Auf Whisky for everyone kann man einen Bericht über einen Besuch in der Destillerie Aultmore nachlesen – mit einigen Bildern der Anlagen. Dieser Bericht ist auch deshalb interessant, weil Aultmore in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die Autoren schreiben über ihren Rundgang durch die verschiedenen Räumlichkeiten, die Produktionsschritte und auch über ihren Eindruck, dass es sich bei der Destillerie eher um eine industrielle Anlage als um ein touristengerechtes Schaustück handelt…
Nase: Seeluft, Tang, Brotteig vor dem Backen, ein wenig Rauch, ölig, Süße.
Gaumen: salzig und kohlig, mit der dichten Süße von Maulbeeren.
Finish: wärmend, lang, würzige Noten, salzig und leicht rauchig. Passionsfrucht.
Alles in allem: Schön und sauber, mit einer ungewöhnlich fruchtigen Süße. Nicht der geringste Anflug von Veilchenparfüm, das manchen Bowmore zerstören kann. Sehr gut.
Verkoster: Bernhard Rems Sample von Cadenhead Austria
Dass Pernod Ricard in Korea eine 7.3 Millionen Dollar hohe Steuerstrafe bezahlen musste, haben wir bereits im Oktober berichtet. Nun zahlt Diageo freiwillig ca. 181 bis 272 Millionen Dollar Steuer nach, um einer Strafforderung von 454 Millionen Dollar zu entgehen, berichtet die International Business Times. Diese Summe ist Teil eines gerichtlichen Vergleichsvorschlages, dem Diageo nun zustimmt. Die Steuerschuld kam laut dem Bericht zustande, weil Diageo den Importwert eingeführter Spirituosen zu niedrig angegeben haben soll.
Auf die Nachzahlung einigte man sich, laut einem nicht näher genannten Sprecher von Diageo, um die Sache endgültig hinter sich lassen zu können.
Die Speyside-Destillerie Benromach rückt mit ihren Abfüllungen immer mehr aufs Radar von Whiskyfreunden – „Schuld“ daran ist der sehr eigenständige und angenehme Stil, der Gefallen findet. So machte zum Beispiel Ralfy den Benromach 10yo zu seinem persönlichen Whisky des Jahres 2014 (siehe hier). Unser Bild zeigt das Entstehen des ersten Whiskys des Jahres 2015 in der Destillerie – man sieht die Maische in den Maischbottich strömen…
Die Maische strömt in den Maischbottich bei Benromach. Bild: Benromach Distillery
Die Schmutzwäsche, die zwischen Chip Tate, dem ehemaligen Master Distiller der Balcones Distillery, und dem jetzigen Management gewaschen wird, wird mittlerweile in Güterzügen angeliefert. Jetzt gibt es eine Klage von Chip Tate wegen Diffamierung, eingebracht gegen den Manager Jared Himstedt, den Tate als „Judas“ bezeichnet – er habe falsche Vorwürfe gegen Tate öffentlich gemacht.
Es geht aber auch um einen (angeblichen) 10.000 Dollar-Privatkredit der Frau des Managers an Chip Tate zu den Zeiten, als Balcones in Schwierigkeiten steckte. Tate sagt, dass es ausgemacht gewesen sei, dass der Kredit durch die Abtretung von 1% der Anteile der Destillerie an die Frau getilgt hätte werden sollen, im Fall dass Balcones wieder positiv bilanzieren würde. Da Tate nun keine Verbindung mehr mit Balcones hätte, sei der Kredit nun auch nicht mehr rückzahlbar, zumal es kein Kredit, sondern ein Investment in die Firma gewesen sei. Eine Ansicht, der sich der Anwalt der Gegenseite nicht anschließen kann.
Mehr über die Klage wie üblich in der Waco Tribune.
Chip Tate – Balcones Distillery (Bildrechte bei der Balcones Distillery)
The Glasgow Distillery Company hat uns darüber informiert, dass A Wee Taste of Scotland aus Hamburg den deutschen Vertrieb der Prometheus-Abfüllung übernehmen wird und gemeinsam mit den Schotten diesen Whisky auf der Hanse Spirit im Februar vorstellen wird. Prometheus ist ein 26yo Speysider mit Raucheinschlag (mehr dazu hier), über dessen Herkunftsdestillerie nichts bekannt ist. Der Preis in England wird 380 Pfund betragen.
Dass Aultmore, so wie andere Marken von Bacardi, seine Range umstellen und erweitern wird, haben wir ja bereits hier angekündigt – der dort erwähnte 25jährige Aultmore ist nun veröffentlicht worden. Der Aultmore 25yo wird in insgesamt 10 Ländern auf den Markt kommen, auch in Deutschland und im Travel Retail. Er ist mit 46% abgefüllt. In England kostet er um die 350 Pfund, wird also bei uns aller Voraussicht nach ca. 270 Euro kosten.
Mit seiner heutigen Verkostung begibt sich Serge Valentin auf Islay, und zwar in den Norden der Insel; dort, wo die Destillerie Bunnahabhain liegt. Aus ihr stammen jede Menge ausgezeichnete unabhängige Abfüllungen, und auch die offiziellen Bottlings sind nicht zu verachten. Serge verkostet heute Unabhängige, alle abgefüllt im Jahr 2014 und daher in der Regel noch nicht ganz unmöglich zu bekommen. Die Bewertungen bewegen sich durchgehend im guten bis oberen Mittelfeld:
Bunnahabhain 7 yo 2006/2014 (46%, Malts of Scotland, Gaja red wine hogshead, cask # MoS14010, 358 bottles): 83 Punkte
Bunnahabhain 10 yo 2003/2014 (58.8%, La Maison du Whisky, Artist #4, sherry butt, cask #1149, 579 bottles): 83 Punkte
Bunnahabhain 16 yo 1997/2014 (56.4%, The First Editions, refill hogshead, 170 bottles): 87 Punkte
Bunnahabhain 16 yo (55.6%, The Whisky Exchange Whisky Show 2014): 88 Punkte
Bunnahabhain 1991/2014 ‚Oysters with Lemon Pearls‘ (46%, Wemyss malts, hogshead, 265 bottles): 87 Punkte
Bunnahabhain 24 yo 1990/2014 (48.3%, The Whisky Agency, refill hogshead, 190 bottles): 85 Punkte
Sweating the Cask, ein Buch über amerikanischen Whiskey, ist im Selbstverlag des Autors Thomas Domenig im September 2014 in Hamburg erschienen. Der Untertitel dieser auf Deutsch verfassten, 90 Seiten starken Publikation im Softcover-Format nimmt den fachlichen Charakter wie auch die umrissenen Themenschwerpunkte schon einmal vorweg: Eine spezifische Betrachtung von American Whiskey in besonderer Bezugnahme auf den weltumspannenden Sekundärhandel mit Ex-Bourbon-Fässern. Mit der ISBN-Zahlenfolge 978-3-00-046610-6 versehen, wurden vom Autor 18,- € als Verkaufspreis festgesetzt. Eine Leseprobe finden Sie hier – mehr Infos zum Autor und zum Buch auf der offiziellen Webseite.
Unser Gastautor Erhard Ruthner hat das Buch für uns gelesen und hier für Sie besprochen.
American Whiskey gehört derzeit zu den Spirituosenkategorien, die deutlich an Profil und damit auch an Beliebtheit gewinnen. Längst ist das Image von Jack und Jim, die man, am besten mit Cola, eher wegen der Wirkung, als wegen des Genusses zu sich nimmt, weit verbessert worden. Immer neue Spezialeditionen schwappen über den großen Teich und in den USA selbst wird in neue Destillerien investiert, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wer sich allerdings näher mit dem Thema beschäftigen will, muss meist auf Literatur in englischer Sprache zurückgreifen, da deutschsprachige Sachverständige sich lieber mit schottischem Lebenswasser auseinandersetzen, dass in allen nötigen und teilweise auch unnötigen Facetten beleuchtet zu werden scheint. Amerikanischer Whiskey kommt in einschlägigen Fachschriften meist nur als Randthema vor, wobei neue Entwicklungen, wie zum Beispiel die boomende Craft Distillers Szene bisher kaum Erwähnung finden. Wohl auch aus diesem Antrieb heraus hat Thomas Domenig, ein junger Barkeeper aus dem schönen Kärnten sich dieses Themas angenommen und seine Abschlussarbeit für die Erlangung des Titels Weinakademiker dem amerikanischen Whiskey gewidmet. Im Laufe der Recherchen dazu stieß er auf derart umfassendes Material, dass er beschloss, seine Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Nun liegt sein erstes Buch „Sweating the Cask“ vor, das, wie im Untertitel erwähnt eine „spezifische Betrachtung von American Whiskey …“ darstellen soll.
Der Autor Thomas Domenig. Foto: Bernd Euler
Den wissenschaftlichen Anspruch des Buches erfährt man bereits im ersten Kapitel, wo Domenig mit viel Kompetenz die Entstehung des amerikanischen Whiskey im Allgemeinen und des Bourbon im Besonderen erläutert. Der Unterschied der Whiskey Kategorien wird genau aufgezeigt, wobei der Versuch die teils komplexen Verhältnisse der amerikanischen Whiskeylandschaft naturgemäß dazu führt, dass er sehr ins Detail gehen muss. Hierbei leitet er aber schön die Zusammenhänge der Geschichte der einzelnen Familiendynastien, wie etwa der Beams und Samuels ab, ohne die der heutige Bourbon gar nicht möglich wäre. Die Beschreibung des Herstellungsprozesses erfolgt in angemessener Kürze und nicht zu technisch. Dem Faktor Holz wird hingegen ein eigenes Kapitel gewidmet. Dieses zu wagen ist ebenso neu in der deutschsprachigen Whiskeyliteratur, wie gekonnt umgesetzt. Natürlich ist dieser Aspekt von Haus aus keine leichte Kost, die Whiskeyeinsteiger leicht verdauen können. Für Whiskey Enthusiasten dagegen beantwortet es viele Fragen und klärt über den einen oder anderen Mythos, den das Holz betrifft mit viel Sachverstand auf.
Sich über eine Beschreibung des Bourbonmarktes darüber zu wagen, so wie Thomas es im dritten Kapitel versucht, ist eine große Herausforderung, denn kaum eine Szene ist derzeit so in Bewegung, wie die Whisk(e)yszene. Gerade in Amerika ist das Gewirr von Marken, Besitzverhältnissen, Abfüllern ohne eigene Brennerei, etc. extrem verwoben und kompliziert. Doch schafft der Autor es diese Strukturen einleuchtend nachzuzeichnen, ohne dass der Lesern nach wenigen Sätzen verwirrt aufgeben muss. Das macht das Buch zu einem guten Nachschlagewerk für Besitzverhältnisse und Strategien der großen Bourbonfirmen. Die noch schnelllebigere Craft Distillers Szene findet nur am Rande Erwähnung, allerdings wäre die Untersuchung derselben wohl ein eigenes Buch wert. Sehr interessant ist, wie Thomas Domenig in der Beschreibung des relativ neuen Jim Beam Devil´s Cut versucht die Denkweise moderner Bourbon Produzenten zu untersuchen, die dem Markt immer neue Produkte bieten müssen und sich hier einer „kindlichen“ Tradition bedienen, um einerseits die Effizienz der Produktion zu steigern und andererseits mit einer „Innovation“ am Markt punkten zu können. Dieses „Barrel sweating“ (auf das der Titel Bezug nimmt) hat natürlich Einfluss auf die Qualität der Fässer, die ja in bekannter Weise weiterverkauft werden, aber der Autor kommt zu dem Schluss, dass diese Praxis von Jim Beam für den Verkauf gebrauchter Fässer bisher nicht sehr ins Gewicht fällt.
Wer sich ein leichtes Lesebuch über amerikanischen Whiskey mit Beschreibungen und „tasting notes“ einzelner Produkte erwartet hat, dem ist „Sweating the Cask“ wohl nicht als erstes Bourbonbuch zu empfehlen. Für diejenigen unter uns, die, gleich ob Spirituosenprofis, Whiskey Connaisseurs, oder einfach wissensdurstige Liebhaber, ihr Verständnis von der komplexen Welt amerikanischer Whiskeys mehren wollen, darf dieses Buch nicht im Regal fehlen.
Erhard Ruthner ist Diplomsommelier mit praktischem Hintergrund in der gehobenen Gastro und im Wein- Spirituosenhandel, Vortragender am Wirtschaftsförderungsinstitut und Lehrer an der HTLW. Sein Faible für Bourbon & Co hat ihn dazu veranlasst, sich sein Wissen über amerikanischen Whiskey vor Ort anzueignen. Er hat die großen Brennereien in Kentucky und Tennessee (inkl. Prichards) besucht und weitere Craft Distilleries in 4 Bundesstaaten. Erhard Ruthner ist Leiter von Verkostungen und Mitglied von Kostjuries sowie ausgewiesener Kenner der österreichischen Brennereiszene.
Wieviel Whiskyboom gab oder gibt es wirklich? Was wie eine sehr einfältige Frage klingt ist, wenn man sich den Artikel auf Diving for Pearls durchliest – und vor allem die Grafiken dazu betrachtet – eine sehr berechtigte Frage. Denn: Der Boom hat im Grunde genommen vor allem bei den Preisen stattgefunden. Wie sehr der „Boom“ wertgetrieben war, zeigt zum Beispiel diese Grafik, die nur eine von vielen im ersten Teil dieses zweiteiligen Artikels ist:
Der Whiskyboom mengenmäßig (blau) und wertmäßig (rot und grün)
Auch werden Grafiken gezeigt, die den Bestand an älteren Whiskys in den Destillerien verdeutlichen – oder es wird auch ausführlich besprochen, wie sich der Export entwickelt hat. Conclusio des ersten Teils des Artikels: Der Boom ist eigentlich nur der Versuch auszutesten, wie viel wir bereit sind, für Whisky zu zahlen. Und dass wir ziemlich viel zahlen, zeigt uns dann der zweite Teil, über den wir Sie natürlich rechtzeitig informieren werden.
In der Augsburger Alllgemeinen haben wir einen Hinweis auf eine neue, im November 2015 in Betrieb gehende Destillerie in Bayern, genauer gesagt in Wehringen/Schwaben gefunden: Hans-Jürgen Filp wird dort im Gewerbegebiet eine eigene Brennerei eröffnen. Ganz ohne Erfahrung ist der Initiator dieses Projektes nicht: seit zwei Jahren brennt er auf fremden Anlagen seinen eigenen Whisky.
Das Konzept der Brennerei klingt interessant:
„Das Ganze soll als offenes Konzept angelegt werden: Besucher können die Brennräume für Veranstaltungen mit besonderem Flair mieten oder ein ganzes Wochenende ihren eigenen Whisky brennen können“, plant Filp. Auch der Singold-Brand, wie der Firmenname lautet, wird dort entstehen.
Noch was fürs Auge von uns: In der Brown Forman Cooperage in Louisville, Kentucky, wurde das Werden eines Jack Daniel’s Bourbon-Fasses gefilmt – drei kurzweilige und informative Minuten, die den ganzen Prozess sehr anschaulich machen und von Travis Robertson auch handwerklich top ausgeführt sind. Entweder gleich hier oder auf Vimeo zu sehen:
Leicht, fast schon filigran – so könnte man den Whisky aus der Destillerie Glen Grant in der Speyside beschreiben. Hat man eine herausragende Abfüllung erwischt, dann kann man sich an fein ziseliertem, sehr nuanciertem Geschmack erfreuen – ist man weniger glücklich bei der Auswahl, dann kann es auch schon mal flach und dünn erscheinen.
Serge Valentin hat heute einige dieser „Frühstückswhiskys“ verkostet – mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Hier gilt: Nicht immer ist der ältere Jahrgang zwangsläufig besser:
Glen Grant 12 yo (43%, OB, +/-1980): 65 Punkte
Glen Grant 10 yo (70° proof, OB, Moray Bonding, 1950s): 82 Punkte
Glen Grant 37 yo 1970/2007 (44%, Duncan Taylor, Rare Auld, cask #3496, 143 bottles): 88 Punkte
Glen Grant 22 yo 1992/2014 (57.8%, The Single Malts of Scotland, bourbon, cask #35936, 222 bottles): 88 Punkte
Glen Grant 40 yo 1972/2012 (51.6%, Maltbarn, sherry): 91 Punkte
Destillerie Glen Grant. Bildrechte bei Lars Pechmann.
Unser Gastautor Erhard Ruthner hat im Zuge seiner verschiedenen Whiskey-Reisen durch die USA nicht nur die großen Destillerien im Whiskey-Kernland besucht, sondern auch kleinere, nicht weniger interessante Brennereien abseits der ausgetretenen Pfade. Von so einem Besuch im „Wilden Westen“ der USA stammen die Eindrücke aus der High West Distillery in Park City, Utah:
Spätestens seit der Winterolympiade 2002 ist Park City nicht nur für eingefleischte Wintersportfans ein Begriff. Tatsächlich erinnert in dem beschaulichen Städtchen, das etwa 20 Minuten von der Metropole Salt Lake City in Utah gelegen ist, noch einiges an die Winterspiele. Unweit des historischen Kerns der Stadt trifft man etwas unvermittelt auf die High West Distillery & Saloon, die sich mitten in einer Wohnstraße über zwei Gebäude erstreckt. Im rechten Gebäudeteil befindet sich das Restaurant, das geschickt in eine ehemalige Kfz-Werkstatt eingebaut wurde. Hier wird nicht nur ein hervorragender Lunch angeboten, auch als Platz für ein rustikales Edeldinner eignet es sich bestens. Dabei sollte man zumindest am Wochenende jedenfalls eine Reservierung haben.
Gleich neben dem Ein- bzw. Ausgang findet sich der Shop der Brennerei, in dem neben den verschiedenen Whiskeysorten auch eine feine Auswahl an Bekleidung, oder sonstigen brauchbaren Dingen, Gläser, Barmatten, etc. angeboten werden. Die eigentliche Brennerei liegt im mittleren Gebäudeteil. Hier muss jeder vorbei, der in den linken Teil des Gebäudes will, wo sich der Saloon, also die Bar befindet, die abends zu einem vielbeschäftigten Platz wird. Doch zurück zur Brennerei.
Eine Pot Still mit niedrigem Helm und zwei daneben liegende Kolonnen sorgen dafür, dass der Spirit in Utah nicht ausgeht. Das Portfolio ist vielfältig und nicht alles wird wirklich hier gebrannt. Neben der Herstellung eigener Spirits hat bei High West auch das Blenden von Whiskey einen hohen Stellenwert. Zum einen, weil man noch über keinen eigenen Stock an altem Whiskey verfügen kann und zum anderen, da Geschmäcker erreicht werden sollen, die mitunter nach Zutaten verlangen, die nicht so einfach selbst gemacht werden können, wie etwa torfiger Scotch Whisky. Neben Whiskeysorten, die der traditionellen Vorstellung von American Whiskey entsprechen, verfolgt High West auch Produkte, die außer der Norm angesiedelt sein sollen. High West Silver ist so eine außergewöhnliche Abfüllung. Dieser weiße Whiskey besteht zu 85% aus Hafer, der Rest ist Gerstenmalz. Trotzdem er ungelagert ist, weist er doch sehr weiche Töne auf, Banane, Kokos und Brombeere finden sich in der Nase. Am Gaumen ist er weich mit nussigem Honiggefühl.
Das Flaggschiff von High West ist der Double Rye, für den zwei Straight Rye Whiskies geblendet werden. Ein 2 Jahre gereifter, von High West produzierter Rye (95% Roggen, 5%Gerstenmalz) und ein 16 Jähriger (53% Roggen, 37% Mais), der zugekauft wurde. Im Endergebnis haben wir einen sehr würzigen Rye im Glas, dessen hohe Komplexität Ansprüche an den Verkoster stellen. Reichhaltige Gewürze von Nelken und Zimt bis hin zu Minze, zusätzlich Schokolade, Lakritze und Vanille finden sich im Geruch und Geschmack. Nicht zu Unrecht der am meisten nachgefragte High West. Wieder etwas ungewöhnlicher ist die nächste Kombination, die im Tasting kredenzt wird. Son of Bourye (also Bourbon und Rye) ist als Blend ein Unikum. Nichts desto trotz hat diese Kombination aus 5 jährigem Bourbon (75% Mais, 20% Roggen, 5% Gerstenmalz) und 3 jährigem Rye (95% Roggen, 5%Gerstenmalz) ihre Reize. Diese Süße des Bourbons und die Würzigkeit des Rye liefern sich ein interessantes Wechselspiel, mal was anderes! Campfire, der Name ist Programm. Bisher hat sich noch niemand eine Kombination von torfigem Scotch, feinsüßem Bourbon und würzigem Rye zugetraut. High West geht auch hier ganz eigene Wege und hat es so geschafft etwas Bemerkenswertes zu kreieren. Die Nase ist unheimlich vielschichtig, der Rauch kommt zwar sofort in den Vordergrund, eine feine Süße, Vanille, Frucht, Fudge und auch florale Noten folgen dicht. Neben kalten Rauch eines Lagerfeuers finden sich Toffee, Honig und dunkle Beerenfrüchte am Gaumen, bevor der lange Abgang für ein wärmendes Gefühl sorgt. Spannend!
Neben den genau beschriebenen Abfüllungen gibt es noch weitere Versionen, wie dem Rendevouz Rye Whiskey – ein Blend aus 6 jährigem und 16 jährigem Rye und den Midwinter Nights Dream, der ein in Portweinfässern vollendeter Rendevouz Rye Whiskey ist.
Wenn man sich nach einem reichhaltigen Mahl aus der hervorragenden Western Style Cuisine Karte einmal in die untere Etage begeben muss, kommt man an dem Teil der Brennerei vorbei, wo die Arbeit stattfindet. Hier kann man beim Einmaischen und auch beim Blenden zuschauen und so ein Teil von High West werden. Zum Abschluss gönnt man sich dann noch einen innovativen Cocktail des Hauses, bei dem nicht unbedingt Whiskey im Spiel sein muss, wobei es ein Tombstone Punch (Rendevouz Rye, Goslings Rum, Allspice Dram, Ruby Port Carmenere Wine, Lime Juice, Simple Syrup und Angostura Bitters) es wirklich in sich hat!
Das Vorurteil, das der Mormonenstaat Utah eine negative Einstellung zu hochwertigem Alkohol hat, wird in der High West Distillery großartig entkräftet, dazu muss aber auch gesagt werden, dass es in Salt Lake City mehrere gute Craft Breweries und staatliche Liqueur Stores gibt, die keine Wünsche offen lassen. Auf jeden Fall ist die Gegend eine Besuch wertund sei es „nur“ auf dem Weg nach Westen.
Erhard Ruthner ist Diplomsommelier mit praktischem Hintergrund in der gehobenen Gastro und im Wein- Spirituosenhandel, Vortragender am Wirtschaftsförderungsinstitut und Lehrer an der HTLW. Sein Faible für Bourbon & Co hat ihn dazu veranlasst, sich sein Wissen über amerikanischen Whiskey vor Ort anzueignen. Er hat die großen Brennereien in Kentucky und Tennessee (inkl. Prichards) besucht und weitere Craft Distilleries in 4 Bundesstaaten. Erhard Ruthner ist Leiter von Verkostungen und Mitglied von Kostjuries sowie ausgewiesener Kenner der österreichischen Brennereiszene.
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