Erst in der letzten Woche mussten wir berichten, dass bestimmte Abfüllungen aus Japan wohl eingestellt werden (unseren Bericht finden Sie hier). Die große Nachfrage nach japanischem Whisky kann nicht ohne Schwierigkeiten gedeckt werden, sowohl auf dem internationalen als auch dem japanischen Markt.
Ein Artikel von The Asahi Shimbun und ein Artikel auf Japantoday bringen uns den japanischen Binnenmarkt ein wenig näher. Seinen Boom erfuhr Whisky, und vor allem in der Form des in Japan sehr beliebten Highballs, durch die Fernsehserie „Massan“. Sie erzählt die Geschichte von Jessie Roberta ‘Rita’ Cowan und Masataka Taketsuru, die sich 1919 in Schottland kennen und lieben lernten. Beide siedelten nach Japan über, Masataka Taketsuru realisierte mit Hilfe seiner Frau Rita seinen Traum einer eigenen Whisky-Brennerei und gilt als Vater des japanischen Whiskys (einen längere Darstellung dieser Geschichte finden sie hier).
Auch Japanische Whisky-Liebhaber müssen sich wegen der Knappheit des Angebotes an japanischen Whisky nach Alternativen umsehen. Sie finden diese zum Beispiel im Whisky von Kavalan. Dieser Whisky aus Taiwan benötigt wegen der dortigen subtropischen Bedingungen eine kürze Reifezeit. Ähnliche Bedingungen findet sich auch in Indien. Ein Lebensmittelgroßhändler aus Tokio begann deshalb Ende 2017 mit dem Import der Single-Malt-Marke Paul John aus Goa/Indien. Und auch Whisky aus Australien und Neuseeland könnte in naher Zukunft auf dem japanische Markt vermehrt auftauchen.
Viele der großen Whisky-Hersteller in Japan haben schon und werden noch ihre Produktionskapazitäten erweitern. Und, ähnlich wie in Schottland, erscheinen neue, kleine Brennerei auch auf der japanischen Whisky-Landkarte. Die Destillerien Yuza, Nagahama und Mars Tsunuki sind sicherlich noch nicht jedem Whisky-Liebhaber geläufig. Kampai!