Der 17. Januar 1920 veränderte die Vereinigten Staaten von Amerika nachhaltig und bis heute. An diesem Tag, vor knapp 100 Jahren, trat der 18. Verfassungszusatz in Kraft. Er untersagte „Herstellung, Verkauf, Transport, Einfuhr und Ausfuhr ‚berauschender Flüssigkeiten’“. Darunter fielen alle Getränke mit mehr als 0,5 Prozent Alkohol. In den USA begann die Prohibition, die erst am 5. Dezember 1933 wieder endete.
Die Zeit online stellt in ihrem äußerst lesenswerten Artikel „Weg mit dem Teufelszeug!“ dar, wie es zu dieser Gesetzesänderung kam und welche Folgen sie hatte. Die Prohibition stellte eine einschneidende Änderung im Leben der US-Amerikaner dar, die über das „nicht mehr Alkohol trinken dürfen“ deutlich hinaus ging. Denn auf der einen Seite entwickelte sich bekanntlich für das organisierte Verbrechen durch den Schmuggel von Alkohol eine äußerst lukrative Verdienstmöglichkeit, mit allen negativen Nebenwirkungen, die organisiertes Verbrechen so mit sich bringt. Auf der anderen Seite bedeutete die Einführung der Prohibition einen Erfolg für viele Frauenrechtlerinnen. Sie kämpften jahrelang gegen den Alkohol, und auch für das Frauenwahlrecht, welches ebenfalls 1920 mit dem 19. Verfassungszusatz landesweit eingeführt wurde. Und die Einführung der Prohibition bedeutete auch einen Erfolg für diejenigen, welche „die Vorherrschaft der protestantischen, angelsächsischen Kultur“ auch dadurch zu zementieren versuchten, wie die Zeit schreibt.
Die Auswirkungen der Prohibition sind bis heute spürbar. Die us-amerikanische Whiskey-Industrie erholte sich nur äußerst langsam. Momentan genießen ihre Whiskeys eine neue und große Beliebtheit. Und der „Krieg gegen den Alkohol“ schuf eine Gesellschaft, in er illegaler Konsum mit einer deutlichen Gefängnisstrafe ahndete und für gefüllte Strafanstalten sorgte. Und noch immer sorgt.