Wenn wir mal über Whisky in der Schweiz berichten können, dann freuen wir uns immer sehr – denn einerseits können unsere westlichen Nachbarn durchaus vorzügliche Tropfen brennen, und zweitens finden wir, dass das Schweizer Lebenswasser hierzulande ein wenig vernachlässigt wird.
Wer sich einen stimmungsvollen Einblick in die Schweizer Whisky- und Brennerszene verschaffen will, der kann das mit einem schönen Artikel im Tagesanzeiger tun, der erzählt, was sich in der Schweiz in Sachen Whisky, Gin und Schnaps so getan hat und tut. Hier ein kurzer Auszug:
Seit ein paar Jahren kommen die traditionsreichen Schweizer Obstbrenner auf den Whiskygeschmack. Die 1918 gegründete Spezialitätenbrennerei Humbel im aargauischen Stetten etwa stellt neben exklusiven Fruchtdestillaten nun auch einen Bio-Whisky her. Kommendes Jahr wird der erste Zwölfjährige abgefüllt. Die Gebrüder Z’graggen am Lauerzersee, bekannt für preisgekrönten Williams und Wildkirsch, produzieren Single Malts mit Namen «Bergsturz» und «Heimat». Und selbst die bald 150 Jahre alte Firma Etter in Zug, für viele die Kirschkönigin des Landes, hat seit 2007 einen Whisky im Angebot, den Johnett, ausgebaut in Pinot-noir-Fässern aus dem luzernischen Kastanienbaum und gelagert in den Munitionsdepots der Höllgrotten. Was als Jux begann, wird ernst: Die Schweiz will ein Whiskyland werden.
Und auch der Rest ist wirklich lesenswert, vor allem auch deshalb, weil manches darin sicher kontroversiell diskutiert werden kann, wie zum Beispiel die Ansage eines Schweizer Produzenten, der Schweizer Whisky sei sauberer gebrannt und deshalb nach 3 Jahren trinkbar, die Schotten würden weniger sauber arbeiten und man könne ihren Whisky erst nach 10 Jahren trinken…