Gordon Davidson stellt auf The Scottish Farmer in seinem Artikel „Lockdown barley glut?“ die momentane Situation der schottischen Landwirte dar, die hauptsächlich Gerste für die schottische Whisky-Industrie anbauen und diese beliefern. Denndie Produktion in den Brennereien ist heruntergefahren. Viele werden nur noch mit einer Notbesetzung betrieben, viele produzieren jetzt Ethanol für Hand-Desinfektionsmittel. Doch keine Brennerei fährt im Moment mit voller Leistung. Und niemand kann genau vorhersagen, wann dies wieder sein wird.
Angesichts dieser Situation wissen die Farmer jetzt nicht, was aus ihrer momentan angebauten Sommer-Gerste wird. Wird die Whisky-Produktion nicht wieder im gewohnten Maß aufgenommen, und die Nachfrage nach Gerste nicht wieder steigen, droht eine Überangebot an Gerste und den Farmern große, finanzielle Verluste. Der schottische Tory-MSP Edward Mountain formulierte die momentane Situation während einer virtuellen Fragestunde des schottischen Parlaments so:
„Landwirte in ganz Schottland haben gerade Hunderttausende Morgen Sommergerste gepflanzt, speziell für die Whiskyproduktion. Wenn diese Gerste aufgrund der Schließung von Brennereien nicht benötigt wird, werden die Auswirkungen für die Agrarindustrie verheerend sein.“
Auch in Irland sieht die Lage der Gersten-Bauern alles andere als rosig aus, auch wenn hier normalerweise die Brauerei Guinness einen sehr großen bedarf an Gerste hat. So hat der Großabnehmer Boortmalt, so lesen wir, plötzliche Kürzungen der Verträge vorgenommen. Und die irischen Erzeuger werfen in diesem Zusammenhang auch die Frage nach Vorräten an importiertem Getreide auf, die vor der Inlandsprodukten verwendet werden.