Im Blog von Arran wurde gestern dieses Bild von der Einbringung der Gerstenernte gepostet. 60 Tonnen Concerto-Gerste wurden von einem Bauern der Umgebung, mit dem die Destillerie einen Liefervertrag abgeschlossen hat, geerntet, mit einem Feuchtigkeitsgrad von 18%. An die sechs Wochen muss nun das Getreide trocknen, bis es einen Feuchtigkeitsgrad von 13% erreicht, dann wird es gemälzt und nach Lochranza zur Destillerie zurückgebracht.
Damit setzt nun auch die Destillerie Arran auf lokale Grundstoffe – ein Trend, der sich auch bei anderen kleineren Destillerien abzeichnet und ihnen damit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gegenüber Großproduktionen liefert. Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis wir diesen lokalen Whisky im Glas haben werden können – aber wir freuen uns darauf!
Neues aus dem Haus Compass Box: Als Hommage an ihren eigenen Blend „Eleuthera“, welcher 2004 in den Ruhestand durfte, gibt es ab dem 1. Oktober „The Lost Blend„. Dieser Blended Malt Scotch Whisky wurde von John Glaser aus Highland Single Malts von Clynelish und Allt-a-Bhainne sowie aus Islay Whisky aus der Destillerie Caol Ila kreiert. Abgefüllt mit 46 % Vol. – ohne Färbung und Kühlfilterung – konnten genau 12,018 Flaschen. Es ist also absehbar, dass „The Lost Blend“ zum Lost Blend wird. Als ungefährer Preis für Europa werden 100 € angegeben.
MargareteMarie hat auf Ihrem Blog whiskyundfrauen.auch für männer heute einen interessantem Artikel über den „Etikettenschwindel“ bei Bourbon veröffentlicht, der sich anhand der Problematik des Templeton Rye mit dem Thema beschäftigt. Im Kurzen zusammengefasst stellt sich die Situation so dar: Ein Gutteil der Rye-Whiskeys in Amerika kommt aus einer einzigen Produktionsanlage in Lawrenceburg, Indiana, und zwar von der Firma MPG. Hier ein Auszug aus dem Artikel:
Um ein drohendes Gerichtsverfahren abzuwenden, muss Templeton in Zukunft den tatsächlichen Herkunftsort ihres Destillats auf dem Etikett angeben. Im Ort Templeton, dem Sitz der gleichnamigen Firma, wird der Whiskey bisher nur geblendet, abgefüllt und verschickt. Wie Thespiritsbusiness jetzt mitteilte, plant man bei Templeton mittlerweile auch die Errichtung einer eigenen Destillerie. 2020 soll dann tatsächlich ein Whiskey aus Templeton erscheinen.
Auch der Bulleit Rye wird (noch) bei MPG produziert (der Bourbon bei Four Roses) – wie uns Tom Bulleit bei unserem Gespräch im letzten Dezember freizügig erzählte.
In Amerika (und nicht nur dort) gehen die Wogen darüber hoch, denn viele kleine Destillerien, die Craft-Distilleries genannt werden wollen, lassen fremd produzieren, so zum Beispiel auch Angel’s Envy Rye, George Dickel Rye, Redemption Bourbon/Rye und Whistle Pig Rye.
Abgesehen von der tatsächlichen Verschleierung des Herkunftsortes ist die Sache aber nicht ganz so zu sehen, als würde dieser „Etikettenschwindel“ beim Scotch betrieben (wo man, nebenbei, sagen könnte, dass Ähnliches in anderer Weise stattfindet – nämlich dann, wenn es darum geht, WO der Whisky einer Destillerie zur Reifung gelagert wird). Amerikanische Bourbons und Rye Whiskeys unterscheiden sich nämlich durch die sogenannte Mash Bill, also dem Rezept, nach dem der Whiskey erzeugt wird. Und diese hat in der Tat wesentlich mehr Einfluss als der Produktionsort. MPG ist ein hochwertiger Erzeuger von Rye, der sich strikt an die ihm übergebenen Mash Bills hält. Sauber ist die Angelegenheit natürlich nicht, und es zeigt sich, dass Unehrlichkeit in der vernetzten Gesellschaft nach hinten los geht.
Mehr dazu im wirklich interessanten Artikel bei Margaretemarie.
Laut einem Bericht von The Press and Journal sind David Beckham und Guy Ritchie mitsamt einer Produktionscrew in den Highlands eingetroffen um dort einen TV-Spot für Haig Club zu drehen. Das Set für das Shooting befindet sich in Wester Ross. Wer Bilder von den Dreharbeiten sehen will: Wir haben ein Link zu The Daily Mail gefunden, wo man einige Aufnahmen sieht.
Wir sind schon gespannt auf das Ergebnis, die Verkostung des Haig Club durch Serge Valentin finden Sie hier…
Eine Menge Geld hat Diageo Global Travel für Johnnie Walker in die Hand genommen, um die Produkte in den wichtigsten neuen Märkten im Duty Free ansprechend präsentieren zu können. Zwei sogenannte „Johnnie Walker Houses“ wurden diese Woche in Mumbai, Indien, und Taipeh, Taiwan eröffnet. Sie folgen jenen in Peking, Shanghai und Seoul (und zeigen damit deutlich, wo Diageo die Wachstumsmärkte für seine Produkte sieht).
Auch einen eigenen Whisky (oder zumindest eine eigene Aufmachung) hat man für das House in Mumbai kreiert: die JOHNNIE WALKER HOUSE™ ART COLLECTION – Mumbai Edition wird es exklusiv dort geben. Hier ein Blick in den Store in Mumbai:
Heute beim Whiskyherbst in Berlin ist die vierte Abfüllung der The Lost Distillery Company vorgestellt worden: Jericho. So wie die anderen Blends der Firma ist sie einem Whisky aus einer Lost Distillery nachempfunden, diesmal also der Distillery Jericho, auch unter dem Namen Benachie bekannt. Sie wurde 1822 gebaut und 1915 geschlossen.
Eine neue Abfüllung für die Hazelburn Core Range aus der Campbeltown-Destillerie Springbank ist heute vorgestellt worden: Der Hazelburn 10yo wird ab sofort den 12jährigen Hazelburn ergänzen. Abgefüllt mit 46%, ist er aus 100% Bourbon Casks gemacht. Hier die offiziellen Tasting Notes dazu:
Nase: gekochte Birnen und Bratäpfel, danach Honigwaben und Noten von Fudge.
Gaumen: Reich an Vanille und Honignoten. Danach Lakritze mit erfrischender Zitronenzeste.
Ziemlich tief fliegen die Messer momentan bei der Balcones Distillery in Texas: Chip Tate, der Master Distiller, wurde mit einer einstweiligen Verfügung dazu gezwungen, sich vom Gelände der Destillerie fernzuhalten. Angeblich soll er Morddrohungen gegen CEO Greg Allen nach einem Gespräch mit ihm ausgesprochen haben („I should have put two in his chest“ – ich hätte ihm zwei Kugeln verpassen sollen), der ihn von seiner Position entfernen will. Weiters schreibt man Chip das Zitat zu, dass Balcones ja voller brennbarer Materialien sei und daher ein Feuer leicht ausbrechen könne.
Abfüllungen aus der Balcones-Distillery
Es geht im Grunde um einen Richtungsstreit über die Zukunft der Destillerie. Pikant dabei ist, dass Balcones in großem Maße Chip Tate ist, und Tate nicht „nur“ ein Master Distiller, sondern eine Ikone im Business. Er baut seine eigenen Stills, entwickelt eigene Mash Bills und gilt als Master Mind im Whiskeybusiness.
Wie dieser Streit, der sicherlich auch der Reputation dieser Destillerie schadet, weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Wir werden natürlich weiter berichten.
Die ganzen Details dazu und weiterführende Links findet man auf The Coopered Tot.
Chip Tate – Balcones Distillery (Bildrechte bei der Balcones Distillery)
Fast ein Dutzend japanische Whiskys hat Serge Valentin heute in seiner Verkostung – quer durch die Destillerien dort, quer durch die Stilrichtungen. Hier gleich die Kandidaten und ihre Bewertungen:
Hibiki 12 yo (43%, OB, blend, Suntory, Japan, +/-2012): 78 Punkte
Yoichi 10 yo (45%, OB, Nikka, Japan, +/-2012): 81 Punkte
Yoichi 1990/2011 (50%, OB, Nikka, Japan): 85 Punkte
Taketsuru 21 yo (43%, OB, Nikka, blended malt, Japan, +/- 2013): 87 Punkte
Nikka ‚From the Barrel‘ (51.4%, OB, blend, Japan, +/-2013): 86 Punkte
Nikka ‚From the Barrel‘ (51.4%, OB, blend, Japan, +/-2009): 86 Punkte
Direkt von Kilchoman, direkt aus der Destillerie: Ein Foto vom Bottling und Etikettieren des Kilchoman Port Cask Matured. Ab Freitag im Webshop bestellbar, und bereits mit Speditionen unterwegs zu den Händlern. Wor freuen uns drauf!
Sein Glas füllt Ralfy heute mit dem Evan Williams Single Barrel Bourbon aus seiner letzten Review. Denn heute geht es nur indirekt um Whisky und eine ganz spezielle Abfüllung. Zwar stehen zwei Flaschen der Referendum-Abfüllung der The Good Spirits Co. neben ihm auf dem Fass, doch bleiben sie ungeöffnet (und werden es auch in Zukunft bleiben). Ralfy präsentiert uns in seinem heutigen Video seine Gedanken zum Unabhängigkeits-Referendum am 19. September, das für und wider, und zu Schluss auch seine Position. Als gebürtiger Schotte, der auf der Isle of Man lebt, darf er nicht nicht mitabstimmen. Doch dürfte er, würde er mit Yes stimmen. Und den Grund fasst er mit einer einzigen Frage zusammen: Nennt mir ein Land, welches Ölvorkommen entdeckte und danach ärmer wurde.
Beam Suntory Deutschland hat uns einePressemitteilung zum Jim Beam Signature Craft geschickt, in der über eine Auszeichnung für den Whisky berichtet wird und das neue Design samt neuem Korkverschluss vorgestellt wird. Wir bringen sie auszugsweise:
Zwölf Jahre Lagerung überzeugen die Fachwelt und die Konsumenten. Jim Beam Signature Craft 12 Years, einer der am längsten gelagerten Bourbon Whiskeys überhaupt, hat gerade Gold beim Internationalen Spirituosen Wettbewerb 2014 gewonnen und holt damit eine weitere Auszeichnung im Premiumsegment nach
Kentucky. Ab September präsentiert sich der Premium Bourbon Whiskey außerdem in leicht abgewandelter neuer Aufmachung und mit Korkverschluss.
Aussehen und Geschmack überzeugen
Mit der goldenen Medaille um den Flaschenhals beendete der Jim Beam Signature Craft 12 Years den Internationalen Spirituosen Wettbewerb (ISW) ganz oben auf dem Siegertreppchen. Die Jury aus renommierten Experten hob in der Kategorie „Balance Aroma/Alkohol/Holz“ vor allem die tiefen, würzigen Vanille- und Eichenaromen des besonders lange gelagerten Bourbons hervor. Ebenfalls lobten die Fachleute das bestechende Aussehen der Spirituose und vergaben neun von zehn Punkten für seine Klarheit und Farbausprägung. Mit der Goldauszeichnung gehört der Signature Craft zu einer erlesenen Gruppe von Premiumspirituosen, die sich klar aus dem Wettbewerbsfeld mit gesamt 724 anderen Hochprozentern hervorhebt. Sabine Milewski, Marketing Director Germany & Austria, kommentiert:
“Wir freuen uns sehr über die Anerkennung, die dem Jim Beam Signature Craft 12 Years von renommierten Fachleuten entgegen gebracht wird. So wird seine Premiumqualität immer wieder aufs Neue bestätigt.“
Ein Bourbon mit Auszeichnung – zum wiederholten Mal
Die fachkundigen Preisrichter des ISW sind längst nicht die erste Jury, die der Premium Bourbon Whiskey mit seinem vollmundigen Geschmack und seiner hohen Komplexität begeistern konnte. Auch bei anderen einschlägigen und international angesehenen Wettbewerben in diesem Jahr verdiente der Jim Beam Signature Craft 12 Years bereits Edelmetall. Gold wurde dem Premium Bourbon Whiskey 2014 auf der San Francisco World Spirits Competition, der International Spirits Challenge, der LA International Spirits Competition sowie vom Beverage Tasting Institute verliehen. Darüber hinaus erreichte der Jim Beam Signature Craft bei der Ultimate Spirits Challenge 2014 als Finalist einen Punktestand von 94/100 mit der Wertung „Excellent, Highly recommended“ und erhielt bei den diesjährigen SIP Awards – einer Veranstaltung mit der Philosophie „Verbraucher als Preisrichter“ – sogar einen Platin-Award.
Premium auf den ersten Blick
Die preisträchtige Spirituose besticht durch ihren besonderen optischen Auftritt. Jim Beams Premium Bourbon Whiskey hebt sich schon durch die Form seiner Flasche von anderen Wettbewerbern im Premiumsegment ab. Ab September erhält die charakteristische Flasche zusätzlich einen neuen Korken und ein verändertes
Etikett, um die Besonderheiten des Produktes noch stärker hervorzuheben.
Bei Serge Valentin geht es heute in der Verkostung wieder einmal um Lost Distilleries, 2x Littlemill und 1x Rosebank aus den Lowlands. Littlemill zählt mit Caperdonich und Imperial zum letzten noch leistbaren Trio unter den Lost-Abfüllungen, ist von der Qualität her aber die als am Unbeständigsten wahrgenommene Destillerie. Rosebank beginnt mittlerweile in sehr unangenehme Preisregionen aufzusteigen, aber sie wird qualitativ höher eingeschätzt. Und wie um die gängige Lehrmeinung Lügen zu strafen, sind die Samples bei Serge genau andersrum in der Bewertung 🙂
Littlemill 23 yo 1990/2014 (51.2%, Whisky-Fässle, hogshead): 91 Punkte
Littlemill 25 yo 1988/2014 (51.9%, Archives, bourbon hogshead, cask #12, 134 bottles): 88 Punkte
Rosebank 6 yo 1992/1999 (59.9%, Cooper’s Choice): 84 Punkte
Die letzten Reste von Littlemill vor der Verbauung. Foto von Potstill.org
Der torfigste Ardbeg ist wieder da: Am 12. September wird der Supernova 2014 veröffentlicht, und zwar exklusiv für Committee-Mitglieder, die den Supernova in den Embassies abholen oder online bestellen können. Leider nicht überall, wie man hört, so sollen zum Beispiel Österreich und Belgien bei der Zuteilung leer ausgegangen sein.
Die ganze Hintergrundgeschichte zum Supernova können Sie der offiziellen Presseaussendung entnehmen – wir wollen den Whisky jetzt einmal vom ganzen Talmiglanz des Marketing befreien und ihn möglichst wertfrei verkosten. Wie schmeckt er? Wird er denTorf-Fans unter den Arbeg-Freunden gefallen, die ja mit den letzten Editionen zu den Ardbeg Days immer wieder etwas (zu sehr?) von der süßeren Seite angefixt wurden? Ist der Supernova die torfige Urgewalt, die er in den ersten Versionen war, obschon er etwas weniger Alkohol hat und daher eigentlich weniger Wumms haben müsste?
Wir haben von Ardbeg ein Sample zugeschickt bekommen – und Silvia Behrens und Bernhard Rems haben es für Whiskyexperts verkostet.
Unser Sample vor dem Öffnen
Ardbeg Supernova 2014 55%
Nase: Von Anbeginn an macht der Supernova klar: Ich bin Torf. Und zwar satt. Hier ist Ruß, hier ist kalte Asche, hier kommt die Krankenschwester und lässt Dich am Medizinkästchen schnüffeln. Interessant ist, dass der Alkohol dabei kaum eine Rolle in der Nase spielt – es fehlt die Schärfe, und das ist mehr als gut so. Dafür sind die Aromen sehr dicht, sehr opulent. Man findet Salz, nasses Heu, Schmiere und sehr viel Zitrone. Silvia, die ein Faible für stark torfige Whiskys hat, hat ein beseeltes Glühen in den Augen. Tatsächlich ist das eine lusterzeugende komprimierte, aber dennoch feine Nase, und man beginnt sich vorzustellen, wie der Supernova am Gaumen sein könnte. Ein Gedanke: so, als würde man die Zunge an eine Batterie halten; und man freut sich drauf.
Gaumen: Aber es beginnt völlig anders, nämlich im Antrunk weich, fast wässrig. Man will sich schon fragen, was das soll, dann plötzlich fluten Zitrone und Limette an, in denen eine Rauchbombe explodiert. Imposant, wie er sich im Mund breitmacht, mit einer neu gefundenen Öligkeit. Salz, Noten von angekohlter Makrele, dann tatsächlich ein Hauch von Batteriegeschmack, Grünspan. Ein wenig pfeffrig ist der Supernova, aber vor allem wieder dieser Ascheton, als hätte man über Nacht Kette geraucht. Leichte Süße hat man auch dabei, eine wunderschöne, dezente Komplementärnote. Etwas prosaisch könnte man das auch einfach mit „komplex“ umschreiben, aber da ginge darin die sukzessive Vielschichtigkeit verloren, die man am Gaumen spürt.
Finish: Nach dem trinkst Du keinen mehr. Punkt. Auch kein zweites Glas von ihm, zumindest nicht an diesem Abend. Dazu ist er zu dominant. Extrem lang bleibt der Supernova bei Dir, mit Rauch, mit Teer, mit etwas Säure. Er trocknet nicht ab, sondern klingt später angenehm und ohne Bitterkeit aus.
Alles in allem: Beim Supernova 2014 verzeiht man Ardbeg das ganze Werbegetöse, den schon ein wenig ins Belästigende gehende Hype – denn dies ist einfach ein excellenter Whisky, ganz typisch für das, was man an Ardbeg liebt und schätzt, vielleicht mit einem leichten Mangel an Tiefgang, der aber in diesem Fall nicht ins Gewicht fällt. Er ist tatsächlich das Torfmonster, das man sich seinem durch den Namenerworbenen Ruf erwartet, und er ist es aber nicht in einer brachialen Art und Weise, wie es zum Beispiel der Octomore ist, sondern „heavy and posh“, also stark und elegant in einem. SO muss Ardbeg.
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