Lassen Sie uns heute das Wochenende mit einer Nachricht beginnen, die nur ganz indirekt etwas mit Whisky zu tun hat, aber sehr viel mit dem Lebensgefühl, das wir mit dem Wasser des Lebens verbinden: Auf Zeit online wurde vor kurzem ein Artikel über die NC 500, die Northcoast 500, veröffentlicht – eine Strecke, die den Norden Schottlands umrundet. Diese Autostrecke wird oft auch als schottische Route 66 bezeichnet und führt durch landschaftlich beeindruckende Gegenden.
Der Autor des Artikels beschreibt eine Reise auf dieser Route, und wenn sie auch nicht ausführlich bebildert ist, entstehen die Bilder doch beim Lesen im Kopf. Hier ein Ausschnitt als Appetitanreger:
Auf dem kurzen Weg von Shieldaig nach Torridon halte ich hoch über einem sea loch, wie sie hier ihre Fjorde nennen. Sie machen sich gern lustig über Engländer, die das weiche Kehlen-ch nicht aussprechen können und stattdessen „lok“ sagen. Ich breite meine Karte auf der Motorhaube aus. Den Verlauf der NC 500 habe ich mit Textmarker aus dem Internet darauf übertragen. Nicht weit südlich finde ich ein Burgsymbol knapp abseits meiner Rundfahrt. Eilean Donan, eine Festung, die von einer kleinen Felseninsel aus die Wasserwege zwischen drei Lochs kontrolliert, liegt spektakulär. Hier entlang ritt Connor MacLeod im Film Highlander nach Hause. Über eine Steinbrücke erreiche ich den Burgeingang, davor spielt ein Mann in traditioneller Montur Dudelsack. Ich nehme mir fest vor, dieser Folklore mit ironischer Distanz zu begegnen. Das fällt nur so verdammt schwer, wenn man dabei einen Kloß im Hals vor Rührung hat! Und ja, ich weiß, dass das, was wir heute für uralte schottische Volkstradition halten, zum Teil erst 150 Jahre alt ist und noch dazu von den englischen Royals zum Erfolg gehypt wurde. Das hilft mir bloß gar nicht. Ich finde: Kilts sehen hinreißend aus, und schon beim ersten Brummen des Dudelsacks atme ich tief durch, um nicht die Kontrolle über meine Tränenkanäle zu verlieren.
Eine schöne Einstimmung auf den Tag, würden wir meinen…