Rund um Bourbon gibt es, so wie natürlich rund um Scotch ebenso, Regeln, die bestimmen, wie diese Spirituose gemacht und gelagert werden darf und wie mit ihr im Handel und Verkauf umgegangen werden muss.
Das Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau (TTB) in den USA hat nun vor einigen Wochen einige Änderungen und Klarstellungen zu diesen Gesetzen und Regeln rund um Bourbon vorgeschlagen, die sehr tiefgehend sind und Bourbon durchaus auch grundlegend verändern könnten.
Die Webseite Chicagobourbon.org hat vor einiger Zeit diese Änderungen aufgelistet, erläutert und auch beschrieben, welche Auswirkungen sie auf die Bourbonindustrie haben könnten, wenn sie, so wie angedacht, im laufenden Jahr verbindlich werden sollten. Nicht nur für Bourbon-Freunde eine höchst interessante Lektüre.
Was genau wird angeregt? Ohne dem detaillierten Artikel vorgreifen zu wollen, hier die sechs Punkte, die das TTB vorschlägt:
- Jeder Bourbon muss in einem ungefähr 50 Gallonen fassenden Eichenfass gereift werden
- Bourbon, der in einem anderen Fasstyp (z.B. Wein) gefinisht wurde, ist nicht mehr länger Bourbon
- Der Bundesstaat, in dem der Bourbon destilliert wurde, muss auf dem Label angegeben sein
- Wenn der Whiskey dem Standard für einen bestimmten Typ entspricht, muss das auf der Verpackung angegeben werden
- Genaue Regeln für die Begriffe „barrel Proof“, „cask strength“, „original proof“, „original barrel proof“, „original cask strength“ und „entry proof“
- Statt „produced by“ muss in Zukunft „distilled by“ und „bottled by“ auf dem Label angeführt werden
Genaueres zu den einzelnen Punkten sind im englischsprachigen Artikel nachzulesen, auch wird dort jeder Punkt dahingehend beleuchtet, was er für die Industrie und Craft Distillers bedeuten würde. Gerade die ersten beiden Vorschläge bedeuten doch durchaus substanzielle (Neu)regelungen für die Produktion, wobei die nachfolgenden Punkte eher das Marketing betreffen.