Zwei Meldungen heute auf The Spirits Business werfen ein Schlaglicht auf die Krise, der sich die Spirituosenindustrie momentan stellen muss: Es läuft nicht mehr so rund wie in den letzten Jahren, und zwar durch alle Bereiche.
LMVH, Mutterkonzern von Whiskymarken wie Ardbeg und Glenmorangie, und Rémy Cointreau (Bruichladdich) melden teils empfindliche Rückgänge bei ihren Verkäufen. Und obwohl in den Meldungen die Whiskymarken keine Rolle spielen, sind die Rahmenbedingungen für sie sicherlich nicht großartig anders.
Bei LVMH sind die Verkäufe von Wein und Spirituosen 2023 von 7.1 Milliarden Euro auf 6.6 Milliarden Euro gesunken, auf organischer Basis bedeutet das einen Rückgang von 4%. Man führt das auf hohe Verkäufe und dadurch hohe Bestände beim Handel im Jahr zuvor zurück. Man glaubt aber, 2024 nach wie vor wachsen zu können:
Dramatischer sehen die Zahlen bei Rémy Cointreau aus: Dort gingen die Verkäufe im 3. Quartal ihres Finanzjahres 2023/2024 um 23,5% zurück. Für das Gesamtjahr erwartet man einen zweistelligen Rückgang, genauer gesagt rund um 20%.
Hauptschuld daran trägt ein Rückgang bei Cognac um über 35% – geschuldet dem Auslisten der Marke in China und schleppenden Verkäufen in den USA. Gut lief es dort nur für den Botanist Gin und Cointreau.
Besonders der asia-pazifische Raum, Europa, der mittlere Osten und Africa mussten empfindliche Verkaufsrückgänge hinnehmen.
Bei Rémy Cointreau reagiert man darauf mit einem Sparprogramm von ca. 100 Millionen Euro und einem drastischen Kürzen der Marketingausgaben, besonders bei Cognac.
Wie gesagt: In beiden Meldungen (LMVH hier, Rémy Cointreau hier) werden die Whiskymarken mit keinem Wort erwähnt, aber Schwächen im Gesamtmarkt spürt Whisky ebenso wie andere Spirituosen…