Ernst J. Schreiner hat seine Eindrücke von der Whiskymesse in Limburg in einem interessanten Artikel auf Whiskyfanblog zusammengestellt. Sein Artikel umfasst nicht nur die Messetage selbst, sondern auch das Glenfarclas-Tasting, das bereits am Freitag stattfand. Hier ein kleines Excerpt davon:
Eine wahre Sherry–Bombe war der 1965er Glenfarclas aus einem Hoghshead, in dem vorher der zuckersüße Likörwein Pedro Ximenez in Andalusiens Jerez de la Frontera reifte (500g Zucker/Liter). Mit seinen 52 vol. % zeigte sich der Speysider sehr dunkel an Mahagoni erinnernd mit einer wunderbaren Sherry-Süße, sehr geschmeidig und weich mit einem fetten PX-Ton. Eine fulminante Sherry-Bombe, die ganz alleine den ganzen Abend Nase und Mund mit Aromen und Geschmäckern umschwärmt hätte.
Auch über Ernies persönliche Favoriten auf der Messe erfährt man einiges – sowie über die „Prominenz“, die auf der Messe anwesend war…
Neben dem Ältesten (wir berichteten) gönnt sich Serge Valentin auf Whiskyfun heute morgen noch den möglicherweise Rauchigsten der Amrut Destillerie aus Indien. Beim ahctjährigen ‚Greedy Angels‘ kommt er zu einem ähnlichen Fazit wie Amrut in ihrer Pressemitteilung: Durch die besonderen klimatischen Bedingungen führt die achtjährige Lagerzeit zu einem Ergebnis, für das in Schottland ca. 25 Jahre benötigt werden würden. Dagegen lagert der Peated Amrut von blackadder wohl hauptsächlich in Schottland, der geringe Anteil der Engel lässt drauf schließen.
Amrut 2004/2012 ‚Greedy Angels‘ (50%, OB) 89 Punkte
Peated Amrut (62,7%, Blackadder, Raw Cask, cask #BA14/2012, 282 bottles, 2012) 85 Punkte
Die Tobermory Distillery wurde 1798 gegründet, war aber bereits im 19. Jahrhundert über längere Zeiträume geschlossen. Von 1916 bis 1930 war sie im Besitz der Distillers Company Ltd. (DCL) und von 1930 bis 1972 wieder geschlossen. 1972 wurde die Destillerie als Ledaig Distillery (Tobermory) Ltd. wieder eröffnet, nun sogar auf 4 Brennblasen erweitert, musste jedoch schon bald nach einem Konkurs in 1975 schließen. 1978 wurde die Destillerie anKirkleavington Property verkauft und wieder in Tobermory umbenannt. Von 1981 bis 1989 war die Destillerie geschlossen, ab 1990 wurde wieder in kleinem Umfang produziert. 1993 wurde die Destillerie von Burn Stewart Distillers Ltd. übernommen und arbeitet seitdem kontinuierlich. 2013 ging sie in den Besitz von Distell (Südafrika) über.
Das Wasser der zur Region Highlands/Islands gehörenden Brennerei stammt aus dem Mishnish Loch. Das verwendete Malz kommt aus der Port Ellen-Mälzerei. Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (4,5 t) aus Gusseisen, vier Gärbottiche (zusammen 92.000 l) aus Douglasienholz, zwei wash stills (je 18.000 l) und zwei spirit stills (je 16.000 l).
Tobermory verfügt über ein Besucherzentrum und kann besichtigt werden.
Oben im Norden Schottlands liegen die Orkney Islands. Für den Whiskyfreund sind sie vor allem durch die beiden Destillerien Highland Park und Scapa von Interesse. Aber sie haben auch eine wilde Schönheit, die einen in den Bann ziehen kann. So wie die kleine Stadt Stromness, nach Kirkwall die zweitgrößte Stadt der Inselgruppe. In ihrem Hafen legt die Fähre von Hoy an, und von ihr zur Highland Park Destillerie sind es gerade mal 15 Meilen auf der A965. Unser Bild von Geoff Wong zeigt einen Blick auf die Stadt mit der Parish Church (links) und der Town Hall (rechts – früher die North Church…
Am Ufer des Spey gelegen, war sie eine der ersten legalen Brennereien in Schottland: im Jahre 1824 bekam Alexander Reid die Brennlizenz. Als er 1847 starb, übernahm sein Sohn Alexander die Destillerie. Nach dessen Tod ging die Brennerei 1858 an James Shearer Priest und James Davidson, die diese 10 Jahre später an James Stuart, dem damals auch die Glen-Spey-Destillerie gehörte, veräußerten. 1882 wurde die Brennerei von Roderick Kemp erworben, dessen Familie das Unternehmen in den folgenden 100 Jahren erweiterte. Ab 1965 wurde die Zahl der Brennblasen deutlich erhöht: 1965 von 6 auf 12, 1974 auf 18 und 1975 auf 21. Im Jahr 1996 erwarb die Highland Distillers Ltd., zu der damals auch Bunnahabhain, Glenrothes und Highland Park gehörten und die ihrerseits 1999 von der Edrington Group gekauft wurde, die Brennerei.
Von jeher war The Macallan begehrt bei Blendmeistern, die ihn nach wie vor in ihren Blended Whiskys einsetzen. Als Single-Malt-Whisky in Flaschen trat er erstmals in den 1960er Jahren in Erscheinung, zunächst allerdings nur in der Whisky-Region Speyside. Erst 1980 wurde entschieden, The Macallan in größerem Rahmen innerhalb Großbritanniens auf den Markt zu bringen.
Die Destillerie verfügt über zwei Maischbottiche (mash tuns) (zusammen 12,6 t) und 22 Gärbottiche (wash backs) (zusammen 770.000 l). Destilliert wird in sieben wash stills (je 12.000 l) und 14 spirit stills (je 4.000 l). Die Gesamtproduktion liegt bei 5,5 Mio. Liter jährlich.
Macallan Destillerie – Foto von Antonin Marcel – CC-Lizenz
Chivas Brothers’ Glen Keith Destillerie wird heuer wiedereröffnet, um den wachsenden Bedarf an hochwertigem Whisky zu befriedigen – nach 14 Jahren Pause. Lokale Firmen arbeiten seit 2012 an der Austattung und den Strukturen der Destillerie. Die Bauarbeiten werden von A.D. Walker aus Banff ausgeführt, der Bau der nötigen Stahlträger von W.R. Simmers aus Keith, und die neuen hölzernen Washbacks kommen von Joseph Brown Vats aus Dufftown. Die Stills werden von der Forsyth Group aus Rothes gefertigt, die Ausrüstung zum Mahlen und Mälzen kommt von Clark & Sutherland, wiederum aus Keith selbst, so die Presseaussendung.
Zusätzlich werden Chivas Brothers im Jahr 2015 auch eine neue Destillerie in Carron eröffnen.
Die neue Tamdhu-Website ist nun online – mit einigen Hintergrundinfos nach der Übernahme der Destillerie durch Ian McLeods und mit einem Webshop (via Glengoyne), der die beiden neuen Abfüllungen von Tamdhu anbietet. Beide Abfüllungen sind zehnjährige Whiskys, die Standard-Edition ist mit 40% abgefüllt, in Sherry Fässern gereift und kostet 35 Pfund. 100 Pfund muss man für die 10jährige Limited Edition mit 46% auf den Tisch legen. Sie wurde in First Fill Sherry Casks gelagert. Die Limited Edition ist auf 1000 Flaschen begrenzt und soll wahrscheinlich vor allem Sammler ansprechen.
Leonard Russell hat übrigens in einem Facebook-Posting angekündigt, dass von nun an alle Tamdhu Whiskys ausschließlich in Sherry Fässern gelagert werden…
Grain Whiskys können etwas sehr Feines sein. Ein Alter Invergordon, ein North British, ein Girvan – wer Süße in seinem Whisky mag, der hat an Grains Freude. Und nicht nur die Schotten produzieren Grain Whiskys, man kann sie rund um die Welt finden. Serge Valentin von Whiskyfun hat sich nun drei dieser „fremdländischen“ Grain Whiskys angenommen – aber Begeisterung sieht anders aus. Hier die Kandidaten und ihre Punkte:
Bain’s Cape Mountain Whisky (43%, OB, South Africa, single grain, +/-2013): 75 Punkte
Fuji Gotemba 15 yo (43%, OB, Japan, single grain, +/-2013): 80 Punkte
Nikka ‚Coffey Grain‘ (45%, OB, Japan, +/-2013): 78 Punkte
Wie subjektiv Ratings sind, sieht man hier übrigens sehr gut: Bain’s Cape Mountain Whisky wurde bei den World Whiskies Awards als weltbester Grain Whisky ausgezeichnet…
Unsere Freunde von Bruichladdich haben heute wieder ein sehr stimmungsvolles Bild für uns: Einen Blick auf den Spirit Safe der Destillerie. Was ist das nun überhaupt? Eine Passage aus wikipedia.de gibt uns Auskunft:
Zur Begutachtung der Destillatqualität und zur steuerlichen und zollamtlichen Erfassung des produzierten Alkohols dient der spirit safe (Brandtresor), ein verplombter, mit Messgeräten (Aräometer, engl. hydrometer), Hähnen, Messzylindern und Trichtern ausgestatteter, messinggerahmter Glaskasten. Von ihm aus leitet der Brennmeister nach Überprüfung das Destillat entweder in die Vorratstanks zur Abfüllung oder zur erneuten Verwendung bei der nächsten Destillation. Etwaige Laborproben werden nur unter Aufsicht eines Zollbeamten entnommen und untersucht, damit kein unversteuerter Alkohol zu Trinkzwecken abgezweigt werden kann.
Im Zuge des Umbaus unserer Seite haben wir jetzt den Leser-Bars endlich ein Zuhause gegeben – und auf der Seite gleich die Möglichkeit geschaffen, IHRE Bar unseren Lesern vorzustellen. Über ein Formular mit eingebautem Uploader geht das ganz einfach.
Schauen Sie sich auf unserer Leserbar-Seite einmal um – und machen Sie mit. Wir sind schon neugierig auf Ihre Fotos…
Glengyle ist eine 1872 von William Mitchell gegründete und 1873 fertiggestellte Whiskybrennerei. Die Brennereigebäude sind in den schottischen Denkmallisten in die Kategorie B einsortiert.
Als in den 1910er Jahren die Whiskybranche von der wirtschaftlichen Depression und der Prohibition in den USA getroffen wurde, musste in der Folge die Destillerie wegen der schlecht laufenden Geschäfte 1919 verkauft werden. Nur kurze Zeit später, 1924, wechselte die Brennerei erneut den Besitzer. Dieser fuhr die Produktion der Brennerei nur ein Jahr später herunter und verkaufte die Restbestände des Whiskys.
Ein Versuch von Maurice Bloch die Brennerei wieder zu eröffnen wurde aufgegeben, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Bloch besaß zu dem Zeitpunkt zusammen mit seinem Bruder bereits die ebenfalls in Campbeltown beheimatete Brennerei Glen Scotia. Erst in den 1950er Jahren dann wurde Glengyle durch die Firma Campbell Henderson Ltd. wieder in Betrieb genommen.
Ende 2000 wurde die Brennerei durch Mitchell’s Glengyle Ltd. wieder in Stand gesetzt und modernisiert. Geleitet wird die Brennerei seither von Hedley Wright, der ein Nachfahre des Firmengründers William Mitchell ist und bereits die ebenfalls in Campbeltown liegende Brennerei Springbank leitet. Die Brennblasen bezog man von der Brennerei Ben Wyvis, die dort nur wenige Jahre im Einsatz waren, bevor sie 1976 geschlossen wurde.
Die Produktion begann 2004 mit der Herstellung des ersten Destillats. Die Brennerei produziert nur zwei Monate im Jahr, was für eine Jahresproduktion von 60.000 Litern ausreicht. Bereits am 5. Mai 2007, also genau nach Ablauf der für Whiskys vorgegebenen Mindestreifezeit von drei Jahren, wurde ein Whisky namens Kilkerran abgefüllt und kann von Besuchern in der Brennerei probiert werden. Die Brennerei ist die erste, die nach der Jahrtausendwende in Schottland (wieder)eröffnet wurde.
Der Whisky der Glengyle-Brennerei wird nicht den Namen der Brennerei tragen, sondern unter dem Namen Kilkerran angeboten. Das geschieht zum einen, weil es eine Tradition in der Region Campbeltown ist, Whiskys nicht mit einem „Glen“, dem gälischen Wort für Tal, im Namen zu versehen. Zum anderen soll die Verwechslung mit einem Vatted Malt vermieden werden, der ebenfalls Glengyle heißt. Zudem konnten die Namensrechte nicht erworben werden.
Am 27. August 2008 gab der Besitzer J & A Mitchell & Co. Ltd. bekannt, dass vorübergehend kein neuer Springbank- und Glengyle-Whisky produziert wird. Als Grund wurden sehr hohe Rohstoffpreise angegeben. Anfang 2009 wurde die Produktion, wie am 24. November 2008 angekündigt, in beiden Brennereien wieder aufgenommen.
Die Debatten waren lang und hitzig. Auf der einen Seite stand die Alkoholindustrie, auf der anderen Seite die schottische Regierung und Interessensgruppen. Es ging darum, ob man Mindestpreise für Alkohol einführen darf oder nicht. Die Argumentation der Scotch Whisky Association war keine moralische, sondern gründete darauf, dass diese Regelung unter EU-Recht nicht zulässig werde. Diese Argumentation hat nun ein Richter laut einem Artikel in der Evening Times zurückgewiesen und ein Gerichtsverfahren darüber abgelehnt. Der Staat dürfe sehr wohl ein dementsprechendes Gesetz erlassen.
Die schottische Regierung zeigt sich über den Ausgang des Verfahrens erfreut und möchte das Gesetz nun umsetzen, das die Alkoholpreise in Schottland deutlich anheben würde – bei 24 Toten täglich, die Schottland durch Alkoholmißbrauch zu beklagen hat, eine durchaus nachdenkenswerte Aktion. Allerdings: Die Regierung wird vor der Implementation des Gesetzes noch auf das formelle Ende des Prozesses und einen eventuellen Einspruch der SWA warten.
Die Scotch Whisky Association hat auf ihrer Homepage bereits angekündigt, in Berufung zu gehen.
Und wieder mal gibt es auf Facebook einen Whisky zu gewinnen: Diesmal den Glencadam 12yo Portwood Finish – durch Beantworten einer ziemlich einfachen Frage: Aus welchem Land stammt Portwein ursprünglich? Teilnehmen können alle, die zumindest 18 Jahre alt sind und aus einem EU-Land stammen.
Glencadam als eigenständigen Whisky gibt es noch nicht allzulange wieder: Erst seit 2009 füllt die Destillerie ihre eigene Produktlinie wieder ab, nachdem sie seit 2000 nicht mehr produzierte. Davor wurde der Whisky aus Glencadam hauptsächlich in den Blends von Ballantine eingesetzt…
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.