Freitag, 19. April 2024, 01:44:36

Koval – Craft Spirits, handgemacht in Chicago

In der Welt der großen Konzerne und Whisk(e)yfabriken sind es die kleinen Unternehmen, die den Unterschied machen und Innovationen voranbringen. Eines dieser kleinen Unternehmen ist die KOVAL-Destillerie in Chicago. Sie wurde 2008 gegründet und ist seitdem Inspirationsquelle für viele nachfolgende craft distilleries.

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Auch wenn KOVAL eine amerikanische Destillerie ist, so liegen die Wurzeln doch in Europa, oder genauer gesagt: in Österreich. Der Oberösterreicher Robert Birnecker hat sie gemeinsam mit seiner austro-amerikanischen Frau gegründet und zur Blüte gebracht.

Der Name KOVAL ist jiddisch und bedeutet „Schmied“ – oder aber auch „schwarzes Schaf“ oder jemand, der etwas voran treibt und Außergewöhnliches tut. Koval war der Spitzname des Urgroßvaters von Sonat, der seine Famile überraschte und von Wien nach Chicago auswanderte. Zufälligerweise ist der Name des Großvaters von Robert ebenfalls Schmid, und so entschlossen sich Sonat und er, die Firma zu deren Ehren zu benennen, und auch, um ihrem eigenen Unternehmungsgeist einen Namen zu geben. Beide haben für die Gründung der Destillerie ihre akademischen Karrieren aufgegeben und sich einen Berufstraum erfüllt.

Firmengründer Robert Birnecker mit Whiskyexpert Bernhard Rems auf der  Whisky & Rum in Granz
Firmengründer Robert Birnecker mit Whiskyexpert Bernhard Rems auf der Whisky & Rum in Graz

KOVAL produziert die Destillate sowohl biologisch als auch Koscher. Sie werden aus 100% Biogetreide gewonnen. Die Destillerie vermeidet damit die gängige Praxis, vorgefertigte neutrale Korn-Spirituosen oder Whiskeys zuzukaufen (wie zum Beispiel Bulleit für den Rye).

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KOVAL ist eine Single-Cask-Destillerie. Ausnahmslos alle Destillate werden aus einem Einzelfass abgefüllt, das auch auf jeder Flasche festgehalten wird. Sie reifen in 30-Gallonen-Fässern (ca. 115 Liter), die nur ein dezentes Toasting erhalten haben. Das stellt, so Birnecker, sicher, dass sich der Charakter des Destillats bestmöglich entfalten kann. Fassstärkenabfüllungen gibt es keine, im Gespräch mit uns betonte Robert Birnecker, dass er persönlich kein Freund davon sei und seine Destillate mit 40% oder 47% am Besten zur Geltung kämen.

Die Fässer in der KOVAL-Destillerie
Die Fässer in der KOVAL-Destillerie

Die Produkte der KOVAL-Destillerie waren bislang hauptsächlich in den USA erhältlich. Nun aber sind die Birneckers nach Österreich zurückgekehrt und werden hier, gemeinsam mit einem Vertriebspartner, die Distribution ihrer Produkte in Europa aufbauen. Noch sind die KOVAL-Whiskeys eine Seltenheit und ein Geheimtipp für Kenner – und selbst nach Aufbau des Vertriebes wird sich das nicht grundlegend ändern; die kleine Menge, die in Handarbeit produziert werden kann, schützt den Whiskyfreund automatisch vor dem Abgleiten des KOVAL Whiskeys in die Massenware. KOVAL produziert zur Zeit folgende Destillate:

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White Rye (40%)

Ein reiner, fast nicht gereifter Roggenbrand, der in dieser Art bereits von George Washington hergestellt wurde. Pur oder über Eis zu genießen, auch in modernen Cocktails daheim. Vom Geschmack her dominieren pfeffrige und florale Noten.

Millet (40%)

Der erste Hirsewhiskey. Hier wird nur das Herzstück des Destillats verwendet, gewonnen aus Bio-Hirse eines Bauernkolletivs aus dem mittleren Westen. Gereift in amerikanischer Eiche aus Minnesota.

Rye (40%)

Auch hier wird Vor- und Nachlauf komplett abgesondert. Das Wall Street Journal sagt über ihn: „Kein gewöhnlicher Rye, weil er aus keiner gewöhnlichen Destillerie stammt. Trotz des 100%igem Roggengetreides ist er frisch und leicht, mit anfänglichen Noten von Ahorn und süßlichem Maiskolben sowie einem gewürzten Kuss im Abgang.“

Bourbon (47%)

Hier werden stark ausgebrannte Eichenfässer verwendet. So wie bei den anderen Produkten wird nur das Herzstück des Destillats abgefüllt. Small Batch, Single Barrel – weit abseits von Massenware.

Four Grain (47%)

Die Maische dafür setzt sich aus Hafer, Gerstenmalz, Roggen und Weizen zusammen. In der Nase findet man Noten von Banane, am Gaumen ist er cremig und er besitzt einen würzigen Abgang.

Sylvan Gin (47%)

Ebenfalls in der Destillerie wird der Sylvan Gin abgefüllt. 13 Gewürze prägen seinen Charakter, der die Wacholderbeere druckvoll zur Geltung bringt. Ein Gin, der intensiv schmeckt und trocken wirkt. Sein floraler Körper ist klar genug, um pur genossen zu werden, und natürlich bestens für klassische und zeitgenössische Cocktails geeignet.

 

Unseren Leser können wir in den nächsten Tagen etwas ganz Besonderes aus der KOVAL-Destillerie bieten – mehr dazu in Kürze…

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