Da können auch Nachrichten wie die über den teuersten jemals versteigerten Whisky (ein Macallan 1926) nicht darüber hinwegtäuschen: der Sekundärmarkt für Whiskys befindet sich in einer immer rasanter werdenden Abwärtsspirale.
Laut whiskystats.com hat der whiskystats whiskyindex, in dem die 500 meistgehandelten Whiskys bei Auktionen abgebildet werden, alleine im November 8% an Wert verloren – und liegt jetzt bei den Werten, die er schon Anfang 2021 erreicht hatte. Japanische Whiskys trifft es sogar noch ärger: auch wenn der Verlust im November bei „nur“ 2,7% liegt, ist er nun auf dem Niveau von September 2019. Die Islay-Whiskys hat es besonders erwischt, mit einem Verlust von 12% – in einem Monat! Hier ist laut dem Artikel auf whiskystats.com vor allem Ardbeg betroffen. Wer einen Ardbeg Feis Ile 2011 2020 oder 2021 gekauft hatte, musste damals fast 2000 Euro dafür auf den Tisch legen. Wollte man ihn jetzt verkaufen, könnte man nur mehr die Hälfte, also rund 1000 Euro dafür lukrieren. Auch bei manchen Broras ist dieser Trend zu erkennen
Es gibt auch einige Marken, die dazugewinnen konnten, genauer gesagt drei: Glenfarclas (+7,3%), Aberlour (+2,2%) und Mortlach (+3,4%) – wobei Mortlach von einem großen Verlust über die letzten Monate wieder anzog.
Summa summarum scheinen die „goldenen Zeiten“, in denen man durch Kaufen und Wiederverkaufen Geld verdienen konnte, für Whisky momentan vorbei zu sein – und zwar offensichtlich so, dass auch profundes Fachwissen zur Zeit nicht dazu eingesetzt werden kann, um Gewinne zu lukrieren.
Bleiben nur eine langweilige und eine freudvolle Alternative: durchtauchen oder Whisky genießen. Genau dafür wurde er bis vor einiger Zeit auch in die Flaschen gefüllt, bevor Branche und Käufer ihn als Wertanlage entdeckten.