Freitag, 18. April 2025, 13:57:03

The Spirits Business: Westward Whiskey meldet freiwillig Insolvenz an

Der US-amerikanische Single Malt Produzent möchte nun das Unternehmen nach Chapter 11 des Insolvenzrechts sanieren

Der US-amerikanische Single Malt Pionier Westward Whiskey hat vor dem Insolvenzgericht für den Bezirk Delaware einen freiwilligen Antrag nach Chapter 11 Unterkapitel V des Insolvenzrechts eingereicht. Die Besonderheit erlaubt es kleinen Unternehmen, das Insolvenzverfahren zu beschleunigen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, eine Reorganisation auszuhandeln, die Kontrolle über das Unternehmen zu behalten und die Aufsicht zu verbessern. Im vergangenen Dezember nutzte bereits die Stoli Group USA und ihre Tochter Kentucky Owl American Whiskey das US-amerikanische Verfahren Chapter 11 und meldete ebenfalls freiwillig Insolvenz an (wir berichteten).

Laut des Antrag auf Insolvenz nach Chapter 11, so The Spirits Business, steht Westward vor erheblichen Liquiditätsproblemen und einer starken Belastung seiner Finanzen, die auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen führte der „allgemeine Rückgang und eine Abschwächung der Nachfrage nach Alkohol- und Spirituosenprodukten nach Covid, insbesondere in den letzten zwei Jahren“, sowie höhere Kosten und Inflation aufgrund der Weltwirtschaft zu der finanziellen Schieflage. Zudem gab es auch eine „Überproduktion von Whiskys“, die zu einem Aufbau unverkaufter Lagerbestände und „Überkapazitäten“ führte. Zuvor hatte das Unternehmen massiv in Produktionskapazitäten investiert, Personal eingestellt und ein großes Lager angemietet, nur um diese Kapazitäten dann größtenteils ungenutzt zu lassen.

Obwohl die Geschäftsführung und das Managementteam „alles taten“, um diese Herausforderungen zu bewältigen, verschlechterte sich die finanzielle Lage des Unternehmens weiter. Durch Kostensenkungsmaßnahmen beispielsweise konnte Westwards monatlicher Bargeldverbrauch von über 1 Million US-Dollar auf unter 300.000 US-Dollar gesenkt werden.

Das Unternehmen stellte fest, dass diese Probleme „durch die Unfähigkeit, aufgrund bestimmter Einschränkungen in der Betriebsvereinbarung externe Finanzierungen zu erhalten, noch verschärft wurden“. In der Klageschrift heißt es jedoch, dass diese Beschränkungen kürzlich aufgehoben wurden und das Unternehmen nun „aktiv seine Finanzierungsmöglichkeiten prüft“.

Westward war zudem eine von mehreren Whiskymarken, in dieDiageo über sein Distill Ventures investierte, darunter die dänische Brennerei Stauning, der australische Produzent Starward, der japanische Whiskyhersteller Kanosuke und die englische Marke Fielden. Im Frühjahr wurde dann bekannt, dass Diageo sein Programm Distill Ventures beenden wird. Wir berichteten über Diageo’s Ausstieg bei der dänischen Stauning Distillery, die bereits Mitarbeiter entlassen musste, sich laut Mitgründer Alex Munch, sich nach wie vor gut aufgestellt sieht (auch hier berichteten wir).

Ebenfalls zuversichtlich ist Thomas Mooney, Gründer und CEO der House Spirits Distillery (die unter dem Namen Westward Whiskey firmiert). Gegenüber The spirits business blickt er recht positiv in die Zukunft der Brennerei, und sieht einiges Potential. Mehr bei The Spirits Business.

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