Kleiner Reminder für alle Freunde der Farmhouse Distillery Kilchoman: Der Kilchoman Loch Gorm ist ab heute am Markt. Der Whisky, der über fünf Jahre in Oloroso sherry butts reifte und danach in Oloroso sherry hogsheads sechs Wochen gefinisht wurde, sollte ab sofort im gut sortierten Fachhandel erhältlich sein. Bestellen kann man ihn natürlich auch dirket bei Kilchoman im Shop.
Ab heute erhältlich: Kilchoman Loch Gorm
Caperdonich’s Wiederauferstehung bei The Belgian Owl
Die Destillerie Caperdonich wurde im Jahr 2010 zur Lost Destillery. Der neue Besitzer riss Mash Tun und Wash Backs ab, die Stills wurden demontiert. In Belgien werden sie jetzt zu neuem Leben erweckt.
Caperdonich wurde 1898 durch James Grant als Glen Grant No. 2 gegenüber von Glen Grant in Rothes gegründet. Die beiden Destillerien waren bis zur ersten Schließung von Caperdonich 1902 durch eine Pipeline verbunden. Erst 1965 wurde die Brennerei renoviert und unter dem Namen Caperdonich wiedereröffnet. 1967 wurde sie um zwei Brennblasen auf vier erweitert. 1977 ging sie an Seagram und 2001 zu Pernod Ricard, die sie im August 2002 stilllegten und Teile des Geländes verkauften. Die berühmten Kupferschmiede aus Rothes, Forsyths, wurde neuer Besitzer. Sie benötigte mehr Platz für ihre Produktion.
Ein Paar der vier Caperdonich Brennblasen fanden jetzt in der belgischen Owl Distillery in der Nähe von Lüttich in Wallonien, Belgien ein neues Zuhause. Sie wurden komplett renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht.
Die belgische Mikro Brennerei veröffentlicht im Jahr 2007 ihren ersten Owl Whisky. „Die Nachfrage ist seither überwältigend. Sie war viel höher als unsere Produktionskapazität von 20.000 Flaschen pro Jahr.“ beschreibt Master Distiller Étienne Bouillon die Situation. Die beiden alten Swiss Alambic Pot Stills aus dem Jahr 1890 konnten die stetig steigende Nachfrage nicht erfüllen. Ihre geringe Größe und ihr Alter machten eine Produktionerhöhung unmöglich. Deshalb wurde über eine Renovierung nachgedacht, gleichzeitig hielt man auch Ausschau nach alten gebrauchten Pot Stills. Jim McEwan von der Bruichladdich Distillery gab ihnen dann den entscheidenden Hinweis.
Die Produktion wird im Mai beginnen. Neue Mash Tun und Washbacks aus Edelstahl wurden von den Männern von Forsyths installiert. Das Wasser kommt aus einem Bohrloch 40m unterhalb der Brennerei. Für das ungetorfte Malz wird ausschließlich Sommergerste von den eigenen Feldern verwendet. Die Fässer kommen von der Heaven Hill Distillery in Kentucky, der erste Whisky wird im Jahr 2016 verfügbar sein.
Das Geschäft mit dem Caperdonich-belgischen Owl hat begonnen. „Wir bieten die ersten 200 Fässer der Private Angel Range den Whisky-Enthusiasten auf der ganzen Welt an“, erzählt Étienne Boullion, „und sie können ab sofort bestellt werden.“ Die Preise sind auf Anfrage erhältlich.
Wir sind gespannt, wieviel vom fruchtigen Charakter des Caperdonich im neuen Belgian Owl zu finden sein wird.
Serge verkostet Teaninich
Den von Diageo angekündigten Ausbau von Teaninich und Bau einer neuen größeren Destillerie in direkter Nachbarschaft nimmt Serge Valentin heute zum Anlass, sich den Whiskys dieser Highlands-Destillerie zu widmen. Die vier unabhängige Abfüllungen wurden einer Punktwertung im mittleren 80er Bereich bedacht:
- Teaninich 28 yo 1983/2012 (49.1%, Duncan Taylor, Dimensions, cask #6719, 274 bottles) 83 Punkte
- Teaninich 1982/2011 ‚Winter Spice‘ (44.4%, Wemyss Malts, hogshead, 201 bottles) 85 Punkte
- Teaninich 1982/2011 (50.5%, Liquid Sun, bourbon hogshead, 114 bottles) 85 Punkte
- Teaninich 36 yo 1971/2007 (50%, Douglas Laing, Old Malt Cask, cask ref #3914, 122 bottles) 86 Punkte
Messebericht: Austrian Whisky & Spirits Festival

Am 5. April 2013 fand in Linz an der Donau das Austrian Whisky and Spirit Festival statt. Als Verantstaltungsort wurde das Arcotel Nike gleich neben dem Brucknerhaus und dem Lentos gewählt, ein architektonisch nicht gerade überwältigender Turmbau, der aber – was An- und Abreise betrifft, strategisch sehr günstig gelegen ist. Auch die Innenräume waren für die Messe gut geeignet, das Geschehen verteilte sich über zwei Stockwerke und die Räume für die Masterclasses waren in ansprechender Größe ausgelegt.

Die Messe im Überblick
Zur Messe kamen an die 25 internationale und nationale Aussteller, darunter Produzenten, unabhängige Abfüller, Whiskyshops und Spezialitätengeschäfte, die sich über beide Stockwerke gut verteilten. Die Pforten öffneten sich um 13 Uhr, der Andrang war von Beginn an durchaus beachtlich. Ebenfalls ab 13 Uhr konnte man die Masterclasses buchen – viele davon waren sehr rasch ausverkauft und die Schlangen vor dem Ticketverkauf teilweise beängstigend lang. Meine Freundin und ich entschieden uns, drei der Masterclasses zu buchen: Die Präsentation der Single Cask Collection, da wir die neuen Abfüllungen kennenlernen wollten; die Masterclass von The Whisky Chamber mit Thomas Ide, da wir diesen unabhängigen Abfüller noch nicht kannten, und natürlich die Spezialitätenverkostung mit Peter Krause.

Eindrücke von den Ausstellern
Bei unserer Tour durch die Aussteller haben wir einige persönliche Highlights entdeckt, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Zunächst war da der Stand von Peter Krause, auf dem man – wie natürlich auch bei allen anderen Ständen – mit den Messejetons einige ausgesuchte Köstlichkeiten verkosten konnte, so zum Beispiel einen Lochside 1981 von Blackadder aus der Raw Cask Serie (US-Import), 55,8%, Fass 618, abgefüllt 2007. 26 yo, 218 Flaschen, der unglaublich intensiv nach Cassis schmeckte, so intensiv, wie ich es noch bei keinem Whisky erleben konnte.
Ebenfalls sehr interessant war der Stand von Cadenhead’s, die erst vor kurzem eine Niederlassung in Salzburg eröffnet haben. Sie brachten ihre neuen Abfüllungen mit, darunter auch einen sehr guten 19jährigen Caperdonich, der ganz typisch für diese Lost Distillery war.
Ein ganzes Regal voller Köstlichkeiten präsentierte Grand Whisky, ein sehr schöner und gut bestückter Linzer Whiskyshop (mit einer Niederlassung in Wien). Highlights zum Verkosten waren dort sicher die neue Adelphi-Abfüllung eines 47jährigen Lochside aus dem Jahr 1965 und der köstliche Port Ellen Pe5.
Aus Schottland war Martin Armstrong, Sohn von Raymond Armstrong, Besitzers von Bladnoch, mit einem eigenen Stand vertreten. Er ist Whisky-Broker und macht auch einige eigene Abfüllungen. Interessantester Tropfen dort für mich war ein 23jähriger Bunnahabhain, der gehaltvoll und nussig daherkam und durchaus mit den guten Abfüllungen von A.D. Rattray mithalten kann. Martin’s Abfüllungen kann man in Österreich nicht kaufen, aber über seine Website bestellen (übrigens auch komplette Fässer). Leider sind die Versandkosten aus Schottland nicht unerheblich, sodass man besser mehr als eine Flasche bestellt.
Im Erdgeschoß fand sich Cárn Mór mit den neuen und einigen älteren Abfüllungen. Cárn Mór macht nun auch einen interessanten Blend aus Fässern von Aultmore, Mortlach, Tomatin und Ben Nevis – er nennt sich Old Perth und ist für einen Blend erstaunlich gut.
Weinturm präsentierte einen guten Querschnitt durch die Abfüllungen von Douglas Laing. Auch dort war das Hauptgesprächsthema natürlich die Trennung der beiden Laing-Brüder. Ich hätte dort gerne einige der Old Malt Cask Abfüllungen verkostet, aber auch dem enthusiastischsten Whiskyliebhaber sind physiologische Grenzen gesetzt.
25 Aussteller sind zu viele, um sich mit jedem Stand ausführlich beschäftigen zu können. So mag uns manches Highlight entgangen sein. Einige Whiskys konnte man natürlich auch in den Masterclasses kennenlernen (zwischen fünf und sechs Abfüllungen wurden in jeder, die wir besuchten, verkostet). Um das alles halbwegs unbeschadet überstehen zu können, stärkten wir uns zwischendurch mit Gulaschsuppe und Wurstemmeln. Ebenso wichtig war es, unserem Gaumen und der Leber immer wieder ausreichend Wasser zu geben – dass dieses ausreichend vorhanden war, dafür hatten die Organisatoren dankenswerter Weise gesorgt.
Masterclasses
Die erste Masterclass war jene der Single Cask Collection, dem einzigen unabhängigen Abfüller aus Österreich. In der Masterclass wurden sechs der Abfüllungen vorgestellt. Highlights für mich waren ein Bladnoch aus dem Jahr 1990, der neue 21jährige Littlemill und ein wunderbarer 24jähriger Invergordon. Etwas enttäuschend fand ich den 1996er BenRiach, der für mich den Charakter dieser Destillerie nicht wirklich vermitteln konnte. Den Tobermory und den Glentauchers (beide 17 Jahre alt) hingegen habe ich genossen. Schön, auch einiges über die Philosophie der Abfüllungen zu erfahren. Man bemüht sich bei diesem Abfüller, Fässer auch durch Umfüllen oder ein Finish weiter zu veredeln und damit ein wenig Einfluss auf das Endprodukt zu haben (ganz im Gegensatz zur ebenfalls bei SCC im Shop erhältlichen Golden Cask Serie, bei der der Whisky genauso aus dem Fass kommt, wie er abgefüllt wurde.

Die zweite Masterclass, die wir besuchten, war jene von Thomas Ide aus Deutschland, der seine aktuellen Abfüllungen unter dem Label „The Whisky Chamber“ vorstellte. Dabei waren ein 20jähriger Glen Grant 1992, mit 53.3% aus dem ex Bourbon Barrel, sehr sanft und fruchtig, ein ebenfalls süßer Aultmore 1992 sowie ein blumiger Strathmill 1990. Der Bunnahabhain 1990 aus dem Ex-Sherry-Cask war guter Durchschnitt, jedoch nicht aufregend. Große Schwierigkeiten hatte ich mit dem Springbank 1998 aus dem Sherry-Fass, der mit 53.5% abgefüllt war. Für mich hatte er hinten nach einen Schwefelhammer (und ich bin in dieser Hinsicht nicht sehr empfindlich), der den sonst guten Eindruck in der Nase und am Gaumen zunichtemachte. Die letzte Abfüllung der Masterclass nannte sich „nuair an diabhail“ (fordere den Teufel heraus) und stammt aus der einzigen Islay-Destillerie, die bei unabhängigen Abfüllungen nicht namentlich genannt werden darf. Dieser wiederum war ausgezeichnet: rauchig, speckig, am Gaumen zusätzlich süß und salzig, im Nachklang wiederum mit Süße und trocken werdend – also ein sehr typischer und guter Vertreter dieser Destillerie.
Zu guter Letzt nahmen wir noch an der Spezialitätenverkostung mit Malt Maniac Peter Krause (slowdrink.de) aus Regensburg teil. Und was er den Teilnehmern bot, hatte es in sich – nicht nur in Bezug auf die Whiskys. Es war keine Frontalvorstellung, sondern ein genüssliches Miteinander mit viel Austausch und Wissensvermittlung in beide Richtungen. Hier die Beschreibungen aus der Ankündigung der Verkostung, da sie die Charakter der verkosteten Drams sehr gut beschreiben:

1) Warm-up: Thompson’s 30 years old Fine Bordeaux Single Distillery 40%. Ein 33-jähriger Brandy, der Cognacs des zehnfachen Preises das Fürchten lehrt – dies sind die letzten Flaschen dieser gesamten Spirituosenkategorie (es gibt keinen Bordeaux Brandy dieses Alters mehr auf der Welt!) – absoluter Hammer.
2) Bruichladdich 15 years old Samaroli’s Collection 1965 and before (Mayflower 1980 Krug), 1000 Wedgewood jugs, 75cl, 43% Der Whisky in diesem schönen Dekanter wurde stets richtig hoch bewertet (Serge Valentin: 93 Punkte) und ist sehr ungewöhnlich: Der jüngste Bestandteil ist von 1965, jedoch sind hier wesentlich ältere Laddies mit abgefüllt worden! Daher weist dieser eher dunkle Dram auch einen dezenten Torfrauchgehalt auf, wie es bei Bruichladdich in den späten 1950ern und frühen 1960ern noch üblich war. Dazu kommen old-school-Sherry- Noten, Balsamico, Kaffee- und Nussaromen, Armagnac-Rancio, Schokolade und dunkle Fruchtmarmeladen. Ein echt abgefahrenes Teil und auch eine Mega-Rarität!
3) Auchentoshan 23 years old OB 22.10.1979, Sherry Butt 4560, 54,1% Einer dieser legendären Sherry-Malts aus den 1970ies mit Beeren, Demerara-Zucker, Nüssen und Zitrusfrüchten, dazu ein Touch Vanille, Tonkabohne, Muskatnuss und Marzipan gepaart mit alten Aromen vergessener Sherry-Fässer in perfekter Harmonie. Ein großer Auchie!
4) Tomatin 32 years old Old & Rare Platinum Selection Dec. 1975 – May 2008, Bourbon Cask, 3212 btl., 55,7% Mitt-1970er Malts aus dieser Brennerei sind inzwischen völlig vergriffen und selten noch unter 350.- Euro zu bekommen. Dieser späte 1975er steht seinen 1976er Kollegen in nichts nach und zeigt eine enorme Fruchtigkeit, die nur ganz wenige Whiskys aufweisen. So etwas darf man nicht verpassen. Mein Geheimtipp auf den Sieg.
5) Tamifroyg CV (1960 and later – 2007) for Regensburger Whisky Club (A Liquid Vaccine against Bird Flu), 26 btl., Port Bloodtub and Cedar Wood Finish, 50cl, 49% Dies ist für mich die gelungenste weil eleganteste Abfüllung unseres Clubs, eine meiner letzten Flaschen davon. Diese zweite Clubabfüllung enthält sogar einige Laphroaigs aus den 1960ern, aber der jüngste Bestandteil ist fünfzehn Jahre alt. Unser Port Charlotte hatte vielleicht mehr Kraft, aber dieser Laphroaig verzaubert durch Subtilität und Frucht, er wurde auch von drei Maniacs mit 90 Punkten bewertet. Ein ganz eigenständiger Islay Malt mit weichem Torf.

Bei keiner dieser Kostproben hat Peter übertrieben. Der Bordeaux-Brandy war ein exzellenter Gaumenöffner, eine kleine Horizonterweiterung für Menschen, die hauptsächlich Whisky trinken. Einen Bruichladdich jener Qualität, wie sie die zweite Kostprobe bot, trinkt man sehr, sehr selten (kein Vergleich zu den neueren Abfüllungen – und die sind ja teilweise schon sehr gut). Der Auchentoshan und der Tomatin waren Fruchtbomben allererster Güte und zeigten, was jene Whiskyfreunde, die alte Malts kennen, an den neueren Abfüllungen manchmal schmerzlich vermissen. Und der Tamifroyg: Höchst komplex und in jeder Stufe des Genießens eine andere Erfahrung. Schade, dass es all diese Whiskys nicht in Massen gibt.
Alles in allem war die AWSF eine angenehme und wiederholenswerte Erfahrung: Gut organisiert, interessant und ein Begegnungsort mit alten und neuen Freunden. Nächstes Jahr denkt man daran, die Veranstaltung über 2 Tage laufen zu lassen; angepeilt sind der 25. und 26. April 2014. Wenn irgendwie möglich, werde ich sicher wieder dabei sein.
Messebeute
Natürlich verlässt man eine Messe nicht ohne Beute. Nach den Masterclasses und den Verkostungen an den Messeständen hatten sich für mich insgesamt fünf Must Haves herauskristallisiert, die ich von der Messe mitgenommen habe:
Littlemill 21yo, 55.6%, Single Cask Collection, Fass #20, 318 Flaschen: Als Lost Distillery sowieso sammelnswert – dieser aber ganz besonders. Ein cremiger, runder und für seine Stärke wunderbar trinkbarer Littlemill, der durch seinen weichen Charakter besticht.
Invergordon 24yo, 56.5%, Single Cask Collection, Fass #18589, 188 Flaschen: Ich habe ein gewisses Faible für Single Grain Whiskys, und Invergordon zählt in diesem Zusammenhang zu meinen Lieblinsgdestillerien. Dieser ist der jüngste Invergordon in meiner Sammlung, und seine Grain-Süße ist noch nicht so ausgeprägt, sodass man ihn fast für einen Single Malt halten könnte. Auch er ist rund, weich und angenehm trinkbar.
Auchroisk 30yo, 54.7%, Originalabfüllung, 2976 Flaschen: Ich konnte diesen Whisky bereits Ende des letzten Jahres verkosten und habe mich schon damals in seine Komplexität und seinen breiten Charakter verliebt. Der Preis hat mich aber immer abgeschreckt. Diesmal, im Messeshop, gab es ein unwiderstehliches Angebot, also musste ich zuschlagenJ. Meiner Meinung nach ein ganz großer Auchroisk.
Lochside 1965, 54.6%, Adelphi, Fass #6779, 552 Flaschen: Eine Lost Distillery plus 47 Jahre im Fass gereift plus höchste Glücksgefühle bei der Verkostung – ein unwiderstehlich komplexer, reifer und harmonischer Whisky, der ganz deutlich die Signatur der Whiskys aus den „guten alten Zeiten“ trägt. Auf das Öffnen dieser Flasche freue ich mich ganz besonders.
Port Ellen Pe5, 57.9%, 0.5l, Speciality Drinks Ltd: Ein Port Ellen mit überraschenden Kanten, torfig, ein wenig speckig und charaktervoll. Auch hier hat mich der Verkostungsschluck, den ich auf der Messe machen konnte, überzeugt. Port Ellen ist ohnehin nur mehr schwer zu bekommen, und wenn, dann zu irrwitzigen Preisen. Der Pe5 ist da eine Ausnahme, für Port Ellen sehr preiswert und dennoch von hoher Qualität.
Ralfy’s Videoverkostung: Imperial 19yo von Duncan Taylor
Ralfy nimmt sich in seiner Video Review #354 einer oft übersehenen Destillerie an: Imperial. Imperial wurde 1998 geschlossen und ist seitdem, auch unter dem neuen Besitzer Pernod Ricard, eingemottet. Die Chancen, dass Imperial wieder eröffnet wird, sind durch zwei Umstände eher gering: Der Charakter der Abfüllungen der Destillerie ist eher getreidig als malzig, sodass sie in Blends wenig Sinn machen, und sie ist für einen privaten Investore zu groß und läuft zu ineffizient, als dass sich ein Investment wirklich lohnen würde.
Nichtsdestotrotz sind die Abfüllungen aus Imperial nicht zu verachten, wie die 90 Punkte zeigen, die Ralfy der 19jährigen Duncan Taylor Abfüllung gibt. Imperial-Abfüllungen sind momentan, wenn man sie findet, relativ günstig zu haben – wer also etwas davon bei seinem Händler entdeckt, der sollte sich diese Erfahrung nicht entgehen lassen…
Whisky im Bild: Die Connemara
Passend zu unserem letzten Beitrag, der sich mit irischen Whiskeys beschäftigt hat, gibt es diesmal ein Bild einer wunderschönen irischen Landschaft, der Connemara. Die Connemara ist eine Region im Westen Irlands in der Grafschaft Galway im Westen der Provinz Connacht. Sie besteht aus Torfmooren und hügeligen Bergen mit ca.700 Metern Höhe, die aber, da man sich fast auf Meereshöhe befindet, wesentlich imposanter wirken. Dieses Bild entstand im letzten Oktober auf der N59 auf dem Weg nach Clifden, mit einem Blick auf einen der Twelve Bens, wie die Berge im Norden genannt werden.
Irish Whiskey: Writers Tears Video
Wer sich für irischen Whiskey interessiert und einmal etwas abseits des Mainstreams probieren will, der könnte sich für Writers Tears, einen Pure Pot Still Whiskey aus einer kleinen Privatdestillerie in County Carlow, erwärmen. Geleitet und betrieben wird diese Destillerie von der Walsh Family (Bernard und Rosemay Walsh), die mit Writers Tears einen feinen Whiskey in kleinen Mengen erzeugen und somit das Spektrum ihrischer Whiskeys erweitern will (derzeit werden in Irland übrigens einige kleine neue Destillerien gebaut oder geplant, manche davon produzieren bereits den ersten Newmake Spirit).
In einem schönen Video auf Youtube erzählt Shane Fitzharris, Brand Manager und internationaler Markenbotschafter, was diesen vatted Pot Still Whiskey so besonders macht.
Writers Tears ist im ausgesuchten Fachhandel auch in Deutschland und Österreich erhältlich und kostet ca. 28 Euro. Ein Tipp wäre Whisky-expert24.de (hat mit unserer Seite rein gar nichts zu tun). Hier einmal die Tastingnotes, die dort angegeben sind:
Farbe: Herbstgold
Duft: Wunderschöne Kombination von weichen Bourbon-Noten mit leicht malzigen Noten im Hintergrund
Geschmack: Frisch und köstlich mit einer fantastischen Explosion von Honig und Gewürzen
Abgang: Komplexität von trockenem Getreide liegt über Noten von grünem Apfel und würzigem Ingwer
Stuart Nickerson verlässt Glenglassaugh
Auf seiner Facebook-Seite hat CEO Stuart Nickerson am 25. März, also zwei Tage nach Bekanntwerden der Übernahme durch BenRiach, bekanntgegeben, dass er seinen Job bei der Destillerie aufgegeben hat. Stuart hat die Destillerie seit der Wiedereröffnung im November 2008 als Managing Director geleitet und sie als Qualitäts-Destillerie positioniert. Glenglassaugh exportiert zur Zeit ihre Produkte in über 25 Länder. Whiskys wie der Glenglassaugh Revival oder Glenglassaugh Evolution zeigen das große Potential, das in der Destillerie steckt. Wie diese Position bei Glenglassaugh nachbesetzt werden wird, ist derzeit nicht bekannt.
Cutty Sark Caskstrength Limited Edition
Seit dem Januar 2008 betreiben Neil & Joel ihren caskstrength.net – whisky blog. Zum dreijährigen Jubiläum begannen sie ihren A-Z of whisk(e)y Reihe, spezielle Abfüllungen gemäß dem Blognamen natürlich alle in Fassstärke.
Im Mai 2011 gab es die erste Caskstrength and Carry On Abfüllung, ein 13-jähriger 1st-fill Bourbon cask gelagertern Isle of Arran, auf 92 Flaschen limitiert. Ein Jahr später fiel die Wahl für den Buchstaben B auf die Destillerie BenRiach, der 16 Jahre alte Single Cask (5614) ergab diesmal 296 Flaschen.
In diesem Jahr, nicht unbedingt überraschend, gibt es die C-Abfüllung. Zum 90-jährigen Geburtstag von Cutty Sark blendeten die Beiden unter den wachsamen Augen der Master Blenderin Kirsteen Campbell einen Caskstrength Cutty Sark mit 51,4 Vol. % (UK 90 Proof). Jede der 500 Flaschen wurde von Neil & Joel handsigniert, und zu den ersten 100 Flaschen gibt es eine „Cask Strenght And Carry On“ Einkaufstasche, in Cutty Sark gelb und beidseitig bedruckt. Dazu noch eine Zeitung mit exklusiven Interviews, Cocktail Rezepten und weitere Überraschungen.
Caskstrength Cutty Sark kann bei Master of Malt bestellt werden.
Serge verkostet: Braeval
Serge Valentin von Whiskyfun hat sich heute zweier Abfüllungen von Braeval (ehemals Braes of Glenlivet) angenommen. Dabei handelt es sich um den Braeval 15 yo 1995/2011 (46%, Mo Or Collection, bourbon hoghsead, Fass #186018, 480 Flaschen) und den Braeval 11 yo 1999/2011 (46%, Douglas of Drumlanrig, sherry butt, Fass #7064, 317 Flaschen). Beide sind eher durchschnittlich bewertet, mit gerade mal 78 Punkten. Das liegt daran, dass beide Flaschen eher unauffällig im Geschmack sind, dennoch aber, so Serge, eigentlich gut trinkbar.
In diesem Zusammenhang möchten wir auf eine neue Abfüllung von A.D. Rattray hinweisen, den Braes of Glenlivet 1994, 218 Flaschen aus dem Borubon Barrel #159180, 18 Jahre alt – der mit unter 70 Euro recht preiswert ist und ausgesprochen samtig und mild daherkommt, dennoch mit einer gewissen Komplexität. Wer Braeval mit einer günstigen aber dennoch guten Flasche kennen lernen will, ist mit dieser Abfüllung durchaus gut bedient…
Whisky im Bild: Peter Krause’s Spezialverkostung
Am gestrigen Freitag fand im Rahmen des Austrian Whisky & Spirit Festivals in Linz eine Spezialitätenverkostung mit Malt Maniac Peter (Pit) Krause statt. Das Line-up war beeindruckend, und die Geschmackserlebnisse (über die wir im Rahmen unseres Artikels über die AWSF noch genauer berichten werden) ebenso. Hier als kleiner Vorgeschmack die verkosteten Flaschen:
Es beginnt mit einem Bordeaux Brandy, dem Thompson’s 30 years old Fine Bordeaux Single Distillery 40%. Der erste „echte“ Whisky ist der Bruichladdich 15 years old Samaroli’s Collection 1965 and before (Mayflower 1980 Krug), 1000 Wedgewood jugs, 75cl, 43%, mit Bestandteilen aus den Jahren 1959-1965. Gefolgt wird dieser von einem alten Auchie, dem Auchentoshan 23 years old OB 22.10.1979, Sherry Butt 4560, 54,1%. Der Tomatin 32 years old Old & Rare Platinum Selection Dec. 1975 – May 2008, Bourbon Cask, 3212 btl., 55,7% führt die Fruchtattacke fort, die dann mit einer seltenen Mischung namens Tamifroyg CV (1960 and later – 2007) for Regensburger Whisky Club (A Liquid Vaccine against Bird Flu), 26 btl., Port Bloodtub and Cedar Wood Finish, 50cl, 49% mit einigen Laphroaigs aus den 60ern beendet wird.
Wie gesagt: Mehr dazu in unserem Bericht anfang nächster Woche…
Worldwhisky.org – Abstimmung: Bester unabhängiger Abfüller
Worldwhisky.org ist gerade dabei, die besten unabhängigen Abfüller zu ermitteln und auszuzeichnen. Die Wahl wird durch Whiksyfreunde über das Internet vorgenommen. Wenn Sie also Ihre liebsten unabhängigen Abfüller ausgezeichnet wissen wollen, folgen Sie unserem Link und stimmen sie ab. Sie können 1-3 Häckchen setzen und damit die Abfüller wählen – die Wahl ist nur einmal möglich, also gut überlegen, bevor man auf „absenden“ klickt.
Nachdem man abgestimmt hat, sieht man die vorläufigen Resultate. Momentan liefern sich zwei Abfüller ein Kopf-an-Kopf-Rennen, weit vor den anderen (wer, wird natürlich hier nicht verraten)…
Neue Destillerie bei Keswick: Lakes Distillery
Paul Currie, der vor 15 Jahren gemeinsam mit Vater und Bruder die Arran Distillery aufgebaut hat, ist mit seinen Plänen für eine neue Destillere nahe Bassenthwaite weit fortgeschritten. Er wird innerhalb der nächsten zwei Monate mit dem Bau der Lakes Distillery in Cumbria, UK, beginnen.Die Website Times and Star berichtet, dass die Einrichtung der Destillerie bestellt wurde und die Bauarbeiten (der Umbau eines viktorianischen Bauernhofes) im Juni beginnen sollen.
Die Lakes Distillery soll mit zwei Brennblasen jährlich 100.000 Liter Alkohol produzieren. Eine dritte kleine Still soll später einmal Gin herstellen. Zusätzlich zum Destilleriegebäude soll auch ein Besucherzentrum und ein Cafe entstehen. Ende 2013 sollen die gebäude stehen, das Besucherzentrum seinen Betrieb aufnehmen und der erste Newmake Spirit produziert werden.
Whisky aus dieser Gegend, so Paul Currie, sei nichts Ungewöhnliches gewesen – aber selten etwas Legales. Er möchte mit seiner neuen Destillerie diese Tradition fortsetzen und so zum Tourismus in der Gegend beitragen.
Neue Kampagne in Schottland: „Save Our Dram“
Die Organisatoren des Spirit of Speyside Whisky Festival haben eine neue Kampagne gestartet. Ziel ist es, das „Dram“ als Maßeinheit für Scotch Whisky in Schottland wieder ein zu führen.
Festival Managerin Mary Hemsworth sagt: „Selbst nach der Einführung des Metrischen Systems wird Bier und Cider weiterhin in Pints verkauft, deshalb glauben wir, dass es ein Fall von Gleichheit wäre, wenn Scotch Whisky seine eigene Maßeinheit hätte.“
Auf der Facebook-Seite sind weitere Informationen und Artikel zu finden.