Auf der Insel Mull steht die Destillerie Tobermory. Momentan macht sie tatsächlich nicht mehr als dort zu stehen, denn die Produktionslinie für ihre beiden Whiskysorten (Tobermory als ungetorfter Stoff, Ledaig als getorfter) wird gerade renoviert und bleibt daher stillgelegt. Besuche und Touren sind dennoch möglich – aber das nur so nebenbei.
Dem getorften Whisky aus Tobermory, Ledaig, widmet Serge Valentin heute seine Verkostung, und er hat sich vier Unabhängige ausgesucht, die gegen die zehnjährige Originalabfüllung antreten. Wer die Destillerie über die letzten Jahre verfolgt hat, der wird dort eine deutliche Steigerung in der Qualität der Abfüllungen bemerkt haben, und Ledaig ist mittlerweile durchaus als interessante und wertige Alternative zu so manchem Islay-Malt zu sehen.
Wie schlagen sich also die jungen Wilden aus Tobermory in der Verkostung? Sensationell, meint Serge, so lange sie nicht aus einem Weinfass stammen (denn das ist nicht nach seinem Geschmack, ganz generell):
- Ledaig 2005/2017 (45%, Gordon & MacPhail, Private Collection, Hermitage wood finish, 4,100 bottles): 78 Punkte
- Ledaig 2004/2017 (55.5%, Gordon & MacPhail, Cask Strength, sherry, first fill and refill sherry hogsheads, casks # 16600503-16600506): 90 Punkte
- Ledaig 2005/2017 (56.6%, Signatory Vintage for La Maison du Whisky): 91 Punkte
- Ledaig 10 yo (57.4%, Chorlton Whisky, bourbon hogshead, 2017: 91 Punkte
- Ledaig 10 yo (46.3%, OB, +/-2017): 83 Punkte