, Experten und Einsteiger.
Wir haben ja bereits über den Kauf von whisky.com durch die Firma der Lünings, whisky.de berichtet (siehe hier) – nun ist auch der Kaufpreis bekannt geworden: Laut dem früheren Besitzer Michael Castello im dnjournal.com hat er von den Lünings 3.1 Millionen Dollar verlangt und bekommen. Die Lünings bestanden übrigens laut Michael Castello darauf, dass der Kaufpreis für immer geheim bleiben sollte, aber Castello weigerte sich, dieser Geheimhaltung zuzustimmen und hätte lieber auf den Verkauf verzichtet, so dass die Lünings letztendlich einwilligten, dass der Kaufpreis bekannt gegeben werden dürfe. Ihre (wohl nicht ganz unberechtigte) Befürchtung war, dass man in Deutschland keine gute Nachrede über den Kaufpreis hätte. Letztendlich hat man sich auf 2 Monate Geheimhaltung geeinigt. Und diese Frist ist jetzt abgelaufen.
Whiskyexperts wird sich als Redaktion nicht an den sicherlich jetzt aufbrandenden Diskussionen über den Kaufpreis beteiligen. Wir sind der Ansicht, dass es jedem völlig selbst überlassen bleiben soll, was er um wieviel kauft. Neid, Häme, auch Bewunderung – keines dieser Gefühle hat in diesen Angelegenheiten unserer Meinung nach Platz…
Ein interessanter Bericht auf Just Drinks beleuchtet heute die Wachstumsaussichten für Whiskys, die nicht aus Schottland stammen. Die ‚Global market review of non-Scotch whiskies – forecasts to 2018‚ zeigt, dass indischer, amerikanischer und auch irischer Whisky die größten Wachstumschancen haben und auch in der Vergangenheit vom Whiskyboom profitieren konnten. Interessant vielleicht auch, dass indischer Whisky, der ja bei weitem das größte Marktsegment ausmacht, zu 98% in Indien getrunken wird – die 2% gehen hauptsächlich in die Golfstaaten. Wer den Report in seiner Gänze kaufen will, ist mit knapp über 1100 Euro dabei…
Der Tagesspiegel berichtet in einem Video über den Preussischen Whisky aus der Uckermark. Brennmeisterin Cornelia Bohn stellt ihn in der Nähe Berlins her. Seit 2009 fabriziert Sie das Wasser des Lebens, seit 2012 wird er verkauft. Und wie er schmeckt? Die spröde Schönheit der Landschaft findet sich nach dem Worten von Bohn auch im Whisky wieder: Erdig, rauchig und dennoch weich. Das knapp 3 Minuten lange Video finden Sie, wenn Sie unserem Link folgen.
Um es gleich vorwegzunehmen: Serge fleht uns alle geradezu an, dieses Whisky nicht nur reichen Menschen zu überlassen. Ja, 7000 Pfund sind sehr viel Geld, aber wenn 100 Leute zusammenlegen und jeder von ihnen 1cl dieses Whiskys verkostet, so schwört Serge Stein und Bein, wird niemanden um die 100 Pfund leid sein und man wird sich an diesen Schluck ein Leben lang erinnern. Seine Wertung des Whiskys ist astronomisch hoch: 98 Punkte gibt er. Da sieht der zweite Brora, den er verkostet, mit 92 Punkten alt aus – aber auch diese Wertung ist exceptionell gut.
Brora 26 yo 1981/2007 (57.1%, Signatory, sherry butt, cask #1520, 391 bottles): 92 Punkte
Brora 40 yo 1972 (59.1%, OB, decanter, single cask, 2014): 98 Punkte
Als eine von wenigen deutschsprachigen Sites hatten wir die Gelegenheit, anlässlich des Erscheinens des Glenmorangie Companta einige Fragen an Dr. Bill Lumsden, Director of Whisky Creation and Distilling, zu richten. Gemeinsam haben wir uns diese Fragen in der Redaktion überlegt, und dann Simon Rosenkranz vorgeschickt, um sie Bill zu stellen. Bill hat uns alle Fragen beantwortet, auch jene, die er als „schwierigste aller Fragen, die ich insgesamt beantwortet habe“ bezeichnete, nämlich die nach dem Whisky, als den er sich beschreiben würde :-). Hier unsere Fragen und Bill’s Antworten:
Woher stammt die urspüngliche Inspiration, ein besonderes Weinfass zu benutzen – und wie stellen Sie fest, wenn der Spirit den genau richtigen Reifegrad hat?
Welches waren die größten Herausforderung dabei, Companta zu erschaffen?
Wie stellen Sie es heute schon sicher, im boomenden Markt auch zukünftig hochqualitative Fässer zu haben?
Müssten Sie sich selbst als Whisky beschreiben, welcher wären Sie dann?
Es ist keine gehypte, virale Verknappung von Whisk(e)y. Sie ist echt, tragisch und dramatisch – so beginnt Esquire einen höchst interessanten Artikel über das, was sich gerade am Whiskymarkt tut. Es gibt faktisch keine alten Scotch Whiskys mehr – und diese Verknappung findet nun auch langsam Beachtung in den „großen“ Medien. Die Preise spielen verrückt (Esquire gibt als Beispiel den Preis von Elijah Craig 17yo im Jahr 2007 (57 Dollar) und heute (337 Dollar)). Und, wie David King von Benriach sagt: Die Verknappung vermindert die Qualität und die Leute wenden sich anderen Kategorien zu.
Der Artikel ist ziemlich schonungslos, was diese Erkenntnisse angeht, gibt aber auch Tipps, wie man die kommende harte Zeit durchsteht:
Bleiben Sie bei bekannten Marken
Seien Sie nicht zu kaufwütig, wenn neue Abfüllungen auf den Markt kommen
Versuchen Sie es mit jüngeren, billigeren Whiskys.
Lagern Sie ein, wenn Sie einen Whisky lieben – nichts wird in den nächsten 5 Jahren billiger werden.
Insgesamt vielleicht etwas spekulativ, aber, so finden wir, im Grundtenor völlig richtig und jedenfalls lesenswert und diskussionswürdig.
Heute haben wir die große Freude, unseren Lesern exklusiv die persönlichen Tasting Notes zum Glenmorangie Companta des Directors of Whisky Creation and Distilling bei Glenmorangie, Dr. Bill Lumsden auf Video vorstellen zu können. Bill spricht darüber, wie er Companta kreiert hat, dass diese Abfüllung in der Destillerie mit dem Tarnnamen „Project Cherry Red“ versehen war – und welche Geschmacksnoten er riecht und schmeckt. Und schon morgen wird Dr. Bill Lumsden unsere Fragen zum Companta und seiner Arbeit im Allgemeinen in einem ebenso exklusiven Videointerview beantworten. Wir wünschen viel Vergnügen!
Whisky und Bier sind ja produktionstechnisch sehr eng verwandt, was ihre Entstehung betrifft. Und viele Whiskyfreunde nehmen durchaus gerne ein Bier als Begleitgetränk zu ihrem Whisky. Dieses hier wohl ganz besonders: Die Harviestoun Brewery stellte heute ihr neues Bier namens Orach Slie (ausgesprochen wird es ora-x-lii) reift in Glenfarclas-Fässern und wird mit relativ starken 6% gebraut. Orach Slie bedeutet „goldener Nektar“ auf gälisch, und diesen Eindruck soll es auch am Gaume hinterlassen: leicht und erfrischend. Ganz 6 Monate durfte es in den Ex-Whiskyfässern lagern, die Ausbeute war 20.000 Flaschen (die wohl nicht allzu lange larern werden). Wer mehr über dieses interessante Bier erfahren will, folgt einfach unserem Link.
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