Von Jim Beam erreichte uns folgende Pressemitteilung, die wir auszugsweise wiedergeben:
Mit dem Start des Jahresendgeschäfts stehen auch in diesem Jahr wieder die attraktiven Geschenkpackungen der beliebten Bourbon Whiskeys von Jim Beam in den Regalen. Die Produkte Jim Beam, red STAG by Jim Beam, Jim Beam Honey, Jim Beam Devil’s Cut und Jim Beam Black sind ab sofort jeweils in einer Präsentbox mit einem exklusiven Whiskeyglas im Handel erhältlich.
Die erfolgreiche Jim Beam White Geschenkpackung für 12,99 Euro (UVP) enthält ein besonders geprägtes Longdrinkglas, das den Klassiker Whiskey Cola zu einem echten Augenschmaus werden lässt. red STAG by Jim Beam mit der einzigartigen Kombination aus echtem Jim Beam Bourbon Whiskey und dem Geschmack der Schwarzkirsche – laut Nielsen 2011 die erfolgreichste Produkteinführung im deutschen Markt – ist in einer roten Verpackung inklusive eines attraktiven Longdrinkglases mit red STAG Prägung für 13,99 Euro (UVP) zu haben. Auch die innovative Geschenkverpackung von Jim Beam Honey für 13,99 Euro (UVP) fällt sofort ins Auge. Zusammen mit einem erstklassigen Whiskeyglas garantiert der Flavoured Whiskey Genießern ganz besondere Momente. Für exklusiven Genuss sorgen die Premium Bourbons von Jim Beam. Jim Beam Devil’s Cut, die nach Nielsen erfolgreichste Neueinführung im Premium Whiskeysegment der letzten sechs Jahre ist zusammen mit einem stilvollen Designglas für 19,90 Euro (UVP) im Handel erhältlich. Die Box mit der Darstellung von rot-gelben Flammen und schwarz ausgebranntem Holz greift den Bezug zu den Eichenfässern auf, in denen der „teuflisch gute“ Whiskey lagert. Die außergewöhnliche Verpackung von Jim Beam Black für 17,99 Euro (UVP) erinnert durch die aufwendige Lackierung an edles Leder und enthält neben dem Premium Bourbon ein hochwertiges Whiskeyglas, das durch seine auffälige Prägung besticht.
Bei Serge’s Verkostung ist heute eine Cadenhead-Abfüllung im Glas, eine, die wir auf der Messe in Graz ebenfalls verkosten konnten (und die beim Redakteur Platz 5 von 5 belegte). Es handelt sich um einen Aberfeldy mit Weinfass-Finish (ein Chateau Lafite), und bei Serge erhält dieser 16jährige 80 Punkte. Keine auffallenden Schwachpunkte bei Serge, aber auch nichts Herrausragendes. Danach verkostet er zwei BenRiach aus dem letzten Einzelfass-Batch (Batch #10), beide mit Virgin American Oak Finish. Der 2005er muss sich mit 72 Punkten zufrieden geben (Serge nennt ihn ein „schwarzes Schaf“ und er fragt sich, warum Destillerien mit bester Reputation solch eine Abfüllung überhaupt veröffentlichen, sie sei zu jung, zu simpel). Der BenRiach aus dem Jahr 1985 bekommt dagegen 87 Punkte und Lob. Alter scheint also doch zu zählen :-). Hier nochmals die Resultate:
Aberfeldy 16 yo 1997/2013 (56.1%, Cadenhead, Wine Cask, Château ‚Lafitte‘): 80 Punkte
Benriach 8 yo 2005/2013 (58,1%, OB, batch 10, virgin American oak finish, cask #3782, 310 bottles): 72 Punkte
Benriach 27 yo 1985/2013 (48.9%, OB, batch 10, virgin American oak finish, cask #7188, 257 bottles): 87 Punkte
„John Glaser“, stellt sich ein einladend freundlicher Gentleman vor. Ein Lächeln, ein fester Händedruck, rundherum die wenigen Teammitglieder, die ich zum Teil schon früher kennenlernen durfte. Eine unscheinbare Office-2-let Fläche im westlichen Randeinzugsgebiet der 7,5Millionenmetropole London.
In einem modern und funktional eingerichteten, lichtdurchfluteten „Büro“ mit IT-Geräten, Flaschen und Kartonboxen an den Wänden, einer kleinen „prep-Küche“ mit großem Gemeinschaftstisch und einer ganzen Reihe teils versteckter Samplefläschchen, die darauf warten verkostet und „bearbeitet“ zu werden, laufen alle Drähte der Firma Compass Box zusammen.
Der gebürtige Amerikaner John Glaser sammelte in Napa, California erst Weinerfahrung, wechselte vom Rebensaft schließlich zum Lebenswasser und arbeitete für die kleine unscheinbare Marke Johnnie Walker. Bereits während der Anfänge seiner Zeit in Großbritannien verschnitt er „zum Spaß und als Hobby“ diverse Whiskys in den eigenen vier Wänden. Blending war für ihn immer ein Feld der Kreativität und des Sich-Ausprobierens und -Auslebens und nicht ein von Malt-Puristen belächelter Abkömmling.
Dreizehn Jahre später blickt der American Ex-Pat auf eine Reihe von Erfolgen, Auszeichnungen und einen Ruf als höchst respektierter Whiskymaker zurück. Aus der Vision eine der spannendsten, aufregendsten und besten Unternehmungen für Schottischen Whisky zu gründen, ist das geworden, was die Company heute ist.
„2 5 3“, beschreibt Glaser mit tonvoller, fast lyrisch erzählender Stimme, „wäre in kürzester Form, was man über Scotch Whisky“ und seine Werke wissen muss.
Zwei Arten von uisghe beatha werden produziert: Malt und Grain Whisky…
Fünf Klassifikationen hat die Scotch Whisky Association 2009 dazu festgelegt: Single Malt, Single Grain, Blended Scotch, Blended Malt, Blended Grain…
Drei davon sind also Blends…
Und das ist es auch, was John Glaser in die Flaschen zaubert. Die langweiligen, charakterlosen und oft qualitativ ungenügenden Massenware-Verschnittwhiskys waren ihm immer zu wenig, er will etwas schaffen, dass für die Leute relevant, greifbar, „crafted“ und höchsten Ansprüchen gerecht sei. Die Produkte sollen die Vielfalt Schottlands widerspiegeln, von bestem Holzeinsatz geprägt sein und reichhaltige, aber balancierte Geschmackserlebnisse schenken.
Zwei Abfüllstandorte und etwa dreizehn Destillerien, mit denen man eng zusammen arbeitet, bringen hervor, was in kleinen Fläschchen und Proben in den Chiswick Studios, 9 Power Road, West London landet. „Denke an die Leute, für die du den Whisky machst, führe dir die Gelegenheit, die Situation vor Augen. Und der Blend wird dir wie aus den Fingern laufen.“ Glaser liebt es Whiskys zu kreieren, nach einem bestimmten Bild oder einer Idee in seinem Kopf. Auch ein Name oder ein Gefühl kann ihn inspirieren.
Mit den Grains und Malts, die ihm dann zur Verfügung stehen, komponiert er – den Taktstock schwingend – eine flüssige Symphonie, die durch hochqualitative, aktive Eichenfässer den finalen Touch bekommen soll. Übermüdetes, ausgelaugtes, nichts sagendes, schwefeliges und minderwertiges Holz ist etwas, das der Whiskymaker nicht an den Genießer weitergeben möchte. Die zumeist schon gereiften verschiedenen Ausdrücke einzelner Brennereien, vereint das Team von Compass Box zu Blends, die noch in eigens gefertigten, und nach bestimmten Kriterien ausgesuchten Fässern abgerundet und akzentuiert werden.
Dabei ist man sehr offen und kommunikativ was die detaillierte Beschreibung sämtlicher Einflüsse anbelangt. Auf der Website, den Flaschen und generell für jeden leicht herausfindbar, scheut man sich keineswegs die Herkunft des Destillats, Fasstyp, die Zusammensetzung des Verschnitts usw. anzugeben oder zu mystifizieren. Auch wird klar kommuniziert, mit welchem – meist etwas erhöhten – Alkoholgehalt man das Produkt präsentiert, stets ohne die Zugabe von Karamell oder dem Einsatz von Kühlfiltration.
Einzig Qualität ist relevant für den Herren, der vielleicht ein Dorn im Auge manch starrsinniger Köpfe der Branche sein mag… Die SWA verbot vor Jahren sogar einmal den weiteren Verkauf eines Produkts, weil Glaser als Erster mit so genannten „inner staves“ arbeitete, eine in der Weinwelt übliche Verfahrensweise, die man in Schottland nicht dulden wollte. (Der amerikanische Whisky Maker’s 46 hat übrigens in einer aktuellen Werbekampagne mit den Worte „warum da noch niemand früher drauf gekommen wäre“, die eigene Verwendung von inner staves propagiert.)
Glaser deswegen aber als Querkopf, Eigenbrötler oder schwierigen Charakter abzustempeln, wäre vollkommen unpassend – mit solidem Auftreten, ungemein freundlichem Wesen und großem Wissen ausgestattet, sieht man ihm die funkelnde Leidenschaft in den Augen an.
Asyla, Oak Cross, Spice Tree, Peat Monster und Hedonism stellen die Compass Box Signature Range dar, allesamt Blended Malts beziehungsweise ein Blended Grain Whisky, ein Unikat der schottischen Whiskylandschaft. Dazu Great King Street Artisan’s Blend, mehr als nur ein Blended Scotch Whisky, sondern eine „Mission“, wie man nicht müde wird zu betonen. Eine Mission um dem Ansehen von hochqualitativem Blended Scotch Raum zu geben und zu zeigen, was in dieser Kategorie stecken kann. Hier soll sich nächsten Herbst eine zweite Edition herauskristallisieren, 2013 hat man mit zwei Versuchsbatches schon etwas den Speichelfluss der Whiskyfans angeregt. Zu guter Letzt füllt man für bestimmte Anlässe, Jubiläen oder nach Lust und Laune auch Limited Editions ab, die sich nie lange in den Regalen halten.
Die Whiskys von Compass Box haben einen wiedererkennbaren Hausstil, sind verführerisch (wenn auch vielleicht nicht für jedermans/-fraus Gaumen) und anders, aber nicht um des Anders-Sein-Willens, sondern einfach um Spaß zu machen, Genuss zu bringen und die Leute einzuladen, auch einmal outside of the box zu denken. Ganz getreu dem Motto: „above all, share & enjoy“.
Amen, kann ich da nur sagen, voller Herz und Leidenschaft.
Manche Flaschen sind wahre Ikonen der Whiskyfreunde. Da zählen die offiziellen Abfüllungen von Port Ellen oder Rosebank dazu, oder alte Abfüllungen aus Linlithgow. Sicher auch in dieser Gruppe findet sich Brora, und davon die 30jährige Abfüllung aus dem Jahr 2010, die von Diageo veröffentlicht wurde. Ralfy gönnt sich diesen Genußmoment und zelebriert ihn in einem fast zehnminütigen Tastingvideo. Seine Wertung: 93 von 100 Punkten. Nachzuverfolgen wie üblich hier oder auf Youtube.
In früherer Zeit tummelten sich in Perthshire mehr als 60 Whisky-Brennereien mit klangvollen Namen wie Ballechin oder Tomdachoille. Es ist daher auch kein Wunder, dass sich die alte Königstadt Perth im 19. Jahrhundert zu einem Blending Centre des Scotch Whisky entwickelte.
Der Mönch John Cor wurde als erster schottischer Brennmeister überhaupt vom Schatzkanzler des Königs James IV 1494 buchhalterisch erfasst. Sein Kloster Lindores in der Nähe von Newburgh war ein Ort des „acqua vitae“, der Ort, wo er aus etwa 500 kg Malz ein „Wassser des Lebens“ zum Wohle des schottischen Königs herstellte.
Nach dem Willen des heutigen Klosterruinen-Besitzers Drew McKenzie-Smith wird aus neuen Brennblasen wieder ein Getreidebrand sprudeln. Das Projekt steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.
Die Lindores-Region scheint sich jedoch wieder zu einem Zentrum der Whiskyproduktion zu entwickeln. So plant ein Konsortium, bestehend aus dem Blender Fergus & Co. Ltd., Perth, und dem indischen Getränkeproduzenten Kyndal Group Ltd., eine Macro-Brennerei namens Inchdairnie in der Nähe des Flughafens von Glenrothes zu errichten. Dort soll 24 Stunden täglich an sieben Tagen der Woche und 48 Wochen im Jahr in großen Mengen ein doppelt destillierter Gerstenbrand durch die Spirit Safes fließen.
Der geplante Standort der Fergus&Kyndal Destillerie bei Glenrothes – Foto von Euan Morrison
Ähnliche Aktivitäten sind vom Scottish Liqueur Centre (SLC) in Perth, das im Besitz der schottischen Whisky-Dynastie Morrison und der MacKay Family ist, zu hören. Die Morrisons hatten 1994 ihre Brennereien Bowmore, Auchentoshan und Glen Garioch an den japanischen Getränkegiganten Suntory veräußert.
Seit Mitte Oktober ist bekannt, dass bereits ein Clan-Mitglied Tim Morrison an den Ufern des River Clyde in Glasgow eine Brennerei bauen wird, die zukünftig gut 500 000 Liter reinen Alkohol pro Jahr produzieren soll. Sein Bruder Brian, der ehemalige Direktor der Morrison Distillers, und sein Sohn Jamie stehen diesen neuen Aktivitäten keinesfalls nach. Auch sie werden in ein Brennerei-Projekt investieren und damit zu ihren Wurzeln als Distiller zurückkehren.
Auf ihren Ländereien um Aberargie soll südlich von Perth und wenige Meilen westlich der berühmten Lindores Abbey eine große Whisky-Distillery entstehen. „Über ihre Kapazität ist noch keine Entscheidung gefallen,“ erklärte der Managing Director des SLC Kenny MacKay The Gateway to Distilleries gegenüber. Sicher ist nur, dass es eine nur Anlage zur Produktion von doppelt destilliertem Malt Whisky wird, Grain Whiskies werden nicht gebrannt. Die Malts sollen die Grundlagen für ihre Blends wie OLD PERTH und Liköre wie BRUAR schaffen. „Natürlich erlaubt uns die neue Brennerei auch den Tausch von Spirit mit anderen Destillerien und sichert uns damit unsere unabhängigen Abfüllungen in der Cárn Mór Reihe,“ erläutert Kenny MacKay die Strategie.
Kenny MacKay – Foto von Ernst J. Scheiner
„Die Bauanfrage wird Ende November 2013 gestellt, erst danach können wir weitere Details zu Planung geben.“
Sicher ist, dass die Investitionen für die Aberargie-Distillery von der KIC Holdings Ltd, Perth kommen, die von der Morrison Familie kontrolliert wird. Neben der Brennerei soll eine Abfüllanlage sowie ein Blend Centre entstehen, welche vom Scottish Liqueur Centre betrieben werden.
Photos Copyright Ernst J. Scheiner und Euan Morrison. Alle Rechte vorbehalten.
Alle. Wirklich alle. Eine Monster-Tastingsession muss das gewesen sein, als man bei The Whisky Exchange alle Abfüllungen der Diageo Special Release 2013 verkostet hat. Im Blog sind sie nun ausführlich beschrieben und stellen eine gute Orientierungshilfe dar für alljene, die über den Kauf der einen oder anderen Flasche nachdenken. Natürlich ist das auf Englisch gehalten, aber mit einem gewissen Basiswissen der Sprache kann man den Ausführungen dort schon gut folgen. Lesenwert, finden wir.
Malt Maniac Pit Krause veranstaltet am 8. November in München ein Tasting der besonderen Art: Ardbeg und Glenmorangie Seite an Seite, mit mehr als 10 verschiedenen Drams – und die sind, wie üblich bei Veranstaltungen von slowdrink.de, alles andere als Durchschnitt. Hier wird es unter anderem geben:
Ardbeg 1974 Douglas Laing OMC (Wert ca. 1000.-)
Glenmorangie 1971 OB Dark Sherry
Premiere der neuen Glenmorangie Cask Masters Serie (Manzanilla, Bordeaux, Burgundy)
einige überraschende “Whisky and Food Pairings” (Snacks)
weitere rare Whiskys (Ardbog, Single Cask Ardbegs old and young, Glenmorangie Signet und Quarter Century 25 y.o., Scotch Malt Whisky Society-Abfüllungen sowie Cadenhead’s, Drams aus den 1970ies und 1980ies, etc.)
Micha Scheibe und Malt Maniac Pit Krause geben bei dieser Veranstaltung einen Blick hinter die Kulissen dieser Produzenten mit Insider-Infos und Goodies (New Makes, Malz etc.).
Zeit / Ort: Freitag, 08. November 2013 um 18:00 Uhr im historischen Irish Pub (privat, sehr sehenswert, siehe Fotos), Sommerstr. 35, 81543 München (nahe der U-Bahn-Station Kolumbusplatz).
Kosten: 99,90 Euro (oder gratis mit Gutschein für ein slowdrink-Event, aber bitte in jedem Fall anmelden)
Mehr dazu finden Sie auf der Website der Veranstaltung – dort besteht auch die Möglichkeit, sich dafür anzumelden.
Hin und wieder lesen wir Berichte über Diebe, die aus einem Supermarkt Whisky mitgehen lassen. Manchmal gibt es auch weitaus spektakuläre Diebstähle, wie zum Beispiel den eines Glenfiddich 50yo im Wert von 26.000 Dollar (unser Bericht dazu hier).
Diesmal geht es um ein Set Glenfarclas Obelisks (Set Nr. 28) im Wert von 14.500 Pfund, bestehend aus einem Glenfarclas 1958 und einem Hine Cognac aus dem selben Jahr, das aus einem Whiskyshop gestohlen wurde. Weiterverkaufbar sind diese beiden Flaschen wegen der Numerierung wohl eher nicht – möchte hier also jemand einfach nur ganz besondere Verkostungsnotizen schreiben.
Zwckdienliche Hinweise über den Verbleib der beiden Obelisken samt Inhalt werden von der Destillerie Glenfarclas dringend erbeten.
Update 16:30: Der Shop war der Stirling Whiskyshop in Stirling/Schottland, und über die Nummer der Flasche gibt es unterschiedliche Berichte: 28 oder 29. Zusätzlich wurde ein 33jähriger Glenfarclas gestohlen. Sollten diese Flaschen irgendwo angeboten werden, würde sich die Poizei dafür interessieren.
Die Märkischen Spezialitätenbrennerei in Hagen-Dahl ist eine der mittlerweilen sehr vielen deutschen Destillerien, die ihre Produktpalette auch durch Whisky erweitert haben. Wie auf come-on.de zu lesen, wird morgen ein Fass abgefüllt, welches seit dem 3. Mai 2011 der Whisky in einer Höhle reifen durfte. Die ersten Monate lagerte das Fass noch direkt neben der Brennblase, danach genoss es in der Dechenhöhle konstante zehn Grad Celsius und fast hundert Prozent Luftfeuchtigkeit.
Morgen Abend um 19 Uhr wird aus diesem Fass zuerst eine Probe entnommen und verkostet. Danach wird es in die Märkische Brennerei gebracht und dort abgefüllt. Wer an diesem Ereignis teilnehmen möchte, sollte sich unter +49 02374-71421 anmelden. Der Eintritt von 12 € beinhaltet auch eine kurze Höhlenführung. Wer sich ein Exemplar dieses Whiskys sichern möchte, kommt deutlich zu spät. Der erste Höhlenwhisky ist seit mehr als anderthalb Jahren ausverkauft.
Es müssen nicht immer alte, seltene Whiskys sein, wenn man auf der Jagd nach guten Tropfen ist. Auch unter den jüngeren Abfüllungen gibt es immer wieder etwas Interessantes zu entdecken. Drei solche Entdeckungen hat Serge Valentin bei seiner heutigen Verkostung gemacht, vertraut man auf seine Wertungen. Da wären zunächst einma zwei Whiskys aus der Destillerie Clynelish, die beide hoch bewertet werden. Der dritte im Bunde ist ein Caol Ila in einer Abfüllung des italienischen Unternehmens Wilson & Morgan – und auch er findet Lob bei Serge. Hier die Einzelwertungen – für genauere Beschreibungen einfach unserem Link folgen:
Clynelish 15 yo 1997/2013 (52.2%, The Whisky Mercenary, for beproefd): 89 Punkte
Clynelish 14 yo 1998/2013 (46%, Hart Brothers): 88 Punkte
Caol Ila 18 yo 1995/2013 (57.5%, Wilson & Morgan, sherry butt, cask #10027): 90 Punkte
Es hat etwas gedauert, bis der Süden Österreichs seine eigene Messe für Whisky und Rum erhalten hat, aber am 26. Oktober war es soweit: Die Whisky & Rum in Graz öffnete ihre Pforten. Der Vormittag stand ganz im Zeichen des Fachpublikums, ab 13 Uhr ging es dann auch für die Öffentlichkeit sowie die beiden Whiskyexperts-Redakteure Silvia Behrens und Bernhard Rems los.
Insgesamt 22 Aussteller hatten den Weg nach Graz gefunden – große Namen ebenso wie kleine Destillerien oder Institutionen. Für den Andrang war man unter den Ausstellen verhalten optimistisch – und tatsächlich begann es am Messegelände eher zögerlich. Die Messe war in einem Seitengebäude untergebracht, im ersten Stock. Wir fanden die Räumlichkeiten klug gewählt – die Kojen der Aussteller waren locker angeordnet, für Raucher gab es eine Terrasse, für Hungrige einen großzügigen Speiseraum, und auch für die Master Classes gab es sehr ansprechende Säle.
Spätestens nach einer guten Stunde aber war die Messe gut gefüllt. Man hatte noch Bewegungsfreiheit, aber man kam sich auch nicht mehr verloren vor. Und so schlenderte man von Stand zu Stand, hielt hier ein Schwätzchen, kostete dort eine Abfüllung – den ganzen restlichen Messetag kam keine Hektik auf, sondern nur Freude über das, was man sah und erlebte.
Das Angebot auf der Messe war durchaus interessant. Von den „Großen“ sah man zum Beispiel Stände von Diageo mit seiner Classic Malts Serie und Pernod Ricard, von den Unabhängigen hatten Gillespie & Partner (Càrn Mòr), Cadenhead oder Single Cask Collection den Weg in die steirische Landeshauptstadt gefunden.
Die Scotch Malt Whisky Society Austria war mit ihren Abfüllungen ebenso vertreten (besonders interessant: Ein junger Arran mit extrem viel Sherry) wie die Austrian Whisky Association, die die Destillerie Weutz vorstellte, oder the Islay Whisky Chapter Austria.
Top Spirit hatte eine ineressante Kollektion an irischen und amerikanischen Whiskeys zu verkosten, beim Potstill konnte man sich durch eine breite Interessante Auswahl verschiedenster Whiskys durchkosten. Highlight dort war sicher der Glenglassaugh 1973 in der Potstill Edition, ein wunderbarer sherrylastiger Speysider der Spitzenklasse.
Die Masterclasses der Messe waren allesamt gut besucht, ein Gutteil auch ausverkauft. Wir hatten uns für eine Masterclass von Cadenheads entschieden – und wurden nicht enttäuscht. Fünf Whiskys gab es zu erleben: ein dreiundzwanzigjähriger Glenglassaugh aus dem Bourbon-Fass, eher untypisch aber nicht uninteressant, ein Bruichladdich mit 20 Jahren, der weich und typisch untorfig war, dann ein 16jähriger Aberfeldy, der in einem Weinfass reifte. Als vierte Abfüllung reichte man einen Iren: der Cooley mit 21 Jahren war nicht der typisch weiche Ire, sondern ein heftig getorfter Whisky, der eher an Islay erinnerte. Eine Rarität, die die Teilnehmer begeisterte.
Zum Abschluss gab es eine 30jährigen Rum – ebenfalls interessant und sehr angenehm am Gaumen.
Neben den Ständen für Whisky und Rum gab es auch eine Zigarrenmanufaktur, die für die Besucher vor ihren Augen Zigarren rollte, die man danach in der Zacapa-Lounge genießen konnte. Auch ein musikalisches Rahmenprogramm gab es, Dudelsackspieler ebenso wie eine Band, die gegen Abend dann für Stimmung sorgte.
Ein Highlight der Messe war auch der Stand der Chicagoer Destillerie Koval. Sie wurde von Robert Birnecker, einem Österreicher, gegründet, der in den USA mit ihr mittlerweile zu den Stars unter den Brennern zählt und nun wieder mit seinem Whiskeys zurück nach Europa kommt, um hier den Markt zu erobern. Mehr darüber demnächst auf Whiskyexperts.
Einige geschmackliche Highlights von unserem Rundgang: Am Stand vom Steirerpub gab es bereits den (privat importierten) Octomore 6.1 zu verkosten – er hält, was die Vorjahresabfüllung versprochen hat und raucht bis zum Anschlag.
Bei Càrn Mòr gefiel der Glen Elgin mit seiner runden, floralen Note. Von den verkosteten Blends auf der Messe war unter anderem der Black Bottle erfreulich, weil wunderbar trinkbar. Cadenheads hatte einen 16jährigen Caperdonich am Stand – eine typische Abfüllung aus dieser Lost Distillerie, die beim Preis/Leistungsverhältnis punkten konnte. Bei Koval überzeugte der Bourbon und der ausgezeichnete Gin. Ein Elijah Craig mit 67.1% war das Highlight unter den Bourbons.
Insgesamt fanden wir die Whisky & Rum in Graz mehr als gelungen. Die Stimmung war freundlich und familiär, das Publikum interessiert und gut betreut, die Aussteller waren, so eine kurze subjektive Umfrage, sehr angetan von der neuen Messe. Bleibt zu hoffen, dass die Messe auch nächstes Jahr wieder stattfinden und dass der eingeschlagene Weg konsequent weiterverfolgt wird. Uns hats gefallen, wir kommen gerne wieder!
Ein Blick auf das Gelände der zukünftigen Kingsbarns Distillery
Im Magazin The Tasting Panel findet sich heute ein interessant geschriebener und relativ ausführlicher Bericht über einige neue Destillerieprojekte in Schottland und Irland: Annandale, Kingsbarns und die neue Destillerie in Glasgow, sowie aus Irland über Bagenalstown, The Great Northern Distillery und Erweiterungsprojekte bei Kilbeggan und Tullamore Dew. Auf Englisch, und au jeden Fall lesenswert, da ein schön illustrierter Überblick.
Kenny MacKay wird ja am 6. November in Wien die neuesten Càrn Mòr-Abfüllungen vorstellen (siehe hier). Er ist aber auch Mitglied der „The Worshipful Company of Distillers“ und eines der vier Mitglieder, die die Whiskys für eine Charity-Auktion in London ausgesucht hat, die am 17, Oktober über die Bühne ging. Wir sind Ihnen ja noch ein paar Dinge von dieser Auktion schuldig, bei der wertvolle Flaschen für Bedürftige versteigert wurden. Hier also eine Faktenliste:
Das Gesamtergebnis lag über 250.000 Pfund.
Der Bowmore 1964 ging für 61.000 Pfund weg – die zweitteuerste Flasche, die jemals bei einer Auktion verkauft wurde, und der teuerste Bowmore
Der Dalmore 1964 One to One wurde um 28.000 Pfund versteigert, war damit der teuerste Dalmore, der bei einer Live-Auktion versteigert wurde
Die Johnnie Walker Director’s Blend Serie wurde um 23.000 Pfund an einen Telefonbieter verkauft-
Der teuerste jemals versteigerte Glenury Royal brachte 2.600 Pfund
Der teuerste jemals versteigerte Blandnoch erzielte 1.100 Pfund
Der Erlös dieser Auktion ging an diese vier Empfänger aus dem Charity-Bereich: The Benevolent, Trelya, Alcohol Education Trust und The Distillers’ Charity.
Einen Katalog der Auktion können Sie hier downloaden – 55 Whiskyflaschen, für die mancher seine Großmutter verkaufen würde.
Und zum Abschluss noch ein Bild mit Bildern von der Veranstaltung. Der Herr mit dem pelzverbrämten Kragen ist Brian Morrison. Der andere Herr auf mehreren Bildern ist tatsächlich Jackie Stewart, der eine Privatflasche zur Auktion mitbrachte (1993 Jim Clark Festival pure malt whisky) und diese um 1.500 Pfund versteigerte.
Da gibt es nicht viel zu sagen dazu: Johnnie Walker hat die Blue Label Limited Edition by Alfred Dunhill auf den Markt gebracht. Inhaltlich ändert sich nichts zum Blue Label, allein die Verpackung ist anders (und durchaus als edel zu bezeichnen).
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