Laut einem Bericht von „The Press and Journal“ gehen in England momentan die Wogen über eine neue Whiskysteuer hoch. Sprecher der Industrie befürchten sogar Arbeitsplatzverluste, sollten die 53p zusätzliche Steuer pro Liter tatsächlich eingehoben werden. Bei Bier wurde die Steuererhöhung bereits zu Fall gebracht (de facto wird dort die Steuer um 1p per Liter gesenkt werden), Lobbyisten der Whiskyindustrie wollen nun auch die neue Whisky-Steuer (die sich auch auf andere Alkoholika erstrecken wird) zu Fall bringen.
Für mich war diese Meldung im ersten Augenblick schlicht und ergreifend erschreckend, vor allem, wenn dies allgemein gültig sein sollte (was vmtl. gar nicht anders geht). Ich persönlich sehe da schon einen großen Unterschied zwischen der großen Menge an mehr oder weniger namenlosen „zusammen gekippten Fuseln“ und sorten- und astreinen hochpreisigen Spitzenerzeugnissen. Wer wird sich wohl allen Ernstes mit einem Single Malt Whisky im dreistelligen Preisbereich die Birne zu dröhnen ? Andererseits macht es natürlich in dieser Preissparte auch nicht gerade viel aus – oder ?
Die 53p sind bei einer Konfektionierung von 0,7l 37p oder umgerechnet knapp 44 Cent.
Bei einem 60€-Whisky sind das dann rein rechnerisch gerade mal 0,7% mehr.
Wo ist also tatsächlich das Problem ???
Völlig richtig, die 0.7% werden in den Preissteigerungen, die wir in nächster Zeit sehen werden, wohl ziemlich untergehen (und soweit ich weiß, gibts diese neue Steuer ohnehin nur in den Verkaufspreisen in England). Das Problem liegt eher darin, dass die Steuer auf Whisky in GB ohnehin schon saftig ist – der Brite zahlt für seinen Whisky oft mehr als wir, die wir die Flaschen importieren müssen.
Die Aufregung ist sicherlich auch etwas künstlich, und der drohende Verlust von Arbeitsplätzen in einem solch boomenden Markt will sich mir auch nicht wirklich offenbaren.