Freitag, 22. November 2024, 16:03:10

Wir verkosten: Baltach – Wismarian Single Malt Whisky

Batch No. 6 des Whiskys von der Ostseeküste

Baltach
43 % Vol.
ungefärbt, ungefiltert
Wismarian Single Malt Whisky
Verkoster: Dirk Piesczek
Sample: Whiskymax

BaltachDas Brauhaus am Lohberg zu Wismar kann auf eine über 600jährige Geschichte zurückblicken. Um 1400 erbaut, benennt ein Eintrag im Stadtbuch von Wismar von 1654 das Jahr 1452 als das Gründungsjahr des Brauhauses. Noch immer wird dort Bier nach dem Vorbild der Wismarer Hansezeit gebraut, die Wismarer Mumme. Seit 2010 beherbergt das Brauhaus auch eine Brennerei. Neben Vodka, Aquavit und weiteren Spirituosen wird dort auch ein Whisky produziert, der Baltach.

Der Baltach kommt ohne Altersangabe daher. Ein Blick auf die Website des Brauhauses verrät uns mehr: diese Abfüllung, es ist die sechste, genoss nach einer Zeit in einem Ex-Bourbon Fass noch einige Monate in einem Sherry Oloroso Fass. Die Reifezeit wird insgesamt mit 3 Jahren angegeben.

Baltach

Nase: Klar, rein und fein dezent zart. Rum-Rosinen, Trauben-Nuss-Schokolade und malzige Getreidenoten in einem ausgewogenen Verhältnis.

Gaumen: Weiterhin sehr fein. Zu den fruchtig-nussigen Aromen fügt sich eine leichte Vanille-Note hinzu, durch einen Anflug von Holz wird der Baltach am Gaumen würziger.

Finish: Hier erstmals eine leichte alkoholische Schärfe, deutlich würziger zum Schluss und mit einem kurzen, aber deutlichen Nachhall.

Alles in allem: Der Whisky aus dem Brauhaus am Lohberg zu Wismar ist nur ein Element ihres Spirituosen-Portfolios, und dazu noch ein recht kleines. Vom Baltach in seiner sechsten Ausgabe stehen insgesamt 875 Flaschen zur Verfügung, mehr Whisky scheint es pro Jahr aus dieser Brennerei nicht zu geben. Und dies tut ihm scheinbar sehr gut: mit feinen Noten und einem klaren Charakter, hat der Baltach trotz einer recht kurzen Reifezeit einen ausgewogenen Gesamtauftritt. Auf einen älteren Baltach wären wir sehr gespannt.

Seit 2016 verzichten wir in unseren Tasting Notes auf numerische Bewertungen und geben unseren Eindruck nur mehr über die Beschreibung wieder. Wir tragen damit unserem Gefühl Rechnung, dass man mit einem starren Punkteschema Vergleiche forciert, die den Whiskys nicht gerecht werden. PS: Wir haben Geschmack. Unseren. Nicht Ihren. Unsere Verkostungsnotizen sind also kein richterliches Urteil, sondern unser persönlicher Eindruck.

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