Die Whiskywelt kommt gerade etwas mehr in Bewegung und testet die Grenzen, die bislang vorgegeben waren: Erst kam der Bierbrauer Brewdog mit einer eigenen Whiskylinie, von der bislang drei Abfüllungen erschienen sind, dann versuchte sich unlängst Whyte & MacKay mit dem „Light“, einem auf 21% Alkoholstärke verdünnten Spirit Drink (über den wir hier nicht berichtet haben, weil wir uns strikt auf die klassische Definition von Whisky ausrichten – daher zum Beispiel auch bei uns nichts über JB Honey oder Ähnliches).
Jetzt versucht sich die John Crabbie & Co. Destillerie in Edinburgh mit dem Crabbie’s Yardhead – und kündigt dabei an, den Markt aufzumischen („a disruptive malt“). Der Yardhead sei nämlich ein Single Malt, der vornehmlich für das Mixen gedacht ist.
Hier einmal die Fakten: Der Crabbie’s Yardhead ist ein Single Malt ohne Altersangabe, der von einer Fremddestillerie zugekauft wurde. Die Brennerei bezeichnet ihn als „sehr jungen Malt“, damit wird er kaum einmal über drei Jahre alt sein, die Mindestanforderung an einen Whisky. Auch auf eine Angabe der Region wird verzichtet. Abgefüllt ist er mit 40% Alkoholstärke, und im Geschmack soll er „Biskuit, Vanille, Zirus, süße Äpfel, Karamell und Toffee-Apfel“bieten. Laut der Destillerie eignet er sich deshalb vorzüglich zum Mixen mit Ingwer-Bier und Cola. Oder als Highball.
Das Besondere, so Crabbie, sei die Tatsache, dass statt einem Blend ein Single Malt zum Mixen vorgeschlagen werde. Er soll um 26 Pfund verkauft werden – eine kurze Recherche unsererseits ergab allerdings bereits Straßenpreise unter 20 Pfund.
Es bleibt zu sehen, ob der Markt dieses Angebot annimmt – ihn für neue Käuferschichten attraktiv zu machen und damit neue „Einfallstore“ in das Reich des Wassers des Lebens zu öffen, ist sicher ein richtiger Schritt. Ob dieser hier auch ein guter war, werden die Konsumenten beantworten.