Samstag, 20. Dezember 2025, 13:19:17

Serge verkostet: Macduff

Macduff Destillerie, Foto von Anne Burgess, CC-Lizenz
Macduff Destillerie, Foto von Anne Burgess, CC-Lizenz

Oder Glen Deveron. Beide Whiskys kommen nämlich aus der gleichen Destillerie – und diese ist, unserer Meinung nach zu Unrecht eher unbekannt, denn aus ihr stammen excellente Tropfen (wer den Macduff 1984 aus dem Fass 3194 von A. D. Rattray kennt, wird die hier vorherrschende Begeisterung für die Destillerie verstehen). Serge Valentin von Whiskyfun verkostet heute vier Abfüllungen – und seine Bewertungen reichen von „brauchbar“ bis zu „sehr gut“:

  • Glen Deveron 15 yo (40%, OB, +/-2013): 76 Punkte (ein ehrlicher Scotch, der nach Scotch schmeckt)
  • Macduff 13 yo 2000/2013 (46.5%, Sansibar, sherry, 224 bottles): 78 Punkte
  • Macduff 16 yo 1963 (70° proof, Gordon & MacPhail, Connoisseur’s Choice, black label, +/-1979): 85 Punkte
  • Macduff 35 yo 1969/2005 (61.1%, Duncan Taylor, Rare Auld, sherry cask, cask #3686, 105 bottles): 86 Punkte

Adventkalender 1.12.: Wir verkosten Glenlivet 12yo

Wir öffnen das erste Türchen des Whiskyexperts Adventkalender und was finden wir dahinter? Einen Glenlivet 12yo, die Einstiegsabfüllung der traditionsreichen Speyside-Destillerie, die als erste Destillerie der Region eine Lizenz zum legalen Brennen erwarb. Der 12yo ist mit 40% abgefüllt.

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Nase: Er braucht ein wenig Zeit und Sauerstoff, um sich ganz zu öffnen. Dann findet man Bauernäpfel, die noch nicht ganz reif aufgeschnitten wurden, etwas Essig oder den Sud einer Senfgurke, darüber etwas Vanille und Pflaume, dann getreidige Noten. Je länger man ihn offen lässt, desto mehr kämpft sich Süße nach vorne. Das alles ist jetzt nicht besonders aufregend, sondern eher Standard und gefällig.

Gaumen: Es beginnt mit einer schwer zu definierenden Süße, die vielleicht etwas Melasse in sich trägt, vielleicht etwas Malz, aber insgesamt nicht wirklich greifbar ist. Ölig wirkt sie, sie rollt mild dahin, bevor leichtes Feuer von Chili und Pfeffer merkbar wird. Etwas Eiche mit sanfter Bitterkeit setzt sich an die Zungenränder. Es wirkt etwas simpel, nicht wirklich ausdefiniert.

Finish: kurz, zum Teil pfeffrig, zum Teil etwas Kardamom, zum Teil die vorher erlebte Süße. Auch das Holz ist wieder mit dabei, aber wie gesagt: nur kurz.

Alles in allem: Gut, es ist die Entry-Level-Abfüllung von The Glenlivet, und als solche muss sie möglichst vielen gefallen. Aber wie das halt so ist: damit wird der Whisky eben auch etwas beliebig und austauschbar. Ein bemerkenswert bemerkensunwerter Speysider ohne Ecken und Kanten.

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Und auch morgen öffnen wir wieder ein Türchen in unserem Adventkalender. Was sich dahinter wohl verbirgt???

BIO Whisky aus Nepal mit „heilenden Kräften“

Die Flagge Nepals, Bild von MShades / Chris Gladis, CC-Lizenz
Die Flagge Nepals, Bild von MShades / Chris Gladis, CC-Lizenz

Ein etwas seltsames Gefühl beschleicht einem beim Lesen dieser Meldung in der Himalayan Times: Biotech Spirits Nepal hat BIO Whisky und BIO Wodka auf den Markt gebracht. Beim Whisky handelt es sich laut den Angaben des Erzeugers um „eine Mischung aus hochwertigen Kornbränden, ausgesuchtem alten, importierten Malt Whisky sowie um eine Zusammenstellung von aus natürlichen Bio-Alkaloiden ohne künstliche Geschmackstoffe“. Diese ausgesuchten Blends sollen gewöhnliche Nebenwirkungen von Alkohol wie Kopfweh, Erbrechen und Hangovers vermeiden. Mehr noch – die in dem in der Bhawani Distillery Udhyog, Bara, erzeugten  Whisky verwendeten Kräuter (!) sollen sogar heilende Wirkung haben. Leider, oder besser gesagt gottseidank, gibt es diesen „Whisky“ nicht bei uns.

Googelt man die Destillerie, findet man unter den Ergebnissen noch den Hinweis, dass sie unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung steht.

Geht Whyte & Mackay an südafrikanischen Tycoon?

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Geht ein weiteres Stück schottischer Whiskygeschichte nach Südafrika (so wie z.B. Bunnahabhain, Tobermory, Deanston oder Wolfburn)? Der südafrikanische Tycoon Vivian Imerman möchte jedenfalls Whyte & Mackay kaufen. Und zwar wieder – denn er und  Robert Tchenguiz haben schon 2000 eine Gruppe von Investoren angeführt, die das Unternehmen damals um 200 Millionen Pfund kauften und 2007 um fast 600 Millionen an Vijay Mallya’s United Spirits verkauften. Einzelheiten des vorgeschlagenen Deals (so zum Beispiel will Diageo Dalmore und Tamnavulin behalten – die Wettbewerbsbehörde dürfte aber da noch ein Wörtchen mitzureden haben) gibt es auf Thescotsman.com.

Adventkalender: Täglich eine Verkostung

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Es weihnachtet sehr – auch bei Whiskyexperts. Und um die Vorfreude zu steigern, haben wir einen Adventkalender der besonderen Art zusammengestellt: 24 Miniaturen, von denen wir jeden Tag eine für Sie verkosten. Und wie es sich für einen schönen Adventkalender gehört, weiß man natürlich nicht, was man am nächsten Tag in ihm finden wird. Also freuen Sie sich mit uns über eine Serie von Verkostungen, die viele Standards, aber auch einige ausgefallene Abfüllungen enthalten wird. Ab morgen geht’s los – wir hoffen, Sie sind jedesmal dabei…

Serge verkostet: Fettercairn

Fettercairn Destillerie, Foto von Stanley Howe, CC-Lizenz
Fettercairn Destillerie, Foto von Stanley Howe, CC-Lizenz

Nachdem gerade die Gerüchte schwirren, dass Diageo Fettercairn und Jura verkaufen könnte, findet Serge Valentin von Whiskyfun, dass es an der Zeit sei, einige Abfüllungen aus dieser Destillerie zu verkosten. Das Ergebnis ist gemischt, was seine Wertungen anbelangt:

  • Fettercairn 14 yo 1996/2011 (46%, Signatory Unchillfiltered, cask # 4241, 304 bottles): 74 Punkte
  • Fettercairn 19 yo 1993/2013 (54.1%, Cadenhead, small batch, bourbon hogshead, 462 bottles): 82 Punkte
  • Fettercairn 1990/2013 (51.5%, Malts of Scotland, bourbon, cask #MoS 13004, 242 bottles); 84 Punkte
  • Fettercairn 30 yo 1955  (41.2%, OB, Whyte & Mackay, +/-1985): 82 Punkte

Leser-Fotowettbewerb: Die bisherigen Bilder

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Was tut sich bei unserem Fotowettbewerb um die von Kenny Mackay handsignierte Flasche Miltonduff (Einsendungen noch bis 8. Dezember möglich)? Nun, wir haben bereits jede Menge Bilder bekommen, und falls Sie sich einen Überblick über die bisherigen Einsendungen machen wollen: Einfach unten die Bilder im Wettbewerb anklicken. Abstimmen kann man dann ab 9. Dezember. Und wenn Sie auch noch mitmachen wollen: Hier erfahren Sie alles Wissenswerte.

 

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Wir verkosten: Old Pulteney 17yo, 46%

Nach dem gestrigen Artikel über die Geschichte der Destillerie Old Pulteney in Wick hat Reinhard Pohorec heute den Old Pulteney 17yo mit 46% für uns verkostet:

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Nase: frisch duftig, Zitronentarte, lemon curd, Custard cream, Vanillepudding, mit Veilchenaromen versehen, ein charmanter Windhauch, blumig floral, mit einem Touch von Seegras, Marille, Lilien, etwas Jasmintee, dann kommt Rauch, Salzlake, eine kleine Pfütze von Meereswasser, Karamell, kleine Zuckertörtchen, getrocknete Aprikosen, Pfirsich, Kokosraspel, exotisch, tropisch, die Nase wird immer voller, Ananas in dunklem Muscovadozucker gewälzt, cremig, schmeichelnd wälzen sich die Duftwellen aus dem Glas, voll, verspielt, vielschichtig, Sellerieknolle, Guavenmarmelade, insgesamt jugendlich und hell, die Reifenoten und der sanfte Holzeinsatz sind sehr harmonisch unterlegend und unterstützend

Gaumen: zu Beginn etwas gesalzenes Karamell, Heidehonig, wieder sehr floral und blumig, Begonien, ein Gewürzsträußchen, Küchenkräuter, Zimt, Crema Catalana, Seetang frittiert, etwas Salzhering, Sellerie, savoury, etwas geröstete karamellisierte Zwiebel, Holznoten aber so delikat und fantastisch eingebunden, dass es einfach nur Freude machen kann, Impressionen von Muskat und Pfeffer, schwarzer Pfeffer, fruchtig, Rosinen, Weintrauben, rote Früchte, dann Quitte und Mirabellen, in Butter geschwenkt, samtiges Mundgefühl, schmalzig, sehr cremig, Apfel und Birne

Finish: sehr lange, komplex und verspielt, vor allem das Hin und Her aus voll üppiger tropischer Vanillesüße und savoury salzigen Gemüsenoten ist fantastisch, es bleibt custard creme, Akazienhonig, Muskatnuss, Zimtrinde, Buttertoffee, gegen Ende nochmals Meersalz, Langpfeffer, Kokos, Zitronenzesten, gelbfruchtig bevor noch einmal Schlagobers und Joghurt durchkommen

Alles in allem: Eindrucksvoll und unverwechselbar – schlichtweg Spitzenklasse

 

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The Macallan schließt ihre Destillerie … und baut eine neue

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Macallan Destillerie
Macallan Destillerie – Foto von Antonin Marcel – CC-Lizenz

 

Heute wurde bekannt (unter anderem auf The Spirit Business, STV und The Scotsman), dass die Edrington Group die Destillerie The Macallan schließen und stilllegen und dafür eine Neue inklusive Besucherzentrum bauen wird. Das ganze Projekt soll £100 Millionen kosten und im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein. Über die Kapazität der neuen Anlage konnte dieEdrington Group konnte noch keine Angaben machen, es wird aber eine „signifikante Erhöhung der Kapazität“ sein, um die Nachfrage nach The Macallan Whiskys auf der ganzen Welt decken zu können.

Für den Bau der neuen Destillerie im teletubby-style werden die Architekten Rogers Stirk Harbour + Partners verantwortlich sein.

Cutty Sark 2014 mit Prohibition Edition

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Man soll die Feste feiern wie sie fallen, mag sich Cutty Sark gedacht haben, als sie für Anfang 2014 eine Prohibition Edition ankündigten, die zeitgleich am amerikanischen und in wichtigen europäischen Märkten erscheinen soll. Die Sonderausgabe feiert den 80. Jahrestag des Endes der Prohibition in den USA. Das Ganze wird ein Blend werden, mit Bestandteilen aus den Destillerien Macallan, Glenrothes und Highland Park. Die offizielle Vorstellung wird Anfang 2014 in New York passieren – von der amerikanischen Ausgabe wissen wir bereits den Preis: knapp 30 Dollar für die 750ml-Flasche.

Discovery Road: Dominic Roskrows ‘New World’ Whiskys erscheinen im Dezember

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Discovery-RoadSeine Begeisterung für die ‘New World’ Whiskys ist bekannt, und über sein Projekt, als unabhängiger Abfüller ausschließlich sogenannte World Whiskys zu veröffentlichen, hatten wir berichtet.

Über die ersten Abfüllungen Discovery Road Reihe sind jetzt auf der Website www.worldwhisky.co.uk nähere Details veröffentlicht worden, ab dem 5. Dezember werden folgende vier Abfüllungen erhältlich sein:

DISCOVERY ROAD FOUR LIONS 46%
Genannt Four Lions, weil Dominic, St. Georg#s Destiller David Fitt und die beiden Whisky Tasting Club-Mitglieder Tony und Pat Bagnall Barrow vier 50- Liter-Fässern aus dem Lager der St. Georges Distillery in Norfolk ausgewählten. Dies ist ein Single Malt mit einem unverwechselbaren würzigen und erdigen Geschmack, einigen tropischen Früchten und Zitrusfrüchten, und einem Hauch von Menthol.
UVP: 54,99 £

DISCOVERY ROAD FOUR LIONS 58%
Sehr limitierte Auflage mit nur 45 Flaschen erhältlich, jede signiert und nummeriert.
UVP: 66,99 £

DISCOVERY ROAD SMILE 46%
Dieser niederländischer sieben Jahre alt Rye soll ein absoluter Knaller sein. Würzige Roggennoten mischen sich mit köstlichem Toffee und Milchschokolade, Pfirsich, Aprikose und einem roten Lakritz-Kern.
UVP: 59,99 £

DISCOVERY ROAD COURAGE 46%
Ein 14 Jahre alter niederländischer Single Malt, 10 Jahre gereift in first-fill Bourbon barrels und weitere vier Jahre in oloroso Sherry casks. „Ein großes Tierchen von einem Sherry-Whisky, mit dunkler Schokolade, Kaffeelikör, Datteln, dunkler Kirsche und Weihnachtsgewürzen.
UVP: 69,99 £

Auf The Spirits Business gibt Dominic Roskrow einen näheren Einblick in seine Überlegung: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie Sie Whisky machen können“, erklärte er. „Sie können versuchen es wie in Schottland zu machen, und Sie werden mit ziemlicher Sicherheit scheitern, oder Sie können es wagen anders zu sein, Sie machen einen Whisky, der Ihr Erbe und Ihre Kultur widerspiegelt und Sie übernehmen die lokalen Gewohnheiten, Getreide – und Produktionsmethoden und produzieren so einen einzigartigen Whisky.“

„So sehe ich die besten ‘New World’ Whisky – es ist eine andere Kategorie als Scotch oder Bourbon und sie damit zu vergleichen ist genauso passend wie Australian Football mit Fußball oder American Football zu vergleichen. Es ist nicht besser, nicht schlechter, nur anders.“

Save the Date: The Glenlivet Google Hangout Tour & Talk

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The Glenlivet Google Hangout

Die Online-Live-Events werden immer beliebter. Nach dem Laphroaig Live Tasting und dem The Glengoyne Family Live Online Tasting (und allen anderen, die wir hier jetzt vergessen haben) lädt am nächsten Samstag um The Glenlivet zu einem Google Hangout ein. Neben einer Live-Streaming-Tour in der The Glenlivet Destillerie wird es noch eine eine exklusive Live-Question & Answer-Session mit Master-Distiller Alan Winchester geben. Nähere Informationen sind auf der Google plus Seite zu dieser Veranstaltung zu finden.

Serge verkostet: Braeval / Braes of Glenlivet

Braeval Destillerie, Foto von Stanley Howe, CC-Lizenz
Braeval Destillerie, Foto von Stanley Howe, CC-Lizenz

Heute gönnt sich Serge Valentin Whiskys der erst 1973 gegründeten Speyside-Destillerie Braeval, die auch noch unter ihrem bis 1995 benutzten Namen Braes of Glenlivet bekannt ist. Auch diese Brennerei taucht in der letzten Zeit häufiger im Programm der unabhängigen Abfüller auf, für Whiskyfun werden drei von ihm verkostet.

 

  • Braeval 9 yo (40%, Douglas Laing for Fortnum & Mason, +/-2010) 78 Punkte
  • Braeval 15 yo 1997/2013 (50%, Hunter Laing, Old Malt Cask, ref #9888) 88 Punkte
  • Braes of Glenlivet 1994/2013 (54.6%, Càrn Mor, Celebration of the Cask, bourbon, cask #159181, 218 bottles) 87 Punkte

Old Pulteney – Der Geist des Nordens

Ein Bild der alten Burg Wick
Ein Bild der alten Burg Wick

Kaum eine andere Brennerei liegt an einer derart exponierten und den Naturgewalten ausgesetzten Stelle wie Old Pulteney in Wick, einem Fischerdorf an Schottlands nordöstlichem Festland-Zipfel. Die Errichtung Pulteneytowns und des Hafens von Wick zu Beginn des 19. Jahrhunderts, markierten den Beginn einer bedeutsamen Geschichte, voll von Silver Darling Heringen, Gold und Barley Handel, ein Boom, der um die 1000 Boote und 7000 Arbeiter in seine Kreise zog. Auch für flüssigen Nachschub musste folglich gesorgt werden, Pulteney Distillery erblickte 1826 das Licht der Welt, gegründet von James Henderson und benannt nach Sir William Pulteney, der auch Namenspatron der Ortschaft war.

Die Stadt Wick, Foto von Flaxton, CC-Lizenz
Die Stadt Wick, Foto von Flaxton, CC-Lizenz

Während der Fischhandel in den vergangenen Dekaden eher zu kämpfen hatte, floriert die Whiskyindustrie und Old Pulteney stellt stolz und selbstsicher seine Mauern gegen die rauhen Meeresbrandungen, harschen Winde und die bewegten Auf-und-Abs des schottischen Lebenswassers. Fünf Jahre, zwischen 1925 und 1930, schwiegen die Brennblasen, die bis heute eine der prominentesten Eigenheiten der Destillerie sind. Waren es früher noch drei Stück, sorgt heute nur noch ein Pärchen für die dennoch beträchtliche Ausbringungsmenge von etwa drei Millionen Liter Alkohols, zwei kleine spirit stills wichen einer einzigen, größeren still.

Pulteney Destillerie, Foto von K. Schwebke, CC-Lizenz
Pulteney Destillerie, Foto von K. Schwebke, CC-Lizenz

Die Flasche der Single Malts soll in ihrem Design an die kupfernen Edelstücke Pulteneys erinnern, besonders interessant ist dabei auch die Geschichte der wash still, deren Form bis heute fasziniert. Rumour has it, dass der lange Hals nicht mit der Höhe des Gebäudes zurecht kommen wollte und man aus der Not eine Tugend machte, „Rübe ab“ quasi…

1995 übernahm Inver House Distillers die Verantwortung – mit International Beverage Holdings als Eigner und An Cnoc, Balblair sowie Speyburn im Single Malt Portfolio, findet sich Pulteney heute in bester Gesellschaft, wohlmeinenden Händen, und erfreut sich einer ausgezeichneten Reputation, die nicht zuletzt der Qualität der Whiskys geschuldet ist.

Old Pulteney übrigens ist nicht Schottlands nördlichste Destillerie, die Insel Orkney ist Heimat von Highland Park und Scapa, immer wieder auch waren Gerüchte und Pläne rund um eine Brennerei auf den Shetland Islands zu vernehmen (Whiskyexperts hat zum Beispiel hier und hier darüber berichtet). Auch den Rang als nördlichste Festland-Destillerie wird sie bald abgeben müssen, wenn Wolfburn die ersten Whiskys im Februar 2016 verkaufen wird.

Für die Reifung des Destillats bedient man sich größtenteils ausgedienter Bourbon Fässer, aber auch das ein oder andere Sherry Butt findet Einzug in die sehr verlässlichen Standardabfüllungen. Die Range besteht aus einem 12 year old mit 40 Volumenprozent, der 17 year old darf dann schon mit 46 Umdrehungen aufwarten, ist nicht kühlfiltriert und birgt einen kleinen Anteil von Oloroso und Pedro Ximenez Fässern. Auf die Liebhaber von reiferen, älteren Malts warten ein vielfach ausgezeichneter 21 year old, ebenfalls mit 46% vol. Alkohol und dem Verzicht auf chill filtration und final eine 30 jährige Abfüllung in einer edlen Walnussholz besetzten Box.

Morgen verkosten wir den 17jährigen Old Pulteney mit 46% Alkohol…

Mit den allerbesten Spirits!
Reinhard Pohorec